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Tönnies wird vegan

Der Fleischkonzern Tönnies hat in ein Start-up für alternative Proteine investiert und wird dem großen Rivalen Rügenwalder ab sofort mit einer Vielzahl an veganen Produkten Konkurrenz machen. Miteigentümer und Geschäftsführer Max Tönnies hat bei der unternehmerischen Zeitenwende durchaus gemischte Gefühle: "Wir hassen Veganer nach wie vor aus tiefster Seele, aber auf die riesigen Gewinne aus dem Fleischersatzgeschäft möchten wir natürlich ungern verzichten." Dabei findet er Alternativen wie Seitanwürste nicht per se schlecht. "Gelegentlich esse ich sogar welche, wenn ich mich zum Beispiel nach stundenlangen Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft endlich übergeben will." Dass seine Angestellten statt in blutverschmierten Schürzen nun mit albernen Strohhüten und grünen Gärtnerwesten herumlaufen sollen, hat dem Junior-Chef zufolge hingegen hauptsächlich betriebswirtschaftliche Gründe. "Wenn meine rumänischen Mitarbeiter statt Rinderhälften nur noch Säcke mit selbstgeernteten Hülsenfrüchten auf Haken wuchten müssen, erlischt natürlich auch der Anspruch auf den branchenüblichen Mindestlohn", reibt sich der Jungunternehmer angesichts drastisch sinkender Personalkosten die Hände. Damit traditionelle Tönnies-Fleischprodukte im Laden vom veganen Sortiment besser zu unterscheiden sind, sollen erstere hauptsächlich Knorpel und Fett enthalten und durch kleine Aromaöffnungen in der Verpackung den Geruch von Verwesung im Endstadium verströmen. "Im Grunde bleibt also alles so, wie es ist", fasst der Ruhrpott-Yuppie zusammen, "und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Nach dem ganzen Gerede über texturiertes Soja und Steckrübenschnitzel brauche ich erst einmal einen kräftigen Schluck aus dem Bluteimer."

PH

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Höcke. Eine Bilanz

Plötzlich ist er "da", ohne ihn geht nichts mehr: Polit-Shooting-Star Björn Höcke (AfDAP) hat die Landtagswahl in Thüringen gewonnen. Wer er ist, woher er kommt, was er will – was man jetzt lesen und sehen muss, um Bescheid zu wissen!

Anmerkungen zu Höcke
Sebastian Haffners unvergängliches Standardwerk: Sechs fesselnde Kapitel – Leben, Leistungen, Erfolge, Irrtümer, Fehler, Schafott – beschreiben den Weg eines Mannes, "der Grund gehabt hat, sich für impotent zu halten", von trübsten Anfängen als monologisierender Studienrat zur beherrschenden Figur erst Deutschlands, dann Europas. "Kein Buch über das Fünfte Reich habe ich mit soviel Gewinn gelesen wie Haffners 'Anmerkungen zu Höcke'" (Bettina Schausten, ZDF).

The Clown of Interest
Jonathan Glazers gefeierter Film macht Schluss mit den obszönen Versuchen, das personifizierte Böse zu Popkultur zu machen. Man sieht das Grauen nicht, man hört es nur: "Im 21. Jahrhundert trifft der lebensbejahende afrikanische Ausbreitungstyp auf den selbstverneinenden europäischen Platzhaltertyp", "Ich will, dass Deutschland nicht nur eine 1000jährige Vergangenheit hat. Ich will, dass Deutschland auch eine 1000jährige Zukunft hat" – ein Schuft, wer hier kein Popcorn spuckt!

Er ist wieder da
Timur Vermes’ Millionenseller, so aktuell wie nie: Hitler ist nicht tot, sondern spaziert wieder durch Deutschland, wird zum Star. Nicht unbedingt Literatur, aber krasse Realität!

Als Höcke das rosa Kaninchen stahl
Als ein armer völkischer Willi nach der Macht greift, müssen Vernunft, Geist und Queerfeminismus in die Emigration. Judith Kerrs Jugendbuchklassiker sollte man lesen, bevor er auf den Scheiterhaufen muss.

Höckes Helfer
Von Guido Knopps ZDF-Produktionen kann man halten, was man will, aber wer wissen möchte, welche Schießbudenfiguren Höckes Terrorherrschaft ermöglicht haben, muss hier hinsehen: Vom NS-Verleger Götz Kubitschek über den SPD-Publizisten Thilo Sarrazin bis zum NS-Publizisten Hubert Aiwanger erleben wir deutsche Männer, wie man sie nie wieder hatte sehen wollen.

Der Untergang
Bruno Ganz in seiner letzten großen Rolle: In den Trümmern der Demokratie denkt Deutschlands neuer Führer gar nicht daran, Selbstmord zu begehen, sondern verbietet lieber die Sozialdemokratie. Im Prinzip unerträglich, doch nicht ganz ohne Charme. Must-See!

SG

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Die Ostwahl als schonungsloser Politseismograph

Ein Investigativteam der großen westdeutschen Pressehäuser ist für eine gemeinsame Recherche nach Halle an der Saale gefahren, um ostdeutsches Wahlverhalten zu erforschen – "Die jüngsten Wahlergebnisse kommen für uns nicht überraschend, wir hatten sie bereits erspürt."

Den ganzen Bericht lesen Sie jetzt in der Septemberausgabe.

Das Septemberheft – jetzt in jedem Wahllokal, im Onlineshop (Print oder PDF oder in der App) – oder am besten: im Abo!

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Platz 1 - Die Spitzenkolumne #21

Moin Leute, ich wage mal einen Blick in die Zukunft … Am Samstag wird nichts mehr verkauft als OASIS-TICKETS. Am Sonntag wird nichts mehr gewählt als die AfD. Und ab Montag tragen dann die einen Deutschland- und die anderen Anglerhüte. Der Rest trägt hingegen irgendeine Kappe tief ins Gesicht gezogen, weil er mit all dem Wahnsinn nichts mehr zu tun haben will. Sidenote: Natürlich gab es schon den ersten Artikel (leider nicht "meistgelesen", deswegen gehe ich nicht näher darauf ein), der eine Querverbindung vom Hype um Oasis zum Rechtsruck gezogen hat. Ihr habt doch alle eins an der Semmel – aber ich ja auch. Zur Ossiwahl will ich an dieser Stelle auch nicht mehr sagen, weil ich muss mich diesbezüglich nochmal educaten, und zwar via Mediatheken. Da ganz oben angezeigt (ZDF): "Kosten im Osten", "Ossiversum stabil", "Jung im Osten", "Meckern und Machen mitten in Gera", beziehungsweise (ARD): "WUT – Eine Reise durch den zornigen Osten" und "Als Frau und Ostdeutsche in der Politik". Mit Verlaub, ich habe so eine Ahnung, dass vielleicht ein paar Leute nicht mehr alle Latten am Zaun haben.

Jedenfalls schrieb jemand, dass sich jetzt bestimmt ebenjene für Oasis-Fans typischen Hüte und Parkas sowie Kokain mordsmäßig verkaufen würden – und ich habe das alles sofort investigativ nachgeprüft, als würde ich selbst für ’ne Mediathek arbeiten. Das mit dem Koks stimmt (anonyme Quelle), das mit den Parkas null (es ist Sommer) und das mit den Hüten ist auch Quatsch, weil die haben eh alle noch zu Hause, weil sie schon vor fünf Jahren wieder angesagt waren. Und die Gen X, also die original Oasis-Fans, schmeißen eh nix weg. Ich hab aber mal beim britischen Amazon geguckt, was sich tatsächlich gerade gut verkauft: Platz 1 in "DIY" ist eine smarte Türklingel mit Kamera, Platz 1 in "Health Care" sind Interdental-Bürsten und Platz 1 in "Home & Kitchen" ist der Pritt-Stift. Das hat alles nichts mehr mit den guten alten 90ern zu tun, aber zufällig sind genau das die drei Items, mit denen ich es schaffen werde, auf das Gelände eines Oasis-Konzerts einzubrechen.

Fazit: Brace yourself für den Ticketverkauf. Angeblich, so EXPERTEN, gab es noch nie ein so hohes Interesse an einer Tour wie in diesem Fall, sogar Taylor Swift könne sich da mal gehackt legen, so die Experten. Bei watson.de schrieb einer was von "Ticket-Blutbad des Jahrhunderts". You need to calm down …

Platz 1 – die Spitzenkolumne von Paula "the one" Irmschler erscheint jeden Samstag in voller Länge nur bei TITANIC.

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TITANIC vital

Kostenhammer! Karl Lauterbach hat im Stern-Interview gestanden, dass Krankenkassenbeiträge im nächsten Jahr wohl ansteigen werden, dafür könnten die Beitragszahler*innen aber auch mit einer besseren Versorgung rechnen. Mit folgenden Neuerungen ist ab dem ersten Quartal 2025 zu rechnen:

  • Volle fünfundvierzig (45!) Sekunden zusätzliche Zeit in Ihrer Hausarztpraxis
  • Neue Klingeltöne und RGB-Beleuchtung für Rettungswägen
  • Kostenübernahme von halbjährlichen Zehenzwischenraumreinigungen
  • Heilsteine, Pilgerfahrten und Astro-TV Rechnungen können künftig als Homöopathie abgerechnet werden
  • Exklusive Sammelkrankenkassenkarten mit Glitzer- und Holo-Effekt
  • "Arzt" darf jetzt auch "Arz", "Artzt" und "Arsch" geschrieben werden
  • Doppelt so viele Vorabendserien mit jungen heißen Ärzten und Krankenschwestern
  • Mehr Empathie (nur gegen Aufpreis, werden sie bitte Privatpatient*in!)

LW

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Das neue Heft ist da!

"Danke", Demokratie! Die Ossis haben gewählt: Soljanka, Grützwurst und als Nachtisch einen Becher Nudossi. Und jetzt dürfen sie auch noch ihre Stimme abgeben! Die globalen Folgen der Ostwahlen im September hat sich TITANIC bereits in buntestem Grau ausgemalt. Der Rote Platz wird zum Platz des himmlischen Friedens. Wenn Egon Krenz das noch erleben könnte …

AUSSERDEM IM SEPTEMBERHEFT: Vor der Schicksalswahl hat eine westdeutsche Mediendelegation rübergemacht und berichtet auf acht investigativen Seiten aus dem Herz des Ostens (Halle/Saale). Das war Olympia. Warnung vor dem nächsten Warntag. Das Horror-Hochhaus von Duisburg. Wer ist Alexander Schweitzer? 75 Jahre FSK. Neue Waffenverbote. Mit Cartoons und Comics von Rattelschneck, Rubinowitz und Rürup.

Ab Samstag in allen Wahllokalen, jetzt schon im Onlineshop (Print oder PDF oder in der App) – oder am besten: im Abo!

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Kunststück, »Welt«!

Im Interview mit der Rheinischen Post beschwerte sich Sängerin Cyndi Lauper darüber, dass Frauen ständig auf ihr Alter reduziert würden. Aus diesem Statement hast Du, Welt, nicht nur geschafft, einen ganzen Artikel zu stricken, Du hast auch noch äußerst subtil Deinen eigenen Standpunkt zur Causa klargemacht und Laupers Aussage folgendermaßen zusammengefasst: »Popsängerin Cyndi Lauper hält es für sexistisch, Frauen nach ihrem Alter zu fragen: ›Alter ist eine Kategorie, die benutzt wird, um uns kleinzuhalten‹, sagte die 71jährige.«

Wie clever von Dir! Indem Du das Alter genüsslich anmerkst, hast Du es der meckernden alten Frau aber mal so richtig gezeigt! Andererseits: Es nötig zu haben, aus Interviews anderer Zeitungen Artikel zusammenzukloppen – lässt das nicht Dich und Deinen angeblichen journalistischen Anspruch auch ziemlich alt aussehen?

Fragt Dein greises Kollegium von Titanic

 Was soll das, Ameisen?

Was soll das, Ameisen?

Wie Forscher/innen herausfanden, seid Ihr in der Lage, bei Artgenossinnen Beine durch Abbeißen zu amputieren, um so tödliche Infektionen zu vermeiden. Chirurgische Eingriffe! Geht’s noch? Habt Ihr Euch mal überlegt, wie es uns damit geht? Als Spezies, die für ihren jetzigen Stand in der Medizin Jahrtausende an Forschung gebraucht hat?

Fragt pikiert die Krone der Schöpfung auf der Titanic

 Etwas unklar, mallorquinische Demonstrant/innen,

war uns, warum wir Euch bei den Demos gegen den Massentourismus immer wieder palästinensische Flaggen schwenken sehen. Wir haben lange darüber nachgedacht, welchen logischen Zusammenhang es zwischen dem Nahostkonflikt und Eurem Anliegen geben könnte, bis es uns einfiel: Na klar, Ihr macht Euch sicherlich stark für eine Zwei-Staaten-Lösung, bei der der S’Arenal-Streifen und das West-Malleland abgeteilt werden und der Rest der Insel Euch gehört.

Drücken die diplomatischen Daumen: Eure Friedenstauben von Titanic

 Huhu, »Tagespost«, Würzburg!

Du bist die einzige überregionale katholische Wochenzeitung in Deutschland und freust Dich in einem Kommentar, dass die Deutsche Bischofskonferenz die spektakuläre Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Paris verurteilt, weil auch sie in dem dort veranstalteten Bacchanal eine Abendmahlparodie gesehen haben will. Du hältst es jedoch für überflüssig, dass die Bischöfe dabei meinen, »zur Rechtfertigung ihrer Kritik auf die religiösen Gefühle anderer Religionen Bezug nehmen zu müssen. Warum nicht einfach die blasphemische Verhöhnung Christi und jenes Abends, in der das Sakrament der Eucharistie eingesetzt wurde, in aller Deutlichkeit und Direktheit verurteilen?« Exakt!

In welcher Form soll dies geschehen, was schlägst Du vor? »Gefragt wäre freilich keine künstliche Empörung, kein moralisches Aufplustern, sondern der authentische Ausdruck der Überzeugung, dass Gott seiner nicht spotten lässt, und die wohl schlimmste Sünde, die ein Mensch begehen kann, die Gotteslästerung ist.«

Waaas, Tagespost? Gotteslästerung schlimmer als Hostiendiebstahl, Kreditkartenbetrug und Völkermord? Und sogar schlimmer als Unzucht, Abtreibung und Selbstbefleckung?

Wenn Du das so siehst, dann kündigt wutschnaubend das Abo: Titanic

 Puh, »Frankfurter Rundschau«!

»Während im Süden Europas weiter enorme Hitze herrscht, sorgt ein kurzweiliges Tief in Deutschland für eine Abkühlung.« Es bleibt aber dabei: Die Tiefs sorgen für Abkühlung, und für die Kurzweil sorgen Deine Sprachkapriolen. Nicht durcheinanderbringen!

Warm grüßt Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Verdrehte Welt

Vermehrt las ich in letzter Zeit, bei Männern werde die Kombination aus langen Haaren und Dreitagebart als besonders attraktiv wahrgenommen. Da bin ich kurz davor wohl doch wieder falsch abgebogen. Dafür bin ich jetzt stolzer Träger eines langen Bartes und Dreitagehaars.

Dennis Boysen

 Hä?

Demenz kennt kein Alter.

Moppel Wehnemann

 Meine Mitbewohnerin

legt Dinge, die nicht mehr so ganz intakt sind, in Essig ein. Dabei ist es egal, ob es sich um verkalkte, schmutzige oder verschimmelte Dinge handelt. Ich würde bei ihr den Verbrauch von Salzsäure in den kommenden Jahren intensiv beobachten – gerade falls ihr Partner unerwarteterweise verschwinden sollte.

Fia Meissner

 Abschied

Juckeljuckeljuckel,
Das Meer liegt hinterm Buckel,
Dort vorne, da ist Dover,
Da ist die Reise over.

Gunnar Homann

 SB-Kassen

Zu den Seligen, die an Selbstbedienungskassen den Laden kaltblütig übervorteilen, gehöre ich nicht. Im Gegenteil, obwohl ich penibel alle Artikel scanne und bezahle, passiere ich die Diebstahlsicherungsanlage am Ausgang immer in der angespannten Erwartung, dass sie Alarm schlagen könnte. Neulich im Discounter kam beim Griff zu einer Eierschachtel eine neue Ungewissheit hinzu: Muss ich die Schachtel vor dem Scannen wie eine professionelle Kassierkraft öffnen, um zu kucken, ob beim Eierkauf alles mit rechten Dingen zugeht?

Andreas Maria Lugauer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 12.09.:

    "Heute detoxe ich im Manager-Retreat im Taunus": TITANIC-Chefredakteurin Julia Mateus im Interview mit dem Medieninsider.

  • 29.08.:

    Die FR erwähnt den "Björnout"-Startcartoon vom 28.08.

  • 27.08.: Bernd Eilert schreibt in der FAZ über den französischen Maler Marcel Bascoulard.
  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

  • 29.01.:

    Ein Nachruf auf Anna Poth von Christian Y. Schmidt im ND.

Titanic unterwegs
18.09.2024 Bonn, Rheinbühne Thomas Gsella
18.09.2024 Hamburg, Centralkomitee Ella Carina Werner
19.09.2024 Berlin, Kulturstall auf dem Gutshof Britz Katharina Greve
19.09.2024 Hamburg, Centralkomitee Hauck & Bauer