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Platz 1 - Die Spitzenkolumne #11

Immer schwierig, wenn man mal paar Tage keine Nachrichten mitbekommen hat, weil man “zu tun” hatte. Man nickt dann schlau, wenn Leute sich auf aktuelle Vorkommnisse beziehen, sagt “ja, krass … voll … find ich auch … schlimm beziehungsweise gut”. Zum Glück wird einem das Wichtigste gerankt, aufgelistet, sortiert. Also, fix online gegangen, und da! TOPMELDUNG: “Historisches Urteil im Schweigegeld-Prozess: Jury spricht Donald Trump schuldig”. Yess, schuldig, Trump ist scheiße, schalalalaaaa, hoffentlich kommt er jetzt in’ Knast! Worum ging’s noch mal in diesem Prozess? Um welche der unzähligen Schandtaten, die sich dieser reiche Drecksack in den vergangenen Jahrzehnten geleistet hat? Und trotzdem ist er noch frei – wie so viele reiche, männliche Täter? Egal, jetzt siegt bestimmt die Gerechtigkeit. Ich schau dann nächste Woche wieder rein, in die Nachrichten.

Ganz vorn bei den "Suchtrends in Echtzeit" hingegen wird es richtig gruselig. Es fällt das Wort “SUPERKOLONIE”. Geht es um die Männerfußballfans, die bald in Berlin einfallen? Den Nachwuchs der Lobos? Eine neue historische Serie auf RTL? Mein großes Herz, in dem noch jede*r ein Plätzchen gefunden hat? Nein! “Die Stadt Kehl hat ein Problem mit einer invasiven Ameisenart. Sogar Strom- und Internetausfälle habe es schon gegeben” (zdf.de). Darum geht’s. Putzig. Also für uns, die wir nicht in Kehl wohnen. Ein Schädlingsbekämpfer wurde sogar zitiert mit den Worten: "Das ist richtig krass". Jetzt müsse “rasch, koordiniert und konsequent gehandelt werden”. Voll. Die Filmproduktionsfirmen sollten keine Zeit verlieren und sofort klären, wer wie was.

Mit so was schafft man es nämlich auf Platz 1 der deutschen Kinocharts! Vor den Ameisen sind aber noch die Enten: In “Raus aus dem Teich” zieht eine Entenfamilie in die große, weite Welt. Vielleicht ja auch nach Kehl. Währenddessen ist ein Film namens “Atlas” mit Jennifer Lopez auf Platz 1 der Streamingcharts. Es geht um ein Cockpit, Planeten, KI, Roboter und Armee. Alles noch nie so gesehen. Aber auch dieser Film gibt die Richtung für die Verwurstung der beliebtesten Meldungen vor. Vielleicht kann man diese Trump-Nummer ähnlich spektakulär verfilmen. Auch mit ganz viel CGI, also computergenerierten Bildern, und sowieso ganz viel Fantasie – weil er all diese ganzen, ihm vorgeworfenen Dinge natürlich gar nicht getan hat.

Platz 1 – die Spitzenkolumne von Paula „the one“ Irmschler erscheint jeden Samstag in voller Länge nur bei TITANIC.

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Die 6 Ehegeheimnisse des Friedrich Merz

Wenn Charlotte Merz ihrem Mann schon nicht widerstehen kann, wie sollen es dann erst die Wähler bei der nächsten Bundestagswahl können? Wir besuchen den CDU-Chef und seine Frau in ihrem Liebesnest in Arnsberg und beantworten die Frage: Wie erhält man die Liebe über vier Jahrzehnte?

Das Erfolgsrezept der Merz-Ehe – nur im Juniheft.

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Müters Söhne #8

Geheimnisse


"Verpiss dich, du Betrügerin!"

Henry ist 12 Jahre alt. Seine Mutter Viola Müter schreibt hier im wöchentlichen Wechsel über ihn und ihre anderen zwei Söhne im Alter von 5 und 16 Jahren. Die Mutter nennt sie liebevoll ihre "Mütersöhnchen".

Henry verbringt viel Zeit in seinem Zimmer. Momentan noch mehr als sonst. "Verpiss dich, du Betrügerin!", muss ich mir anhören, wenn ich ihn durch seine abgeschlossene Zimmertür frage, was er so treibt. Ich bin überzeugt, dass Henry sich von mir distanziert, weil er ein Geheimnis hat. Ich habe nichts gegen Geheimnisse. Ich selbst habe das Geheimnis, dass ich eine leidenschaftliche Affäre mit einem Mentalisten hatte, jahrelang gehütet, als hinge meine Ehe davon ab. Heute kann ich sagen: Vielleicht zurecht. Mein Mann ist ausgezogen.

Was Henry geheim hält, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Als ich sein Zimmer nach Indizien durchsuchte, fand ich in seinem Kopfkissenbezug 10 000 Euro in bar. Henry hat viel Geld zur Kommunion geschenkt bekommen. Eigentlich hat er das aber vollständig für In-App-Käufe bei Fortnite ausgegeben. Sofort kam mir Petr Bystron in den Sinn. Der AfD-Politiker soll doppelt so viel Bargeld von einem prorussischen Netzwerk erhalten haben. Spione sind unter uns, soviel ist sicher. Nur ist mir nie in den Sinn gekommen, dass auch in meinem Umfeld einer lauern könnte. Natürlich spricht einiges dagegen, dass mein zwölfjähriger Sohn für die russische Regierung spioniert. Was kann er Wladimir Putin schon bieten? Sensible Informationen gibt es in unserem Haushalt nicht. Sensibel ist nur mein Mann. Seine Konfliktlösungsstrategie hieß bisher "beleidigt abhauen". Wohl kaum interessant für den russischen Präsidenten.

Denkbarer ist, dass Henry mit den 10 000 Euro nach Nordkorea auswandern möchte. Ständig hört er den neuen Propaganda-Song von Kim Jong-un. Jedenfalls immer, wenn ich an seiner Zimmertür lausche. "Friendly Father" heißt das Lied. Ich finde es nachvollziehbar, dass Henry sich einen freundlicheren Vater wünscht. Einen, der nicht bei der kleinsten Unannehmlichkeit seine Familie verlässt. Aber ob ihm der nordkoreanische Diktator ein besserer Vater wäre? Ich fange Henry am Schulbus ab, um ihn zu informieren, dass auch Kim Jong-un immer wieder plötzlich verschwindet. Ich war überrascht von mir selbst, dass ich meinen Mann einmal gegen Kim Jong-un verteidigen würde. "Du checkst es einfach nicht", war Henrys harsche Reaktion.

Ich habe gelesen, dass es Kindern nicht egal ist, wenn sich ihre Eltern trennen. Das könnte erklären, warum Henry aktuell so aufgebracht ist. Vielleicht ist es nicht wichtig, was genau er verheimlicht. Meine Vermutungen werden reichen, um meinen Mann zur Besinnung zu bringen. "Für Henry. Und zwar sofort und nicht erst, wenn der Verfassungsschutz wegen Landesverrat anklopft", werde ich meinem Mann ins Gewissen reden. Woher die 10 000 Euro kommen und warum Henry tatsächlich einen nordkoreanischen Propaganda-Song in Dauerschleife hört – egal, muss er selbst wissen. Es gibt Geheimnisse, die man für sich behalten sollte.

Die Kolumne von Viola Müter erscheint jeden Donnerstag nur bei TITANIC.

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Endspurt im EuropawahlKAMPF

Nach Angriffen auf Kandidaten und Wahlkampfhelfer von SPD, Grünen und AfD lässt sich eine positive Bilanz ziehen:

Die Politikverdrossenheit in Deutschland ist endgültig niedergerungen! Unsere Karte zeigt raufbereiten Wählerinnen und Wählern, wo in den kommenden Tagen und Wochen noch mal richtig die Fäuste fliegen dürfen.

Die wichtigsten Termine und Events nur im Juniheft.

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Startschuss in deutschen Freibädern

50 Prozent der Stellen in städtischen Freibädern sind laut einer Umfrage des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) auch in diesem Sommer unbesetzt. Während man in den meisten Schwimmstätten nur mit einer überforderten Rumpftruppe auf den Ansturm angetrunkener und pöbelnder Tagestouristen warten kann, ist im Berliner Columbiabad Pragmatismus angesagt. "Hier wird jetzt vehement auf technische Lösungen gesetzt", versichert Bademeister-Veteran Jimmy Manzke. "Als Allzweckwaffe nutzen wir seit neuestem eine ferngesteuerte Plastik-Kackwurst mit Kamera, die es uns ermöglicht, fummelnde Pärchen in Rekordtempo aus der Venus-Grotte zu befördern. Lästiges Herauflaufen in den Rutschröhren verhindern wir zudem sehr erfolgreich durch in Fließrichtung ausgerichtete Nagelsperren." Das Problem der für den Andrang viel zu kleinen Becken betrachten Manzke und sein Team ebenfalls als gelöst. "Damit der unübersichtliche Schwimmerbereich weniger häufig frequentiert wird, bekommen Kunden mit deutlich sichtbarem Pilz- und Stachelwarzenbefall hier freien Eintritt", verspricht der Vokuhila-Träger und kratzt sich intensiv am Skrotum. Zu Massenschlägereien, von denen insbesondere im letzten Jahr häufiger berichtet wurde, dürfte es im Columbiabad ebenfalls nicht mehr kommen. Manzke hat an den Bäumen der Freibadwiese flächendeckend Nester der asiatischen Hornisse angebracht, auf die er im Notfall mehrfach mit einem extralangen Knüppel eindrischt. "In Tests hat die Räumung des Bades danach durchschnittlich bloß 90 Sekunden gedauert", ist der Schnäuzer-Fan hellauf begeistert. Hartgesottene, denen die Stiche der Vespa velutina nichts ausmachen, treibt Manzke mit Aufnahmen alter ZDF-Fernsehgarten-Folgen auf einer Videoleinwand zum Ausgang. Allerdings nur sehr ungern: "Als friedliebender Mensch ist mir diese Form von brutaler und unverhältnismäßiger Gewalt eigentlich zuwider."

PH

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Kleiner Tipp, liebe Eltern!

Wenn Eure Kinder mal wieder nicht draußen spielen wollen, zeigt ihnen doch einfach diese Schlagzeile von Spektrum der Wissenschaft: »Immer mehr Lachgas in der Atmosphäre«. Die wird sie sicher aus dem Haus locken.

Gern geschehen!

Eure Titanic

 Augen auf, »dpa«!

»Mehrere der Hausangestellten konnten weder Lesen noch Schreiben« – jaja, mag schon sein. Aber wenn’s die Nachrichtenagenturen auch nicht können?

Kann beides: Titanic

 Also echt, Hollywood-Schauspieler Kevin Bacon!

»Wie wäre es eigentlich, wenn mich niemand kennen würde?« Unter diesem Motto verbrachten Sie mit falschen Zähnen, künstlicher Nase und fingerdicken Brillengläsern einen Tag in einem Einkaufszentrum nahe Los Angeles, um Ihre Erfahrungen als Nobody anschließend in der Vanity Fair breitzutreten.

Die Leute hätten sich einfach an Ihnen vorbeigedrängelt, und niemand habe »Ich liebe Dich!« zu Ihnen gesagt. Als Sie dann auch noch in der Schlange stehen mussten, um »einen verdammten Kaffee zu kaufen«, sei Ihnen schlagartig bewusst geworden: »Das ist scheiße. Ich will wieder berühmt sein.«

Das ist doch mal eine Erkenntnis, Bacon! Aber war der Grund für Ihre Aktion am Ende nicht doch ein anderer? Hatten Sie vielleicht einfach nur Angst, in die Mall zu gehen und als vermeintlicher Superstar von völlig gleichgültigen Kalifornier/innen nicht erkannt zu werden?

Fand Sie nicht umsonst in »Unsichtbare Gefahr« am besten: Titanic

 Du, »MDR«,

gehst mit einer Unterlassungserklärung gegen die sächsische Linke vor, weil die im Wahlkampf gegen die Schließung von Kliniken plakatiert: »In aller Freundschaft: Jede Klinik zählt.« Nun drohen juristische Scharmützel nebst entsprechenden Kosten für beide Seiten. Wie wäre es, wenn die Linke ihr Plakat zurückzieht und im Gegenzug nur eine einzige Klinik schließt? Die Ersparnisse dürften gewaltig sein, wenn die Sachsenklinik erst mal dichtgemacht hat.

Vorschlag zur Güte von Deinen Sparfüchsen von Titanic

 Oha, »Siegessäule«!

Als queeres und »Berlins meistgelesenes Stadtmagazin« interviewtest Du anlässlich der Ausstellung »Sex. Jüdische Positionen« im Jüdischen Museum Berlin die Museumsleiterin und die Kuratorin und behelligtest die beiden unter anderem mit dieser Frage: »Linke, queere Aktivist*innen werfen dem Staat Israel vor, eine liberale Haltung gegenüber Homosexualität zu benutzen, um arabische und muslimische Menschen zu dämonisieren. Diese Aktivist*innen würden Ihnen wahrscheinlich Pinkwashing mit der Ausstellung unterstellen.«

Nun ist das Jüdische Museum Berlin weder eine Außenstelle des Staates Israel, noch muss man als Journalist/in irgendwelchen »Aktivist*innen« ihre antisemitischen Klischees, dass letztlich doch alle Jüdinnen und Juden dieser Welt unter einer Decke stecken, im Interview nachbeten. So können wir uns aber schon mal Deine nächsten Interviewfragen ausmalen: »Frau Pastorin Müller, Sie bieten einen Gottesdienst zum Christopher Street Day an. Betreiben Sie damit Pinkwashing für den Vatikanstaat?« oder »Hallo Jungs, ihr engagiert euch in einem schwulen Verein für American Football. Betreibt ihr damit nicht Pinkwashing für Donald Trump?«

Wird diese Artikel allerdings nicht mehr lesen: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Der kästnerlesende Kniebeuger

Es gibt nichts Gutes
Außer man Glutes.

Sebastian Maschuw

 Der kästnerlesende Bläser

Es gibt nichts Gutes
außer: Ich tut’ es.

Frank Jakubzik

 Räpresentation

Als Legastheniker fühle ich mich immer etwas minderwertig und in der Gesellschaft nicht sehr gesehen. Deshalb habe ich mich gefreut, auf einem Spaziergang durch Darmstadt an einer Plakette mit der Aufschrift »Deutscher Legastheniker-Verband« vorbeizukommen. Nur um von meiner nichtlegasthenischen Begleitung aufgeklärt zu werden, dass es sich dabei um den »Deutschen Leichtathletik-Verband« handele und und umso teifer in mein Loch züruckzufalllen.

Björn Weirup

 Liebesgedicht

Du bist das Ästchen,
ich bin der Stamm.
Du bist der Golo,
ich Thomas Mann.
Du bist Borkum,
ich bin Hawaii.
Du bist die Wolke,
ich bin gleich drei.
Du bist das Würmchen,
ich bin das Watt.
Du bist die Klinke,
ich bin die Stadt.
Du bist das Blättchen,
ich jetzt der Ast.
Sei still und freu dich,
dass du mich hast.

Ella Carina Werner

 Krasse Segregation

Wer bestimmten Gruppen zugehört, wird auf dem Wohnungsmarkt strukturell diskriminiert. Viele Alleinstehende suchen händeringend nach einer Drei- oder Vierzimmerwohnung, müssen aber feststellen: Für sie ist dieses Land ein gnadenloser Apartmentstaat, vor allem in den Großstädten!

Mark-Stefan Tietze

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.08.2024 Kassel, Caricatura-Galerie Miriam Wurster: »Schrei mich bitte nicht so an!«
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst »F. W. Bernstein – Postkarten vom ICH«
09.08.2024 Bremen, Logbuch Miriam Wurster