Briefe an die Leser | März 2024


Hello, Joe Biden!

Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Las Vegas nannten Sie Emmanuel Macron aus Versehen »Mitterrand« und ernteten dafür reichlich Spott. Da haben die anderen gut lachen! Wir hingegen verstehen, dass man leicht durcheinanderkommen kann, wenn man so viele Staatschef/innen kennengelernt hat wie Sie. Wenigstens klingt »Mitterrand« ein kleines bisschen wie »Macron« und war aus Ihrer Sicht quasi gestern noch Präsident. Sie hätten ja genauso gut »de Gaulle« sagen können. Oder »Napoleon III.«!

Grüße aus Deutschland (West): Titanic

Hut bzw. Helm ab, Bundeswehr!

Mit einer Plakatkampagne wirbst Du mal wieder um Personal und triffst mit dem Claim »Deinen Plan verfolgen« voll ins Feldgraue. Wenn wir das lesen, bekommen wir sofort Lust, unseren Plan nicht nur zu verfolgen, nein wir werden ihn jagen! Über Land und Wasser treiben wir ihn vor uns her, und wenn wir ihn bis zu seiner völligen Erschöpfung gehetzt haben, dann schießen wir ihm von hinten in die Beine oder gleich in den Rücken!

Bewerbung ist raus!

Deine Zivis von der Titanic

Dir, Tod,

gefiel es im Jahr 2010, im Abstand von einem Tag Bärbel Bohley (11. September) und Claude Chabrol (12. September) abzuberufen, worauf wir damals in unserer Online-Rubrik »Fakt vs. Frage« scharfsinnig spekulierten, als Nächstes treffe es nun wohl Dieter Dehm, Erhard Eppler und Frank Farian. Knapp daneben! Denn Frank Farian holtest Du erst dieses Jahr, am 23. Januar – nicht ohne vorher noch die Büchnerpreisträgerin Elke Erb (22. Januar) abzuräumen.

Und langsam durchschauen wir Dich, Gevatter: A darf leben, B und C müssen sterben; D darf leben, E und F müssen sterben …

Um es kurz zu machen: Gundula Gause ist, trotz ihres boulevardmedial großflächig breitgetretenen Schwächeanfalls vom Dezember (Bild: »total unnötig«, »hätte mich krankmelden sollen«), fürs Erste fein raus, während Heimatsänger Hansi Hinterseer und Malertochter Ida Immendorff sich lieber schon mal das letzte Hemd anziehen sollten. Stimmt’s?

Gruselt sich vor der Antwort: Titanic

Lieber »Spiegel«,

Du hast ein neues Heilmittel entdeckt: »Man kann fast jedem Patienten mit einer Erektionsstörung helfen«. Stellt sich nur die Frage, wie man sie herbeiführt.

Interessiert grüßt Titanic

Bonjour, Marine Le Pen!

Das Potsdamer Treffen der AfD mit anderen extremen Rechten war selbst Ihnen zu heftig: Sie seien nie für eine »Remigration« in dem Sinne gewesen, dass Französinnen und Franzosen ihre Nationalität entzogen würde, selbst wenn die Einbürgerung unter fragwürdigen Bedingungen geschehen sei, meinten Sie und fügten hinzu: »Ich denke also, dass wir, wenn es denn so ist, eine krasse Meinungsverschiedenheit mit der AfD haben.«

Keine Ahnung, Le Pen, ob Sie mit dieser Haltung eine Chance aufs französische Präsidentenamt haben. Ministerpräsidentin von Thüringen würden Sie mit diesem Weichei-Schlingerkurs aber ganz sicher nicht!

Schon ein bisschen enttäuscht: Titanic

Moin, Hamburger Craft-Brauerei ÜberQuell!

Dein Firmenname zeugt ja bereits von überschäumender Wortspiellust, aber so richtig freidrehend auf die Kacke haust Du erst bei den Bezeichnungen Deiner einzelnen Biersorten: Die heißen nämlich zum Beispiel »Supadupa IPA«, »Palim Palim Pale Ale«, »Pille Palle Alkoholfreies Ale« oder sogar »Franzbrewtchen Imperial Pastry Brown Ale«. Auweia!

Gerade bei Letzterem, das außerhalb Hamburgs von vielen gar nicht zu entschlüsseln sein dürfte, mussten wir, obschon viel gewohnt, dann doch schlucken, weil uns allein der Name innerhalb von Sekunden pappsatt und sturzbetrunken machte. Er erschien uns einfach zu brewtal, fast schon brauenhaft! Auf Dein Bier haben wir dann lieber verzichtet.

Aus der Ausnüchterungszelle grüßt trotzdem: Titanic

Einen Moment, Antideutsche!

Links, pro Israel, anti Deutschland – Euer Leben ist ohnehin stressig genug. Deshalb bloß eine ganz kurze Frage, dann lassen wir Euch wieder in Ruhe: Diese neue Arschloch-Kampagne »Strike Germany«, die deutsche Kulturorganisationen wegen deren angeblicher Israel-Loyalität boykottiert – findet Ihr die gut oder schlecht?

Verwirrte Grüße: Titanic

Einfach mal kreativ sein, Rishi Sunak!

Der BBC sagten Sie: »Ich bin nicht sicher, ob sich die Leute so sehr für meine Ernährung interessieren, aber ich versuche, zu Beginn jeder Woche etwas zu fasten.« Wir glauben, dass Ihre Unsicherheit berechtigt ist: An Ihren Beliebtheitswerten kann man ablesen, dass sich das Interesse an Ihren Gewohnheiten in Grenzen hält.

Das ließe sich aber leicht ändern: Bei den ganzen verschiedenen Varianten wie TV-, Auto- und Plastikfasten gäbe es bestimmt auch für Sie etwas, durch das Sie die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit »eight days a week« auf sich zögen. Wie wäre es z. B. mit Abschiebungsfasten, Verbrennerverbotverzögerungsfasten oder Zweiteamtszeitfasten?

Nur dass Sie gerade beim Thema »Neuwahlen« dem Verzicht huldigen, sollten Sie nach Ansicht der Mehrheit Ihrer Landsleute schleunigst ändern. Zwischendurch kann man sich doch auch ruhig mal was gönnen, oder?

Mampft Ihre Scones mit Clotted Cream und reichlich Marmelade gleich mit: Titanic

Beeindruckend, Firma Bahlsen!

Im Zuge der Protestwelle gegen rechts fühltest auch Du Dich zu einem Statement, so knackig wie Deine Kekse, genötigt. Du verbreitetest das Bild eines aus Keksen geformten Herzens mit der Botschaft: »Hass geht uns auf den Keks. #niewiederistjetzt«.

Vor allem Letzteres hat uns zutiefst überrascht. Denn mit »Nie wieder ist jetzt« meinst Du ja sicherlich, dass Du die Nachkommen der in Deinen Werken beschäftigten Zwangsarbeiter/innen entschädigen und das Unternehmen aus den Fängen der NS-Profiteursfamilie, der es bis heute gehört, befreien und an die Belegschaft übergeben willst? Anders können wir Dein Statement jedenfalls nicht interpretieren.

Bekommt von Keksen immer so schnell Visionen: Titanic

Na, vielen Dank, Margaret Atwood!

Dass Sie, in erster Linie bekannt als Autorin dystopischer Romane, nicht gerade die beste Adresse für Trost sind, haben wir uns schon gedacht. Ihre Antwort auf die Frage des Bayerischen Rundfunks, woher die Menschen noch Hoffnung nehmen sollten, hat uns dann aber trotzdem verstört: »Denjenigen, die es morgens nicht mehr schaffen, aus dem Bett zu kommen, sage ich: Denken Sie an den Kaffee. Raus aus dem Bett, in die Küche, und dann ein Kaffee – so finden Sie wenigstens ein wenig Freude.«

Das ist also das Kreativste, was Ihnen zu dem Thema einfällt, nachdem Sie sich über ein halbes Jahrhundert lang die abgefahrensten Science-Fiction-Welten ausgedacht haben? Ein bisschen braune Koffeinplörre als Highlight vor einem weiteren Tag sinnloser Lohnarbeit? Auch im hohen Alter bleiben Sie offensichtlich eine Meisterin der Finsternis und Schonungslosigkeit.

Stellt – nun deprimiert – fest: Titanic

Sauber, VfB-Trainer Sebastian Hoeneß!

Über Deinen an einem Magen-Darm-Infekt erkrankten Torjäger Serhou Guirassy sagtest Du in einer Pressekonferenz, man müsse »einfach abwarten, was da rauskommt«.

Will’s aber gar nicht so genau wissen: Titanic

GuMo, Prophetic!

Du bist ein aufgewecktes Start-up aus den USA und hast ein Gerät erfunden, mit dem es endlich, endlich möglich ist, im Schlaf zu arbeiten! Damit geht ein uralter Menschheitstraum in Erfüllung, und außer dem Jenseits gibt es keine arbeitsfreien Bereiche mehr: Die Wohlfühltechnologie ballert die schlafenden User mit Ultraschallsignalen voll, um luzide Träume zu induzieren, in denen sie sich dann mit Arbeitsproblemen beschäftigen können. Fun!

Aber damit ist hoffentlich noch nicht Feierabend. Wir hätten gerne ergänzend Plastikflaschen, in die man pinkeln kann, damit keine wertvolle Arbeitsschlafzeit verloren geht. Aber wenn die noch auf sich warten lassen, gar kein Problem: Damit sich unsere Geschäftsführer ihre Teslas leisten können, pinkeln wir sehr gerne in die Betten und schlafarbeiten im Eigenurin weiter, bis es dann am Morgen wieder zurück ins Office geht.

Deine Sleepaholics von Titanic

Sagen Sie mal, Kopenhagener Ungleichheitsforscherin Daphné Skandalis …

Blicken Sie auf die zunehmende weltweite Ungleichheit eigentlich wissenschaftlich neutral oder sehen Sie sie als Blamage, Aufreger, Schande oder, na ja, irgendwie so was?

Fragen Ihre Eklatnudeln von der Titanic

Netter Versuch, Volker Weidermann!

Von der Website des NDR blicken Sie uns entgegen, unter Ihrem Portrait die Zeile: »100 Jahre ›Der Zauberberg‹: ›Der wichtigste Roman meines Lebens‹«.

Fast wären wir Ihnen auf den Leim gegangen, doch unser Literaturressort hat Ihre Aussage gründlich geprüft: Nicht Sie, Weidermann, sondern Thomas Mann hat den »Zauberberg« geschrieben.

Wie geltungssüchtig und verzweifelt kann man eigentlich sein?

Fragt sich kopfschüttelnd: Titanic

Servus, merkur.de!

Die britische Prinzessin Kate war in einer Klinik, weswegen Du Dich sorgtest: »Wer hilft Prinz William mit den Kindern?« Das ist natürlich eine berechtigte Frage, schließlich ist es bestimmt aufwendig festzulegen, wer von den 5 Ammen, 8 Kindermädchen, 23 Butlern und 400 weiteren Hausangestellten wann auf welches Kind aufpasst.

Schickt schon mal Thoughts and Prayers an den royalen Google-Kalender:

Deine Titanic

Kreizkruzefix, Markus Söder!

Auf Ihre lockere bayerische Art überraschen Sie zur fränkischen Fastnacht jedes Jahr mit einer brüllend komischen Verkleidung. Nach stimmigen Outfits wie Prinzregent Luitpold oder Shrek brachen Sie nun aber als Otto von Bismarck, ein »Preiß«, sämtliche Tabus.

Bei Ihrer Begründung für den Verrat am eigenen Volk bleibt einem die Haxe im Hals stecken: »Er hat eine Bündnispolitik betrieben, die am Ende dazu geführt hat, dass Deutschland nicht isoliert war«, schwärmten Sie harmoniesüchtig vom Reichskanzler.

Was soll das sein, Söder? Die den verlotterten Restbundesländern gereichte Hand? Das Zugeständnis, die Bayerischen Alpen von oben bis unten mit Windrädern zuzupflastern? Das Angebot, die Meisterschaft freiwillig an Bayer Leverkusen abzutreten? Vergessen Sie nicht: Dafür, dass Preußen heute nicht mehr existiert, gibt es Gründe.

Warnt vor falscher Bescheidenheit: Titanic

Deine filmische Expertise in allen Ehren, »Redaktionsnetzwerk Deutschland«,

aber uns, den nicht ganz so Cinephilen, musst Du es schon ein wenig ausbuchstabieren. Denn wir kommen ums Verrecken nicht drauf, welchen Klassiker des Horrorkinos Du im Sinn hattest, als Du über Giorgia Meloni wie folgt ins Schwärmen geraten bist: »Die beiden Regierungspartner und Machos Matteo Salvini und der vor einigen Monaten verstorbene Silvio Berlusconi sind neben ihr zu unbedeutenden Statisten geworden.«

Welcher Streifen ist das denn, in dem Berlusconi noch als Statist zu bewundern ist? »Braindead«? »Evil Dead Rise«? »World War Z«? Oder dachtest Du an »Die Nacht der reitenden Leichen«, wenn nicht gar an »Die Nacht der leitenden Reichen«?

Nimmt jeden Tipp für die Watchlist dankbar entgegen: Titanic

Bom dia, Pico Tours!

Dein bei uns reingeflatterter Urlaubsprospekt mit Zielen auf den Azoren hat uns leider eher abgeschreckt als zum Buchen angeregt. Denn wie heißt das Ziel einer Wanderreise auf São Miguel, die Du zynisch mit »Der Weg ins Paradies« bewirbst? Boca do Inferno!

Bleibt lieber in der Hölle daheim: Titanic

Klasse Formbrief, Künstlersozialkasse,

den Du uns da per teurer Briefpost auf dünnem Recyclingpapier zukommen lässt. Demnach ist unser nicht näher spezifiziertes »Schreiben« bei Dir »eingegangen«, allerdings »nimmt die Bearbeitung« – also schon das Lesen des Datums und erst recht des Anliegens unserer Mail – »noch einige Zeit in Anspruch«, weshalb Du »um etwas Geduld« bittest und »unaufgefordert auf die Angelegenheit«, von der Du nicht weißt, was sie ist, »zurückkommen« willst. Sollten wir »noch weitere Fragen« – wie die, die Du nicht zur Kenntnis genommen hast – haben, können wir uns – »bitte unter Angabe der Versicherungsnummer«, damit Du wenigstens weißt, um wen es bei dem, was Du nicht weißt, geht – an Dich wenden. Um dann, wollen wir wetten?, wieder so einen Leerformelschrieb zu erhalten.

Ach, KSK! Alberne Briefe, niemand am Telefon, als »Ansprechpartner« ein »Team 422.2« – eines weißt Du ja doch: wie man sich das ewig ungewaschene Künstlerpack vom Hals hält.

»Beste« Grüße: Titanic

Gratulation, Martin Luther!

Sie sind die meistverkaufte Playmobilfigur! Jetzt verstehen wir endlich den Ihnen zugeschriebenen Spruch »Hier stehe ich und kann nicht anders, denn ich bin ein Plastikmännchen ohne Kniegelenke.«

Erleuchtete Grüße von Titanic

Wie gütig, Christian Lindner!

Sie haben Ihre harten Sparmaßnahmen damit gerechtfertigt, dass die Bundesregierung sich ja ebenfalls einschränke. Den Neubau des Finanzministeriums hätten Sie schließlich auch abgesagt. Schön, dass Sie uns auf den Boden der Tatsachen zurückholen und zeigen, dass in diesem Land alle ihren Beitrag leisten können: Manche verzichten auf eine Mahlzeit am Tag und andere sogar auf einen millionenschweren Prunkbau.

Untertänigster Dank von Titanic

Was müssen wir da lesen, unbekannte Kriminelle?

Ihr habt in einer Hamburger Bar um Euch geschossen – und seid dann auf E-Rollern geflüchtet? Wisst Ihr denn nicht, wie gefährlich das ist?

Fragt besorgt: Titanic

Hey, Korridor!

Man hört die letzten Jahre ja ziemlich viel von Dir, Stichwort: Meinungskorridor. Aber auch in Form der »Lösungskorridore« (Lars Klingbeil).

Wir schätzen Deinen Erfolg als Metapher, aber wären angesichts dieser nervigen offenen Wohnbereiche froh, wenn Du Dich wieder Deiner Kernaufgabe widmen würdest: dem Verbinden von voneinander getrennten Räumen.

Hätte so was auch gern in der Redaktion: Titanic

Gute Entscheidung, Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU)!

Seit Antritt Ihrer schwarz-roten Koalition verfolgen wir interessiert, wie Sie Berlin endlich zu der dystopischen Asphalthölle formen, die einer Hauptstadt würdig ist. Nicht entgangen ist uns dabei die Eleganz, mit der Sie Autopolitik aus den siebziger Jahren mit vermeintlichem Pflichtbewusstsein gegenüber der Umwelt verbinden.

»Schon seit vier Jahren können alle geltenden Grenzwerte eingehalten werden, das ist ein Erfolg von über zwanzig Jahren Luftreinhalteplanung«, freuten Sie sich über die Arbeit Ihrer Vorgänger/innen. Auf 34 Hauptstraßen der Stadt, verkündeten Sie stolz, sei es deshalb nicht weiter notwendig, die Tempo-30-Zonen aufrechtzuerhalten. Stattdessen könne man dort wohl zu Tempo 50 zurückkehren.

Genial, Schreiner! Wenden Sie diese Logik überall in Ihrem Leben an? Heißt das, dass Sie Grüne und Linke zurück an die Macht lassen, sobald Ihre Maßnahmen greifen?

Nur mal so eine Frage von Titanic

Geht’s noch, Igel?

»Damit es für ihn wieder rund läuft. Der Igel ist das Tier des Jahres. Er braucht Hilfe«, entblödet sich gerade die Deutsche Wildtierstiftung nicht, für Dich zu lobbyieren. Jaja, erst als Tier des Jahres einen auf dicke Hose machen, dann aber Hilfe brauchen, das haben wir gern.

In der Redaktion nennen wir Dich nur »schlechteres Meerschweinchen« oder »unpraktischer Hamster«. Was willst Du dagegen machen? Uns einen Besuch abstatten? Jetzt, wo Du eh in die Städte übersiedeln musst, weil Dir die Bedingungen auf dem Land zu hart geworden sind, Du Weichnase? Dann legen wir uns einfach einen Mähroboter zu, Problem gelöst.

Und übrigens: Wie doof musst Du denn bitte sein, dass es für Dich nicht rundläuft – wo Du Dich doch einkugeln kannst?

Hält Dich wirklich für zu dämlich zum Leben: Titanic

Sie, Mathias Richling,

plapperten die ausgedachte Summe von 3500 Euro Bürgergeld nach, die einer vierköpfigen Familie angeblich von der Bundesregierung überwiesen wird. Und das netto! Unser Tipp: Fragen Sie doch mal bei Ihrer zuständigen Redaktion im SWR nach, ob eigentlich Sie einen angemessenen Lohn für Ihre Leistung bekommen.

Rechnet mit Ihnen auch brutto ab: Titanic

Ach, Millennials …

Einer von Euch hat sich auf Instagram beschwert, dass seine Eltern ein »vacation home« besäßen, das sie in den Neunzigern für nur 125 000 Dollar gekauft hätten und das nun 1,5 Millionen Dollar wert sei, während er »two jobs« habe und trotzdem »with three roommates« leben müsse.

Doch, liebe Millennials, die Ihr darüber klagt, wie leicht Eure Eltern zu Wohlstand gekommen sind, wisst Ihr, dass Ihr diese Häuser einmal erben werdet? Und dann durch noch weniger Leistung ein noch wertvolleres »vacation home« bekommt?

Erklärt Euch das gegen ein entsprechendes Entgelt gern noch mal in Ruhe: Titanic

Na, na, na, welt.de!

»Warum ›Barbie‹ klüger ist als alle anderen nominierten Filme zusammen«, titeltest Du in Deinem Feuilleton bezüglich der diesjährigen Oscar-Kandidaten. Allein: Wir haben noch mal den Taschenrechner gezückt, und wenn man auch die Dokumentar-, Kurz- und Dokumentarkurzfilme berücksichtigt, sind alle anderen nominierten Filme zusammen exakt 1,76 Klugheitspunkte klüger als »Barbie«.

Welches Medium dümmer ist als alle anderen Medien zusammen, braucht hingegen nicht nachzurechnen: Titanic

Hmm, Green-Day-Sänger Billie Joe Armstrong …

»Aus üblen Umständen entwickelt sich oft große Kunst«, antworten Sie auf die Frage, was Ihnen trotz der Missstände in der Welt Hoffnung mache. »Wie eben der Punk, der in den chaotischen Siebzigern in New York und London entstand, als seine Erfinder buchstäblich in Mülltüten herumliefen.«

Sind Sie sicher, Armstrong, dass die frühen Punks Müllsäcke trugen? Uns kommen da eher zerfetzte Jeans, Nietengürtel und Doc Martens in den Sinn. Aber gut, als Mitglied einer Punkband sollten Sie es schließlich wissen. Außerdem wurden Sie in den besagten Siebzigern geboren, die Sie vermutlich größtenteils in einem süßen kleinen Drei-Liter-Beutel verbrachten.

No future: Titanic

Sehr objektiv, »Tagesspiegel«,

berichtest Du von dem Angriff auf einen 20jährigen, der in Berlin von mindestens sechs Jugendlichen zusammengeschlagen und als »Zecke« beschimpft wurde. Klar: Dass die Tat »politisch motiviert sein könnte«, bleibt bis zum Gerichtsurteil nichts weiter als reine Spekulation. Umso wichtiger, sich ausführlich dem »Good Night White Pride«-Aufnäher zu widmen, den das scheinbar unschuldige Opfer auf seinem Rucksack trug.

Hinter dem Slogan, erklärst Du uns, verberge sich nämlich »eine antifaschistische Bewegung« mit dem Ziel, Faschismus und Rassismus entgegenzutreten. »Gewalt scheint dabei ein legitimes Mittel zu sein: Auf dem Logo ist eine Silhouette einer Person dargestellt, die nach einem am Boden liegenden Menschen tritt.«

Na, kein Wunder also, dass die Jugendlichen versuchten, den gewaltverherrlichenden Aufnäher vom Rucksack zu entfernen. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es eben heraus. Bleibt nur noch die Frage, lieber Tagesspiegel: Wo nehmen diese antidemokratischen Kräfte bloß ihr Selbstbewusstsein her?

Legt stets Wert auf Kontext: Titanic

Ach, wir verstehen Sie ja, Tino Chrupalla!

Viel Unglauben und Häme mussten Sie hinnehmen, weil Sie sich nicht erinnern konnten, ob Sie 2021 an einem geheimen Treffen mit Rechtsextremen teilgenommen hatten. Wir finden das allerdings sehr plausibel. Welcher konspirierende Politiker würde sich nach über zwei Jahren denn bitte daran erinnern, ob ein Treffen mit Parteifreund/innen jetzt geheim war oder nicht?

Möchte Ihnen ausnahmsweise mal keinen Strick daraus drehen: Titanic

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Bonjour, Marine Le Pen!

Bonjour, Marine Le Pen!

Das Potsdamer Treffen der AfD mit anderen extremen Rechten war selbst Ihnen zu heftig: Sie seien nie für eine »Remigration« in dem Sinne gewesen, dass Französinnen und Franzosen ihre Nationalität entzogen würde, selbst wenn die Einbürgerung unter fragwürdigen Bedingungen geschehen sei, meinten Sie und fügten hinzu: »Ich denke also, dass wir, wenn es denn so ist, eine krasse Meinungsverschiedenheit mit der AfD haben.«

Keine Ahnung, Le Pen, ob Sie mit dieser Haltung eine Chance aufs französische Präsidentenamt haben. Ministerpräsidentin von Thüringen würden Sie mit diesem Weichei-Schlingerkurs aber ganz sicher nicht!

Schon ein bisschen enttäuscht: Titanic

 Dir, Tod,

gefiel es im Jahr 2010, im Abstand von einem Tag Bärbel Bohley (11. September) und Claude Chabrol (12. September) abzuberufen, worauf wir damals in unserer Online-Rubrik »Fakt vs. Frage« scharfsinnig spekulierten, als Nächstes treffe es nun wohl Dieter Dehm, Erhard Eppler und Frank Farian. Knapp daneben! Denn Frank Farian holtest Du erst dieses Jahr, am 23. Januar – nicht ohne vorher noch die Büchnerpreisträgerin Elke Erb (22. Januar) abzuräumen.

Und langsam durchschauen wir Dich, Gevatter: A darf leben, B und C müssen sterben; D darf leben, E und F müssen sterben …

Um es kurz zu machen: Gundula Gause ist, trotz ihres boulevardmedial großflächig breitgetretenen Schwächeanfalls vom Dezember (Bild: »total unnötig«, »hätte mich krankmelden sollen«), fürs Erste fein raus, während Heimatsänger Hansi Hinterseer und Malertochter Ida Immendorff sich lieber schon mal das letzte Hemd anziehen sollten. Stimmt’s?

Gruselt sich vor der Antwort: Titanic

 Moin, Hamburger Craft-Brauerei ÜberQuell!

Dein Firmenname zeugt ja bereits von überschäumender Wortspiellust, aber so richtig freidrehend auf die Kacke haust Du erst bei den Bezeichnungen Deiner einzelnen Biersorten: Die heißen nämlich zum Beispiel »Supadupa IPA«, »Palim Palim Pale Ale«, »Pille Palle Alkoholfreies Ale« oder sogar »Franzbrewtchen Imperial Pastry Brown Ale«. Auweia!

Gerade bei Letzterem, das außerhalb Hamburgs von vielen gar nicht zu entschlüsseln sein dürfte, mussten wir, obschon viel gewohnt, dann doch schlucken, weil uns allein der Name innerhalb von Sekunden pappsatt und sturzbetrunken machte. Er erschien uns einfach zu brewtal, fast schon brauenhaft! Auf Dein Bier haben wir dann lieber verzichtet.

Aus der Ausnüchterungszelle grüßt trotzdem: Titanic

 Na, na, na, welt.de!

»Warum ›Barbie‹ klüger ist als alle anderen nominierten Filme zusammen«, titeltest Du in Deinem Feuilleton bezüglich der diesjährigen Oscar-Kandidaten. Allein: Wir haben noch mal den Taschenrechner gezückt, und wenn man auch die Dokumentar-, Kurz- und Dokumentarkurzfilme berücksichtigt, sind alle anderen nominierten Filme zusammen exakt 1,76 Klugheitspunkte klüger als »Barbie«.

Welches Medium dümmer ist als alle anderen Medien zusammen, braucht hingegen nicht nachzurechnen: Titanic

 Einfach mal kreativ sein, Rishi Sunak!

Der BBC sagten Sie: »Ich bin nicht sicher, ob sich die Leute so sehr für meine Ernährung interessieren, aber ich versuche, zu Beginn jeder Woche etwas zu fasten.« Wir glauben, dass Ihre Unsicherheit berechtigt ist: An Ihren Beliebtheitswerten kann man ablesen, dass sich das Interesse an Ihren Gewohnheiten in Grenzen hält.

Das ließe sich aber leicht ändern: Bei den ganzen verschiedenen Varianten wie TV-, Auto- und Plastikfasten gäbe es bestimmt auch für Sie etwas, durch das Sie die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit »eight days a week« auf sich zögen. Wie wäre es z. B. mit Abschiebungsfasten, Verbrennerverbotverzögerungsfasten oder Zweiteamtszeitfasten?

Nur dass Sie gerade beim Thema »Neuwahlen« dem Verzicht huldigen, sollten Sie nach Ansicht der Mehrheit Ihrer Landsleute schleunigst ändern. Zwischendurch kann man sich doch auch ruhig mal was gönnen, oder?

Mampft Ihre Scones mit Clotted Cream und reichlich Marmelade gleich mit: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Lauf, Junge!

Die Ordner bei einem Fußballspiel würden sich wesentlich mehr Mühe geben, wenn sie bei der Jagd nach dem Flitzer auch nackt sein müssten.

Rick Nikolaizig

 Authentisch

Jedes Mal, wenn mir ein bekennender Feinschmecker erklären will, wie aufwendig ein echt italienisches Risotto zubereitet gehört, habe ich das Gefühl, es würde stundenlang um den heißen Brei herumgeredet!

Mark-Stefan Tietze

 Pandemisches Passionsspiel

Die Erfahrungen aus der Coronazeit wirken teils immer noch nach. So fragt man sich heute bei der Ostergeschichte: Hat Pontius Pilatus, als er seine Hände in Unschuld wusch, dabei zweimal »Happy Birthday« gesungen?

Jürgen Miedl

 Und das Brot erst!

Einen Krankenwagen rufen, ohne sich in Schulden zu stürzen, mehr Urlaubs- als Arbeitstage, Bier zum Frühstück: Deutschland ist toll. Mit solchen Takes können US-amerikanische Influencerinnen hierzulande natürlich punkten. Aber betreiben sie damit nicht einfach nur billiges Kraut-Pleasing?

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