Newsticker

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Digitale Gesundheitsprojekte mit Kinderkrankheiten

Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Professor Ulrich Kelber, hegt Bedenken gegen verschiedene Digitalisierungsprojekte im Gesundheitswesen: "Welcher geneigte Apotheken Umschau-Leser assoziiert das Kürzel EHDS schon mit dem geplanten European Health Data Space, anstatt sich wie gewohnt bei Doktor Google auf total kranken Internetseiten umfassend über die Symptome einer vermeintlich aus EHEC und AIDS entstandenen, todbringenden neuen Pandemie zu informieren? Von den damit einhergehenden Folgen wie dem Abgleiten in die Online-Sucht und der aufgrund der hohen Virenlast kompletten Verseuchung des Heimnetzwerkes mal ganz abgesehen!" Zudem mahnt BfDI Kelber an, Vorhaben wie der EHDS oder auch die ePA müssten vollständig im Einklang mit der EU-DSGVO stehen und rät präventiv zur Einnahme eines Mittels gegen die in Berlin und Brüssel grassierende Abkürzeritis: "Z.B. irgendwas Beruhigendes mit Isopropylpropenylbarbitursauresphenyldimethyldimethylaminopyrazolon."

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Reden ist Silber, mit Scholz reden Gold

Moderatorin Linda Zervakis soll für Gespräche mit Olaf Scholz 12 000 Euro vom Kanzleramt bekommen haben. "Wer würde auch ohne starke finanzielle Anreize mit Olaf Scholz reden wollen?", so ein Pressekaufsprecher aus dem Kanzleramt. "Natürlich wirkt die Summe für eine Plauderei hoch, vor allem weil Olaf zu vielen Themen ohnehin lieber schweigt, als spricht. Aber prinzipiell war der Vorgang nicht ungewöhnlich." Das geht auch aus der nun veröffentlichten "Moderatoren-Preisliste 2023" des Kanzleramtes hervor. Laut Listenpreis muss man etwa, um zehn Minuten lang von Markus Lanz unterbrochen zu werden, diesem 14 000 Euro und sieben Tuben Haargel übergeben. Billiger ist da ein Gespräch mit Sonja Zietlow, für das man lediglich vor ihren Augen drei Dingo-Hoden zu verspeisen hat. Um von Andrea "Kiwi" Kiewel auf einer Bierbank im ZDF-Fernsehgarten interviewt zu werden, muss man wiederum den dafür nötigen Vollrausch selbst bezahlen. "Insofern war Linda Zervakis ja noch eine relativ preiswerte und dadurch Steuergeld-schonende Variante", beendet der Pressekaufsprecher unser Gespräch (Kostenpunkt: 100 Euro – für den Pressekaufsprecher).

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Augsburger Puppenkiste vor dem Aus?

Im 75. Jahr ihres Bestehens steckt die Augsburger Puppenkiste in finanziellen Schwierigkeiten. Weil Fördermittel fehlen, müssen notwendige Modernisierungen wie der Ausbau des Streckennetzes in Lummerland immer wieder auf die lange Bank geschoben werden. Nach den Worten von Intendant Klaus Marschall, bei dem alle Fäden des Marionettentheaters zusammenlaufen, haben die von ihm veranlassten Kostensenkungen auch Auswirkungen auf die Inszenierungen. Demnächst stehen u.a. "Katze mit Second-Hand-Hut" und "Urmel aus dem Discounter-Eis" auf dem Spielplan. Ebenso wird man sich dem Leiter zufolge von langjährigen Mitarbeitern trennen müssen: "Noch ist nicht klar, ob Jim Knopf es in Zukunft mit der Wilden 5, 6, oder 7 aufnehmen wird, aber eines steht jetzt schon fest: Eine Bande von insgesamt 13 Piraten sprengt definitiv das Gehaltsgefüge unserer kleinen Bühne!" Darüber hinaus müssen die Darsteller statt wie bisher in Watte gepackt zu werden, künftig aus einem ganz anderen Holz geschnitzt sein. In der theatereigenen Werkstatt stapelt sich momentan das billige Schadholz zur Weiterverarbeitung. Auch über Sponsoring hat Marschall zur Verbesserung der Finanzsituation bereits nachgedacht: "Derzeit stehe ich mit dem Ketten- und Motorsägenhersteller STIHL in Verhandlungen. Mit dem mir vorliegenden Angebot wäre die Puppenkiste zumindest auf einen Streich aller Sorgen ledig!"

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Ausgehtipp für Mainz (und Umgebung)

Närrinnen und Narrhallesen!

Wer den Fasching liebt oder hasst, kommt heute Abend zur traditionellen TITANIC-Rosenmontagslesung in den Frankfurter Satire-Dorfkrug Henscheid. Es tagen die Ex-Redakteure der "Vorletzten Generation" Mark-Stefan Tietze und Torsten Gaitzsch, besser bekannt als "Totz und Tietzchen", mit ihrer bunten Revue aus Büttenreden, Glossen, Liedern, Videos und jeder Menge Gaudi.

Wo? Auf der Mainkurstraße 27. Wann? 21 Uhr. Wie viel? 11,99 € Unkostenbeitrag.

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Deutscher rutscht am schnellsten Abhang herunter

Alexander Schmid ist von allen Männern der Welt am schnellsten auf zwei parallel an die Füße geschnallten Brettern einen vereisten Berghang heruntergerutscht. Als wäre das nicht sensationell genug, fuhr der gebürtige Deutsche den gesamten Weg auch noch in Schlangenlinien. Besorgte Zuschauer befürchteten zunächst, der Herr sei betrunken. Die Bahn sei jedoch vereinbart gewesen, um das waghalsige Manöver noch schwerer zu machen, erklärte Schmid: "Es wurden vorher solche, ich nenne sie mal 'Bäumchen', in den Boden gesteckt, um die ich links und rechts herumgefahren bin." Soziolog*innen sprechen in diesem Zusammenhang auch von einem "Riesenslalom", benannt nach dem Entdecker Adam Riese. Offenbar treffen sich bereits seit langem jeden Winter etliche Verrückte, um dem obskuren Rutsch-Hobby zu frönen. Zuletzt war vor 34 Jahren ein deutscher Mann weltschnellster Bergabschlidderer – nun gelang es Schmid, diesen unfassbaren Erfolg zu wiederholen. Schnee und Eis erleichterten ihm das Hinabgleiten dabei enorm. Auch andere Männer hatten versucht, so schnell wie möglich den Hang herunterzurutschen, doch am Ende konnte das niemand in so kurzer Zeit wie Top-Schlidderer Schmid, der fast eine ganze Sekunde schneller als ... haha, na gut, das ist wirklich fast gleich schnell, aber natürlich immer noch am schnellsten. Als Dankeschön für seine halsbrecherische Rutschpartie bekam Alexander Schmid ein goldenes Stück Metall überreicht. "Endlich hat meine sinnlose Existenz eine Berechtigung", strahlte Schmid. "Kauft auch mein Haarwuchsmittel! Nie wieder Glatze mit dieser weltweit einmaligen Tinktur!"

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Gute Idee, Porsche-Vorständin Barbara Frenkel …

Sie haben Ihre Erwartung zum Ausdruck gebracht, dass die Regierung das (zufälligerweise auch von Porsche produzierte) synthetische Benzin, also E-fuels, subventionieren und somit billiger machen müsse. Denn: »Der Kraftstoff, den wir herstellen, ist viel zu teuer, als dass wir ihn so verwenden könnten.«

Dieser Superidee schließen wir uns gerne an: Wir tippen jetzt jedes Heft auf unseren eigens entwickelten »E-tools« (Kryptotinte), aber weil das doch aufwendiger ist als die Arbeit am PC, fordern wir dann gemeinsam mit Porsche Geld vom Staat, um die Heftkosten zu drücken, ja? Nein? Dann sehen Sie bitte endlich ein, dass Sie sich mit Ihrer ineffizienten Deppentechnologie auf dem Markt nicht durchsetzen werden, und sagen Sie Ihren peinlichen Brummbrumms Lebewohl.

Wünscht Ihnen keine gute Fahrt: Titanic

 Hallo, Literaturkritik!

Was ist los mit Dir? Alt geworden? Müde? Wir waren doch so gut aufeinander eingespielt: Du liest ein neues Werk von Raphaela Edelbauer (»Das flüssige Land«, 2019 / »Dave«, 2021), gerätst aus dem Häuschen, schreibst irgendwas wie »sprachlich souverän« und »Raffinesse« und »Kafka« und »enorme Sprachmächtigkeit« und abermals »Kafka«, und wir schauen uns das schwergelobte Werk etwas genauer an und finden lauter wundersame Stellen, die Du wahrscheinlich überlesen hast: »Der ganze Raum zitterte glückselig vor Neid wie ein trotziger Block Aspik« zum Beispiel. Oder: »Selbst wenn jemand bloß geschäftig und zielgerichtet den Gang hinunterging, war sein Streben vom Habitus eines Handgemenges«. Oder: »Da richtete sich Pawel jäh auf, und die Lider waren wie von transparenten Seilen an der Stirn aufgerafft.«

So weit, so gewohnt. Aber jetzt? Erscheint »Die Inkommensurablen«, Edelbauers dritter Roman in knapp dreieinhalb Jahren – und Du, Literaturkritik, versagst plötzlich. Mäkelst rum! Erstmalig! Hältst das zwar alles weiterhin für »glänzend« und »klaren Stil«, meinst aber, dass sich »da und dort kleine Fehler eingeschlichen« hätten; findest das Buch stur »faszinierend«, aber auch »faszinierend misslungen«; attestierst auf einmal »Manierismus«, ja stellst (mit dem Spiegel) die ganz großen bangen Fragen: »Mist oder Musil?«

Heißt das, dass Dir allmählich was schwant? Dass Du Lunte gerochen hast? Verdacht schöpfst? Dass Dir an Sätzen wie »Dessen Reaktion produzierte eine ungeheure Diskrepanz« oder »Junge Charmeure in Militäruniform liefen ein paar Mädchen nach, die sich beim Kaufen einer Brezel aus der Auslage eines groben Böhmen kokett umdrehten« irgendwas auf-, irgendwas missfällt – Du weißt nur noch nicht, was genau?

Und also R. Edelbauer bloß noch sieben oder acht Romane schreiben muss, bist Du in zehn oder elf Jahren auf dem Laufenden bist, was die Sprachmächtigkeit dieser Art von Literatur betrifft?

Na dann – durchhalten!

Wünscht Titanic

 Bssssssssssssss, Bienen!

Bssssssssssssss, Bienen!

In den USA ist gerade ein Impfstoff für Euch freigegeben worden, nämlich gegen die Amerikanische Faulbrut, die Euch seit einer Weile dahinrafft. Nun wollten wir schon höhnen: »Haha, jetzt wird zurückgestochen! Da merkt Ihr mal, wie unangenehm das ist«, doch dann lasen wir die entsprechende Meldung genauer und erfuhren, dass das Vakzin gar nicht injiziert, sondern dem Gelée Royale für Eure Königinnen beigemengt wird. Erschreckend, wie sich wieder einmal die Impfgegner/innenlobby durchgesetzt hat!

Zeichnet somit erst mal keine Beeontech-Aktien: Titanic

 Nice one, Ted Cruz!

Sie sind US-Senator und mittlerweile auch hierzulande als rechter Hardliner und Schwurbelkopf der Republikaner halbwegs bekannt. Derzeit setzen Sie sich für die Begrenzung auf zwei Amtszeiten für Senator/innen ein. Und wollen gleichzeitig für eine eigene dritte kandidieren.

Diesen Ansatz finden wir sehr vielversprechend, um die Anliegen Ihrer Partei durchzubringen. Sie sollten ihn unbedingt auch auf andere Themen anwenden! Unsere Vorschläge: Waffenniederlegungen gegen schärfere Waffengesetze, Abtreibungskliniken gegen Abtreibungen und offene Grenzen gegen Einwanderung.

Für weitere Tipps stehen jederzeit zur Verfügung:

Ihre Snowflakes von Titanic

 Ach, »Welt«,

wohl mangels Materials bewarbst Du online einen sieben Jahre alten Artikel aus dem Archiv, und zwar mit den Worten: »Wenn ihr diese Wörter benutzt, wirkt ihr intelligenter.« Dazu ein wahlloses Foto einer jungen Frau.

Nun wollen wir Dich nicht enttäuschen, müssen aber doch auf einen wichtigen Umstand hinweisen, der Dir anscheinend entgangen ist. Man muss nämlich nicht nur bestimmte Wörter benutzen, um intelligent zu erscheinen, sondern diese auch noch in eine komplizierte Reihenfolge bringen, die oft ganz entscheidend ist.

Dumm für oft Welt hält Journalist/innen: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 It’s not a Bug

Als Gregor Samsa, Programmierer, eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett erfreulicherweise zu einem ungeheueren Feature verwandelt.

Christian Kroll

 Beim mittelmäßigen Zahnarzt

»Bitte weit aufmachen! Nicht erschrecken, meine Mundhöhlentaschenlampe ist mir vorhin ins Klo gefallen, ich muss eine Wunderkerze benutzen.«

Torsten Gaitzsch

 Marktregeln

Leuten, denen es in der Supermarktschlange nicht schnell genug geht und die deshalb eine unschuldige Mitarbeiterin ankeifen, fehlt das nötige Kassenbewusstsein.

Viola Müter

 Post vom Mediator

Beigelegt: ein Streit.

Andreas Maier

 Medienkritik

Ich kann diese Parfum-Influencer auf Youtube einfach nicht riechen.

Fabian Lichter

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 24.02.:

    Die Deutsche Welle über das Krieg-Spezial im aktuellen Heft und andere themenverwandte Titel (Artikel in russisch, aut. Übersetzung).

  • 10.02.:

    Spiegel berichtet: "EU-Untersuchung Russland soll Fake-'Titanic'-Titelseiten verbreitet haben"

  • 10.01.: "Der Teufel vom Dachboden" – Eine persönliche Pardon-Geschichte in der Jungen Welt von Christian Y. Schmidt.
  • 13.12.:

    Anlässlich des 85. Geburtstages Robert Gernhardts erinnert Christian Y. Schmidt in der Jungen Welt an den Satiriker und Vermieter.

  • 26.10.:

    Chefredakteurin Julia Mateus spricht über ihren neuen Posten im Deutschlandfunk, definiert für die Berliner-Zeitung ein letztes Mal den Satirebegriff und gibt Auskunft über ihre Ziele bei WDR5 (Audio). 

Sonneborn/Gsella/Schmitt:  "Titanic BoyGroup Greatest Hits"
20 Jahre Krawall für Deutschland
Sie bringen zusammen gut 150 Jahre auf die Waage und seit zwanzig Jahren die Bühnen der Republik zum Beben: Thomas Gsella, Oliver Maria Schmitt und Martin Sonneborn sind die TITANIC BoyGroup. In diesem Jubiläumswälzer können Sie die Höhepunkte aus dem Schaffen der umtriebigen Ex-Chefredakteure noch einmal nachlesen. Die schonungslosesten Aktionsberichte, die mitgeschnittensten Terrortelefonate, die nachdenklichsten Gedichte und die intimsten Einblicke in den SMS-Speicher der drei Satire-Zombies – das und mehr auf 333 Seiten (z.T. in Großschrift)!Wenzel Storch: "Die Filme" (gebundene Ausgabe)
Renommierte Filmkritiker beschreiben ihn als "Terry Gilliam auf Speed", als "Buñuel ohne Stützräder": Der Extremfilmer Wenzel Storch macht extrem irre Streifen mit extrem kleinen Budget, die er in extrem kurzer Zeit abdreht – sein letzter Film wurde in nur zwölf Jahren sendefähig. Storchs abendfüllende Blockbuster "Der Glanz dieser Tage", "Sommer der Liebe" und "Die Reise ins Glück" können beim unvorbereiteten Publikum Persönlichkeitstörungen, Kopfschmerz und spontane Erleuchtung hervorrufen. In diesem liebevoll gestalteten Prachtband wird das cineastische Gesamtwerk von "Deutschlands bestem Regisseur" (TITANIC) in unzähligen Interviews, Fotos und Textschnipseln aufbereitet.
Zweijahres-Abo: 117,80 EUR
Titanic unterwegs
02.04.2023 Fürstenfeldbruck, Kunsthaus Greser und Lenz