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Das neue Heft ist da!

US-WAHL-KOMMENTATOREN ENDLICH ZUFRIEDEN! JOE BIDEN erwacht in seinem NEUEN DOMIZIL. Mit Anrufbeantworter, Fernsehzeitschrift, einem Teller RINDSROULADEN auf dem Schoß und einer Tüte DÖRRPFLAUMEN. Jetzt geht es für die Demokraten in Umfragen mit dem Lifta-TREPPENLIFT steil bergauf. Die komplette Analyse zur US-Wahl lesen Sie in der AUGUST-TITANIC, dem endgültigen Magazin für Satire und GROSSE BUCHSTABEN!

AUSSERDEM IM HEFT (mit WENDECOVER!): "Drück mich, oder ich drück ab!"- 8 Seiten Polizei-Spezial. Macron und Scholz durch die Brille der Paartherapeutin betrachtet. Das neue EU-Renaturierungsgesetz. Alles zur Organspende-Widerspruchslösung. Ratgeber Schnecken. Neue Regeln zum Verpacken von Wurst. Mit Cartoons und Comics von Miriam Wurster, Renke Brandt und Hannes Richert.

 

Ab Samstag in jedem Wartezimmer, jetzt schon im Onlineshop (Print oder PDF oder in der App) – oder am besten: im Abo!

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Müters Söhne #16

Verstecken spielen


Irgendwann kommt Thorben immer von allein aus seinem Versteck

Thorben ist 5 Jahre alt. Seine Mutter Viola Müter schreibt hier im wöchentlichen Wechsel über ihn und ihre anderen zwei Söhne im Alter von 12 und 17 Jahren. Die Mutter nennt sie liebevoll ihre "Mütersöhnchen".

Es ist sehr frustrierend, mit Thorben Verstecken zu spielen. Denn meistens ist er unauffindbar. Einmal ließen sich seine Freunde frühzeitig von ihren Eltern abholen, nachdem sie über vier Stunden vergeblich versucht hatten, Thorben zu finden. "Ich hatte überhaupt keine Angst", berichtete mein jüngster Sohn am Morgen danach stolz. Er hatte die Nacht in der Tiefgarage verbracht, im Kofferraum des Twingos unserer Nachbarn. Ich war währenddessen unbesorgt gewesen. Ich habe gelernt: Irgendwann kommt Thorben immer von allein aus seinem Versteck.

Daran dachte ich, als ich allein durch Paris streifte und überlegte, wo Thorben sich versteckt haben könnte. Dieses Mal wollte ich ihm zuvorkommen. Gideon war mir keine Hilfe – er war bereits mit seiner Muse Clémentine an die Côte d’Azur abgereist. Paris ist groß, Thorben könnte sich überall verstecken. Auf dem Rummel in einem Wahrsagerzelt. Oder als Hütchenspieler auf der Champs-Élysées. Es wäre nicht sein erster Trickbetrug. Doch gerade deshalb war es leider zu naheliegend. Mein Mann war der Überzeugung, dass Thorben von seinem Vater, dem Mentalisten Stefan, in die Pariser Katakomben verschleppt wurde. Statt die Polizei zu verständigen, gab ich ihm den Rat, lieber in der Zeit mit Henry Yoga zu praktizieren.

Ich beobachtete meine Umgebung. Aktuell war es nicht möglich, sich frei in der Stadt zu bewegen. Das lag daran, dass die Olympischen Spiele begannen. Thorben interessiert sich nicht für Olympia. Auch ich hatte nicht vor, mir auch nur irgendeinen Wettkampf anzuschauen. War es nicht gerade deshalb plausibel, dass Thorben bei der Eröffnungsfeier mit seiner Helmut-Kohl-Parodie auftreten würde? Oder viel einfacher, sich im Kostüm des olympischen Maskottchens versteckte, gerade weil ich niemals damit rechnen würde? "Hab ich dich endlich!", rief ich, als ich ein freilaufendes Olympia-Maskottchen zu Boden warf. Es leistete mehr Widerstand als erwartet. Mehr als Thorben körperlich in der Lage war. Bei einer anschließenden Verfolgungsjagd entkam ich der Phryge nur knapp.

Nach Atem ringend stehe ich nun auf einer Brücke und lasse meinen Blick über die Seine schweifen. In der Ferne sehe ich zwei Menschen durch das trübe Wasser gleiten. Der Junge könnte in Thorbens Alter sein, denke ich, seine Bewegungen wirken jedoch zu professionell. Thorben hat nur mit Schummeln das Seepferdchen bestanden. An seiner Seite schwimmt ein sehr trainierter, attraktiver Mann – es könnte Stefan sein, nur die Haare sind länger und der Körper drahtiger. Mir stockt der Atem. Konnte es tatsächlich sein, dass Thorben sich noch kurzfristig für Olympia qualifiziert hatte? Dass er und Stefan nicht zu erreichen waren, weil sie für den Wettkampf "400 Meter Freistil" trainierten? Ich mache ein Foto. Für meinen Mann. Ich schreibe: "Die Katakomben sehen anders aus, oder?" Ich hatte es gewusst: Irgendwann kommt Thorben immer von allein aus seinem Versteck.

Die Kolumne von Viola Müter erscheint jeden Donnerstag nur bei TITANIC.

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"Auf Familienfesten muss ich mich ausweisen"

Der in Bad Säckingen geborene Schwarzwälder haut als graue Eminenz der CDU gerne mal einen raus. Damit andere Spitzenpolitiker weitaus wichtigere und prestigeträchtigere Posten annehmen können, opfert sich der geheimnisvolle Unbekannte seit etlichen Jahren im Mief christdemokratischer Karrieresackgassen auf. Für ein Interview mit TITANIC hat der 50jährige sein Berliner Kabuff verlassen, um für ein paar Minuten ausnahmsweise mal nicht im Schatten seiner Parteikollegen zu stehen. Spot an für Thorsten Frei!

TITANIC: Hallöchen, Herr Frei. Sie sind doch Herr Frei, oder?

Frei: Ich weiß, ich komme nicht so oft in den Nachrichten vor, weil ich als parlamentarischer Geschäftsführer der CDU meist im Verborgenen arbeite. Mir wurde von Herrn Merz persönlich versichert, dass meine vielen Talente dort am besten zum Tragen kommen. Aber hier, wenn Sie darauf bestehen: mein Perso und mein Parteibuch.

TITANIC: Danke. Herr Frei, kürzlich haben Sie die wehrfähigen Ukrainer kritisiert, die sich in Deutschland wegduckten, während ihre Heimat angegriffen werde und dringend Soldaten brauche. Wie schwer ist Ihnen das Verfassen eines solchen Statements im Lounge-Ledersessel Ihres vollklimatisierten Büros gefallen?

Frei: Sehr schwer. Angesichts des Dilemmas vieler Familienväter, entweder hier zu bleiben oder sich an der Front erschießen zu lassen, sind mir – wohl vom Qualm meiner kubanischen Zigarre – erst einmal die Tränen gekommen. Nach einem schön heißen Chococino Caramel und reichlich Sahne habe ich dann entschieden, es zu tun.

TITANIC: Was denn? Sich bei der ukrainischen Armee freiwillig zu melden?

Frei: Sind Sie des Wahnsinns? Ein muskelbepackter Parlamentarier, der sich mit obszön großem Maschinengewehr heroisch bis nach Moskau durchkämpft, ließe die Bundesrepublik doch sofort zur Kriegspartei werden. Nicht zu vergessen: Die Millionen von russischen Soldaten, die sich auf der Flucht vor mir in Gefangenschaft begäben, würden die europäische Migrationskrise nur noch verschärfen. Aber klar, ansonsten natürlich immer gerne!

TITANIC: Wo wir gerade von Migration reden: Beim Vorstellen des neuen CDU-Grundsatzprogramms haben Sie bekräftigt, nur noch wirklich vulnerable und gefährdete Schutzsuchende aufzunehmen. Wissen Sie schon, nach welchen Kriterien Sie das aus der Ferne beurteilen wollen?

Frei: Selbstverständlich. Mein Unionskollege Christian Haase hatte ja bereits Anfang des Jahres vorgeschlagen, zur Finanzierung von Agrarsubventionen die Entwicklungshilfe zu kürzen. Durch diese Regelung würden uns Not, Armut und Bedürftigkeit bald ganz von selbst ins Auge springen. Nun wissen Sie auch, warum wir Christdemokraten im Asylausschuss immer doppelt verglaste Hornbrillen tragen. Wollen Sie auch eine?

TITANIC: Wenn schon, dann Ihre rosarote. Die CDU will den Haushalt für Soziales kürzen, das Deutschlandticket abschaffen und hält eine Rente mit 72 für denkbar. Müssen Sie sich nicht auch manchmal kneifen, wenn Sie sehen, dass die Union in Umfragen trotzdem bei 30 Prozent liegt?

Frei: Ehrlich gesagt sind meine dauerentzündeten Wangen an vielen Stellen schon völlig vernarbt. Schade, dass das aufgrund meiner spärlichen Medienpräsenz kaum jemand sehen kann.

TITANIC: Witzig, dass Sie das gerade ansprechen. In einem zwölfminütigen Video von Schüler*innen des Feintechnik-Gymnasiums Schwenningen haben Sie vor kurzem zum Thema Sicherheit referiert. Währenddessen waren die Top-Leute Ihrer Partei bei Markus Lanz und Carmen Miosga zu Gast. Sind Sie enttäuscht, weil das Interesse an Ihnen offenbar nicht über einen Artikel im Lokalteil der Backnanger Kreiszeitung hinausgeht?

Frei: I wo, das bin ich gewohnt! In meinem Heimatwahlkreis Schwarzwald-Baar kennt mich eigentlich auch niemand. Da muss ich mich selbst auf Festen meiner eigenen Familie ausweisen. Immerhin erspare ich meiner Partei so viele tausend Euro im Jahr an Kosten für teuren Personenschutz.

TITANIC: Apropos "jemandem etwas ersparen": Müssen Sie nicht langsam wieder los?

Frei: Jetzt, wo Sie mit mir gerade so ein hochinvestigatives und vielbeachtetes Interview führen? Nie im Leben! Außerdem habe ich, abgesehen von der Eröffnung des Familien-Ballonfestes beim CDU-Ortsverband Darmstadt-Dieburg, heute nichts mehr vor. Sie dürfen mich also gerne noch den ganzen Tag ausfragen.

TITANIC: Wer sind Sie gleich noch mal und was ist Ihre genaue Funktion?

Frei: Aua, das hat gerade wehgetan! Aber gut, dann halt nicht. Sind Sie mir böse, wenn ich einfach aufstehe und gehe?

TITANIC: Ach was, schon vergessen, Herr …

Frei: Frei, Thorsten Frei.

TITANIC: Herr Freitag, vielen Dank für das Gespräch!

Patric Hemgesberg

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Neue Staatsformen

Jürgen Elsässer, Chef der jüngst verbotenen Compact, fantasierte von einem "Deutschen Demokratischen Reich" unter der Führung von "Reichskanzler" Höcke. Er war jedoch auch alternativen Regierungsformen gegenüber offen:

  • Tyrannei für dich und mich
  • Deutsche Diktatorische Republik
  • Feudalismus freier Bürger
  • Parlamentarische Oligarchie
  • Bürokratisch Anarchische Aristokratie
  • Despotie für jedermann

KF

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Müllion Dollar Baby

Um der Rattenplage Herr zu werden, ersetzt New York Müllsäcke ab sofort durch Mülltonnen. Das, so Bürgermeister Eric Adams, sei nicht weniger als eine "Trash Revolution". Diese genialen Ideen hat er sich noch abgeguckt:

  • Für ein besseres Raumklima sollen Wohnungen in New York mit Fenstern ausgestattet werden, die sogenanntes "Lüfting" erlauben
  • Um die Lebensdauer der New Yorker Wolkenkratzer zu erhöhen, werden diese künftig aus Backstein und nicht mehr aus Optimismus und dem amerikanischen Traum gebaut
  • Jede U-Bahn fährt ab sofort in beide Richtungen, statt an der Endhaltestelle achtlos weggeworfen und durch eine neue ersetzt zu werden
  • "Autobahnen" werden den notorisch zähen Stadtverkehr bald zum Fließen bringen
  • Dealer werden dazu angehalten, nur noch gesunde Kleinstmengen an Heroin und Co. zu verkaufen
  • Die Kriminalität soll durch aufmerksames Starren drastisch reduziert werden

KF

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Diese Steilvorlage, Kristina Dunz (»Redaktionsnetzwerk Deutschland«),

wollten Sie nicht liegenlassen. Die Fußballnation hatte sich gerade mit der EM-Viertelfinalniederlage gegen Spanien angefreundet, der verlorene Titel schien durch kollektive Berauschtheit an der eigenen vermeintlich weltoffenen Gastgeberleistung sowie durch die Aussicht auf vier Jahre passiv-aggressives Gemecker über die selbstverständlich indiskutable Schiedsrichterleistung (»Klarer Handelfmeter!«) mehr als wiedergutgemacht, da wussten Sie einen draufzusetzen. Denn wie es Trainer Julian Nagelsmann verstanden habe, »eine sowohl fußballerisch als auch mental starke National-Elf zu bilden«, die »zupackt und verbindet«, hinter der sich »Menschen versammeln« können und der auch »ausländische Fans Respekt zollen«, und zwar »auf Deutsch« – das traf genau die richtige Mischung aus von sich selbst berauschter Pseudobescheidenheit und nationaler Erlösungsfantasie, die eigentlich bei bundespräsidialen Gratulationsreden fällig wird, auf die wir dank des Ausscheidens der Mannschaft aber sonst hätten verzichten müssen.

Versammelt sich lieber vorm Tresen als hinter elf Deppen: Titanic

 Wenn, Sepp Müller (CDU),

Bundeskanzler Olaf Scholz, wie Sie ihm vorwerfen, in einem »Paralleluniversum« lebt – wer hat dann seinen Platz in den Bundestagsdebatten, den Haushaltsstreitgesprächen der Ampelkoalition, beim ZDF-Sommerinterview usw. eingenommen?

Fragt die Fringe-Division der Titanic

 Hi, Daniel Bayen!

Sie sind sehr jung und waren mit Ihrer Firma für Vintage-Klamotten namens Strike vorübergehend sehr erfolgreich. Die ist jetzt pleite, machte aber zeitweise 2,9 Millionen Euro Umsatz. Der Bedarf war so groß, dass Correctiv-Recherchen zufolge sogar massenhaft Neuware zwischen die Secondhand-Bekleidung gemischt wurde. Auch Sie räumten demnach ein, gefälschte Ware geordert zu haben. Allerdings, so behaupten Sie, nur, um Ihren »Mitarbeitern zu zeigen, wie man gefälschte Ware identifiziert und aussortiert«.

Aber Bayen, Ihre Expertise besteht doch darin, neue Sachen auf alt zu trimmen. Also versuchen Sie bitte nicht, uns solche uralten Tricks zu verkaufen!

Recycelt Witze immer nach allen Regeln der Kunst: Titanic

 Kleiner Tipp, liebe Eltern!

Wenn Eure Kinder mal wieder nicht draußen spielen wollen, zeigt ihnen doch einfach diese Schlagzeile von Spektrum der Wissenschaft: »Immer mehr Lachgas in der Atmosphäre«. Die wird sie sicher aus dem Haus locken.

Gern geschehen!

Eure Titanic

 Moment, Edin Hasanović!

Sie spielen demnächst einen in Frankfurt tätigen »Tatort«-Kommissar, der mit sogenannten Cold Cases befasst ist, und freuen sich auf die Rolle: »Polizeiliche Ermittlungen in alten, bisher ungeklärten Kriminalfällen, die eine Relevanz für das Jetzt und Heute haben, wieder aufzunehmen, finde ich faszinierend«, sagten Sie laut Pressemeldung des HR. Ihnen ist schon klar, »Kommissar« Hasanović, dass Sie keinerlei Ermittlungen aufzunehmen, sondern bloß Drehbuchsätze aufzusagen haben, und dass das einzige reale Verbrechen in diesem Zusammenhang Ihre »Schauspielerei« sein wird?

An Open-and-shut-case, urteilt Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Räpresentation

Als Legastheniker fühle ich mich immer etwas minderwertig und in der Gesellschaft nicht sehr gesehen. Deshalb habe ich mich gefreut, auf einem Spaziergang durch Darmstadt an einer Plakette mit der Aufschrift »Deutscher Legastheniker-Verband« vorbeizukommen. Nur um von meiner nichtlegasthenischen Begleitung aufgeklärt zu werden, dass es sich dabei um den »Deutschen Leichtathletik-Verband« handele und und umso teifer in mein Loch züruckzufalllen.

Björn Weirup

 Beim Aufräumen in der Küche

Zu mir selbst: Nicht nur Roger Willemsen fehlt. Auch der Korkenzieher.

Uwe Becker

 Guesslighting

Um meine Seelenruhe ist es schlecht bestellt, seit mich ein erschütternder Bericht darüber informierte, dass in Hessen bei Kontrollen 70 Prozent der Gastronomiebetriebe widerlichste Hygienemängel aufweisen (s. Leo Riegel in TITANIC 07/2022). Neben allerhand Schimmel, Schleim und Schmodder herrscht allüberall ein ernsthaftes Schadnagerproblem, die Küchen sind mit Mäusekot nicht nur kontaminiert, sondern praktisch flächendeckend ausgekleidet. Vor lauter Ekel hab ich sofort Herpes bekommen. Nun gehe ich vorhin in meine Küche, und auf der Arbeitsplatte liegen grob geschätzt 30 kleine schwarze Kügelchen. Ich bin sofort komplett ausgerastet! Zehn hysterische Minuten hat es gedauert, bis mir klar wurde, dass der vermeintliche Kot die Samen eines dekorativen Zierlauchs waren, der einen Blumenstrauß krönte, den eine liebe Freundin mir geschenkt hat. Ich hätte ihn einfach nicht noch einmal anschneiden sollen … Hysterie off, Scham on.

Martina Werner

 Lifehack von unbekannt

Ein Mann, der mir im Zug gegenüber saß, griff in seine Tasche und holte einen Apfel heraus. Zu meinem Entsetzen zerriss er ihn mit bloßen Händen sauber in zwei Hälften und aß anschließend beide Hälften auf. Ich war schockiert ob dieser martialischen wie überflüssigen Handlung. Meinen empörten Blick missdeutete der Mann als Interesse und begann, mir die Technik des Apfelzerreißens zu erklären. Ich tat desinteressiert, folgte zu Hause aber seiner Anleitung und zerriss meinen ersten Apfel! Seitdem zerreiße ich fast alles: Kohlrabi, Kokosnüsse, anderer Leute Bluetoothboxen im Park, lästige Straßentauben, schwer zu öffnende Schmuckschatullen. Vielen Dank an den Mann im Zug, dafür, dass er mein Leben von Grund auf verbessert hat.

Clemens Kaltenbrunn

 Claims texten, die im Kopf bleiben

Ist »Preissturz bei Treppenliften« wirklich eine gute Catchphrase?

Miriam Wurster

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.08.2024 Kassel, Caricatura-Galerie Miriam Wurster: »Schrei mich bitte nicht so an!«
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst »F. W. Bernstein – Postkarten vom ICH«
09.08.2024 Bremen, Logbuch Miriam Wurster