Newsticker

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Platz 1 - Die Spitzenkolumne #16

Find yourself someone who looks at you as intensiv und verständnisvoll as Die Zeit looks at a random US-Neonazi, der einfach ein mega Laberarsch ist. Auf Platz 1 der Podcastcharts befindet sich der schlimmste Podcast, den ich je gehört habe, und das sage ich als Veteranin vom dreiteiligen “Verbrechen”-Spezial über den Fall Kachelmann. In “WHITE - Geständnis eines Neonazis” (ein herrlicher Titel) redet ein selbstgefälliger Mann eine ziemlich unspektakuläre Geschichte runter, die er auf peinlichste Weise aufbläst. Soweit nichts Neues. Für die Aufblaserei sind aber so viele Manöver nötig, dass ich hoffe, der Presserat oder wenigstens ein Shitstorm schaltet sich bald ein. Also, der Neonazi hat dem Podcasttypen erzählt, er habe mal jemanden aus rassistischen Gründen umgebracht. GEIL, denkt sich natürlich der Podcasttyp und recherchiert die Sache nach, stellt die an den Haaren herbeigezogensten Theorien vor, wie ich's eigentlich nur von mir kenne, wenn ich verliebt bin und mich frage, wieso die Person nicht antwortet, behelligt schwer traumatisierte Leute aus dem Umfeld des Neonazis, und dann kommt noch eine Folge und noch eine und noch eine, in der er nichts findet, aber könnte nicht doch alles ganz anders sein? Bitte ja! Bitte lass es ganz anders sein und dieser Podcast hat nie existiert! Aber dann müsste ich hinterherrecherchieren, mit Leuten sprechen, die ihn vielleicht auch gehört haben und zu einer Erinnerungsforscherin gehen, die mir völlig widersprüchliche Sachen darüber sagt, ob ich mir den ganzen Scheiß nun eingebildet habe oder nicht, Hilfe!

Les' ich halt ein Buch! Hier, Spiegel Bestseller, Belletristik Hardcover, Platz 1: Ah, was von Marc-Uwe Kling. Schön, da kann ich wieder schmunzeln! Doch was muss ich da in der Beschreibung lesen? “Die 16-jährige Lena Palmer verschwindet spurlos. Drei Tage später taucht sie in einem verstörend brutalen Video wieder auf, welches in atemberaubendem Tempo viral geht. BKA-Kommissarin Yasira Saad soll Lena finden und die Täter identifizieren. Ihr bleibt wenig Zeit, denn schon gibt es erste gewalttätige Demonstrationen in deutschen Städten.” NEIN! NEIN! Jetzt nicht auch noch mein, unser Marc-Uwe, der damals in jeder Studi-WG aus den Lautsprechern dröhnte. Ich kann nimmer. Geht doch alle zur Zeit.

Was ist denn auf Platz 1 der Mallorca Megacharts? Ah, geil “Pyrotechnik” von Eggers, Hüftgold und dem Balkonultra. Und wisst ihr, was Pyrotechnik nicht ist? Na, na? Genau, ein Verbrechen!

Platz 1 – die Spitzenkolumne von Paula "the one" Irmschler erscheint jeden Samstag in voller Länge nur bei TITANIC.

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Müters Söhne #15

Erste Liebe


"Ich habe meine Muse gefunden"

Gideon ist 17 Jahre alt. Seine Mutter Viola Müter schreibt hier im wöchentlichen Wechsel über ihn und ihre anderen zwei Söhne im Alter von 5 und 12 Jahren. Die Mutter nennt sie liebevoll ihre "Mütersöhnchen".

Gideon hat in der Métro in Paris eine gleichaltrige Französin angeflirtet. "Ich habe meine Muse gefunden", verkündete er nur wenige Sekunden, nachdem er und Clémentine ihre Instagram-Handles ausgetauscht hatten. Im ersten Moment fand ich Clémentine unsympathisch. Im zweiten auch, denn als ich mich als Gideons Mutter vorstellte, ließ Mademoiselle Mandarine, oder wie auch immer sie heißt, mich blöd dastehen. Sie tat so, als verstehe sie mein Französisch nicht. In der Hinsicht passen sie und Gideon gut zusammen. Schade, dachte ich. So schnell wird man während eines entspannten Mutter-Sohn-Trips durch eine Jüngere ersetzt.

Manche würden es sicher als zynisch bezeichnen, unter den Umständen von einem entspannten Mutter-Sohn-Trip zu sprechen. Gideon und ich sind nach Paris gefahren, weil mein Mann unter der Wahnvorstellung leidet, dass Thorben von seinem Vater, dem Mentalisten Stefan, entführt wurde. Ich meine, es gibt nachvollziehbare Gründe dafür, dass wir seit fast zwei Wochen nichts von den beiden gehört haben. Ich stelle mir vor, wie sie zusammen auf dem Eiffelturm liegen, unfähig ihn zu verlassen, weil sie sich versehentlich gegenseitig hypnotisiert haben. So oder so ähnlich einfach wird die Funkstille zu erklären sein.

Ich hätte mir gewünscht, dass Gideon und ich erst mal gemeinsam Paris erkunden, bevor wir unser jüngstes Familienmitglied wieder nach Hause bringen. Wir können schließlich dankbar sein, dass Thorben sich in der französischen Hauptstadt aufhält und nicht in Bielefeld. Stattdessen bezeichnet er das erstbeste Mädchen als die "Liebe seines Lebens" und plant seine Tage anderweitig: nämlich ohne mich. Ich bin skeptisch. Ich vermute sogar, dass Gideon von Beginn an das Ziel verfolgt hat, eine Muse zu finden. Dass er gar nicht vorhatte, Zeit mit mir zu verbringen, sondern mich loswerden wollte. Vor der Abreise durchlief er einen Glow Up, wie die jungen Leute sagen. Und ich Dumm-Naive hatte mir eingeredet, er habe seinen spießigen Look abgelegt, damit ich mich weniger für ihn schäme.

Während ich einsam den Eiffelturm besteige, trifft sich Gideon mit Sérpentine in einem Café in Montparnasse. Bestimmt sind sie in einem dieser Bistros, das berühmt ist, weil Ernest Hemingway dort von einem Iced Brown Sugar Oatmilk Shaken Espresso Durchfall bekommen hat. Oder was auch immer angehende Literaten damals getrunken haben. Zuhause hatte ich mich noch über Gideon lustig gemacht, dass er in Paris auf den Spuren Hemingways wandeln wolle. Jetzt, allein auf dem Eiffelturm stehend, wo weder Stefan noch Thorben hypnotisiert liegen, bereue ich mein Verhalten. Ich suche Gideon in meinen Kontakten. "Es kann sein, dass Thorben wirklich entführt wurde", sage ich, noch bevor er sich mit seinem Namen melden konnte. Mein ältester Sohn muss sich jetzt entscheiden – Familie oder Liebe?

Die Kolumne von Viola Müter erscheint jeden Donnerstag nur bei TITANIC.

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Über welche Anschläge darf ich mich noch freuen?

Der versuchte Mordanschlag auf Donald Trump hat in der deutschen Medienlandschaft eine Diskussion losgetreten: Darf man den Anschlag auf einen faschistoiden Politiker gutheißen? Trotz Debattenbeiträgen, Threads-Aphorismen und einem El-Hotzo-Post konnte darauf noch keine eindeutige Antwort gefunden werden. Bis jetzt! TITANIC hat sich umgehört und stellt den ultimativen Moralkompass vor.

Joe Biden
Jedes Haustier in solch einem desolaten Zustand hätte aus ethischen Gründen längst den Gnadenschuss erhalten. Begeisterung über sein Ableben kann also nur als Erleichterung über das Ende eines langen Leidenswegs gesehen werden. Ergo: kein Problem.

Robert Habeck
Die moralischen Instanzen des Landes (Hubert Aiwanger, Ulf Poschardt, Monika Gruber) sind sich einig: Dieser Mann treibt Deutschland in eine klimahysterische, frühsexualisierte Woke-Diktatur. Natürlich darf Gewalt kein Mittel sein. Aber wenn rein zufällig irgendein Irrer im Alleingang eine Geiselnahme oder rituelle Pfählung durchführen würde, wäre das eine Erholung für den geschundenen Volkskörper. Da Freude zu äußern: nur menschlich.

Giorgia Meloni
Einer Politikerin, die Geflüchtete wahlweise ertrinken oder deportieren lässt und mit der faschistischen Vergangenheit des eigenen Landes flirtet, gleich eine Kugel zwischen die Glubschaugen zu wünschen? Das geht gar nicht und zeigt, wer hier wirklich der Nazi ist!

Papst Franziskus
Der Stellvertreter Gottes – ein autoritärer Greis, der nach mittelalterlichen Gebräuchen seine heilige Alleinherrschaft mitten in Europa ausübt. Da geht einem direkt das Messer unterm Büßergewand auf. Aber bedenken Sie die Folgen: Ein blutrünstiges Attentat auf den Kirchenmann könnte zu einem dramatischen Absatzverlust von bereits produzierten Merchandise-Produkten, ausbleibenden Touristenströmen und letztendlich einer Kettenreaktion samt Wirtschaftskrise Italiens, der katholischen Kirche und der gesamten westlichen Welt führen. Chaos, Zusammenbruch und The Great Reset wären die Folge. Also eigentlich schon ein Grund zum Jubeln.

Das Moorhuhn
Sie freuen sich, dass Sie nach zehn Jahren Dauerballern am Windows-XP-Tower-PC Ihrer Souterrain-Mancave das letzte Moorhuhn im Endbosslevel erschossen haben? Die Sachlage ist klar: Sie sind ein Psychopath, nicht gesellschaftsfähig und höchstwahrscheinlich der nächste Präsidentenkiller.

Adolf Hitler
Ein abschließendes Urteil zu diesem für viele Deutsche sensiblen Thema steht noch aus. Im Zuge der bevorstehenden Feierstunde zum 80jährigen Jubiläum des Stauffenberg-Attentats erscheint dazu ein philosophisches Think Piece von Richard David Precht und Juli Zeh auf Zeit Online.

CK

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Übersehene Berufe

Wer muss herhalten, wenn sich unsere Volksvertreter*innen mal so richtig abreagieren wollen?

Für die Juliausgabe ist TITANIC dieser Frage auf den Grund gegangen und hat Bundestags-Gimp Dietrich Kappler getroffen. Die passive Fetisch-Hilfskraft im Bereich Sadomasochismus spricht über den Arbeitsalltag als objektifizierter Lustsklave, Parteipräferenzen und die Vorzüge des oft übersehenen Berufs.

Das Juliheft – erhältlich im Onlineshop, in der App oder am besten: im Abo!

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TITANIC Sports: Der Pre-Liveticker

Diesmal: Spanien vs. England  

Im EM-Gastgeberland (Deutschland) stehen 46 Millionen Menschen in Lohn und Brot. Diese schulden es ihrem Arbeitgeber, um 21:00 Uhr bereits zu schlafen. Damit sie morgen dennoch über den unverdienten Europameister schimpfen können, liefert TITANIC den Pre-Liveticker zum Finale!  

1. Minute: Imposantes Opening im Berliner Olympiastadion: Kóntrá K rappte seinen Hit "El érfolgo no es glúcké", von dem Spanien-Coach de la Fuente vor dem Spiel sagte, er könne jede Zeile unterschreiben.    

8. Minute: Prominenz auf der Tribüne: Prinz William, Nigel Farage und Campino fachsimpeln. Bürgermeister Wegner und seine Partnerin, Senatorin Günther-Wünsch, können kaum die Finger voneinander lassen. Eine Siegerin des Abends steht damit schon fest: die Liebe.  

12. Minute: Cucurella per Hand zum 1:0 für Spanien. Der VAR ("Señor Ciego") schaltet sich ein. Unfassbar, das Tor zählt! Die Iberer klatschen sich ausgerechnet mit den Händen ab. Provokant bis zum Gehtnichtmehr.    

33. Minute: Man versteht die Wut der Engländer. Diese rechtfertigt allerdings nicht das Zeigen des rassistisch konnotierten Corgi-Grußes durch Kapitän "Insane" Kane.    

41. Minute: Es regnet so sehr, dass Referee Letexier das Spiel aus Sicherheitsgründen unterbrechen muss: Declan Rice (liebt laut Bravo Sport Nudeln) lief Haargel in die Augen.  

45. Minute: Cucurella winkt mit seiner Hand (!) in Richtung VIP-Loge von Olaf Scholz und Rudi Völler. So wütend hat man den mächtigsten Mann des Landes selten gesehen. Aber auch Scholz schüttelt den Kopf.    

Halbzeit: Schönes Gimmick: EM-Mastermind Philipp Lahm dreht eine Ehrenrunde auf der Tartanbahn - mit seinem Bobby Car! Kaiser Franz selig kam 2006 noch per Hubschrauber.    

56. Minute: Álvaro Morata grätscht einen Ordner um, der gerade einen nackten Flitzer (Ist das nicht Gabor Steingart?) stoppen wollte.    

70. Minute: Maskottchen Albärt nimmt den Plüschkopf ab, Toni Kroos’ Antlitz kommt zum Vorschein. Das wird die von ihm initiierte Sicherheitsdebatte weiter anheizen. Diebische Freude bei Lanz und Precht auf der Pressetribüne.    

82. Minute: Bellingham mit einer Aktion zum Zunge schnalzen: Er kopiert seine berühmt-berüchtigte Penisgeste aus der Vorrunde.  

85. Minute: Lamine Yamal wuchtig zum 2:0! Das Ding geht sicher viral. So reagiert das Netz: Es reißt! 30 Minuten Umbaupause.  

90. Minute: Völler nimmt Yamal in Begleitung von Gunhild Richter-Kniekehl (Jugendamt Charlottenburg) in Obhut. Der Schiedsrichter pfeift genervt ab.  

Siegerehrung: Lahm übergibt den Pokal an Rodri und thematisiert den nicht gegebenen Handelfmeter im Viertelfinale. Der Spanier entschuldigt sich und sein Team verzichtet auf den Jubel. So geht Fairplay. Grazie mille Spain!  

Danke fürs Mitfiebern und eine erfolgreiche Woche im Dienste des Industriestandorts Deutschland.  

MWei

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Wie kommt’s, »Krautreporter«?

In einem Artikel zum Thema »Konkurrenz im Job« stellst Du die These auf: »Konkurrenz ist nicht so verpönt wie ihr Ruf.« Aber warum? Was hat der Ruf der Konkurrenz denn bitte verbrochen? Womit hat er seinem Renommee so geschadet, dass er jetzt sogar ein schlechteres Image hat als die Konkurrenz selbst? Und weshalb verteidigst Du in Deinem Artikel dann nur die Konkurrenz und nicht ihren Ruf, der es doch viel nötiger hätte?

Ruft Dir fragend zu:

Deine genau im gleichen Ausmaß wie ihr Ruf verpönte Titanic

 Mahlzeit, Erling Haaland!

Mahlzeit, Erling Haaland!

Zur Fußballeuropameisterschaft der Herren machte erneut die Schlagzeile die Runde, dass Sie Ihren sportlichen Erfolg Ihrer Ernährung verdankten, die vor allem aus Kuhherzen und -lebern und einem »Getränk aus Milch, Grünkohl und Spinat« besteht.

»Würg!« mögen die meisten denken, wenn sie das hören. Doch kann ein Fußballer von Weltrang wie Sie sich gewiss einen persönlichen Spitzenkoch leisten, der die nötige Variation in den Speiseplan bringt: morgens Porridge aus Baby-Kuhherzen in Grünkohl-Spinat-Milch, mittags Burger aus einem Kuhleber-Patty und zwei Kuhherzenhälften und Spinat-Grünkohl-Eiscreme zum Nachtisch, abends Eintopf aus Kuhherzen, Kuhleber, Spi… na ja, Sie wissen schon!

Bon appétit wünscht Titanic

 Mmmh, Futterparadies Frankfurt a. M.!

Du spielst in einem Feinschmecker-Ranking, das die Dichte der Michelin-Sterne-Restaurants großer Städte verglichen hat, international ganz oben mit: »Laut einer Studie des renommierten Gourmet-Magazins Chef’s Pencil teilen sich in der hessischen Metropole 77 307 Einwohner ein Sterne-Restaurant.«

Aber, mal ehrlich, Frankfurt: Sind das dann überhaupt noch echte Gourmet-Tempel für uns anspruchsvolle Genießer/innen? Wird dort wirklich noch köstlichste Haute Cuisine der allerersten Kajüte serviert?

Uns klingt das nämlich viel eher nach monströsen Werkskantinen mit übelster Massenabfertigung!

Rümpft blasiert die Nase: die Kombüsenbesatzung der Titanic

 An Deiner Nützlichkeit für unsere Knie, Gartenkniebank AZBestpro,

wollen wir gar nicht zweifeln, an Deiner Unbedenklichkeit für unsere Lungen allerdings schon eher.

Bleibt bei dieser Pointe fast die Luft weg: Titanic

 Lieber Fritz Merz,

im Podcast »Hotel Matze« sagst Du, dass Du in Deutschland große Chancen bekommen hättest und etwas zurückgeben wolltest. Jawollo! Wir haben da direkt mal ein bisschen für Dich gebrainstormt: Wie wär’s mit Deinem Privatjet, dem ausgeliehenen vierten Star-Wars-Film oder dem Parteivorsitz? Das wäre doch ein guter Anfang!

Wartet schon ganz ungeduldig: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Unübliche Gentrifizierung

Zu Beginn war ich sehr irritiert, als mich der Vermieter kurz vor meinem Auszug aufforderte, die Bohr- und Dübellöcher in den Wänden auf keinen Fall zu füllen bzw. zu schließen. Erst recht, als er mich zusätzlich darum bat, weitere Löcher zu bohren. Spätestens, als ein paar Tage darauf Handwerkerinnen begannen, kiloweise Holzschnitzel und Tannenzapfen auf meinen Böden zu verteilen, wurde mir jedoch klar: Aus meiner Wohnung wird ein Insektenhotel!

Ronnie Zumbühl

 Lifehack von unbekannt

Ein Mann, der mir im Zug gegenüber saß, griff in seine Tasche und holte einen Apfel heraus. Zu meinem Entsetzen zerriss er ihn mit bloßen Händen sauber in zwei Hälften und aß anschließend beide Hälften auf. Ich war schockiert ob dieser martialischen wie überflüssigen Handlung. Meinen empörten Blick missdeutete der Mann als Interesse und begann, mir die Technik des Apfelzerreißens zu erklären. Ich tat desinteressiert, folgte zu Hause aber seiner Anleitung und zerriss meinen ersten Apfel! Seitdem zerreiße ich fast alles: Kohlrabi, Kokosnüsse, anderer Leute Bluetoothboxen im Park, lästige Straßentauben, schwer zu öffnende Schmuckschatullen. Vielen Dank an den Mann im Zug, dafür, dass er mein Leben von Grund auf verbessert hat.

Clemens Kaltenbrunn

 Der kästnerlesende Bläser

Es gibt nichts Gutes
außer: Ich tut’ es.

Frank Jakubzik

 Räpresentation

Als Legastheniker fühle ich mich immer etwas minderwertig und in der Gesellschaft nicht sehr gesehen. Deshalb habe ich mich gefreut, auf einem Spaziergang durch Darmstadt an einer Plakette mit der Aufschrift »Deutscher Legastheniker-Verband« vorbeizukommen. Nur um von meiner nichtlegasthenischen Begleitung aufgeklärt zu werden, dass es sich dabei um den »Deutschen Leichtathletik-Verband« handele und und umso teifer in mein Loch züruckzufalllen.

Björn Weirup

 Zeitsprung

Dem Premierenpublikum von Stanley Kubricks »2001: Odyssee im Weltraum« wird der Film 1968 ziemlich futuristisch II vorgekommen sein.

Daniel Sibbe

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.08.2024 Kassel, Caricatura-Galerie Miriam Wurster: »Schrei mich bitte nicht so an!«
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst »F. W. Bernstein – Postkarten vom ICH«
09.08.2024 Bremen, Logbuch Miriam Wurster