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TITANIC Sports: Der Re-Liveticker

Statistisch gesehen kann sich nur jede*r 1000. Deutsche ein DAZN- oder Prime-Abo leisten (Schätzung des Autors). Im "Free"-TV (Stichwort GEZ) wird kein Spiel übertragen. Und wer hat in diesem hart arbeitenden Land abends noch die Kraft, einen Liveticker mitzulesen?

TITANIC grätscht dazwischen: Mit dem neuen Re-Liveticker. Livefeeling endlich wieder da, wo es hingehört: In die Arbeitszeit. So können Sie an Spieltagen wie gewohnt ab 20:00 Uhr auf der Couch wegdämmern und heute am Wasserspender trotzdem mitreden!  

Diesmal: Borussia Dortmund vs. Paris Saint-Germain 

0. Minute: Schon vor dem Anpfiff sorgt eine Protestaktion gegen zu hohe Logenmieten für Aufsehen: Von der Dortmunder VIP-Tribüne fliegen Golfbälle auf den Rasen. Einer trifft einen Balljungen am Kopf. Die auf den großen Leinwänden gezeigte Wiederholung der Slapstick-Nummer sorgt für gute Laune.  

4. Minute: Lieblos-verhaltener Beginn der Gäste aus der Stadt der Liebe (Paris). Seit der Verein Messi, Neymar und Julian Draxler verkaufen musste, ist die Offensive deutlich weniger liebenswert.  

6. Minute: Der BVB heute ohne den etatmäßigen Rechtsverteidiger: Ryerson kann nicht spielen, weil sein Sohn Ryersonson Magen-Darm aus der Kita mitgebracht hat. Das vermaledeite Virus hat sogar den Opa des Knirpses, Ryersons Vater Reyer, angesteckt. Ryersons Ehefrau Ryersonja kümmert sich um die ganze Bande. Gute Besserung von uns!  

9. Minute: Der erste Eckball der Dortmunder vor der Gelben Wand (wie üblich präsentiert von der "Stiftung Vermächtnis SS-Siggi") trifft wieder den besagten Balljungen. Der holländische Schiedsrichter Björn Kuipers (von den Fans liebevoll als "Tulpenpfeife" veräppelt) unterbricht die Partie für 30 Minuten. Ein Rettungshubschrauber landet im Mittelkreis. Aktivist*innen der "Letzten Generation" steigen ungelenk aus und sammeln die verbliebenen Golfbälle auf. Das Ganze entpuppt sich als geplante Aktion gegen Plastikmüll, die eingeweihten VIPs jubeln selig. Kuipers pfeift wieder an.  

15. Minute: Dortmunds Julian Brandt verliert sein Haarband und wirkt orientierungslos. Dennoch erzielt er nach einem sehenswerten Solo den ersten Treffer des Spiels. Bitter: Es ist ein Eigentor. Der Mannschaftsarzt bindet dem verdutzten Nationalspieler einen Zopf. Erleichterung auf der Bank (Commerzbank Dortmund): Brandt kann weiterspielen und erhält so seine Chance auf die Siegprämie.

22. Minute: Ex-Dortmunder Hakimi steckt auf Ex-Dortmunder Dembélé durch, der sieht in der Mitte den völlig blanken Mbappé (welchen Mats Hummels hätte decken sollen). Der französische Superstar netzt eiskalt ein. Bilder des traurigen Hummels machen auf der Leinwand die Runde, die Fans können ihm einfach nicht böse sein.  

31. Minute: Wie früher auf der Kampfbahn Rote Erde geht es jetzt Schlag auf Schlag: Reus schlägt Danilo, Danilo schlägt Reus. Schiri Kuipers scheint einen Moment zu zögern (es könnte erneut eine politische Aktion sein in diesen hochpolitischen Zeiten), zeigt den beiden Wüterichen dann glatt Rot.  

43. Minute: BVB-Sturmtank Füllkrug wuchtet eine Flanke von Sancho an den Querbalken. Den hätte Paris-Keeper Donnarumma niemals gekriegt. Hans-Joachim "HJ" Watzke hadert auf der Tribüne mit dem Fußballgott: Doch Jürgen Kohler lässt sich auf keinerlei Diskussion ein.  

Halbzeit: DAZN-Experte Lothar Matthäus macht seiner langjährigen Partnerin Anette (18) einen Heiratsantrag vor voller Hütte. Die junge Frau nimmt irritiert an.  

46. Minute: Die Videowall zeigt PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi, kurz darauf Bierwerbung. Ein diplomatisches Nachspiel scheint sehr wahrscheinlich, denn: Paris ist eine Weinstadt!  

47. Minute: Uli Hoeneß ruft bei Stadionsprecher Norbert Dickel an und lässt auf laut stellen. Die 80.000 im weiten Rund hören dann, wie Hoeneß Anette mit Nachdruck davon abrät, Matthäus zu heiraten.  

50. Minute: Die Dortmunder kamen mit viel Schwung aus der Kabine, da die Lüftung der Toilette defekt war. Aber auch auf dem Feld zeigen sie ein anderes Gesicht: Es ist das von Emre Can, er wurde eingewechselt. Der Box-to-Box-Player senst mit der ersten Aktion Mbappé um – frenetischer Jubel.  

55. Minute: Das sieht man selten: PSG-Trainer Luis Enrique hat sich Paella in der Tupperdose mitgebracht. Ihm scheint es zu schmecken!  

58. Minute: Hakimi provoziert mit einer Pro-Palästina-Botschaft auf dem linken Schnürsenkel. Die BVB-Fans rügen dieses Verhalten mit "Politik raus aus dem Stadion!"-Sprechchören.

60. Minute: Tolle Parade von Torhüter Kobel, ein Hauch von Oliver Kahn weht durchs Stadion (die Spieler haben wohl die Kabinentür offengelassen).  

66. Minute: Der "neue starke Mann" bei den Dortmundern, Sportchef Lars Ricken, macht sich auf den Weg von der Ehrentribüne in Richtung Trainerbank.  

68. Minute: Ricken hat ungefähr die Hälfte des Weges geschafft.  

70. Minute: Ricken kommt an der Trainerbank an.  

71. Minute: Ricken erklärt Coach Terzić in aller Ausführlichkeit, wie er seinerzeit 1997 das Finale gegen Juventus Turin per Lupfer aus 35 Metern entschieden hat.  

78. Minute: Ricken beendet seine Schilderung und zwingt Terzić unter Androhung arbeitsrechtlicher Konsequenzen zu einer gewagten taktischen Maßnahme, zum sogenannten "verdeckten Heberhattrick". Der Trainer willigt genervt ein.  

80. Minute: Can mit Steilpass auf Füllkrug, der lupft aus 35 Metern über Donnarumma. Jetzt muss der BVB nachlegen.  

81. Minute: Hummels mit Steilpass auf Sancho, der lupft aus 35 Metern über Donnarumma. Wahnsinn, die Gelbe Wand dreht frei!  

83. Minute: Brandt mit Steilpass auf Bynoe-Gittens, der lupft aus 35 Metern über Donnarumma. Nicht zu glauben! Nobby Dickels‘ "Heil BVB!" schallt aus der Stadion-Anlage.  

90. Minute: Kuipers pfeift pünktlich ab, Dortmund gewinnt 3 zu 2. Die Arena feiert Lars Ricken. Letzterer reißt Dickel das Mikrofon aus der Hand und verkündet in einer emotionalen Ansprache, dass ab der kommenden Saison Plastikbecher und politische Äußerungen im Signal Iduna Park verboten seien. Des Weiteren würden die Logenmieten endlich gesenkt. Die Vertreter*innen der "Letzten Generation" und der Hubschrauberpilot stehen während der gesamten Rede (circa 30 Minuten) zufrieden hinter Ricken. Dieser verteilt zum Abschluss noch T-Shirts mit seinem Konterfei und dem Slogan "Der Heilige vom Borsigplatz" unter den Anwesenden. 

Danke fürs Re-Mitfiebern und einen erholsamen Arbeitstag!  

Martin Weidauer

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TITANIC-Peak-Preview mit Kathrin Hartmann

Di, 07.05., 20:30 Uhr TITANIC-Peak-Preview mit Kathrin Hartmann  

Titanic wird seriös. Für ihre Club-Voltaire-Show im Mai hat die Redaktion Kathrin Hartmann eingeladen. Die Journalistin und Autorin setzt sich in ihren Veröffentlichungen kritisch mit den Themen soziale Ungerechtigkeit, Klimakrise und Greenwashing auseinander. Vielleicht bringt sie sogar ihren Zwergschnauzer Toni mit, dem sie ihr zuletzt erschienenes Buch "Mein grüner Hund" über ein ökologisch verantwortungsvolles Zusammenleben von Mensch und Vierbeiner gewidmet hat. Ein Abend ohne Albernheiten, ernsthaft jetzt? Natürlich nicht! Schließlich hat die Wahlmünchnerin auch bereits im Bockenheimer Balla-Blättchen publiziert.  

Mit Laura Brinkmann, Torsten Gaitzsch, Sebastian Maschuw, Julia Mateus, Leo Riegel, Daniel Sibbe und Stargast Kathrin Hartmann.

Foto: © Stephanie Füssenich

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Werbeunterbrechung

Ob Hasen in der Industrielandschaft, die Todesspur des Killermaulwurfs oder menschenfressende Zyklopen auf der Pirsch – es gibt wenig, was Rudi Hurzlmeier nicht mit schnellem Strich dokumentiert hat. Eine großartige und kleinteilige Auswahl der besten Zeichnungen dieses hochdekorierten Künstlers.

»Hurzlmeierzeichnerei« - jetzt im TITANIC-Shop erhältlich!

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Mehr Spaß mit dem Eigenbrauer-Syndrom

Langeweile war gestern. TITANIC verrät Ihnen, wie Sie, unterstützt von den fleißig Alkohol produzierenden Hefepilzen in Ihrem Darm, die ganze Bandbreite an erlesenen Zutaten nutzen und Polizeistreifen reihenweise mit Ausdünstungen aus Ihrer körpereigenen Brauerei begeistern. Ohne Promillegrenze, führerscheinerhaltend und auch bei faktischer Verkehrsuntüchtigkeit völlig straffrei. So geht's:  

Rauchbier  
Nach dem Herunterwürgen der Basiskomponenten aus Wasser, Gerstenmalz und giftgrünem Edel-Hopfen werfen Sie den Grill an und inhalieren unter einer feuerfesten Decke für ca. 30 Minuten den beißenden Qualm weißglühender Holzhohle. Wenn Sie Angst vor einer Kohlenmonoxidvergiftung haben, können Sie alternativ auch eine Stange Gauloises Brunes ohne Filter wegquarzen oder Ihre Lungen während eines Waldbrands vom ätherischen Duft verbrutzelter Krüppelkiefern fluten lassen. Tipp: Auf der Flucht vor etwaigen Feuerwalzen kurz anhalten und für den zusätzlichen Rauchbier-Pep ein Tütchen Buchenasche zum Sniffen mitnehmen!    

Baltic Lager  
Sie mögen es hanseatisch herb? Kein Problem! Ziehen Sie einen Plastikeimer am Strand von Boltenhagen einmal quer durch den Brandungssaum. Rühren Sie das Gemisch mit reichlich Karamellmalz und Traditionshopfen an, und lassen Sie das Zeug vor dem Trinken sechs bis sieben Stunden in der prallen Sonne vor sich hin gammeln. Dabei können Sie die individuellen Gegebenheiten des Entnahmeortes in den Brauprozess miteinbeziehen und Ihrem Baltic Lager so ein unverwechselbar regionales Bukett verleihen: In Peenemünde locken wegen der ehemaligen Heeresversuchsanstalt raffinierte Aromen von erodiertem Metall, Phosphor und im Mund perlenden Sprengstoffresten. Die Gegend um den künftigen Flüssiggas-Terminal im Hafen von Mukran auf Rügen verspricht hingegen aufregende Neukompositionen mit Anklängen von Schiffsbenzin, Altöl und im Brackwasser vermoderndem Meeresgetier.      

Berliner Weiße  
Sobald Sie die obergärige Bierhefe, fünf Liter ungefiltertes Spreewasser, ein Konzentrat aus Milchsäurebakterien und eine Flasche klebrigen Waldmeistersirup getankt haben, können Sie sich zu Hause entspannt von Ihrem Massagesessel durchschaukeln lassen, während die drolligen Kerlchen in Ihren Eingeweiden (Candida parapsilosis bzw. Enterococcus Faecium) die ganze Arbeit übernehmen. Sollten Sie anschließend in nur leicht angeschickertem Zustand den Weißwurstäquator überqueren, ist allerdings Vorsicht geboten!  
Aufgrund des geringen Alkoholgehalts von nur 2,8 Prozent und der ekelhaft süßen Zusätze drohen in streng nach bayerischem Reinheitsgebot brauenden Regionen entweder mehrwöchige Kerkeraufenthalte bei Brezen und Weißbier oder eine vergleichbare Zahl an Sozialstunden im CSU-Wahlkampfzelt.  

Weihnachtsbier  
Festgetränke sollten Sie in Ihrem Gedärm nur kurze Zeit zubereiten. Nicht weil saisonale Produkte nur dann etwas Besonderes bleiben, wenn sie nicht das ganze Jahr über zur Verfügung stehen, sondern weil übermäßiges Aufstoßen mit einem Gemisch aus Anis, Zimt, Hopfenextrakt, 13,5 Prozent Stammwürze, einigen kräftigen Schlucken Frostschutzmittel, Heizöl und einer Prise Streusalz Sie bei übermäßigem Konsum wahrscheinlich umbringen würde. Wie wäre es stattdessen mit einem halbwegs bekömmlichen Punsch aus Eierlikör und einem Hauch Magensäure?  

Bockbier  
Wahrscheinlich ist das untergärige Stammwürze-Monster mit hohem Alkoholgehalt der wichtigste Posten in Ihrer Angebotspalette. Sobald Ihre Bekannten wissen, dass Sie als ein sich selbst intoxikierender Kreislauf völlig autark unterwegs sind, wird vermutlich niemand mehr Bock haben, mit Ihnen in die Kneipe zu gehen. Sie dabei zu beobachten, wie Sie drei Stunden nach dem Genuss eines einzigen Glas Sprudels plötzlich hackedicht vom Stuhl rutschen und zum Auto getragen werden müssen (ja, Sie dürfen fahren!!!), provoziert unter Trinkern, die monatlich einen nicht unbeträchtlichen Anteil ihres Einkommens für Besäufnisse ausgeben, nämlich eine ganze Menge Neid.    

Kölsch  
Ein Gläschen Apfelsaft, eine Natron-Brausetablette und ein Teelöffel Weizenmalz sind in der Regel völlig ausreichend, um in der Darmflora das Lieblingsgetränk der Rheinländer herzustellen. Leider merken davon im Anschluss weder Sie noch Ihre Umgebung etwas.
Ganz genauso wie beim Original. Mission accomplished!!                

Patric Hemgesberg  

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Platz 1 - Die Spitzenkolumne #7

Heute geht es in dieser Chartskolumne um Panik und Alarm pur. Kürzlich "erreichte" mich (durch googlen) folgende Meldung: "Riskanter Top-Seller: Funktion in Deutschland verboten und trotzdem extrem beliebt". O mein Gott, worum könnte es sich dabei nur handeln? Ein zu radikales Buch? Ein zu labiles Lastenrad? Ein zu geiles Sexspielzeug? Aber nein, Sie ahnen es bereits, das Thema des Artikels war der Blitzerwarner OOONO Co-Driver NO2. Für dessen Benutzung bekommt man nämlich 75 Euro Bußgeld abgerippt und einen Punkt in Flensi. Das Ding ist erstens: Hört denn keiner mehr Radio? Zweitens: Gibt es keine Apps dafür? Drittens: Eine Rebellin wie ich sucht immer nach Möglichkeiten, gegen dieses Dreckssystem aufzubegehren, das heißt, ich muss den OOONO haben. Dabei hab ich nicht mal einen Führerschein, mal schauen wie das dann "läuft".

Gehen Sie genau jetzt mal schön in Ihre Einstellungen - Datenschutz, Privatsphäre, Sicherheit, da irgendwo, und überlegen Sie, wie dumm Sie eigentlich sein wollen, Sie Fußballdepp. Die Telekom gab nämlich grad die meistgenutzten Passwörter heraus, also IHRE Passwörter - früher hieß das noch Datenleak. Auf Platz 2, ich muss es ausnahmsweise erwähnen, obwohl es hier eigentlich nur um Platz Einse gehen soll, ist "Schalke04". Auf Platz 20 ernsthaft "Fussball", samma, geht’s noch? Nehmen Sie gefälligst Ihr Lieblingslied von Taylor Swift.

Nämlich: DIESE WOCHE AUF PLATZ 1 VON ALLEN CHARTS UND AM HÄUFIGSTEN BESPROCHEN IM SEGMENT KULTUR: Taylor Swift. Das steht hier einfach nur, damit wir sie nachher für die Klicks auf die Social-Media-Kachel knallen können. Super Musikerin, gehen Sie weiter!

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Das neue Heft ist da!

"Wumms", "Doppel-Wumms", "Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz blablabla". Was hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nur im Kopf, als er diese Worte sprach? TITANIC kennt die Antwort: eine beträchtliche Menge Distickstoffmonoxid.

AUSSERDEM IM MAIHEFT: TITANIC-Telefonterror: Halten sich die Bayern an das Genderverbot an Schulen und Behörden im Freistaat? Die besten Maßnahmen zur Terrorabwehr während der Fußball-EM. Alles über den Pleiten-Pech-und-Pannen-Airliner Boeing. Ein Recruiting-Game gegen den Pflegenotstand. Die neuen Sparformate der Öffentlich-Rechtlichen. Mit Cartoons und Comics von Teresa Habild, Rattelschneck und Samy Challah.

Ab Samstag in jeder Suchtberatungsstelle und ab jetzt im Onlineshop (Print oder PDF oder in der App) – oder am besten: mit im Abo!

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Also echt, Hollywood-Schauspieler Kevin Bacon!

»Wie wäre es eigentlich, wenn mich niemand kennen würde?« Unter diesem Motto verbrachten Sie mit falschen Zähnen, künstlicher Nase und fingerdicken Brillengläsern einen Tag in einem Einkaufszentrum nahe Los Angeles, um Ihre Erfahrungen als Nobody anschließend in der Vanity Fair breitzutreten.

Die Leute hätten sich einfach an Ihnen vorbeigedrängelt, und niemand habe »Ich liebe Dich!« zu Ihnen gesagt. Als Sie dann auch noch in der Schlange stehen mussten, um »einen verdammten Kaffee zu kaufen«, sei Ihnen schlagartig bewusst geworden: »Das ist scheiße. Ich will wieder berühmt sein.«

Das ist doch mal eine Erkenntnis, Bacon! Aber war der Grund für Ihre Aktion am Ende nicht doch ein anderer? Hatten Sie vielleicht einfach nur Angst, in die Mall zu gehen und als vermeintlicher Superstar von völlig gleichgültigen Kalifornier/innen nicht erkannt zu werden?

Fand Sie nicht umsonst in »Unsichtbare Gefahr« am besten: Titanic

 Lieber Fritz Merz,

im Podcast »Hotel Matze« sagst Du, dass Du in Deutschland große Chancen bekommen hättest und etwas zurückgeben wolltest. Jawollo! Wir haben da direkt mal ein bisschen für Dich gebrainstormt: Wie wär’s mit Deinem Privatjet, dem ausgeliehenen vierten Star-Wars-Film oder dem Parteivorsitz? Das wäre doch ein guter Anfang!

Wartet schon ganz ungeduldig: Titanic

 Hello, Herzogin Kate!

Hello, Herzogin Kate!

Ihr erster öffentlicher Auftritt seit Bekanntmachung Ihrer Krebserkrankung wurde von der Yellow Press mit geistreichen Überschriften wie »It’s just Kate to see you again« oder »Kate to have you back« bedacht.

Und bei solchen Wortspielen darf unsereins natürlich nicht fehlen! Was halten Sie von »Das Kate uns am Arsch vorbei«, »Danach Kate kein Hahn« oder »Das interessiert uns einen feuchten Katericht«?

Wie immer genervt vom royalen Kateöse: Titanic

 Oha, »Siegessäule«!

Als queeres und »Berlins meistgelesenes Stadtmagazin« interviewtest Du anlässlich der Ausstellung »Sex. Jüdische Positionen« im Jüdischen Museum Berlin die Museumsleiterin und die Kuratorin und behelligtest die beiden unter anderem mit dieser Frage: »Linke, queere Aktivist*innen werfen dem Staat Israel vor, eine liberale Haltung gegenüber Homosexualität zu benutzen, um arabische und muslimische Menschen zu dämonisieren. Diese Aktivist*innen würden Ihnen wahrscheinlich Pinkwashing mit der Ausstellung unterstellen.«

Nun ist das Jüdische Museum Berlin weder eine Außenstelle des Staates Israel, noch muss man als Journalist/in irgendwelchen »Aktivist*innen« ihre antisemitischen Klischees, dass letztlich doch alle Jüdinnen und Juden dieser Welt unter einer Decke stecken, im Interview nachbeten. So können wir uns aber schon mal Deine nächsten Interviewfragen ausmalen: »Frau Pastorin Müller, Sie bieten einen Gottesdienst zum Christopher Street Day an. Betreiben Sie damit Pinkwashing für den Vatikanstaat?« oder »Hallo Jungs, ihr engagiert euch in einem schwulen Verein für American Football. Betreibt ihr damit nicht Pinkwashing für Donald Trump?«

Wird diese Artikel allerdings nicht mehr lesen: Titanic

 Du wiederum, »Spiegel«,

bleibst in der NBA, der Basketball-Profiliga der Männer in den USA, am Ball und berichtest über die Vertragsverlängerung des Superstars LeBron James. »Neuer Lakers-Vertrag – LeBron James verzichtet offenbar auf Spitzengehalt«, vermeldest Du aufgeregt.

Entsetzt, Spiegel, müssen wir feststellen, dass unsere Vorstellung von einem guten Einkommen offenbar um einiges weiter von der Deiner Redakteur/innen entfernt ist als bislang gedacht. Andere Angebote hin oder her: 93 Millionen Euro für zwei Jahre Bällewerfen hätten wir jetzt schon unter »Spitzengehalt« eingeordnet. Reichtum ist wohl tatsächlich eine Frage der Perspektive.

Arm, aber sexy: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Unübliche Gentrifizierung

Zu Beginn war ich sehr irritiert, als mich der Vermieter kurz vor meinem Auszug aufforderte, die Bohr- und Dübellöcher in den Wänden auf keinen Fall zu füllen bzw. zu schließen. Erst recht, als er mich zusätzlich darum bat, weitere Löcher zu bohren. Spätestens, als ein paar Tage darauf Handwerkerinnen begannen, kiloweise Holzschnitzel und Tannenzapfen auf meinen Böden zu verteilen, wurde mir jedoch klar: Aus meiner Wohnung wird ein Insektenhotel!

Ronnie Zumbühl

 Krasse Segregation

Wer bestimmten Gruppen zugehört, wird auf dem Wohnungsmarkt strukturell diskriminiert. Viele Alleinstehende suchen händeringend nach einer Drei- oder Vierzimmerwohnung, müssen aber feststellen: Für sie ist dieses Land ein gnadenloser Apartmentstaat, vor allem in den Großstädten!

Mark-Stefan Tietze

 Verabschiedungsrituale

Wie sich verabschieden in größerer Runde, ohne dass es ewig dauert? Ich halte es so: Anstatt einen unhöflichen »Polnischen« zu machen, klopfe ich auf den Tisch und sage: »Ich klopf mal, ne?«. Weil mir das dann doch etwas unwürdig erscheint, klopfe ich im Anschluss noch mal bei jeder Person einzeln. Dann umarme ich alle noch mal, zumindest die, die ich gut kenne. Den Rest küsse ich vor lauter Verunsicherung auf den Mund, manchmal auch mit Zunge. Nach gut zwanzig Minuten ist der Spuk dann endlich vorbei und ich verpasse meine Bahn.

Leo Riegel

 Zeitsprung

Dem Premierenpublikum von Stanley Kubricks »2001: Odyssee im Weltraum« wird der Film 1968 ziemlich futuristisch II vorgekommen sein.

Daniel Sibbe

 Reifeprozess

Musste feststellen, dass ich zum einen langsam vergesslich werde und mir zum anderen Gedanken über die Endlichkeit allen Lebens mache. Vor meiner Abreise in den Urlaub vergaß ich zum Beispiel, dass noch Bananen in meiner Obstschale liegen, und dann dachte ich zwei Wochen darüber nach, wie lange es wohl dauert, bis die Nachbarn wegen des Geruchs und der Fliegen aus meiner Wohnung die Kripo alarmieren.

Loreen Bauer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.08.2024 Kassel, Caricatura-Galerie Miriam Wurster: »Schrei mich bitte nicht so an!«
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst »F. W. Bernstein – Postkarten vom ICH«
09.08.2024 Bremen, Logbuch Miriam Wurster