Newsticker

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Die besten TV-Momente der Brandenburg-Wahl

  • Der Moment, als der RBB dem Drängen der FDP, mit ihren Kandidaten trotz "politischer Irrelevanz" an Talkrunden mitwirken zu dürfen, nachgab und die Liberalen im Studio Getränke servieren ließ
  • Der Moment, als Dietmar Woidke bei Bekanntgabe des ersten Platzes für die SPD instinktiv "So 'ne Scheiße!" brüllte und sich nach einem Schluck aus dem Flachmann zynisch auf "die nächsten fünf Kackjahre" freute
  • Der Moment, als der kürzlich alkoholisiert im Straßenverkehr erwischte Jan Redmann (CDU) während seines Statements ein Hefeweizen auf den Tisch gestellt bekam, alles in einem Zug austrank und danach noch den Schaum aus dem Glas leckte
  • Der Moment, als die Grünenkandidatin Antje Töpfer kurz vor 18:00 Uhr schnell noch mal in Richtung Tankstelle aufbrach, um sich dort etwas Fünfprozentiges zu besorgen
  • Der erlösende Moment im ZDF, in dem Bettina Schausten, die seit Bekanntgabe der Prognose für die SPD gegen ein breites Lächeln angekämpft hatte, auf dem Klo endlich in ein Handtuch jodeln konnte
  • Der Moment, als Friedrich Merz sich aus der Lobby des Bundeskanzleramts zum Wahlergebnis äußern wollte, Scholz' Stimme ("Raus hier, aber ganz schnell!") die Übertragung aber vorerst beendete
  • Der Moment, Als Sebastian Walter von der Linkspartei während eines Interviews mit der leidenschaftlichsten, mutigsten und verwegensten Kampfansage an die etablierten Parteien überraschte, die ein Drei-Prozent-Würmchen je abgegeben hat
  • Der Moment, in dem Robert Crumbach vom BSW sich live das lachende Gesicht von Sahra Wagenknecht auf die Glatze tätowieren ließ
  • Der Moment, als der RBB statt Bildern von der AfD-Wahlparty versehentlich Aufnahmen von Goebbels' Sportpalastrede einblendete und den Fehler minutenlang niemand bemerkte

PH

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Powersätze fürs Oktoberfest

  • "Moin!"
  • "Sollte man nach Solingen eigentlich noch 'Anstich' sagen?"
  • "Oooaargh'zapft is!"
  • "Ganz nett hier, aber die Adele-World ist es nicht gerade."
  • "Kommst du morgen noch einmal mit auf die Wiese?"
  • "Für mich bitte eine kleine Altbierbowle."
  • "So volksnah, der Söder! Auf dem Kotzhügel hat er alles gegeben."
  • "Messerverbot? Kein Problem, dann wird das Backhendl eben gezuzelt."
  • "Spielt doch mal was von Feine Sahne Fischfilet!"
  • "Würde es Ihnen unter Umständen etwas ausmachen, in Ihren eigenen Maßkrug zu urinieren?"
  • "Ach ja, ich sag immer: Wir sind wir!"

LR/DS

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Aus Eugen Egners Püppchenstudio


Das Ende der Zeit

Sebald wollte die Küche der Gemeinschaftswohnung aufsuchen, um etwas zu essen. Er hoffte, niemand außer ihm werde dort sein, da er beim Essen keine Zeugen gebrauchen konnte. Vorsichtig verließ er sein Zimmer und überquerte den Flur. In der Küche traf er jedoch auf Gadrobe, eine seiner Mitbewohnerinnen. Sebald unterdrückte seinen Ärger darüber und tat, als suche er etwas im Besteckfach. Während sie flüchtig am Glassturz für Küchenflüche roch, sagte Gadrobe: „Ich beteilige mich nur noch aus reiner Gutmütigkeit an der Zeitrechnung. Aber damit ist bald Schluß.“
Sebald horchte auf. „Was meinst du damit?“ fragte er verunsichert.
Gadrobe antwortete mit Nachdruck: „Es hört alles auf.“
„Alles? Auch die Zeit?“ wunderte sich Sebald. „Wie stellst du dir das vor?“
„Das Ende der Zeit denke ich mir walzenförmig, nichtptolemäisch, an der Seite vielleicht ein wenig wie Käsekuchen.“
Das war zuviel für Sebald. Er spielte kurz mit dem Gedanken, die Küche sofort zu verlassen, ohne gegessen oder sonst irgend etwas getan zu haben, das seinen Aufenthalt rechtfertigte. Jedoch schien ihm das der falsche Weg zu sein. Es gab nur eins, das er jetzt tun konnte. Er lief zu dem lauter als sonst brummenden, geradezu dröhnenden Kühlschrank und riß dessen Tür auf. Dann ging er in die Hocke und streckte seinen rechten Unterarm in die Kälte des halbvollen Nutzraums. Die Spitze seines Zeigefingers näherte sich langsam dem Klingelknopf an der Rückwand und drückte ihn zuletzt. Augenblicklich blieb die Zeit stehen.


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Fußball unser

Der SC Paderborn hat einen neuen Top-Sponsor: die katholische Kirche. Seit dieser Saison grüßt das Erzbistum als Werbepartner von den Banden der Paderborner Home-Deluxe-Arena. Kritik an einer Kommerzialisierung des Glaubens wiegeln die geschäftstüchtigen Kirchenmänner ab, schließlich hätten Kirche und Profifußball viele Gemeinsamkeiten (verdrängte Homosexualität, Paternalismus und Vetternwirtschaft). Die Fußballkooperation ist dabei nur der erste Schritt einer groß angelegten Imagekampagne, um die Kirche wieder in die Mitte der Gesellschaft zu bringen. TITANIC liegen die Entwürfe für weitere Werbeaktionen vor:

Drive-in-Autobahnkirche: Ein Ort, der Menschen in ihren dringendsten Bedürfnissen eint, soll nun auch zum Ort des gemeinsamen Gebets werden: der Raststätten-McDonald's Gütersloh-Ost. Mit automatisch abgespielten Tischgebeten sowie Action-Figuren vom letzten Abendmahl in jedem Happy Meal wird aus der profanen Abfress-Station die göttliche Ronald-McDonald-Drive-in-Church. Prost Mahlzeit!

Jesus-Streetart: Gerade in ländlichen Regionen gehört der Heiland aus Holz zur typischen Straßendekoration. Jetzt soll auch der urbane Raum erobert werden. An trendigen Orten, z. B. der Warschauer Straße in Berlin, sollen bald modifizierte Jesusfiguren das Stadtbild verschönern. Diese werden aus recyceltem Kork statt Holz hergestellt und optisch an die Gewohnheiten der Stadtbevölkerung angepasst (Mullet-Frisur, Stigmata-Tattoo, Pride-Lendentuch). Ein QR-Code soll außerdem zu einer Speed-up-Version von "Like a Prayer" leiten, um das Kunstwerk digital zu vollenden.

Church XXX: Die Sünder dort abholen, wo sie sind – nämlich auf einschlägigen Erotik-Portalen. Das soll eine pikante Online-Werbeaktion bald erreichen. Die von der Agentur Jung von Matt vorgeschlagene Kampagne, bei der mit dem Slogan "Komm mit Jesus" auf den entsprechenden Seiten geworben werden sollte, wurde als "zu modern" abgelehnt. Dafür wird künftig ein tadelnd dreinblickender Kardinal Marx als Pop-up-Fenster die fleischliche Lust zügeln und stattdessen den Weg in den Schoß der Kirche weisen.

Praytainment: Wer schafft es, absolut vorzeitliche, schlecht gealterte und längst überlebt geglaubte Konzepte wieder in die Gegenwart zu holen? Ganz klar: RTL! Warum sollte der Medienriese nicht auch dem christlichen Glauben ein Comeback verpassen können? Mit "Die Passion" gab es bereits einen Vorgeschmack, wie Entertainment und Kirche sich auf Augenhöhe begegnen können. Mit einem Einkauf der katholischen Kirche in das Programm der gesamten Sendergruppe wird dies nun radikal ausgeweitet. Ob in "Adam sucht Eva" die Teilnehmer/innen die gesamte Schöpfungsgeschichte nackt nachstellen oder die DSDS-Kandidat/innen an Dieter Bohlen gerichtet "Großer Gott, wir loben Dich" performen – so entertaining war Glaube noch nie!

CK

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Müters Söhne #24

Zukunftspläne


Hätte ich Gideon abgetrieben?

Gideon ist 17 Jahre alt. Seine Mutter Viola Müter schreibt hier im wöchentlichen Wechsel über ihn und ihre anderen zwei Söhne im Alter von 5 und 12 Jahren. Die Mutter nennt sie liebevoll ihre "Mütersöhnchen".

Gideon denkt aktuell viel über seine Zukunft nach. Ich habe gelesen, das machen viele Jugendliche in seinem Alter. Als ich kurz vor dem Abitur stand, habe ich nicht viel nachgedacht. Ich wollte das Leben auf mich zukommen lassen. Meine Dermatologin hat mir kürzlich bestätigt, dass ich aufgrund dieser Einstellung kaum Falten habe. Gideon ist hingegen ein Mensch, der einen konkreten Plan braucht. Er zerbricht sich den Kopf darüber, ob er direkt studieren oder vielleicht doch erst ins Ausland möchte. Er mag etwas jünger sein als ich, aber wenn er so weitermacht, kann seine Stirn bald in Rente gehen.

Vor allem Gideons letzter Plan bereitet aber auch mir schweres Stirnrunzeln: "Ich erstrebe, Literaturkritiker zu werden." Viele Eltern wünschen sich ja, dass ihre Kinder in ihre Fußstapfen treten. Ich wünsche mir das nicht. Gideon stellt sich das Schreiben sehr einfach vor. Er will partout nicht sehen, wie anstrengend und zeitintensiv es ist, tagtäglich, Woche um Woche, über das Leben mit drei Söhnen zu reflektieren, und das Ganze dann auch noch zu Papier zu bringen. Mir blieb deshalb keine andere Wahl, als vom Schlimmsten auszugehen: Gideon wollte Literaturkritiker werden, um meine Kolumne zu kritisieren. Hätte ich ihn abgetrieben, wenn ich das damals gewusst hätte? Schwer zu sagen.

Zuletzt ist er auf die Idee gekommen, sich nach dem Abitur erst einmal freiwillig zu engagieren: "Ich möchte die Menschen in Peru bei der Wiederaufforstung unterstützen." Gideon findet es wichtig, Erfahrungen zu sammeln. Ich habe nicht verstanden, warum er glaubt, er könne meine Kolumne besser kritisieren, wenn er vorher ein paar Kapokbäume gepflanzt hat. "Es geht um unsere Erde, nicht um dich!" schrie er mir entgegen. Das bezweifelte ich. Wenn überhaupt, lag Gideon die Erderwärmung nur am Herzen, weil ich so gerne in die Sauna gehe. Die Idee, Bäume zu pflanzen, hat er aber eh schnell wieder verworfen. Ihm ist eingefallen, dass er würgen muss, wenn er Erde unter den Fingernägeln hat.

Eine Sache gefiel mir aber an seiner Idee: dass er Zeit im Ausland verbringen würde. Vielleicht sogar irgendwo, wo er schlechten Empfang hat. Ich habe neulich von einem Mann gelesen, der über 50 Jahre mit dem Fahrrad unterwegs war. In dieser Zeit war er kein einziges Mal zu Hause. "Konnte er dann überhaupt seine Kleidung steamen?" fragt Gideon, als ich versuche, ihm die Geschichte von Heinz Stücke schmackhaft zu machen. Keine Chance. Ich recherchiere trotzdem weiter. Literatur gibt es in jedem Land – warum sollte er dann nicht die südkoreanische studieren? Seoul ist weit entfernt. Die Ausrede, dass mir die lange Autofahrt dorthin zu anstrengend ist, ist sehr glaubwürdig. Außerdem habe ich nicht vor, meine Kolumne in Zukunft auf Koreanisch zu verfassen. Ich muss zugeben: Allein der Gedanke von Gideon in Südkorea ist Botox für meine Stirn.

Die Kolumne von Viola Müter erscheint jeden Donnerstag nur bei TITANIC.

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Gut gehobelt, Noemi Molitor (»Taz«)!

»Unser Handwerk im Journalismus ist die Sprache. Bei genau diesem Werkzeug lohnt es sich also, genau hinzuschauen und auch ethische Fragen an orthografische Regeln zu stellen.«

Die Sprache: Handwerk und Werkzeug in einem. Wird auch nicht besser mit dem Fachkräftemangel, wie?

Schaut genau hin: Titanic

 Ho ho ho, Venezuelas Präsident Nicolás Maduro!

Ho ho ho, Venezuelas Präsident Nicolás Maduro!

Mitten im Streit um das wohl von Ihnen manipulierte Wahlergebnis bei der Präsidentschaftswahl haben Sie wieder einmal tief in die politische Trickkiste gegriffen: »Es ist September, und es riecht schon nach Weihnachten«, frohlockten Sie in einer Fernsehansprache. »Als Dank an das kämpferische Volk werde ich daher Weihnachten per Dekret auf den 1. Oktober vorziehen.«

Wir haben sogar eine noch bessere Idee, Maduro: Könnten Sie nicht per Dekret Weihnachten von Anfang Oktober bis Ende Dezember stattfinden lassen? Im Gegensatz zum Kanzler in seinem kapitalistischen Schweinesystem können Sie doch sicher bestimmen, dass die planwirtschaftliche Lebkuchen-Vanillekipferl-Produktion schon im Juni anläuft. So können Sie sich nicht nur ein paar Tage, sondern ganze drei Monate Ruhe zum Fest schenken!

Rät Titanic

 Bitte schön, Annika Stechemesser!

Sie sind Klimaforscherin in Potsdam, wurden in der Frankfurter Rundschau am Tag nach den brisanten Landtagswahlen zum Thema »effektiver Klimaschutz« interviewt, und da wir heute auf keinen Fall Witze mit Namen machen wollen, lassen wir das einfach mal so stechen, äh, stehen!

Ganz lieb grüßt Ihre Titanic

 Interessant, was Sie da sagten, Erling Haaland (Manchester City)!

»Die besten Spieler sind die besten in den einfachsten Dingen. Mit der rechten Hand berühren und mit der linken passen. Das ist das Wichtigste. Pep sagt das immer wieder zu mir.«

Mit welcher Hand man dann das Tor erzielt, ist egal, meint im Gedenken an Diego Maradona Titanic

 Really, Winona Ryder?

Really, Winona Ryder?

In einem Interview mit der Los Angeles Times monierten Sie, dass einige Ihrer jungen Schauspielerkolleg/innen sich zu wenig für Filme interessierten. Das Erste, was sie wissen wollten, sei, wie lange der Film dauere.

Wer hätte gedacht, Ryder, dass Sie als Kind aus der Glanzzeit des Fernsehkonsums einmal die Nase rümpfen würden, weil junge Menschen möglichst wenig vor der Glotze sitzen und sich stattdessen lieber bewegen wollen? Davon abgesehen: Sind Sie sicher, dass sich die Abneigung gegen Cineastisches und das Verlangen, bereits beim Vorspann die Flucht zu ergreifen, nicht nur auf Werke beziehen, in denen Sie mitspielen?

Fragt sich Ihre Filmconnaisseuse Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Alle meine Aversionen

Was ich überhaupt nicht schätze:
»Mädchen, ich erklär dir ...«-Sätze.

Was ich nicht so super finde:
Bluten ohne Monatsbinde.

Was ich gar nicht leiden kann:
Sex mit einem Staatstyrann.

Den Rest, auch Alkoholkonzerne,
mag ich eigentlich ganz gerne.

Ella Carina Werner

 Schrödingers Ruhebereich

Wenn es im Abteil so still ist, dass ein Fahrgast einschläft und dann übertrieben laut schnarcht.

Loreen Bauer

 Im Unterzucker

Wenn man sich bei seinem Lieblingsitaliener keine Pizza bestellen kann, weil man nicht alle Vespas auf den Fotos gefunden hat – liegt das dann am nicht bestandenen Turin-Test?

Lara Wagner

 Aus der militärgeschichtlichen Forschung

Feldjäger sind auch nur Sammler.

Daniel Sibbe

 Jeder kennt ihn

Die Romantrilogie auf der Geburtstagsfeier, das Raclettegerät auf der Taufe, die Gartenfräse zur Beerdigung: Ich bin der Typ in deinem Bekanntenkreis, der dir geliehene Sachen in den unmöglichsten Situationen zurückgibt.

Leo Riegel

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 03.10.: Der MDR kramt bei der Debatte, ob Ostdeutschland in den Medien schlechtgeredet wird, die Zonen-Gaby wieder hervor.
  • 26.09.:

    Noch-Grünenchefin Ricarda Lang retweetet "ihren" Onlinecartoon vom 25.09.

  • 18.09.: TITANIC-Zeichnerin Hilke Raddatz ("Briefe an die Leser") ist mit dem Wilhelm-Busch-Preis geehrt worden. Die SZLZ und der NDR berichten.
  • 12.09.:

    "Heute detoxe ich im Manager-Retreat im Taunus": TITANIC-Chefredakteurin Julia Mateus im Interview mit dem Medieninsider.

  • 29.08.:

    Die FR erwähnt den "Björnout"-Startcartoon vom 28.08.

Titanic unterwegs
15.10.2024 Tuttlingen, Stadthalle Hauck & Bauer und Thomas Gsella
16.10.2024 München, Volkstheater Moritz Hürtgen mit Max Kersting und Maria Muhar
16.10.2024 Hamburg, Centralkomitee Ella Carina Werner
16.10.2024 Frankfurt, Buchmesse TITANIC auf der Frankfurter Buchmesse