Frankfurt am Main – das Neapel des Nordens, das Venedig des Westens, die Stadt der hundertachtzig Kirchen. Kaum eine Metropole in Deutschland versprüht einen solch mediterranen Flair wie die Perle am Main, umso passender also, dass Italien dieses Jahr das Gastland der Frankfurter Buchmesse ist. Pünktlich zu diesem Fest der italodeutschen Freundschaft haben die Italien-Aficionados von TITANIC für Sie einige lokale Geheimtipps zusammengetragen, damit Sie auch außerhalb der Buchmesse das Francoforte in Frankfurt wiederfinden können. Ein kleiner Stadtspaziergang in fünf Stationen:
Römer
Mit der ersten Station unseres Rundgangs reisen wir in der Geschichte Italiens zurück. Der Frankfurter Römer ist eines der Hauptwahrzeichen der Stadt, das nicht nur durch seine typisch ockerfarbene Fassade die Toskana in den Taunus bringt. Tatsächlich stammt der Römer, wie der Name bereits nahelegt, aus der Zeit, als Frankfurt noch Nida hieß und nur aus einer Zeltkaserne, verstreuten Villae Rusticae und einem abgemetzelten Germanenstamm bestand. Das heutige Rathaus wurde damals als Übergangsbau konstruiert, um der zunehmenden Flut an Agrarsubventionsanträgen des kolonisierten Umlandes Herr zu werden. Überraschenderweise hat sich der Behelfsbau bis heute gehalten und beherbergt weiterhin traditionell Personalabteilung und Tiefbauamt. Man munkelt sogar, dass einige Mitarbeitende aus den ersten Tagen ihre Büros noch immer nicht verlassen hätten und aus Frust über die Bürokratie noch heute durchs Gewölbe spuken.
Shopping in der Frankfurter Innenstadt
Anders als in Funktionsjacken-Dunkeldeutschland ist Mode ein großer Teil der italienischen Kultur. Doch warum nach Mailand, wenn das Gute so nahe liegt? Wenige Schritte vom Römer laden wir Sie daher zu einem gemütlichen Einkaufsbummel zwischen Goethestraße und Zeil ein. Neben Gucci, Prada und Versace lassen sich hier aufstrebende Designer wie etwa Zalando (ital. für Salamander) entdecken. Dieser Stopp unseres Rundgangs eignet sich außerdem perfekt, auch Buchfeinden ein kleines italienisches Souvenir von der Buchmesse mitzubringen. Unsere Empfehlung: Sneakersöckchen von Gucci für schlappe 499 Euro oder der gute Aldi-Limoncello für 3,32 Euro.
"Paris Döner & Pizza Haus"
So viel Kultur kann hungrig machen. Für eine echt italienische Stärkung zwischendurch empfehlen wir das "Paris Döner & Pizza Haus" in Bockenheim. Das Besitzerehepaar aus der kleinen Stadt Paris im Hinterland in Umbrien serviert hier authentische norditalienische Rezepte direkt aus dem Familienkochbuch. Besonders die "Dönerpizza" ist ein echter Geheimtipp! Zum Essen empfehlen wir das italienische Kultwasser San Pelegrino, dem vom Papst heilende Kräfte zugesprochen wurden. Die Bewertungen auf Google preisen vor allem den netten Service an sowie die vielen Haare im Essen.
Turiner Straße
Um ganzheitlich alle Sinne anzusprechen, setzen wir unseren Rundgang auf der Turiner Straße am Hauptbahnhof vor. Schließen Sie die Augen, saugen Sie den Duft von Tausenden Vespas tief in ihre Lungen ein und genießen Sie das ewige Rauschen der Zypressen, das Sie direkt in den Piemont transportiert. Die Turiner Straße steht ihrem Namensvorbild auch in ihrer Anmut und der stillen Eleganz der Funktionsbauten in nichts nach. Wir empfehlen den Ort insgesamt als Unruhe-Oase in dieser viel zu hektischen Stadt, an die man oft wiederkommen, entspannen und Kraft tanken kann.
Frankfurt Airport
Der letzte Stopp unserer Stadttour führt Sie etwas außerhalb an den Frankfurter Airport, der als viertgrößter europäischer Flughafen auch einer der führenden Drogenumschlagplätze Deutschlands ist. Neben unzähligen Koffern und Urlauber*innen rollen dank Cosa Nostra, ‘Ndrangheta und Camorra hier jedes Jahr Millionen Kilo Kokain und ebenso viel süditalienische Flair über das Transportband. Unsere letzte Station eignet sich gut für einen Familienausflug, da Sie mit ihren Kindern z. B. "Ich sehe was, was die Polizei nicht sieht" oder "Wer ist Mafioso?" spielen können.
Lara Wagner