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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 


 

Einladung nach Berlin  Die Partei der Partiell Schwachsinnigen hatte 341,2 als Ehrengast nach Berlin eingeladen. Bereits eine Woche im voraus ging er zum Bahnhof, Angestellte der Bahnhofsmission besorgten ihm eine Fahrkarte, hielten ihn bis zum Abfahrttermin am Leben und halfen ihm, als es so weit war, in den Zug. Zwei Tage später erreichte 341,2 nicht Berlin, sondern Hamburg. Auf dem Bahnsteig nahmen ihn wildfremde partiell schwachsinnige Leute in Empfang, die ihn mit einer anderen Person verwechselten. Natürlich ahnte er nichts von dem Mißverständnis. Die fremden Menschen brachten ihn in ihre Wohnküche, das Abendessen wurde serviert: gebratenene Fische ohne Köpfe. Das Tischgebet endete mit den Worten: »Die Gesichter sind schon abgemacht.« 341,2 aber verstand gar nicht, daß kopflose Bratfische gegessen wurden, sondern glaubte, es würden Witze erzählt, weshalb er als einziger fortwährend lachte. Einer neben ihm sitzenden Frau schlug er dabei vergnügt das volle Bierglas aus der Hand. Hin und wieder rief er gänzlich unpassende Dinge, und alle übrigen taten in zunehmendem Maße das gleiche. So ging es bis zum nächsten Vormittag, dann schleppte man 341,2 zum Bahnhof zurück. Erstaunlicherweise konnte er sich an den Namen seines Heimatbahnhofs erinnern. Mitarbeiter der Bahnhofsmission kauften ihm eine Fahrkarte und setzten ihn dann in den falschen Zug. Über diesen Fall – wie übrigens auch über die Gretelmasse – gibt es sonst weiter nichts mitzuteilen. Niemand kann von mir verlangen, daß ich mich auf meine alten Tage mit so etwas abgebe.  

 


 

 

 

 

 

 

 

 

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Wunder gibt es nimmer wieder

KI, Deepfakes, die Ehrlich Brothers: Welchen Bildern können wir noch trauen? Diese Frage stellt sich auch der Vatikan und überarbeitet im Mai 2024 seine Guidelines zur Anerkennung von Wundern.

Dies hat ungeheure Folgen: Jüngst wurde Busenwunder Dolly Buster von Papst Franziskus via Eildekret zur Busenerscheinung herabgestuft. Der Reliquienabsatz bei Beate Uhse bricht ein. Doch auch neue Wunder haben es schwerer als früher, anerkannt zu werden.

Papa Franz will mit mehr Skepsis und dank sechs neuer Kategorien (1 = sehr gutes Wunder, 6 = mangelhaftes Wunder/Exkommunikation) schneller und unbürokratischer werden.

TITANIC zeigt in der Juliausgabe anhand von drei Wunderkandidaten aus dem Jahr 2024, wie der neue Anerkennungsprozess in vier Schritten funktioniert.

Das Juliheft – jetzt an jedem Kirchenkiosk, im Onlineshop, in der App oder am besten: im Abo!

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Müters Söhne #14

Yoga 

"In Neuseeland sagt man, 'you have a beautiful soul'"

Henry ist 12 Jahre alt. Seine Mutter Viola Müter schreibt hier im wöchentlichen Wechsel über ihn und ihre anderen zwei Söhne im Alter von 5 und 17 Jahren. Die Mutter nennt sie liebevoll ihre "Mütersöhnchen". 

Henry seufzt wohlig, als er seinen steifen Körper aus der Kobra in den herabschauenden Hund bewegt. Ich bin stolz auf ihn. Es ist lange her, dass er sich auf eine Idee von mir eingelassen hat. Zuletzt vor drei Jahren, als ich ihm empfahl, sonntags nach dem Tatort lieber ein Glas Wasser zu trinken anstatt drei Dosen Monster Energy. Ich dachte, es wäre ein guter Moment, um mehr Zeit mit Henry zu verbringen. Gerade jetzt, wo uns als Familie stark belastet, dass wir seit Tagen nichts mehr von unserem kleinen Thorben gehört haben, der mit dem Mentalisten Stefan in Frankreich unterwegs ist. "Thorben ist weg?" war zwar Henrys Reaktion, aber umso wichtiger, dachte ich, dass er seine Achtsamkeit schult.

Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, Henry bei einem Yogakurs anzumelden. Nicht erst, seit mich seine Klassenlehrerin zum wiederholten Male warnte, Henry würde sich radikalisieren. Ich glaube, dazu müsste er erst herausfinden, was er überhaupt möchte – Männlichkeitsinfluencer werden, Krypto-Coachnordkoreanischer Spion oder doch einfach nur rechts? An Yoga liebe ich, dass es egal ist, wer wir sind und was wir werden wollen. Auf der Matte sind wir alle gleich. Henry muss endlich seine innere Mitte finden. 

Heute heiße ich Viola, aber es gab mal eine Zeit, in der ich Nava Gori hieß. Ich habe lange nicht mehr an die Zeit gedacht, als ich Ordensmitglied bei Hare Krishna war. Zuletzt im Mai 2020. Damals sah ich einen Facebook-Post von Prema, in dem sie die Menschen aufforderte, das Coronavirus mit Liebe zu bekämpfen. Prema war im Ashram in Wellington meine engste Vertraute. Ich erinnere mich gerne daran, wie wir morgens das Hare-Krishna-Mantra zweihundertmal auf die Melodie von "Take Me Tonight" sangen. Danach spürte ich tief in mir, dass Alexander Klaws in einem früheren Leben mein Cousin war. 

Mich überrascht, dass Henry und ich so kurzfristig an Premas begehrtem Yoga-Unterricht teilnehmen dürfen. Sie hatte den Kontakt zu mir abgebrochen, nachdem ich im Ashram meinen Mann kennenlernte und mit ihm gegen die Enthaltsamkeitsregeln verstieß. Aber auch Prema ist mittlerweile kein Ordensmitglied mehr. "Sie haben mein Versteck entdeckt, in dem ich über Jahre BiFi Roll gehortet habe", gibt sie widerwillig zu. Sie nutzt jetzt wieder ihren bürgerlichen Namen –  Birgit

"Ich spüre sofort, dass du eine wunderschönste Seele hast, Henry. In Neuseeland sagt man 'you have a beautiful soul'", flüstert Birgit. "Thank you", erwidert Henry. Er spricht sonst nie mit Frauen. Unglaublich, dass er bereits nach einer Yoga-Stunde sein Herz-Chakra gestärkt hat. "Was ist Hare Krishna?" Birgit wirft mir einen sehnsüchtigen und gleichzeitig versöhnlichen Blick zu. Ich nicke. Sie legt einen Arm um meinen Sohn und weiht ihn in die Lehren Krishnas ein. In der Nähe muss wohl jemand Zwiebeln schneiden.  

Die Kolumne von Viola Müter erscheint jeden Donnerstag nur bei TITANIC.

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Das Übel am Follikel packen

Christian Lindner hat’s getan, Jürgen Klopp hat’s getan, und auch Olaf Scholz könnte schon bald wieder seine alte Juso- Mähne tragen – Haartransplantationen boomen wie die Kopfschwarte unterm Skalpell!

Mutige Männer aus aller Welt zieht es ganzjährig nach Istanbul, dem Konstantinopel des Beauty-Tourismus, wo sie ihrem Leiden mit Tausenden Nadelstichen ein Ende setzen.

Den Erfahrungsbericht von Leo Riegel lesen Sie jetzt im Juliheft – erhältlich in jedem Reisebüro, im Onlineshop, in der App oder am besten: im Abo!

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Landrätin wünscht sich Bärenpolizei fürs Allgäu

Die Natur erobert sich den Wald zurück und schon zum zweiten Mal versucht der Bär, ein Comeback in Bayern zu geben. In einer Pressemitteilung stellt Landrätin Annalena Petzbock nun allerdings klar, dass niemand, der in Deutschland einwandert, einfach so von "fleißigen Bienchen durchgefüttert" werden würde. Wem im Ausland erzählt worden ist, man könne sich hier auf der faulen Haut einen Lenz machen, dem sei ein Bär aufgebunden worden, brummelt Pelzbock Petzbock. Im Freistaat gelte das Leistungsprinzip: Schaut man hier unter einen Stein, dann finde man keine Ameisen, sondern höchstens noch eine Bezahlkarte, mit der man nach langwieriger Überprüfung etwas Ameisenersatz im Wert von bis zu 50 € käuflich erwerben könne. Das sei hier seit Monaten schon ursus. Bevor die behäbigen Yogitrinker also auf Ideen kämen und man am Ende noch Baloo beim Heavy Paddington mit Fozzie Bär erwische, würden mit sofortiger Wirkung alle Zotteltiere von der (Forst)straße geholt und in den Staatsdienst eingegliedert werden. Als Teil der "Bärenpolizei" kehre nicht nur Zucht und Ordnung sowie ein (teilweise) aufrechter Gang in die Winterschläfer zurück, die Personalentscheidung habe außerdem zur Folge, dass die Polizei alles in allem immer putziger aussehen würde. Zeitgemäß ist die Aktion außerdem: Wie großangelegte Onlinestudien ergeben haben, ziehen Frauen es vor, im Wald anstelle eines menschlichen Polizisten lieber einem Bärenpolizisten zu begegnen. Und auch der politischen Linken würde eine Tatze zum Frieden gereicht. Denn wenn Wachtmeister (Petz) dabei erwischt wird, sich (mit Honig) schmieren zu lassen, gäbe es erstmals echte Konsequenzen für die Beamten in Blau(bär): Bärenpolizisten, die sich etwas zuschulden kommen lassen, werden die (Bären)marken entzogen und zum Abschuss freigegeben.  

BW

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Diese Steilvorlage, Kristina Dunz (»Redaktionsnetzwerk Deutschland«),

wollten Sie nicht liegenlassen. Die Fußballnation hatte sich gerade mit der EM-Viertelfinalniederlage gegen Spanien angefreundet, der verlorene Titel schien durch kollektive Berauschtheit an der eigenen vermeintlich weltoffenen Gastgeberleistung sowie durch die Aussicht auf vier Jahre passiv-aggressives Gemecker über die selbstverständlich indiskutable Schiedsrichterleistung (»Klarer Handelfmeter!«) mehr als wiedergutgemacht, da wussten Sie einen draufzusetzen. Denn wie es Trainer Julian Nagelsmann verstanden habe, »eine sowohl fußballerisch als auch mental starke National-Elf zu bilden«, die »zupackt und verbindet«, hinter der sich »Menschen versammeln« können und der auch »ausländische Fans Respekt zollen«, und zwar »auf Deutsch« – das traf genau die richtige Mischung aus von sich selbst berauschter Pseudobescheidenheit und nationaler Erlösungsfantasie, die eigentlich bei bundespräsidialen Gratulationsreden fällig wird, auf die wir dank des Ausscheidens der Mannschaft aber sonst hätten verzichten müssen.

Versammelt sich lieber vorm Tresen als hinter elf Deppen: Titanic

 Ach, welt.de!

Die Firma Samyang stellt offenbar recht pikante Instant-Ramen her. So pikant, dass Dänemark diese jetzt wegen Gesundheitsbedenken vom Markt genommen hat. Und was machst Du? Statt wie gewohnt gegen Verbotskultur und Ernährungsdiktatur zu hetzen, denunzierst Du Samyang beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, wo Du fast schon hämisch nachfragst, ob das Produkt vielleicht auch hierzulande verboten werden könne.

Das Amt sekundiert dann auch sogleich bei der Chilifeindlichkeit und zählt als angebliche »Vergiftungssymptome« auf: »brennendes Gefühl im (oberen) Magen-Darm-Trakt, Sodbrennen, Reflux bis hin zu Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im Bauch- und Brustraum. Bei hohen Aufnahmemengen können zudem Kreislaufbeschwerden auftreten – beispielsweise Kaltschweißigkeit, Blutdruckveränderungen und Schwindel«. Hallo? Neun von zehn dieser »Nebenwirkungen« sind doch der erwünschte Effekt einer ordentlich scharfen Suppe! Erbrechen müssen wir höchstens bei so viel Hetze!

Feurig grüßt Titanic

 An Deiner Nützlichkeit für unsere Knie, Gartenkniebank AZBestpro,

wollen wir gar nicht zweifeln, an Deiner Unbedenklichkeit für unsere Lungen allerdings schon eher.

Bleibt bei dieser Pointe fast die Luft weg: Titanic

 Hände hoch, Rheinmetall-Chef Armin Papperger!

Laut einem CNN-Bericht lagen deutschen und US-amerikanischen Geheimdiensten Hinweise zu russischen Plänen für einen Angriff auf Sie vor. So etwas nennt man dann wohl »jemanden mit seinen eigenen Waffen schlagen«!

Mörderpointe von Titanic

 Lieber Fritz Merz,

im Podcast »Hotel Matze« sagst Du, dass Du in Deutschland große Chancen bekommen hättest und etwas zurückgeben wolltest. Jawollo! Wir haben da direkt mal ein bisschen für Dich gebrainstormt: Wie wär’s mit Deinem Privatjet, dem ausgeliehenen vierten Star-Wars-Film oder dem Parteivorsitz? Das wäre doch ein guter Anfang!

Wartet schon ganz ungeduldig: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Feuchte Träume

Träumen norddeutsche Comedians eigentlich davon, es irgendwann mal auf die ganz große Buhne zu schaffen?

Karl Franz

 Ein Lächeln

Angesichts der freundlichen Begrüßung meinerseits und des sich daraus ergebenden netten Plausches mit der Nachbarin stellte diese mir die Frage, welches der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen sei. Sie beantwortete glücklicherweise ihre Frage gleich darauf selbst, denn meine gottlob nicht geäußerte vage Vermutung (Geschlechtsverkehr?) erwies sich als ebenso falsch wie vulgär.

Tom Breitenfeldt

 Dialog auf Augenhöhe

Zu meinen Aufgaben als Marketingexperte in einem modernen Dienstleistungsunternehmen gehört es unter anderem, unzufriedene Kunden zu beschwichtigen. Vor kurzem beschwerte sich einer von ihnen darüber, dass wir in unseren Texten immer dieselben Bausteine verwenden. Die Mail ließ mich ganz irritiert zurück. Ein Glück, dass wir für genau solche Anfragen gleich fertige Antworten haben.

Andreas Maier

 Reifeprozess

Musste feststellen, dass ich zum einen langsam vergesslich werde und mir zum anderen Gedanken über die Endlichkeit allen Lebens mache. Vor meiner Abreise in den Urlaub vergaß ich zum Beispiel, dass noch Bananen in meiner Obstschale liegen, und dann dachte ich zwei Wochen darüber nach, wie lange es wohl dauert, bis die Nachbarn wegen des Geruchs und der Fliegen aus meiner Wohnung die Kripo alarmieren.

Loreen Bauer

 Beim Aufräumen in der Küche

Zu mir selbst: Nicht nur Roger Willemsen fehlt. Auch der Korkenzieher.

Uwe Becker

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.08.2024 Kassel, Caricatura-Galerie Miriam Wurster: »Schrei mich bitte nicht so an!«
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst »F. W. Bernstein – Postkarten vom ICH«
09.08.2024 Bremen, Logbuch Miriam Wurster