Inhalt der Printausgabe

Amis! So killt Ihr Donald Trump!

Die Mexiko-Methode

Trump hat’s erkannt! Mexiko schickt nicht unbedingt seine Elite in die USA: »They’re bringing drugs. They’re bringing crime. They’re rapists.« Nutzt diese findigen Humanressourcen aus dem Süden und heuert ein bis zwei Pistoleros an, um »El Trumpo«, wie man ihn dort unten nennt, den Garaus zu machen. Irgendwie kann man seinen Tod sicher als Kollateralschaden im »War on drugs« verbuchen. Aber Beeilung, bevor die Mauer fertig ist! Großes Plus: Mexikanische Auftragskiller verlangen selten
mehr als 1000 Pesos pro Kopf.

Die Weltkrieg-Methode

Vielleicht ein wenig aufwendig, aber bewährt: Einfach Euren neuen Leader in einen Weltkrieg treiben, ihm mit frühen Siegen Hoffnung auf globale Herrschaft machen und dann so gnadenlos versagen, bis er sich in seinem Trumpbunker mit Melania vergiftet und erschießt. Nachteil: Ein Paar hundert Millionen andere Menschen gehen auch drauf. Vorteil: Man kann sich hinterher nach sachgemäßer Aufarbeitung als moralisch überlegenes Volk fühlen.

Die Kennedy-Methode

Ein Präsident, der nicht zur Politikerelite gehört und sich bei den Ladies liberties gönnt? Da schießt was durch den Hinterkopf, nicht? Genau: Es ist Zeit für ein Reboot eines weiteren amerikanischen Unterhaltungsklassikers! Es muß ja nicht wieder Dallas und ein Lincoln Cabriolet sein, und es darf ruhig etwas heftiger knallen – die Technik hat da einige Fortschritte gemacht. Aber Vorsicht: Man muß sich darauf gefaßt machen, daß sich Oliver Stone des Stoffes annimmt.

Die Indianerdecken-Methode

Wie man unliebsame Rothäute beseitigt, müßtet doch gerade Ihr wissen, liebe Amis. Problem: Trump nimmt sicherlich keine einfachen Decken als Geschenke an, die müßten neben Pocken schon noch sein goldgesticktes Antlitz enthalten. Vorteil: Es ist unauffällig – großartige äußerliche Veränderungen wird man an ihm nicht bemerken.

Die Beau-Rivage-Methode

Etwas aufwendig, aber das Ergebnis ist echte deutsche Wertarbeit. Man vereinbare unter einem Vorwand (»Wir müssen über Ihre Steuernachzahlungen sprechen …«) ein Treffen mit Donald Trump in einem seiner Hotels, mische ihm einen bunten Medikamenten-Cocktail in den Alkohol-Cocktail und warte, bis der streitbare Präsi mit einem kräftigen *trump* zu Boden fällt. Den Leichnam in eine volle Badewanne legen, Presse informieren, davonschleichen. Zur Stärkung der Glaubwürdigkeit noch einen Abschiedsbrief fälschen: »This was suicide. The best suicide ever. It was definitely me. Trump out!«

Die Booth-Methode

Die Erschießung Abraham Lincolns im Washingtoner Ford’s Theater ging seinerzeit reibungslos über die buchstäbliche Bühne und schreit geradezu danach, wiederholt zu werden. Problem: Donald Trump würde nie im Leben freiwillig ein Theater betreten. Man weiß allerdings aus zuverlässiger Quelle, daß sich der fleisches­lüsterne Staatschef jeden Dienstagabend im U-20-only-Stripclub »Nasty’s« die Ehre gibt. Eine der exotischen Tänzerinnen könnte Trump mit einem ­besonders patriotischen ­Lapdance ablenken, während eine andere von hinten mit Karacho eine gut durchgeschüttelte Champagnerflasche entkorkt …

Die Goldfinger-Methode

Die Qualität deutschen Mordens kennt Ihr nicht nur aus dem History-Channel. Denn wir haben natürlich auch die besten Bond-Killer zur Verfügung gestellt. Vorbilder allesamt! Und den Manhattan-Midas, dem das Gold nicht ausgeht, egal, was er betatscht, mit der alten Goldfinger-Methode erledigen – ginge es passender? Nein!

Die Totalabsturz-Methode

Psycho gegen Psycho! Laßt die Air Force One einen jungen Piloten von Germanwings abwerben, und schon bald wird der einzige impact, der noch von President Trump ausgeht, in den Rocky Mountains stattfinden … Möglicher Nachteil: verschärfte Flugsicherheitsgesetze, zunehmende Gängelung im zivilen Luftverkehr, Verunsicherung unter Reisenden, Wut im Volk, Protestwahl, Faschismus, shit!

Die Pussy-Methode

Ein Plan, der nur aufgeht, wenn alle amerikanischen Frauen, die D. Trump als »mindestens eine 6« betrachtet, mitmachen: Bringt an Euren primären und sekundären Geschlechtsmerk­malen schmutzige Miniatur-Bomben an (ACME Anti Grabbing Device™) und wartet darauf, daß sich der präfeministische Anführer der freien Welt in Eure Nähe begibt. Einen zärtlichen Übergriff und eine Entladung später dürftet Ihr Euren größten Widersacher los sein. 

Die Spitze-Feder-Methode

500 Millionen Witze, Spötteleien und maßlose Übertreibungen konnten Donald Trumps Wahlsieg nicht verhindern. Doch gibt es einen Frisur-Hitler-Kleine-Hände-Pussygrapsch-Scherz, von dem sich Trump nicht erholen wird. Gleichzeitig totlachen und -schämen wird er sich. Problem: Nur TITANIC ist im Besitz dieses nuklearen Ulks – und wird ihn erst gegen eine hohe Ablösesumme rausrücken. Also: Kratzt mal besser Eure Dollars zusammen, Amis!

Gaitzsch / Riegel / Wolff

ausgewähltes Heft

Aktuelle Cartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Also echt, Hollywood-Schauspieler Kevin Bacon!

»Wie wäre es eigentlich, wenn mich niemand kennen würde?« Unter diesem Motto verbrachten Sie mit falschen Zähnen, künstlicher Nase und fingerdicken Brillengläsern einen Tag in einem Einkaufszentrum nahe Los Angeles, um Ihre Erfahrungen als Nobody anschließend in der Vanity Fair breitzutreten.

Die Leute hätten sich einfach an Ihnen vorbeigedrängelt, und niemand habe »Ich liebe Dich!« zu Ihnen gesagt. Als Sie dann auch noch in der Schlange stehen mussten, um »einen verdammten Kaffee zu kaufen«, sei Ihnen schlagartig bewusst geworden: »Das ist scheiße. Ich will wieder berühmt sein.«

Das ist doch mal eine Erkenntnis, Bacon! Aber war der Grund für Ihre Aktion am Ende nicht doch ein anderer? Hatten Sie vielleicht einfach nur Angst, in die Mall zu gehen und als vermeintlicher Superstar von völlig gleichgültigen Kalifornier/innen nicht erkannt zu werden?

Fand Sie nicht umsonst in »Unsichtbare Gefahr« am besten: Titanic

 Lieber Fritz Merz,

im Podcast »Hotel Matze« sagst Du, dass Du in Deutschland große Chancen bekommen hättest und etwas zurückgeben wolltest. Jawollo! Wir haben da direkt mal ein bisschen für Dich gebrainstormt: Wie wär’s mit Deinem Privatjet, dem ausgeliehenen vierten Star-Wars-Film oder dem Parteivorsitz? Das wäre doch ein guter Anfang!

Wartet schon ganz ungeduldig: Titanic

 Diese Steilvorlage, Kristina Dunz (»Redaktionsnetzwerk Deutschland«),

wollten Sie nicht liegenlassen. Die Fußballnation hatte sich gerade mit der EM-Viertelfinalniederlage gegen Spanien angefreundet, der verlorene Titel schien durch kollektive Berauschtheit an der eigenen vermeintlich weltoffenen Gastgeberleistung sowie durch die Aussicht auf vier Jahre passiv-aggressives Gemecker über die selbstverständlich indiskutable Schiedsrichterleistung (»Klarer Handelfmeter!«) mehr als wiedergutgemacht, da wussten Sie einen draufzusetzen. Denn wie es Trainer Julian Nagelsmann verstanden habe, »eine sowohl fußballerisch als auch mental starke National-Elf zu bilden«, die »zupackt und verbindet«, hinter der sich »Menschen versammeln« können und der auch »ausländische Fans Respekt zollen«, und zwar »auf Deutsch« – das traf genau die richtige Mischung aus von sich selbst berauschter Pseudobescheidenheit und nationaler Erlösungsfantasie, die eigentlich bei bundespräsidialen Gratulationsreden fällig wird, auf die wir dank des Ausscheidens der Mannschaft aber sonst hätten verzichten müssen.

Versammelt sich lieber vorm Tresen als hinter elf Deppen: Titanic

 Moment, Edin Hasanović!

Sie spielen demnächst einen in Frankfurt tätigen »Tatort«-Kommissar, der mit sogenannten Cold Cases befasst ist, und freuen sich auf die Rolle: »Polizeiliche Ermittlungen in alten, bisher ungeklärten Kriminalfällen, die eine Relevanz für das Jetzt und Heute haben, wieder aufzunehmen, finde ich faszinierend«, sagten Sie laut Pressemeldung des HR. Ihnen ist schon klar, »Kommissar« Hasanović, dass Sie keinerlei Ermittlungen aufzunehmen, sondern bloß Drehbuchsätze aufzusagen haben, und dass das einzige reale Verbrechen in diesem Zusammenhang Ihre »Schauspielerei« sein wird?

An Open-and-shut-case, urteilt Titanic

 Mahlzeit, Erling Haaland!

Mahlzeit, Erling Haaland!

Zur Fußballeuropameisterschaft der Herren machte erneut die Schlagzeile die Runde, dass Sie Ihren sportlichen Erfolg Ihrer Ernährung verdankten, die vor allem aus Kuhherzen und -lebern und einem »Getränk aus Milch, Grünkohl und Spinat« besteht.

»Würg!« mögen die meisten denken, wenn sie das hören. Doch kann ein Fußballer von Weltrang wie Sie sich gewiss einen persönlichen Spitzenkoch leisten, der die nötige Variation in den Speiseplan bringt: morgens Porridge aus Baby-Kuhherzen in Grünkohl-Spinat-Milch, mittags Burger aus einem Kuhleber-Patty und zwei Kuhherzenhälften und Spinat-Grünkohl-Eiscreme zum Nachtisch, abends Eintopf aus Kuhherzen, Kuhleber, Spi… na ja, Sie wissen schon!

Bon appétit wünscht Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Verabschiedungsrituale

Wie sich verabschieden in größerer Runde, ohne dass es ewig dauert? Ich halte es so: Anstatt einen unhöflichen »Polnischen« zu machen, klopfe ich auf den Tisch und sage: »Ich klopf mal, ne?«. Weil mir das dann doch etwas unwürdig erscheint, klopfe ich im Anschluss noch mal bei jeder Person einzeln. Dann umarme ich alle noch mal, zumindest die, die ich gut kenne. Den Rest küsse ich vor lauter Verunsicherung auf den Mund, manchmal auch mit Zunge. Nach gut zwanzig Minuten ist der Spuk dann endlich vorbei und ich verpasse meine Bahn.

Leo Riegel

 Dialog auf Augenhöhe

Zu meinen Aufgaben als Marketingexperte in einem modernen Dienstleistungsunternehmen gehört es unter anderem, unzufriedene Kunden zu beschwichtigen. Vor kurzem beschwerte sich einer von ihnen darüber, dass wir in unseren Texten immer dieselben Bausteine verwenden. Die Mail ließ mich ganz irritiert zurück. Ein Glück, dass wir für genau solche Anfragen gleich fertige Antworten haben.

Andreas Maier

 Zeitsprung

Dem Premierenpublikum von Stanley Kubricks »2001: Odyssee im Weltraum« wird der Film 1968 ziemlich futuristisch II vorgekommen sein.

Daniel Sibbe

 Claims texten, die im Kopf bleiben

Ist »Preissturz bei Treppenliften« wirklich eine gute Catchphrase?

Miriam Wurster

 Der kästnerlesende Bläser

Es gibt nichts Gutes
außer: Ich tut’ es.

Frank Jakubzik

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.08.2024 Kassel, Caricatura-Galerie Miriam Wurster: »Schrei mich bitte nicht so an!«
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst »F. W. Bernstein – Postkarten vom ICH«
09.08.2024 Bremen, Logbuch Miriam Wurster