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"Und do eakenn i den Ealösa"

Im ARD-Sommerinterview konnte Markus Söder mit neuer Gesichtsbehaarung punkten. Ein kurzes Gespräch mit Alois Huber-Mooser (89), dem legendären Style-Berater der CSU, welcher dereinst schon Franz Josef Strauß zur Mischung aus Fassonschnitt und Elvistolle riet.

TITANIC: Herr Huber-Mooser, wo erwischen wir Sie gerade?

Huber-Mooser: Na, am Telefon, wos is denn des fia a Froge? I mache grod Woasswurstfrühstück und surfe a boh Gntlemo-Blogs im Web an. A ganz noamala Moang.

TITANIC: Söder trägt neuerdings einen Klobrillenbart. Ihre Idee?

Huber-Mooser: In da Tod. Aba 's hoasst Henriquatre. Und würde Ihna aa schdengan!

TITANIC: Der CSU-Chef wechselte sonst zwischen glattrasiert und Dreitagebart.

Huber-Mooser: Aa mei Vorschläg. Mia mussdn a Zeichn setzn. Da kreisförmig Bart städ fia Unendlichkeit, fia de Sonn, fia Virilität Ü50 sowia fia a guade Vadauung und a intakts Mikrobiom.

TITANIC: Interpretieren Sie da nicht ein bisschen viel hinein?

Huber-Mooser: Na, de depperten Grünan eazähln doch permanent, dass de Wäid boid endt. So a Quatsch. Da Bart vom Markus städ fia de Bewahrung da Schöpfung. Und Jesus Christus in seina Unendlichkeit, Ama!

TITANIC: Ist Ministerpräsident Söder als evangelischer Gläubiger in Ihren katholischen Augen also Christ?

Huber-Mooser: Na. Aba ea sieht so fesch aus! Und do eakenn i den Ealösa – oiso God, ned Markus – in jedem Bartstoppl.

TITANIC: Vielen Dank für das Gespräch.

Huber-Mooser: Jaja, bassd scho. Gengan Sie bitte a moi zua Typberatung! Des is jo scheißlig.

MWei

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Vorschlag zur Güte #25

Scheinbar unüberbrückbare Differenzen spalten unsere Gesellschaft dieser Tage, wohin man auch schaut. Dem ehemaligen TITANIC-Chefredakteur und Hobby-Mediator Moritz Hürtgen lässt das keine Ruhe, liegt eine versöhnliche Lösung doch oft auf der Hand.

Die Kolumne von Moritz Hürtgen erscheint jeden Dienstag nur bei TITANIC.


Nach dem ersten Spieltag der Fußball-Bundesliga der Herren gibt es heftige Diskussionen um den Video Assistant Referee. Die einen sagen, er mache die Emotionen während des Spiels kaputt, die anderen argumentieren, ohne ihn sei keine faire Begegnung möglich.

Vorschlag zur Güte: Der Videobeweis bleibt, strittige Szenen werden aber erst nach dem Spiel geprüft. Das endgültige Ergebnis wird 48 Stunden nach Abpfiff bekannt gegeben, wenn die Emotionen etwas abgeflacht sind. 

 

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Voodooli Hoeneß

Christoph Daum, Willi Lemke, Ruth Maria Kubitschek: Die Intimfeinde von Uli Hoeneß sterben wie die Fliegen, aktuell steht es 3:0 für den Sensenmann. Das kann Zufall sein. Viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass Hoeneß im Zuge einer Resozialisierungsmaßnahme während seiner Landsberger Festungshaft die Künste des Voodoo erlernt hat. Plant der Hexer vom Tegernsee bereits die nächsten Deadline Days? TITANIC wagt die Gefährdungsbeurteilung.

Hans-Joachim Watzke
Der Geschäftsführer von Borussia Dortmund gab Hoeneß in den letzten Jahren immer wieder Konter, Pardon, Kontra und gilt schon deshalb als vulnerabel. Offiziell könnte er auf einem Sponsorentermin bei Rheinmetall "versehentlich" abgeballert werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Uli Hoeneß ein solches Geschehen mithilfe einer Watzke-Voodoo-Puppe provoziert, liegt allerdings nur bei 09 Prozent.

Christian Ude
Der ehemalige Münchner Oberbürgermeister hat ein SPD-Parteibuch. Wie Hoeneß dereinst verächtlich sagte, sei das Strafe genug. Wer den Schaden habe, müsse eben für den Spott nicht sorgen. Dennoch gab Uli Hoeneß vor einem Vertrauten (Markus Lanz in dessen ZDF-Sendung "Markus Lanz") zum Besten, wie er "den verdammten Sozen" (und leidenschaftlichen Surfer) töten würde: "Den Ude musst du in der Eisbachwelle ersaufen!" Auch hierfür ist die Wahrscheinlichkeit gering: 4,2 Prozent, was – optimistisch geschätzt – dem nächsten Wahlergebnis der Bayern-SPD entspricht.

Louis van Gaal (73)
Der Tulpengeneral pflegte schon zu seiner Zeit als Bayern-Coach einen hassliebegetränkten Rosenkrieg mit Uli Hoeneß. Es wirkt fast schon zu zufällig, dass ausgerechnet der Goudafeldmarschall an Prostatakrebs erkrankt ist. Des Weiteren gilt Hoeneß als hitziger Hollandhasser, die Ampel steht auf Oranje. Das Feierbiest muss demnach beizeiten zum eigenen Leichenschmaus – van Gaal wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 73 Prozent das nächste Opfer!

Ingeborg Adelheid Knoten
Akribisch dokumentiert Familie Hoeneß die Verfehlungen ihrer direkten Nachbarin, die in Bad Wiessee von allen nur "IA" gerufen wird: Sie lässt die Exkremente ihrer Esel nur allzu gern auf der Dorfstraße liegen. Beschwerden bei der Gemeinde brachten nichts, im Wirtshaus lästert Frau Knoten offen über die prominenten Anwohner. Was dem Weißbierfass den Boden ausschlägt: Uli Hoeneß muss immer zuerst grüßen, die Nachbarin sagt nie proaktiv Servus. Vermutlich hat sie keine Ahnung, was man gemeinhin unter "Abteilung Attacke" versteht. Aber: Dummheit schützt vor Strafe nicht! Und so könnte in der Tegernseer Stimme zeitnah die Schlagzeile "Eselwallach steuert Rasentraktor: Rentnerin verendet qualvoll" zu lesen sein.

Marcel Reif
Reporterlegende, Podcaster, Wortbrüchiger: Reif (Bild-Podcast "Reif ist live"), den Uli Hoeneß unter "Ahnungsloser Vollpfosten 2" im Handy gespeichert hat, versprach im Jahre 2015, für immer in der Schweiz wohnen zu wollen. Nun tauschte er Toblerone gegen Brezel und ist nach München gezogen. In Hoeneß' Augen Hochverrat an den Eidgenossen, mit welchen er seit jeher eine prosperierende Geschäftsbeziehung pflegt (liebevoll "Kofferklüngli" genannt). Reif ist reif, und zwar für den Tod durch einen allergischen Schock (Laugengebäck). Dann hieße es: Reif war live!

Die Absagenden des Sommers
Xabi Alonso, Julian Nagelsmann, Ralf Rangnick, Roger Schmidt: Sie alle besaßen heuer die Frechheit, dem Ruf des Rekordmeisters nicht zu folgen. Eine solche Kränkung vergisst ein Uli Hoeneß niemals! Daher werden die Verweigerer kaltgemacht: Die Übungsleiter stürzen allesamt beim Teambuilding-Kletterkurs des "UEFA-Elite-Trainer-Forums" von einer Übungsleiter in die Tiefe. Gesichert sind diese Informationen Stand heute nicht (ebenso wenig wie die vier beim Klettern).

Jürgen Klinsmann
Das vielleicht größte Missverständnis auf der Bayern-Trainerbank bezeichnete Uli Hoeneß höchstselbst in einem Kicker-Interview als "das vielleicht größte Missverständnis auf der Bayern-Trainerbank". Hoeneß würde Klinsmann wohl am liebsten mit einer der seinerzeit an der Säbener Straße aufgestellten Buddhastatuen erschlagen. Ironischerweise schützen genau diese den Wahlsüdkoreaner noch immer: Der Buddhismus gewinnt im Elfmeterschießen gegen Voodoo. Und selbst wenn nicht: "Klinsi" würde hernach einfach wiedergeboren werden – als mannshohe Werbetonne des Batterie-Herstellers Sanyo im verwaisten Münchner Olympiastadion (Stichwort: Karma).

Lothar Matthäus
Apropos Stadion: "Der Loddar" wurde bekanntlich nicht mal Greenkeeper in der Allianz Arena. Seine chronisch unsachliche Kritik am FC Bayern posaunt der geborene Franke immerfort in die Welt. Als hochsensibler Mensch reagiert Uli Hoeneß hierauf besonders empfindlich. Er könnte daher den Rachen einer Matthäus-Puppe mit Nürnberger Rostbratwürsten vollstopfen und den ehemaligen Weltfußballer so zum Ersticken bringen. Vorstellbar ist das zumindest für diese Woche nicht, da van Gaal das deutlich leichtere Opfer darstellt und sich durch die Krankheit selbst ins Abseits gestellt hat.

Martin Weidauer

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Kitas immer leerer

Die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage bei Kita-Beschäftigten liegt auf einem Rekordhoch. Dies sind die häufigsten Gründe für Krankschreibungen:

  • durch Rotze übertragene Krankheiten
  • durch Kacka übertragene Krankheiten
  • durch seit Wochen nicht geleerte Brotdosen übertragene Krankheiten
  • durch Legosteine verursachte Verletzungen
  • Verletzungen durch Stolpern über Kinder auf Kniehöhe
  • Lungenerkrankungen aufgrund zu hastig gerauchter Zigaretten (im Hinterhof)
  • Schwerhörigkeit
  • Wie bitte?
  • Neurodegenerative Zuckowskose
  • Glitzerallergie
  • Zwangsstörungen (obsessive Vokalisationen, z. B. "O wie schön!", sobald einem ein Blatt Papier vorgelegt wird; Reinigungsrituale)
  • orthopädische Erkrankungen durch Sitzen auf zu kleinen Stühlen
  • versehentliche Klebstoffschnüffelsucht

RvC

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Eine Polizei fürs Volk – Berlin privatisiert sich

Berlin. Großer Sitzungssaal im Roten Rathaus. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner, die Innensenatorin Iris Spranger und ein charismatisch dreinblickender junger Mann betreten ein offenbar eilig zusammengeschraubtes Podium und setzen sich. Vor ihnen Journalistinnen und Journalisten. Das Gemurmel erstirbt.

BÜRGERMEISTER WEGNER: Guten Morgen. Vielen Dank, dass Sie es zu dieser sehr kurzfristig einberufenen Pressekonferenz geschafft haben. Sie haben es ja sicher schon in der Zeitung gelesen – vielleicht sogar in der eigenen: Der rot-rot-grüne Senat hat uns nichts als Schulden hinterlassen. Berlin muss sparen. Schon jetzt ist absehbar, dass die geplanten tiefen Einschnitte bei ÖPNV, Bildung, Kita und Krankenhäusern nicht reichen werden. Daher hat das Land Berlin beschlossen, Aufgaben des Landes zu privatisieren. Frau Spranger und ich freuen uns, die erste Public-Private-Partnership mit einem Ur-Berliner Gewächs, dem Axel-Springer-Verlag, bekannt zu geben. Die Bild übernimmt die Berliner Polizei.

INNENSENATORIN SPRANGER (lachend): Die Leitung der Polizei geht sozusagen von Spranger zu Springer über.

Irritiertes Schweigen im Saal. Wegen der unglaublichen Nachricht oder des schlechten Witzes ist nicht klar.

EIN JUNGER JOURNALIST IN ROTEM T-SHIRT: Was genau bedeutet das?

WEGNER: Ganz einfach: Deutschlands auflagen- und meinungsstärkstes Printmedium übernimmt die Polizeiaufgaben. Aber genauer kann ihnen das sicher Herr Schneider erklären.

Wegner deutet auf den charismatisch dreinblickenden junge Mann neben sich – es ist der Bild-Chefredakteur Robert Schneider.

SCHNEIDER (räuspert sich): Einen schönen guten Morgen auch von mir. Wie Sie ja sicher wissen, hatte Bild vor ein paar Tagen einige aufsehenerregende Erfolge erzielt, als wir durch eine bundesweite Fahndung auf der Titelseite einige der gefährlichsten Klimaterroristen dingfest machen konnten.

WEGNER (nickt eifrig und lächelt)

EIN JOURNALIST DER SZ: Haben wir jetzt eine Bild-Polizei?

SCHNEIDER: Nein, niemand hat die Absicht, eine Bild-Polizei aufzustellen. Unter Leitung des neuen Polizeipräsidenten, unserem geschätzten Kolumnisten Franz Josef Wagner …

WEGNER (lachend): Von Wegner zu Wagner …

SCHNEIDER (leicht irritiert): … unter Herrn Wagners Leitung werden Arbeitsabläufe effektiver und die Ressourcen der Bild für die Polizeiarbeit genutzt. Der Bild-Leser-Reporter etwa wird zum Bild-Ermittler. Fällt einem Leser etwas Verdächtiges auf, kann er das sofort per Bild-App an die Polizei melden.

EINE JOURNALISTIN: War es nicht schon in der Vergangenheit so, dass die Bürger dies tun konnten – etwa auf einer Polizeiwache?

SCHNEIDER: Ja, aber Sie wissen ja selbst, wie dünn gestreut heutzutage Polizeiwachen sind. Und auf die Fahndungsfotos, die dort hängen, achtet doch keiner. Wenn wir aber jeden Tag auf der Titelseite ein paar Fotos veröffentlichen, steigt der Fahndungserfolg um ganz viel. Das sagen auch unsere Experten.

EINE STIMME VON HINTEN AUS DEM SAAL: Ist das keine Kapitulation der Demokratie?

WEGNER: Nein, im Gegenteil. Gerade jetzt, wo extremistische Kräfte von rechts …

SCHNEIDER: … aber auch von links …

WEGNER: … ja, aber auch von links, unsere Demokratie zu zerstören drohen, ist es ein genialer Schachzug der Berliner Landesregierung, also von uns, die Staatsgewalt abzugeben.

SCHNEIDER: Wir wollen ja keinen Polizeistaat. Stellen Sie sich nur vor, bei der nächsten Wahl würde die AfD zweitstärkste demokratische Partei.

WEGNER: Dann würde die CDU als stärkste demokratische Partei sich gezwungen sehen, mit ihr zu koalieren. Dann wäre der nächste Innenminister womöglich ein AfD-Mitglied. Das verhindern wir bereits jetzt, indem die Bild

SCHNEIDER: Wir trennen sozusagen die staatliche Sicherheit vor dem Zugriff der Demokratie. Dafür werden wir die erfolgreichste Marke unseres Hauses wiederbeleben …

EIN ZWISCHENRUFER: Ein Herz für Kinder!

Vereinzeltes Gelächter.

SCHNEIDER: Hihi, lustig. Das war in den Achtzigern. Nein, ich meine …

WEGNER (begeistert): … die VOLKS-Zahnbürste, das VOLKS-Handy, den VOLKS-Computer …

SCHNEIDER: Richtig, Herr Bürgermeister! Aus der bisherigen, nun ja, Staats-Polizei wird nicht die Bild-Polizei, sondern die VOLKS-Polizei, eine Polizei für das Volk – vor allem das deutsche.

WEGNER: … das VOLKS-Fahrrad, die VOLKS-Waschmaschine …

EINE JOURNALISTIN: Werden denn die Gerichte die Arbeit dieser privatisierten Polizei anerkennen?

WEGNER: Selbstverständlich. Und wenn unsere Privat-Public-Zusammenarbeit erfolgreich ist, werden nach und nach weitere staatliche Aufgaben vom Springer-Konzern übernommen – auch bundesweit.

EINE JOURNALISTIN: Welche werden das genau sein?

SCHNEIDER: Na, die Arbeitsagentur. Dann die Finanzverwaltung, die Gesetzgebung … Da wird es einfache, klar verständliche Gesetze geben mit kurzen Sätzen und großen Überschriften. VOLKS-Gesetze sozusagen.

WEGNER: Und letztlich natürlich noch die Judikative.

SCHNEIDER: Dann haben wir alle staatlichen Service-Leistungen in einer Hand. Sie wollen ja auch nicht, dass irgendeine extremistische Partei aus dem rechten Spektrum …

WEGNER: … oder dem linken …

SCHNEIDER: … oder dem linken Spektrum Richter und Staatsanwälte einsetzen kann, wie es ihr gefällt. Mit unserem Modell werden die Gerichte ganz einfach aus der Bild-Leserschaft rekrutiert. Diese können dann den Willen, also den VOLKS-Willen, in unsere Justiz hinein, ich meine: auch hier werden wir unsere bewährte Marke …

WEGNER: … das VOLKS-Gericht …

SCHNEIDER: An dem Namen arbeiten wir noch. Damit die AfD …

WEGNER: … oder extremistische Kräfte aus dem linken Spektrum …

SCHNEIDER: … keinen Zugriff auf die Strafverfolgung haben.

EIN JOURNALIST: Ab wann übernimmt die Bild die Polizeiarbeit?

WEGNER: Diese Frage würde ich gern ich an die Frau Innensenatorin weitergeben.

SPRANGER (etwas überrascht, während sie den richtigen Zettel sucht): Das gilt, meines Wissens nach … ab sofort …

Unruhe bricht aus. Alle reden durcheinander.

EIN JOURNALIST: Kein Netz.

EIN ANDERER JOURNALIST: Ich komm nicht durch.

NOCH EIN ANDERER JOURNALIST: Whatsapp geht auch nicht.

Die Türen öffnen sich. Uniformierte betreten den Saal, auf Rücken und Brust der Uniformen prangt ein rotes Rechteck mit den weißen Buchstaben POLIZEI.

SCHNEIDER (laut, um die anderen zu übertönen): Es kann sein, dass gerade irgendwo ein Anschlag auf die Demokratie stattgefunden hat. Die Bild hat deshalb für Sie Arbeitsräume im Gebäude des LKA eingerichtet. Bitte folgen Sie unserem Sicherheitspersonal.

Die Polizisten begleiten die Journalisten hinaus.

Michael-André Werner

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Unsere Jungs für alles

Leider wird unseren Jungs mittlerweile sogar schon im Mallorcaurlaub das Leben schwer gemacht … Stoppt den Hass!

Im Augustheft berichten fünf Beamt*innen darüber, wie ihre Arbeit durch staatliche Auflagen wie Antiaggressionstrainings unnötig erschwert wird und wie sie mit steigender Respektlosigkeit und Verachtung insbesondere auf Social Media (»Polizisten sollten niemanden erschießen dürfen«) umgehen.

Das Augustheft – jetzt in jedem Wartezimmer, im Onlineshop (Print oder PDF oder in der App) – oder am besten: im Abo!

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Katsching, Todd Boehly!

Sie haben sich von Ihrem sauer Errafften den englischen Fußballverein FC Chelsea angelacht, der Titel holen soll, allerdings unter Ihrer Leitung lediglich einen einstelligen Tabellenplatz im nationalen Wettbewerb vorzuweisen hat. Zur Generalüberholung der in der Mittelmäßigkeit versackten Blauhemden sind auf Ihr Geheiß für über eine Milliarde Euro insgesamt 39 Fußballer verpflichtet worden, womit der aktuelle Kader mindestens 44 Spieler umfasst (darunter zehn Torhüter, von denen laut derzeit gültigem Regelwerk leider trotzdem nur einer das Tor hüten darf).

Zu dem über Ihrer Truppe ausgekübelten Spott tragen wir allerdings nicht bei, aus unserem Mund also keine Mutmaßungen über beengte Verhältnisse unter der Dusche oder die vollen Körbe am Trikotwaschtag. Denn selbstverständlich wird ein ausgebufftes Finanzgenie wie Sie, Boehly, seine Gründe haben, viermal elf Freunde mit Verträgen, die zum Teil bis ins nächste Jahrzehnt laufen, auszustatten. Denn wissen wir nicht alle, dass in diesen unsicheren Zeiten das Geld auf der Bank am besten aufgehoben ist?

Guckt eh lieber von der Tribüne aus zu: Titanic

 Keine Frage, DHT Speditionsgesellschaft,

steht da auf Deinen Lkw, sondern eine Aussage: »Lust auf Last«.

Als Du damit auf der Autobahn an uns vorbeirauschtest, waren wir erst mal verwirrt: Kann man wirklich Lust auf etwas haben, was laut Duden »durch sein Gewicht als drückend empfunden wird«? Erst dachten wir noch, dass Du vielleicht was anderes damit meinst. »Last Christmas, I gave you my heart«, »Last uns froh und munter sein«, »I last my heart in San Francisco« – irgendwie so was.

Aber offenbar behauptest Du tatsächlich einfach, dass Du Spaß an der monotonen und zermürbenden Aufgabe hättest, dem Kapitalismus seine Waren über die stinkenden Autobahnen zu fahren, dabei Sonntage auf zugepissten Autohöfen zu verbringen und Dich beim Überholmanöver von Teslas und Audi A-Sonstwas anhupen zu lassen. Diese »Lust« wünschen wir Dir von ganzem Herzen, aber vermuten doch ganz stark, dass Dir der Spruch von jemandem auf den Lkw diktiert wurde, der bei der Berufswahl »Lust auf Marketing« hatte und seine Mittagspausen nicht in der Fahrerkabine, sondern beim Bagel-Laden in der Innenstadt verbringt.

Fahren an der nächsten Ausfahrt ab: Deine Leichtgewichte von Titanic

 Stefan Schlatt, Reproduktionsbiologe an der Uni Münster!

Sie gaben im Zeit-Wissensteil ein ganzseitiges Interview, das wie folgt betitelt wurde: »Der Hoden ist der Kanarienvogel des Mannes«. Eine billige Masche der Zeit, mit einer bizarren Überschrift Neugier zu wecken, das war uns sofort klar. Dennoch wollten wir natürlich wissen, in welchem Zusammenhang Sie das oben Zitierte von sich gaben.

»Der Testosteronspiegel des Mannes geht nur langsam zurück, vor allem, weil er im Alter immer dicker wird und nicht mehr so gesund ist wie mit 25. Dies zeigt sich dann an der Hormonproduktion im Hoden. Bergleute haben früher Kanarienvögel mit unter Tage genommen, die Alarm schlugen, wenn die Luft dünner wurde. Man könnte sagen: Der Hoden ist der Kanarienvogel des Mannes.«

Wo sollen wir anfangen, Schlatt? Der Kanarienvogel diente Bergleuten als Indikator für die sinnlich nicht wahrnehmbare Gefahr der Kohlenmonoxidvergiftung. Diese soll in Ihrer Metapher wohl der niedrige Testosteronspiegel sein, der nicht etwa durch das Übergewicht, sondern nur durch den Hoden zu erkennen ist. Und das geschieht wie, Schlatt? Schlägt der Hoden Alarm, indem er laut zwitschert? Sind die Kanarienvögel unter Tage nicht vielmehr verstummt und tot umgefallen? Und was ist in Ihrer Analogie eigentlich der Käfig für den singenden Hoden?

Fest steht hier im Grunde nur eins: Bei Ihnen piept es gehörig – im Kopf und in der Hose.

Tirili: Titanic

 Wie Ihr Euch als Gäste verhaltet, liebe »Zeit online«-Redaktion,

ist uns wirklich schleierhaft. Immerhin empfehlt Ihr allen guten Besucher/innen, beim Verlassen des Gästezimmers »mehr als eine Unterhose« anzuziehen. Da drängen sich uns einige Fragen auf: Ist Euch im Höschen öfters kalt? Ist das wieder so ein Modetrend, den wir verpasst haben? Gibt es bei Eurem Gastgeber keine Toilette und Ihr müsst vorbeugen?

Und wie trägt man überhaupt mehr als eine Unterhose? Muss man sich Buxen in aufsteigenden Größen kaufen oder reicht ein erhöhter Elastan-Anteil? Wie viele Schlüpferlagen empfiehlt der Knigge?

Denkbar wäre etwa, bei engen Freund/innen zu zwei, bei Geschäftskolleg/innen jedoch zu mindestens fünf Slips zu greifen. Aber wie sieht es aus bei der nahen, aber unliebsamen Verwandtschaft?

Trägt zur Sicherheit immer mindestens drei Stringtangas: Titanic

 Gut gehobelt, Noemi Molitor (»Taz«)!

»Unser Handwerk im Journalismus ist die Sprache. Bei genau diesem Werkzeug lohnt es sich also, genau hinzuschauen und auch ethische Fragen an orthografische Regeln zu stellen.«

Die Sprache: Handwerk und Werkzeug in einem. Wird auch nicht besser mit dem Fachkräftemangel, wie?

Schaut genau hin: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Mitläuferin? Ganz im Gegenteil!

Meine Oma fuhr im Widerstand Motorrad.

Andreas Maria Lugauer

 Unangenehm

Auch im Darkroom gilt: Der Letzte macht das Licht aus.

Sebastian Maschuw

 Alle meine Aversionen

Was ich überhaupt nicht schätze:
»Mädchen, ich erklär dir ...«-Sätze.

Was ich nicht so super finde:
Bluten ohne Monatsbinde.

Was ich gar nicht leiden kann:
Sex mit einem Staatstyrann.

Den Rest, auch Alkoholkonzerne,
mag ich eigentlich ganz gerne.

Ella Carina Werner

 Reality-TV

Bei der Fernsehserie »Die Nanny« gibt es diese eine Szene, in der die Mutter der Nanny, Sylvia Fine, in einem Pariser Restaurant mit dem Kellner kommunizieren will. Da sie kein Französisch spricht, nutzt sie zum Austausch ausschließlich den Text des französischen Kinderliedes »Frère Jacques«: Mit »Frère Jacques« ruft sie den Kellner, mit »Ding-ding-dong« fordert sie einen neuen Kaffee und so weiter. In der Serie klappte das sehr gut, und als Kind fand ich es auch ausgesprochen lustig, war mir allerdings sicher, dass das in der Realität nie funktionieren würde – bis es mir selbst gelang. Das kam so: Im Fitnessstudio wartete ein junger Mann am Tresen vergeblich auf einen Trainer. Vergeblich, weil er die im Tresen eingelassene Klingel nicht betätigt hatte. Nun hatte ich ihn während des Trainings Französisch sprechen hören, sprach allerdings selbst keines. Da ich aber der Einzige war, der sein vergebliches Warten bemerkte, ging ich schließlich hin, zeigte auf die Klingel und sagte »Sonnez les matines! Sonnez les matines!« Er verstand sofort und klingelte ausgiebig. Kurz darauf erschien der Trainer und ließ ihn hinaus. Da soll noch mal einer sagen, Fernsehen würde im Leben nicht helfen.

Karl Franz

 Schrödingers Ruhebereich

Wenn es im Abteil so still ist, dass ein Fahrgast einschläft und dann übertrieben laut schnarcht.

Loreen Bauer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 03.10.: Der MDR kramt bei der Debatte, ob Ostdeutschland in den Medien schlechtgeredet wird, die Zonen-Gaby wieder hervor.
  • 26.09.:

    Noch-Grünenchefin Ricarda Lang retweetet "ihren" Onlinecartoon vom 25.09.

  • 18.09.: TITANIC-Zeichnerin Hilke Raddatz ("Briefe an die Leser") ist mit dem Wilhelm-Busch-Preis geehrt worden. Die SZLZ und der NDR berichten.
  • 12.09.:

    "Heute detoxe ich im Manager-Retreat im Taunus": TITANIC-Chefredakteurin Julia Mateus im Interview mit dem Medieninsider.

  • 29.08.:

    Die FR erwähnt den "Björnout"-Startcartoon vom 28.08.

Titanic unterwegs
09.10.2024 Lorsch, Theater Sapperlott Max Goldt
11.10.2024 Coesfeld, Stadtbücherei Gerhard Henschel
12.10.2024 Bad Lauchstädt, Goethe Theater Max Goldt
12.10.2024 Freiburg, Vorderhaus Thomas Gsella