Newsticker

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Dabei sein ist nicht alles

Die Lage des Spitzensports in Deutschland ist desaströs. Das Team Deutschland hat bei der Olympiade in Paris mit zwölf Gold-, 13 Silber- und acht Bronzemedaillen "ordentlich reingeschissen", darin sind sich Fans angesichts des schlechtesten Ergebnisses seit der Wiedervereinigung einig. Trotzdem sei es wichtig, nicht die Versager selbst dafür verantwortlich zu machen, wie Experten für Sportförderung betonen. Es gehe vor allem um die Umstände und politische Entscheidungen, die dem Erfolg auch stark motivierter Luschen immer wieder Steine auf die Tartanbahn legten, über die diese mit ihren ungelenken Storchenbeinen ja nur stolpern könnten. Auch etliche Sportler hatten schon während der Spiele Politiker wie Olaf Scholz stark kritisiert. "Es reicht nicht, dass der Kanzler nur zur Olympiade, wenn es mal wieder Medaillen gibt, auf den Rängen sitzt", sagte etwa ein schwächlicher Athlet mit dünner Stimme, kurz bevor ein Windhauch ihn aus dem Stadion wehte. "Er kann ruhig auch mal Samstagvormittags zum Training in die Halle kommen, ein paar Bananen mitbringen und die wunden Fußsohlen der Athleten massieren. Macht ja sonst keiner." Kein Wunder. Denn während es in Ländern wie Singapur bis zu 700 000 Euro für eine Goldmedaille gibt, werden deutsche Sportler seit Jahren mit Tankgutscheinen und Sparcodes für den Decathlon-Onlineshop entlohnt. "Vielen Sportlern fehle schon die Energie, ein Treppchen überhaupt zu besteigen. Und wir müssen auch gucken, wo wir bleiben", erklärt ein Trainer und mopst einem vorbeigehenden Athleten den letzten Müsliriegel aus der Sporttasche.

FL

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Müters Söhne #19

Internetstar


"Nicht weinen, Mama, ich gehe noch viral"

Thorben ist 5 Jahre alt. Seine Mutter Viola Müter schreibt hier im wöchentlichen Wechsel über ihn und ihre anderen zwei Söhne im Alter von 12 und 17 Jahren. Die Mutter nennt sie liebevoll ihre "Mütersöhnchen".

Es war eine klare Spätsommernacht, in der meine Freunde gegen die Fassade einer gotischen Kirche pinkelten. Sie alle schrieben am nächsten Tag im Französisch-Vokabeltest eine Eins. Nur ich hatte mich nicht getraut, an das heilige Gebäude zu urinieren, und schrieb eine Fünf. Danach schwor ich mir, niemals wieder etwas in meinem Leben zu bereuen. Meistens ist es mir leichtgefallen, nach diesem Credo zu leben. Selbst als ich meinen Mann betrogen habe. Seit einiger Zeit aber, vor allem wenn ich nachts nicht einschlafen kann, weil Henry auf der Panflöte die deutsche Nationalhymne spielt, schleicht sich immer wieder eine Frage in mein Bewusstsein: Was ist, wenn Thorben niemals viral geht?

Mittlerweile bin ich mir sicher: Das könnte ich mir nie verzeihen. Den Vorwurf trage ich schon mit mir herum, seitdem Thorben das Säuglingsalter überschritten hat. In den sozialen Medien wird mir täglich vor Augen geführt, wie es hätte sein können: Lachende, weinende, zaubernde, die Steuererklärung machende Säuglinge mit Millionen von Aufrufen. "Was ist, wenn ihm die Videos später peinlich sind?" Diese Frage meines Mannes kann ich mittlerweile auswendig mitsprechen. Immerhin sei es Gideon auch peinlich, dass ich ein Video, wie er aus Sand geformte Austern isst, an "Upps! Die Pannenshow" geschickt habe. Ja, aber es ist auch Gideon, sage ich dann immer. Dem bin sogar ich peinlich.

Natürlich stellt sich auch die Frage, ob es für Thorben nicht vielleicht schon zu spät ist. Die Branche ist hart. Auch wenn er jetzt noch viral gehen sollte: Werbeaufträge für Babypuder gehen an die Konkurrenz. Dieser verdammte Jugendwahn. Es ist sein gutes Recht, mir irgendwann vorzuwerfen, dass er nicht die Möglichkeit hatte, durch einen viralen Erfolg für kompostierbare Windeln aus Bambus-Viskose zu werben. Aber er soll mir nie vorwerfen müssen, nicht alles versucht zu haben, dass er wenigstens noch seine Milchzähne als Werbefläche anbieten kann.

Seit mein Mann auf unbestimmte Zeit im Urlaub ist, lade ich täglich Videos von Thorben hoch. Es ist nicht immer leicht. Sein letztes Video, eine Helmut-Kohl-Parodie, bekam nur 15 Aufrufe. "Mama, nicht weinen, ich gehe noch viral", versucht Thorben mich in diesen schmerzvollen Momenten zu trösten. Was wollen die Leute? Muss ich Thorben erst aus dem Fenster des Hotel Adlon halten? Tja, zu spät, jetzt will ich nicht mehr. Als ich ihn vor ein paar Jahren aus dem 6. Stock eines Kaufhauses hielt, filmte niemand mit.

Thorben wirkt immerhin entspannt. Obwohl er weiß, dass ich fünf Prozent der Werbeeinnahmen in seine Altersvorsorge investieren würde. Thorben hat anscheinend keine Angst vor Altersarmut. Und doch: Trotz all der Rückschläge werden die Vorwürfe leiser, wenn ich jetzt abends durch die neuen Videoaufnahmen scrolle. In Gedanken habe ich schon meine Hose ausgezogen und bin kurz davor, an die Kirche zu pinkeln.

Die Kolumne von Viola Müter erscheint jeden Donnerstag nur bei TITANIC.

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Das waren die besten Momente im Gespräch zwischen Trump und Elon Musk

  • als Musk Trump seinen neusten Hirnchip implantieren ließ
  • als beide ihre Raketen miteinander verglichen  
  • als Trump und Musk für 40 Minuten in einer "No, you're the man!"-Schleife festhingen
  • als Trump behauptete, Musk habe ihm Truth Social gestohlen
  • als ein Cyberangriff Trump am Ohr traf
  • als Musk freundlich darum bat, nicht durch Trumps Navy Seals erschossen zu werden, obwohl dieser dank des Supremecourt-Urteils als Präsident legal damit durchkäme
  • als Trump Musk dies zusicherte, wenn dieser Hundefutter aus seiner Ha …  
  • als Musk Hundefutter aus Trumps Hand fraß   
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Interview mit einem Profi zum Waffenrecht

Innenministerin Faeser plant Änderungen des Waffenrechts, um dem Problem von Messerangriffen zu begegnen. So sollen etwa Messer schon ab neun Zentimetern Klingenlänge statt bisher 12 Zentimetern verboten werden. Herbert M. ist Messermörder. TITANIC hat ihn gefragt, was die Änderungen für ihn bedeuten würden.

TITANIC: Sehr geehrter Herr M. Wenn Sie nur noch mit neun Zentimeter langen Messern morden dürften, wäre das ein für Sie ein großes Problem?  

Herbert M.: Bei neun Zentimetern erreicht man nicht zwingend das Herz, gerade bei weiblichen Opfern oder dicken Menschen. Ein Stich zur Brust ist dann schwierig. Ich würde mir wohl mit einem Kehlschnitt behelfen oder, je nach Situation, die Pulsadern öffnen und ausbluten lassen. Grundsätzlich kann ein erfahrener Messermörder aber mit jedem Werkzeug arbeiten, solange es gut gepflegt und geschärft ist.

TITANIC: Küchenmesser sollen möglicherweise nach dem Kauf in Originalverpackung und mit Kaufbeleg bis nach Hause gebracht werden dürfen. Könnte das für Sie ein Ausweg sein?  

Herbert M.: Nun, man könnte erwägen, täglich ein neues Messer zu kaufen oder es vielleicht einfach immer wieder umzutauschen. Oder man kauft sich so einen kleinen Bondrucker und nimmt das verpackte Messer mit und druckt sich täglich selber einen neuen Beleg. Aber das klingt schon umständlich. Ich würde dann eher schweren Herzens erwägen, mit anderen Waffen zu morden. Vielleicht kann man mal einen Hammer probieren oder einen angeschliffenen Schraubenzieher. Regelungswut wie diese macht unsere Arbeit als Messermörder umständlicher, aber sie macht auch kreativ. 

TITANIC: Was halten Sie von sogenannten Messerverbotszonen, in denen Messer dann noch verbotener wären?  

Herbert M.: Eigentlich ist das keine schlechte Sache. Die Opfer wiegen sie da in Sicherheit, weil, wenn da Messerverbot steht, kann es ja keine Messer geben. Aber Pustekuchen! Ruckzuck hat man eine Schlinge um den Hals. Außerdem kann man natürlich am Rand der Zone herumlungern und warten, dass jemand hinaustritt und dann: Zack! Wir Messermörder werden uns auf jeden Fall nicht unterkriegen lassen. Solange man das Morden nicht ganz verbietet, finden wir auch unseren Weg.  

TITANIC: Vielen Dank.

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Platz 1 - Die Spitzenkolumne #19

Sommerloch ist Rankingzeit, passiert ja gerade nichts Wichtiges auf der Welt, nichts, was uns herausreißen sollte aus der Selbstbeschäftigung. Deshalb: "Ranking der gefährlichsten Städte der Welt" (na klaro, Frankfurt ist dabei), "Diese Sehenswürdigkeiten in Bayern sind die Top-Fotospots", "Pause am besten auf der A6: Raststätten-Ranking", “Wie attraktiv sind Wuppertals Abgeordnete?”, “Vegan-freundliche Hotels: Die besten Hotels 2024", Freibad-Ranking, Strand-Ranking, Schwimmbad-Ranking, doch dann: “Sind Nürnbergs Freibäder wirklich so mies?”, “Warum ein neues Ranking die Realität verzerrt” und “Bodenseekreis: Warum bei manchen Rankings der Blick ins Kleingedruckte lohnt”. NEIN! Ich klicke nicht drauf, meine geliebten Rankings sollen jetzt alle Unsinn sein? Die Grundlage großer Teile dieser Kolumne? NEIEN. Die wahrsten Rankings der Welt: Platz 1: Die besten Flughäfen. Die schönsten Rankings der Welt: Platz 1: Die liebsten Vögel. Die wichtigsten Rankings der Welt: Platz 1: Die reichsten Männer und wo sie wohnen.  

Wo man eh nicht pfuschen kann, ist, wenn es um knallharte Messeinheiten wie Streamingzahlen geht. Und hier kommen wir zu meiner liebsten (besten, wichtigsten) Rankingseite, die ich komischerweise in 18 Folgen Charts-Kolumne noch gar nicht erwähnt habe: Last.fm. Dort "scrobbelt" man all (!) seine gehörten Lieder, teilweise sind Leute schon seit 20 Jahren dabei, "scrobbeln", das heißt protokollieren. Dazu muss man seine jeweiligen Musicplayer mit der Seite verbinden, heute geht es mit Streamingservices relativ einfach, man kann mit paar Tricks aber auch speichern, was man im Radio hört, oder sogar, was in der Disse oder im Café läuft. Ich bin absolut obsessiv damit und schon seit 15 Jahren dabei, aber es gibt Leute, die noch mehr abkaspern und ihre Charts faken, indem sie die ganze Nacht oder auf mehreren Geräten Musik gleichzeitig "auf mute" pumpen, um dann zum Beispiel TOP-HÖRERIN von K-Popstar Jimin zu sein oder Taylor Swift. Geschenkt, das ist ja eher süß. Doch dann gibt es diese ganzen Künstler, die auf Spotify ihre Streams mit Bots selbst hochpushen, einer, der es zugegeben hat, ist der Rapper Massiv, und … also: welchem Ranking, welchen Charts kann man noch trauen?  

VERKÄUFE! GELD MONEY CASH. WARE GEGEN MONETEN UND ZACK EINGEBONGT. Doch dann fallen einem die ganzen Skandale ein: Verlag oder Autor kauft die eigene Buchauflage. Plattenlabel kauft Tausende CDs. Und so weiter. Es ist alles wie in Folge 31 von "Die drei !!!" – "Betrug in den Charts" (noch nie gehört). Worauf ich hinauswill, ist, ich komme hier ins Zweifeln, "Losing My Religion" (Höchstplatzierung US-Charts: Platz 4). Sind Charts überhaupt ECHT?   

Worauf ich mit all dem hinauswill: Stimmt die wichtigste Meldung der letzten Woche, dass LIDL das Discounter-Ranking anführt und das beste Preis-Leistungs-Verhältnis hat, oder muss man weiter bei Rewe klauen?

Platz 1 – die Spitzenkolumne von Paula "the one" Irmschler erscheint jeden Samstag in voller Länge nur bei TITANIC.

 

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Njamm, REWE!

Da lief uns ja das Wasser im Mund zusammen, als wir in einer Deiner Filialen mit dieser Werbung beschallt wurden: »Der Sommer schmeckt nach Heinz«. Mmmh! Nach welchem denn? Heinz Rühmann? Heinz Erhardt? Heinz Rudolf Kunze? Oder gar Karl-Heinz Rummenigge? Worauf wir danach aber komischerweise gar keinen Appetit mehr hatten, war Ketchup.

Im Anschluss an diesen Brief haben wir gleich noch ein paar weitere Erledigungen zu machen und freuen uns schon auf Durchsagen wie »Der Herbst schmeckt nach Stuhl« bei Ikea, »Der Herbst schmeckt nach Eicheln« im Gartencenter, »Der Herbst schmeckt nach getrockneten Ochsenschwänzen« im Tierfutterhandel oder »Der Herbst schmeckt nach Linoleum« im Baumarkt!

Deine Heinzelmäuse von Titanic

 Keine Frage, DHT Speditionsgesellschaft,

steht da auf Deinen Lkw, sondern eine Aussage: »Lust auf Last«.

Als Du damit auf der Autobahn an uns vorbeirauschtest, waren wir erst mal verwirrt: Kann man wirklich Lust auf etwas haben, was laut Duden »durch sein Gewicht als drückend empfunden wird«? Erst dachten wir noch, dass Du vielleicht was anderes damit meinst. »Last Christmas, I gave you my heart«, »Last uns froh und munter sein«, »I last my heart in San Francisco« – irgendwie so was.

Aber offenbar behauptest Du tatsächlich einfach, dass Du Spaß an der monotonen und zermürbenden Aufgabe hättest, dem Kapitalismus seine Waren über die stinkenden Autobahnen zu fahren, dabei Sonntage auf zugepissten Autohöfen zu verbringen und Dich beim Überholmanöver von Teslas und Audi A-Sonstwas anhupen zu lassen. Diese »Lust« wünschen wir Dir von ganzem Herzen, aber vermuten doch ganz stark, dass Dir der Spruch von jemandem auf den Lkw diktiert wurde, der bei der Berufswahl »Lust auf Marketing« hatte und seine Mittagspausen nicht in der Fahrerkabine, sondern beim Bagel-Laden in der Innenstadt verbringt.

Fahren an der nächsten Ausfahrt ab: Deine Leichtgewichte von Titanic

 Priwjet, Roderich Kiesewetter!

Priwjet, Roderich Kiesewetter!

»Die AfD ist nicht besser oder schlechter als das BSW. Beide sind Kinder derselben russischen Mutter«, sagten Sie der FAS.

Da haben wir aber einige Nachfragen: Wer sind denn die Väter? Hitler und Stalin? Oder doch in beiden Fällen Putin? Und wenn BSW und AfD dieselbe Mutter haben: Weshalb ist der Altersunterschied zwischen den beiden so groß? War die Schwangerschaft mit dem BSW etwa eine Risikoschwangerschaft? Und warum sollte es keine Qualitätsunterschiede zwischen den Parteien geben, nur weil sie die gleiche Mutter haben? Vielleicht hat Russland ja sogar ein Lieblingskind? Können Sie da bitte noch mal recherchieren und dann auf uns zurückkommen?

Fragt die Mutter der Satire Titanic

 Wie Ihr Euch als Gäste verhaltet, liebe »Zeit online«-Redaktion,

ist uns wirklich schleierhaft. Immerhin empfehlt Ihr allen guten Besucher/innen, beim Verlassen des Gästezimmers »mehr als eine Unterhose« anzuziehen. Da drängen sich uns einige Fragen auf: Ist Euch im Höschen öfters kalt? Ist das wieder so ein Modetrend, den wir verpasst haben? Gibt es bei Eurem Gastgeber keine Toilette und Ihr müsst vorbeugen?

Und wie trägt man überhaupt mehr als eine Unterhose? Muss man sich Buxen in aufsteigenden Größen kaufen oder reicht ein erhöhter Elastan-Anteil? Wie viele Schlüpferlagen empfiehlt der Knigge?

Denkbar wäre etwa, bei engen Freund/innen zu zwei, bei Geschäftskolleg/innen jedoch zu mindestens fünf Slips zu greifen. Aber wie sieht es aus bei der nahen, aber unliebsamen Verwandtschaft?

Trägt zur Sicherheit immer mindestens drei Stringtangas: Titanic

 Philipp Bovermann (»SZ«)!

Früher hatten Sie Angst vor der Klimakatastrophe. Heute sind Sie Mitte dreißig und haben dazugelernt: »Ich kann heute nur noch darüber staunen, wie wenig tief mich die Tatsache bekümmert, dass der Planet überhitzt, dass Arten verschwinden, Ökosysteme kollabieren, Regenwälder brennen, Meeresböden sich in Wüsten verwandeln. Menschen werden sterben, Menschen sterben schon heute, das Leid der Tiere sprengt alle Vorstellungskraft – aber jetzt stehe ich auf meinem Balkon, habe mir ein Leben aufgebaut, mit einem tollen Job, einer tollen Frau, einer tollen Tochter, unten auf dem Teich schwimmt eine Entenfamilie vorbei, und geblieben ist nur die sanfte Sorge, dass ich mir zu wenig Sorgen mache. Ich grusele mich vor mir selbst. Aber nur ein winziges bisschen.« Denn »vielleicht ist es rational, wegen des Klimawandels ruhig zu bleiben und sich auf das Leid im Hier und Jetzt zu konzentrieren. Die Welt wird schon nicht gleich untergehen.«

Nein, Kollege Bovermann, wird sie nicht, jedenfalls Ihre nicht. An den Menschen in Südostasien oder Osteuropa, betroffen von einem exemplarischen Regen aus der neuen Klimagegenwart, schwimmen derweil keine Entenfamilien, sondern ihre toten Töchter vorbei, während Sie sich so arg auf das Leid im Hier und Jetzt konzentrieren, dass es alle Vorstellungskraft sprengt.

Vorm ewigen Jungspießer gruselt’s da ein bisschen: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Mitläuferin? Ganz im Gegenteil!

Meine Oma fuhr im Widerstand Motorrad.

Andreas Maria Lugauer

 Zum Sterben hoffentlich zu dämlich

In der Wartezone der Arge in Fürth sitzen zwei Männer um die vierzig. Einer der beiden hält eine aufgeschlagene Tageszeitung so, dass der zweite mitlesen kann. Geduldig blättern sie gemeinsam bis zur Seite mit den Todesanzeigen. »Schau«, sagt der eine, »da ist einer zwei Mal gestorben.« – »Wie kommst du darauf?« – »Lies doch! Derselbe Name in zwei Anzeigen.« – »Tatsächlich! Zwei Mal gestorben. Wie er das wohl geschafft hat?« Eine längere Denkpause setzt ein. »Wahrscheinlich einer wie ich, der nichts auf Anhieb hinkriegt«, schlussfolgert der eine dann. »Ha, das kommt mir bekannt vor!« stimmt der zweite ein. »Meine erste Frau mit den Kindern abgehauen, Führerschein schon drei Mal gemacht. Also zwei Mal wegen Alkohol, und ich weiß gar nicht, wie oft ich schon hier nach einer neuen Arbeit angestanden bin.« – Seufzend: »Hoffentlich kriegen wir wenigstens das mit dem Sterben mal besser hin als der hier …«

Theobald Fuchs

 Im Unterzucker

Wenn man sich bei seinem Lieblingsitaliener keine Pizza bestellen kann, weil man nicht alle Vespas auf den Fotos gefunden hat – liegt das dann am nicht bestandenen Turin-Test?

Lara Wagner

 Schrödingers Ruhebereich

Wenn es im Abteil so still ist, dass ein Fahrgast einschläft und dann übertrieben laut schnarcht.

Loreen Bauer

 Quo vadis, Fortschritt?

Unfassbar: Nach so vielen Jahren des Horrorfilms gruseln sich die Leute noch vor der Nosferatu-Spinne. Wann taucht in unseren Breiten endlich die Slasher- oder Zombie-Spinne auf?!

Mark-Stefan Tietze

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 03.10.: Der MDR kramt bei der Debatte, ob Ostdeutschland in den Medien schlechtgeredet wird, die Zonen-Gaby wieder hervor.
Titanic unterwegs
05.10.2024 Kassel, TiF Max Goldt
05.10.2024 Berlin, Künstlerhof / Buchhändlerkeller Alt Lietzow Christian Y. Schmidt
06.10.2024 Berlin, Schloßparktheater Max Goldt
06.10.2024 Hannover, Pavillon Hauck & Bauer