Dabei sein ist nicht alles
Die Lage des Spitzensports in Deutschland ist desaströs. Das Team Deutschland hat bei der Olympiade in Paris mit zwölf Gold-, 13 Silber- und acht Bronzemedaillen "ordentlich reingeschissen", darin sind sich Fans angesichts des schlechtesten Ergebnisses seit der Wiedervereinigung einig. Trotzdem sei es wichtig, nicht die Versager selbst dafür verantwortlich zu machen, wie Experten für Sportförderung betonen. Es gehe vor allem um die Umstände und politische Entscheidungen, die dem Erfolg auch stark motivierter Luschen immer wieder Steine auf die Tartanbahn legten, über die diese mit ihren ungelenken Storchenbeinen ja nur stolpern könnten. Auch etliche Sportler hatten schon während der Spiele Politiker wie Olaf Scholz stark kritisiert. "Es reicht nicht, dass der Kanzler nur zur Olympiade, wenn es mal wieder Medaillen gibt, auf den Rängen sitzt", sagte etwa ein schwächlicher Athlet mit dünner Stimme, kurz bevor ein Windhauch ihn aus dem Stadion wehte. "Er kann ruhig auch mal Samstagvormittags zum Training in die Halle kommen, ein paar Bananen mitbringen und die wunden Fußsohlen der Athleten massieren. Macht ja sonst keiner." Kein Wunder. Denn während es in Ländern wie Singapur bis zu 700 000 Euro für eine Goldmedaille gibt, werden deutsche Sportler seit Jahren mit Tankgutscheinen und Sparcodes für den Decathlon-Onlineshop entlohnt. "Vielen Sportlern fehle schon die Energie, ein Treppchen überhaupt zu besteigen. Und wir müssen auch gucken, wo wir bleiben", erklärt ein Trainer und mopst einem vorbeigehenden Athleten den letzten Müsliriegel aus der Sporttasche.
FL