Newsticker

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Birkenstock wird massentauglich

Der Sandalenhersteller Birkenstock will einem Bericht des Handelsblatts zufolge in der zweiten Oktoberwoche seinen Börsengang bekannt geben und damit endgültig die Transformation vom schlichten Öko-Schlappen zum gefragten Allroundprodukt eintüten. Während mehrere Hundertschaften der hessischen Polizei die angenehm luftigen Treter mit griffigem Profil bereits jetzt für die fußschonende Nackenfixierung nutzen, soll die deutsche Herren-Fußballnationalmannschaft ihren Gegnern spätestens zur EM 2024 gemütlich in bequemem und gelenkfreundlichen Wildleder-Flipflops entgegengehen. Im Bereich des Arbeitsschutzes werden "Birkis" mit ihren saugfähigen Kork-Obersohlen bei Traumata künftig durch das Absorbieren großer Blutmengen im offenen Zehenbereich für Wohlfühlmomente sorgen. Den größten Wurf plant der Konzern angesichts des steigenden Meeresspiegels derzeit mithilfe von Magnetschwebetechnik: Mit dem Modell "Genezareth Pro" will man ab 2043 zu den Wurzeln des Unternehmens zurückkehren und Milllionen Küstenanrainern hochpreisige Jesuslatschen verkaufen, mit denen man tatsächlich über Wasser gehen kann.

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Jäger des verlorenen Kunstschatzes

Der als „Indiana Jones der Kunstwelt“ bekannte Detektiv Arthur Brand hat ein vor dreieinhalb Jahren gestohlenes Van-Gogh-Gemälde wiederbeschafft. „Kleinigkeit“, winkte der Draufgänger mit seinem schelmischen Hollywood-Lächeln ab, nachdem er im Anschluss an einen Sprung mit dem Schlauchboot aus einem abstürzenden Flugzeug wieder heimischen (niederländischen) Boden unter den lederbestiefelten Füßen hatte. Dem gewagten Stunt aus luftiger Höhe waren unzählige filmreife Verfolgungsjagden auf Pferden und Zügen zwischen ihm und den nach eigener Aussage „verdomde Raubkunst-Nazis“ vorausgegangen. Trotz aller kriminellen Energie seiner Widersacher kam der Ermittler nicht umhin, über deren Heimtücke und Hartnäckigkeit auch anerkennend mit der Zunge Peitsche zu schnalzen. Am Ende nahm die abenteuerliche Geschichte sogar noch eine überraschende Wendung für den unerschrockenen Haudegen selbst. Als Brand der Öffentlichkeit mit einem unverkennbaren „Taa-ta-ta-taaaa!“ das Bild in unversehrtem Zustand präsentierte, plumpsten gleichzeitig noch die Bundeslade, der Heilige Gral und eine Urne mit den sterblichen Überresten von Sean Connery aus der Verpackung.

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"Brechen Sie hernach die Scheren mittig mit der Hummerzange auf"

Die Fraunhofer-Gesellschaft, eine der renommiertesten Forschungsorganisationen des Landes, sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt, die Staatsanwaltschaft München ermittelt. Es geht um überhöhte Reisekosten, teure Geschenke und Luxusessen. Einer der beschuldigten Forscher, der inzwischen entlassene Innovationsvorstand Alexander Kurz, meldet sich nun erstmals nach Bekanntwerden der Vorwürfe persönlich zu Wort, und zwar exklusiv in den TITANIC-Ressorts Wissenschaft, True Crime und Kulinarisches, deren Leitung ich seit gerade eben in Personalunion verantworte.  

TITANIC: Sehr geehrter Herr Professor Kurz, was gibt's bei Ihnen so zum Frühstück?  

Prof. Kurz: Nach dem Aufstehen erstmal ne Zigarette und ne Dose Red Bull, ich brauche das, um intellektuell in Schwung zu kommen. Danach meist ein Seitenbacher-Müsli, wegen diesen unerträglichen, in schlimmstem badischen Dialekt gesprochenen Radio-Werbespots, die ich nicht aus dem Kopf bekomme. Vielleicht noch ein Mate-Tee und ein Kinder-Country, das war’s.  

TITANIC: Sie wissen aber schon, worauf wir anspielen …  

Prof. Kurz: Ja, diese angeblichen Luxusessen. Wissen Sie, es war tatsächlich ein Luxus - aber nicht primär für unsere Gaumen, sondern in erster Linie für die Forschung. Wo sonst als im "Le Meurice" in Paris können Sie entspannt die These auf Evidenz prüfen, dass ein Menü im 7-Sterne-Restaurant wirklich besser schmeckt als einmal Pommes rot-weiß in Bernd’s Schlemmerbude? Ich bin von dieser These seit unserem Besuch absolut überzeugt, mein Vorstandskollege Professor Doktor Neugebauer ist seitdem gegenteiliger Ansicht, wobei seine ohne Zweifel stark degenerierten Geschmacksnerven die Zulässigkeit seiner Position erheblich in Zweifel ziehen. Zudem ist er zu 75 Prozent an Bernd’s Schlemmerbude beteiligt. Sie merken, in der Wissenschaft wird ergebnisoffen und leidenschaftlich um die besseren Argumente, um Lösungen gerungen.   

TITANIC: Aber ist das nicht...-  

Prof. Kurz: Zurück ins "Le Meurice", es gab natürlich weitere erkenntnistheoretische Fragestellungen, die uns den Flieger - es war übrigens ein ordinärer Linienflug und nicht die Concorde - nach Paris nehmen ließen. Sie erhalten dort nämlich binnen kurzer Zeit - naja, der Garçon hat schon ziemlich getrödelt - sehr valide Informationen darüber, wie man einen Hummer auf adäquate Weise verspeist. Das Ergebnis meiner Untersuchungen: Schneiden Sie den Schwanz an der Unterseite mittig ein, lösen Sie das Fleisch heraus und entfernen Sie die Innereien mit der Hummergabel. Brechen Sie hernach die Scheren mittig mit der Hummerzange auf und holen Sie das Fleisch behutsam heraus. Auch aus den Beinchen können Sie das Fleisch mit der Hummergabel herausholen. Die entsprechende Publikation ist aktuell noch im Preprint-Status, aber ich bin sehr optimistisch.   

TITANIC: Und was ist mit den teuren Geschenken? Dr. Fraunhofer kommt für alles auf, oder wie?   

Prof. Kurz: Ist das nicht die Definition von "Geschenk", dass jemand anders sie bezahlt?    

TITANIC: Sie würden den Vorwurf der Korruption also zurückweisen?  

Prof. Kurz: (lacht) Korruption, Schmorruption. Und selbst wenn, auch das ist ja im Übrigen ein hochinteressanter Forschungsgegenstand: Was macht das mit einem Menschen, wenn er sich Vorteile verschafft, auf die er keinen Anspruch hat, wenn er seine moralische Integrität in die Emeritierung schickt, sich Luxusreisen, teure Essen und echte Gauguins auf Kosten des Gemeinwohls gönnt? Für mich ist das ein blinder Fleck in der empirischen Wissenschaft, wir stecken da leider noch in den vergoldeten Kinderschuhen.   

TITANIC: Sehr geehrter Herr Professor Kurz, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.  

Prof. Kurz: Und ich danke Ihnen für das großzügige Honorar.  

TITANIC: Äh, wir hatten eigentlich gar keins vereinbart.  

Prof. Kurz: (prustet) War doch nur ein Scherz! Ach, wie wunderbar selbstironisch ich manchmal sein kann. 

David Schuh 

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Huhu, »HNA« (»Hessische/Niedersächsische Allgemeine«)!

Mit großer Verblüffung lesen wir bei Dir in einem Testbericht: »Frischkäse ist kaum aus einem Haushalt in Deutschland wegzudenken.«

Och, Menno! Warum denn nicht? Und wenn wir uns nun ganz doll anstrengen? Wollen wir es denn, HNA, einmal gemeinsam versuchen? Also: Augen schließen, konzentrieren und – Achtung: hui! – weg damit! Uuuund: Futschikato! Einfach aus dem eigenen Haushalt weggedacht. Und war doch überhaupt nicht schlimm, oder?

Es dankt für die erfolgreiche Zusammenarbeit und hofft, einen kleinen Denkanstoß gegeben zu haben, wenn nicht gar einen Wegdenkanstoß: Titanic

 Sie, Romancier Robert Habeck,

Sie, Romancier Robert Habeck,

nehmen Ihren Nebenjob als Wirtschaftsminister wohl sehr ernst! So ernst, dass Sie durch eine Neuauflage Ihres zusammen mit Ihrer Ehefrau verfassten Romans »Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf« versuchen, fast im Alleingang dem darniederliegenden Literaturmarkt auf die Sprünge zu helfen. Könnten Sie sich als Nächstes das Zeitschriftensterben vorknöpfen?

Fragt Titanic

 Ganz, ganz sicher, unbekannter Ingenieur aus Mittelsachsen,

dass Du Deine Verteidigungsstrategie nicht überdenken willst? Unter uns, es klingt schon heftig, was Dir so alles vorgeworfen wird: Nach einem Crash sollst Du einem anderen Verkehrsteilnehmer gegenüber handgreiflich geworden sein, nur um dann Reißaus zu nehmen, als der Dir mit der Polizei kommen wollte.

Die beim wackeren Rückzug geäußerten Schmähungen, für die Du nun blechen sollst, wolltest Du vor dem Amtsgericht Freiberg dann aber doch nicht auf Dir sitzen lassen. Weder »Judensau« noch »Heil Hitler« willst Du gerufen haben, sondern lediglich »Du Sau« und »Fei bitter«. Magst Du das nicht noch mal mit Deinem Rechtsbeistand durchsprechen? Hast Du im fraglichen Moment nicht vielleicht doch eher Deinen Unmut über das wenig höfische Verhalten des anderen Verkehrsteilnehmers (»Kein Ritter!«) geäußert, hattest Deinen im selben Moment beschlossenen Abschied von den sozialen Medien (»Bye, Twitter!«) im Sinn, oder hast gar Deiner verspäteten Freude über die olympische Bronzemedaille des deutschen Ruder-Achters von 1936 (»Geil, Dritter!«) Ausdruck verliehen?

Nein? Du bleibst dabei? Und würdest dafür sogar ins Gefängnis gehen (»Fein, Gitter!«)?

Davor hat fast schon wieder Respekt: Titanic

 Keine Übertreibung, Mathias Richling,

sei die Behauptung, dass die Ampel »einen desaströsen Eindruck bei jedermann« hinterlasse, denn in den vielen Jahren Ihrer Karriere, so schilderten Sie’s den Stuttgarter Nachrichten, hätten Sie es noch nie erlebt, »dass ohne jegliche pointierte Bemerkung allein die bloße Nennung des Namens Ricarda Lang ein brüllendes Gelächter auslöst«.

Aber was bedeutet das? »Das bedeutet ja aber, zu Mitgliedern der aktuellen Bundesregierung muss man sich nichts Satirisches und keinen Kommentar mehr einfallen lassen.« Nun beruhigt uns einerseits, dass Ihr Publikum, das sich an Ihren Parodien von Helmut Kohl und Edmund Stoiber erfreut, wohl immerhin weiß, wer Ricarda Lang ist. Als beunruhigend empfinden wir hingegen, dass offenbar Sie nicht wissen, dass Lang gar kein Mitglied der aktuellen Bundesregierung ist.

Muss sich dazu nichts Satirisches und keinen Kommentar mehr einfallen lassen: Titanic

 Damit hast Du nicht gerechnet, »Zeit online«!

Als Du fragtest: »Wie gut sind Sie in Mathe?«, wolltest Du uns da wieder einmal für dumm verkaufen? Logisch wissen wir, dass bei dieser einzigen Aufgabe, die Du uns gestellt hast (Z+), erstens der zweite Summand und zweitens der Mehrwert fehlt.

Bitte nachbessern: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Hellseherisch

Morgen ist einfach nicht mein Tag.

Theo Matthies

 3:6, 6:7, 0:6

Der Volontär in der Konferenz der Sportredaktion auf die Bitte, seine Story in drei Sätzen zu erzählen.

Ronnie Zumbühl

 Süße Erkenntnis

Für jemanden, der Pfirsich liebt, aber Maracuja hasst, hält die Welt viele Enttäuschungen bereit.

Karl Franz

 Dilemma

Zum Einschlafen Lämmer zählen und sich täglich über einen neuen Rekord freuen.

Michael Höfler

 Nachwuchs

Den werdenden Eltern, die es genau mögen, empfehle ich meinen Babynamensvorschlag: Dean Norman.

Alice Brücher-Herpel

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
10.12.2023 Kassel, Bali-Kino/Kulturbahnhof Gerhard Henschel
10.12.2023 Frankfurt, Elfer Ella Carina Werner
11.12.2023 Frankfurt, Stalburg-Theater Pit Knorr & Die Eiligen Drei Könige
12.12.2023 Frankfurt, Stalburg-Theater Pit Knorr & Die Eiligen Drei Könige