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Vorschlag zur Güte #25

Scheinbar unüberbrückbare Differenzen spalten unsere Gesellschaft dieser Tage, wohin man auch schaut. Dem ehemaligen TITANIC-Chefredakteur und Hobby-Mediator Moritz Hürtgen lässt das keine Ruhe, liegt eine versöhnliche Lösung doch oft auf der Hand.

Die Kolumne von Moritz Hürtgen erscheint jeden Dienstag nur bei TITANIC.


Nach dem ersten Spieltag der Fußball-Bundesliga der Herren gibt es heftige Diskussionen um den Video Assistant Referee. Die einen sagen, er mache die Emotionen während des Spiels kaputt, die anderen argumentieren, ohne ihn sei keine faire Begegnung möglich.

Vorschlag zur Güte: Der Videobeweis bleibt, strittige Szenen werden aber erst nach dem Spiel geprüft. Das endgültige Ergebnis wird 48 Stunden nach Abpfiff bekannt gegeben, wenn die Emotionen etwas abgeflacht sind. 

 

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Voodooli Hoeneß

Christoph Daum, Willi Lemke, Ruth Maria Kubitschek: Die Intimfeinde von Uli Hoeneß sterben wie die Fliegen, aktuell steht es 3:0 für den Sensenmann. Das kann Zufall sein. Viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass Hoeneß im Zuge einer Resozialisierungsmaßnahme während seiner Landsberger Festungshaft die Künste des Voodoo erlernt hat. Plant der Hexer vom Tegernsee bereits die nächsten Deadline Days? TITANIC wagt die Gefährdungsbeurteilung.

Hans-Joachim Watzke
Der Geschäftsführer von Borussia Dortmund gab Hoeneß in den letzten Jahren immer wieder Konter, Pardon, Kontra und gilt schon deshalb als vulnerabel. Offiziell könnte er auf einem Sponsorentermin bei Rheinmetall "versehentlich" abgeballert werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Uli Hoeneß ein solches Geschehen mithilfe einer Watzke-Voodoo-Puppe provoziert, liegt allerdings nur bei 09 Prozent.

Christian Ude
Der ehemalige Münchner Oberbürgermeister hat ein SPD-Parteibuch. Wie Hoeneß dereinst verächtlich sagte, sei das Strafe genug. Wer den Schaden habe, müsse eben für den Spott nicht sorgen. Dennoch gab Uli Hoeneß vor einem Vertrauten (Markus Lanz in dessen ZDF-Sendung "Markus Lanz") zum Besten, wie er "den verdammten Sozen" (und leidenschaftlichen Surfer) töten würde: "Den Ude musst du in der Eisbachwelle ersaufen!" Auch hierfür ist die Wahrscheinlichkeit gering: 4,2 Prozent, was – optimistisch geschätzt – dem nächsten Wahlergebnis der Bayern-SPD entspricht.

Louis van Gaal (73)
Der Tulpengeneral pflegte schon zu seiner Zeit als Bayern-Coach einen hassliebegetränkten Rosenkrieg mit Uli Hoeneß. Es wirkt fast schon zu zufällig, dass ausgerechnet der Goudafeldmarschall an Prostatakrebs erkrankt ist. Des Weiteren gilt Hoeneß als hitziger Hollandhasser, die Ampel steht auf Oranje. Das Feierbiest muss demnach beizeiten zum eigenen Leichenschmaus – van Gaal wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 73 Prozent das nächste Opfer!

Ingeborg Adelheid Knoten
Akribisch dokumentiert Familie Hoeneß die Verfehlungen ihrer direkten Nachbarin, die in Bad Wiessee von allen nur "IA" gerufen wird: Sie lässt die Exkremente ihrer Esel nur allzu gern auf der Dorfstraße liegen. Beschwerden bei der Gemeinde brachten nichts, im Wirtshaus lästert Frau Knoten offen über die prominenten Anwohner. Was dem Weißbierfass den Boden ausschlägt: Uli Hoeneß muss immer zuerst grüßen, die Nachbarin sagt nie proaktiv Servus. Vermutlich hat sie keine Ahnung, was man gemeinhin unter "Abteilung Attacke" versteht. Aber: Dummheit schützt vor Strafe nicht! Und so könnte in der Tegernseer Stimme zeitnah die Schlagzeile "Eselwallach steuert Rasentraktor: Rentnerin verendet qualvoll" zu lesen sein.

Marcel Reif
Reporterlegende, Podcaster, Wortbrüchiger: Reif (Bild-Podcast "Reif ist live"), den Uli Hoeneß unter "Ahnungsloser Vollpfosten 2" im Handy gespeichert hat, versprach im Jahre 2015, für immer in der Schweiz wohnen zu wollen. Nun tauschte er Toblerone gegen Brezel und ist nach München gezogen. In Hoeneß' Augen Hochverrat an den Eidgenossen, mit welchen er seit jeher eine prosperierende Geschäftsbeziehung pflegt (liebevoll "Kofferklüngli" genannt). Reif ist reif, und zwar für den Tod durch einen allergischen Schock (Laugengebäck). Dann hieße es: Reif war live!

Die Absagenden des Sommers
Xabi Alonso, Julian Nagelsmann, Ralf Rangnick, Roger Schmidt: Sie alle besaßen heuer die Frechheit, dem Ruf des Rekordmeisters nicht zu folgen. Eine solche Kränkung vergisst ein Uli Hoeneß niemals! Daher werden die Verweigerer kaltgemacht: Die Übungsleiter stürzen allesamt beim Teambuilding-Kletterkurs des "UEFA-Elite-Trainer-Forums" von einer Übungsleiter in die Tiefe. Gesichert sind diese Informationen Stand heute nicht (ebenso wenig wie die vier beim Klettern).

Jürgen Klinsmann
Das vielleicht größte Missverständnis auf der Bayern-Trainerbank bezeichnete Uli Hoeneß höchstselbst in einem Kicker-Interview als "das vielleicht größte Missverständnis auf der Bayern-Trainerbank". Hoeneß würde Klinsmann wohl am liebsten mit einer der seinerzeit an der Säbener Straße aufgestellten Buddhastatuen erschlagen. Ironischerweise schützen genau diese den Wahlsüdkoreaner noch immer: Der Buddhismus gewinnt im Elfmeterschießen gegen Voodoo. Und selbst wenn nicht: "Klinsi" würde hernach einfach wiedergeboren werden – als mannshohe Werbetonne des Batterie-Herstellers Sanyo im verwaisten Münchner Olympiastadion (Stichwort: Karma).

Lothar Matthäus
Apropos Stadion: "Der Loddar" wurde bekanntlich nicht mal Greenkeeper in der Allianz Arena. Seine chronisch unsachliche Kritik am FC Bayern posaunt der geborene Franke immerfort in die Welt. Als hochsensibler Mensch reagiert Uli Hoeneß hierauf besonders empfindlich. Er könnte daher den Rachen einer Matthäus-Puppe mit Nürnberger Rostbratwürsten vollstopfen und den ehemaligen Weltfußballer so zum Ersticken bringen. Vorstellbar ist das zumindest für diese Woche nicht, da van Gaal das deutlich leichtere Opfer darstellt und sich durch die Krankheit selbst ins Abseits gestellt hat.

Martin Weidauer

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Kitas immer leerer

Die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage bei Kita-Beschäftigten liegt auf einem Rekordhoch. Dies sind die häufigsten Gründe für Krankschreibungen:

  • durch Rotze übertragene Krankheiten
  • durch Kacka übertragene Krankheiten
  • durch seit Wochen nicht geleerte Brotdosen übertragene Krankheiten
  • durch Legosteine verursachte Verletzungen
  • Verletzungen durch Stolpern über Kinder auf Kniehöhe
  • Lungenerkrankungen aufgrund zu hastig gerauchter Zigaretten (im Hinterhof)
  • Schwerhörigkeit
  • Wie bitte?
  • Neurodegenerative Zuckowskose
  • Glitzerallergie
  • Zwangsstörungen (obsessive Vokalisationen, z. B. "O wie schön!", sobald einem ein Blatt Papier vorgelegt wird; Reinigungsrituale)
  • orthopädische Erkrankungen durch Sitzen auf zu kleinen Stühlen
  • versehentliche Klebstoffschnüffelsucht

RvC

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Eine Polizei fürs Volk – Berlin privatisiert sich

Berlin. Großer Sitzungssaal im Roten Rathaus. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner, die Innensenatorin Iris Spranger und ein charismatisch dreinblickender junger Mann betreten ein offenbar eilig zusammengeschraubtes Podium und setzen sich. Vor ihnen Journalistinnen und Journalisten. Das Gemurmel erstirbt.

BÜRGERMEISTER WEGNER: Guten Morgen. Vielen Dank, dass Sie es zu dieser sehr kurzfristig einberufenen Pressekonferenz geschafft haben. Sie haben es ja sicher schon in der Zeitung gelesen – vielleicht sogar in der eigenen: Der rot-rot-grüne Senat hat uns nichts als Schulden hinterlassen. Berlin muss sparen. Schon jetzt ist absehbar, dass die geplanten tiefen Einschnitte bei ÖPNV, Bildung, Kita und Krankenhäusern nicht reichen werden. Daher hat das Land Berlin beschlossen, Aufgaben des Landes zu privatisieren. Frau Spranger und ich freuen uns, die erste Public-Private-Partnership mit einem Ur-Berliner Gewächs, dem Axel-Springer-Verlag, bekannt zu geben. Die Bild übernimmt die Berliner Polizei.

INNENSENATORIN SPRANGER (lachend): Die Leitung der Polizei geht sozusagen von Spranger zu Springer über.

Irritiertes Schweigen im Saal. Wegen der unglaublichen Nachricht oder des schlechten Witzes ist nicht klar.

EIN JUNGER JOURNALIST IN ROTEM T-SHIRT: Was genau bedeutet das?

WEGNER: Ganz einfach: Deutschlands auflagen- und meinungsstärkstes Printmedium übernimmt die Polizeiaufgaben. Aber genauer kann ihnen das sicher Herr Schneider erklären.

Wegner deutet auf den charismatisch dreinblickenden junge Mann neben sich – es ist der Bild-Chefredakteur Robert Schneider.

SCHNEIDER (räuspert sich): Einen schönen guten Morgen auch von mir. Wie Sie ja sicher wissen, hatte Bild vor ein paar Tagen einige aufsehenerregende Erfolge erzielt, als wir durch eine bundesweite Fahndung auf der Titelseite einige der gefährlichsten Klimaterroristen dingfest machen konnten.

WEGNER (nickt eifrig und lächelt)

EIN JOURNALIST DER SZ: Haben wir jetzt eine Bild-Polizei?

SCHNEIDER: Nein, niemand hat die Absicht, eine Bild-Polizei aufzustellen. Unter Leitung des neuen Polizeipräsidenten, unserem geschätzten Kolumnisten Franz Josef Wagner …

WEGNER (lachend): Von Wegner zu Wagner …

SCHNEIDER (leicht irritiert): … unter Herrn Wagners Leitung werden Arbeitsabläufe effektiver und die Ressourcen der Bild für die Polizeiarbeit genutzt. Der Bild-Leser-Reporter etwa wird zum Bild-Ermittler. Fällt einem Leser etwas Verdächtiges auf, kann er das sofort per Bild-App an die Polizei melden.

EINE JOURNALISTIN: War es nicht schon in der Vergangenheit so, dass die Bürger dies tun konnten – etwa auf einer Polizeiwache?

SCHNEIDER: Ja, aber Sie wissen ja selbst, wie dünn gestreut heutzutage Polizeiwachen sind. Und auf die Fahndungsfotos, die dort hängen, achtet doch keiner. Wenn wir aber jeden Tag auf der Titelseite ein paar Fotos veröffentlichen, steigt der Fahndungserfolg um ganz viel. Das sagen auch unsere Experten.

EINE STIMME VON HINTEN AUS DEM SAAL: Ist das keine Kapitulation der Demokratie?

WEGNER: Nein, im Gegenteil. Gerade jetzt, wo extremistische Kräfte von rechts …

SCHNEIDER: … aber auch von links …

WEGNER: … ja, aber auch von links, unsere Demokratie zu zerstören drohen, ist es ein genialer Schachzug der Berliner Landesregierung, also von uns, die Staatsgewalt abzugeben.

SCHNEIDER: Wir wollen ja keinen Polizeistaat. Stellen Sie sich nur vor, bei der nächsten Wahl würde die AfD zweitstärkste demokratische Partei.

WEGNER: Dann würde die CDU als stärkste demokratische Partei sich gezwungen sehen, mit ihr zu koalieren. Dann wäre der nächste Innenminister womöglich ein AfD-Mitglied. Das verhindern wir bereits jetzt, indem die Bild

SCHNEIDER: Wir trennen sozusagen die staatliche Sicherheit vor dem Zugriff der Demokratie. Dafür werden wir die erfolgreichste Marke unseres Hauses wiederbeleben …

EIN ZWISCHENRUFER: Ein Herz für Kinder!

Vereinzeltes Gelächter.

SCHNEIDER: Hihi, lustig. Das war in den Achtzigern. Nein, ich meine …

WEGNER (begeistert): … die VOLKS-Zahnbürste, das VOLKS-Handy, den VOLKS-Computer …

SCHNEIDER: Richtig, Herr Bürgermeister! Aus der bisherigen, nun ja, Staats-Polizei wird nicht die Bild-Polizei, sondern die VOLKS-Polizei, eine Polizei für das Volk – vor allem das deutsche.

WEGNER: … das VOLKS-Fahrrad, die VOLKS-Waschmaschine …

EINE JOURNALISTIN: Werden denn die Gerichte die Arbeit dieser privatisierten Polizei anerkennen?

WEGNER: Selbstverständlich. Und wenn unsere Privat-Public-Zusammenarbeit erfolgreich ist, werden nach und nach weitere staatliche Aufgaben vom Springer-Konzern übernommen – auch bundesweit.

EINE JOURNALISTIN: Welche werden das genau sein?

SCHNEIDER: Na, die Arbeitsagentur. Dann die Finanzverwaltung, die Gesetzgebung … Da wird es einfache, klar verständliche Gesetze geben mit kurzen Sätzen und großen Überschriften. VOLKS-Gesetze sozusagen.

WEGNER: Und letztlich natürlich noch die Judikative.

SCHNEIDER: Dann haben wir alle staatlichen Service-Leistungen in einer Hand. Sie wollen ja auch nicht, dass irgendeine extremistische Partei aus dem rechten Spektrum …

WEGNER: … oder dem linken …

SCHNEIDER: … oder dem linken Spektrum Richter und Staatsanwälte einsetzen kann, wie es ihr gefällt. Mit unserem Modell werden die Gerichte ganz einfach aus der Bild-Leserschaft rekrutiert. Diese können dann den Willen, also den VOLKS-Willen, in unsere Justiz hinein, ich meine: auch hier werden wir unsere bewährte Marke …

WEGNER: … das VOLKS-Gericht …

SCHNEIDER: An dem Namen arbeiten wir noch. Damit die AfD …

WEGNER: … oder extremistische Kräfte aus dem linken Spektrum …

SCHNEIDER: … keinen Zugriff auf die Strafverfolgung haben.

EIN JOURNALIST: Ab wann übernimmt die Bild die Polizeiarbeit?

WEGNER: Diese Frage würde ich gern ich an die Frau Innensenatorin weitergeben.

SPRANGER (etwas überrascht, während sie den richtigen Zettel sucht): Das gilt, meines Wissens nach … ab sofort …

Unruhe bricht aus. Alle reden durcheinander.

EIN JOURNALIST: Kein Netz.

EIN ANDERER JOURNALIST: Ich komm nicht durch.

NOCH EIN ANDERER JOURNALIST: Whatsapp geht auch nicht.

Die Türen öffnen sich. Uniformierte betreten den Saal, auf Rücken und Brust der Uniformen prangt ein rotes Rechteck mit den weißen Buchstaben POLIZEI.

SCHNEIDER (laut, um die anderen zu übertönen): Es kann sein, dass gerade irgendwo ein Anschlag auf die Demokratie stattgefunden hat. Die Bild hat deshalb für Sie Arbeitsräume im Gebäude des LKA eingerichtet. Bitte folgen Sie unserem Sicherheitspersonal.

Die Polizisten begleiten die Journalisten hinaus.

Michael-André Werner

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Unsere Jungs für alles

Leider wird unseren Jungs mittlerweile sogar schon im Mallorcaurlaub das Leben schwer gemacht … Stoppt den Hass!

Im Augustheft berichten fünf Beamt*innen darüber, wie ihre Arbeit durch staatliche Auflagen wie Antiaggressionstrainings unnötig erschwert wird und wie sie mit steigender Respektlosigkeit und Verachtung insbesondere auf Social Media (»Polizisten sollten niemanden erschießen dürfen«) umgehen.

Das Augustheft – jetzt in jedem Wartezimmer, im Onlineshop (Print oder PDF oder in der App) – oder am besten: im Abo!

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Mut zur DNA-Lücke

Mutierte Kakerlaken auf Malle, overpowerte Ameisen im Sendegebiet des SWR, amerikanische Kühe mit Vogelgrippe: Was zum Geier ist da los? Und wie konnte Volker Bouffier sein Schuppenkleid so lange verbergen? TITANIC wagt den Leistungskurs Bio und fragt: Welche Mutationen* hält die Tierwelt noch für uns bereit?

Das zentralasiatische Murmeltier (Mormelossi centralasiatis): Dereinst eingeschleppt als lebendiges Souvenir von rücksichtslosen Backpackern, hat sich dieser Nager schnell an unsere Breiten angepasst. Innerhalb von nur einem Jahrzehnt hat sich seine Körperform von kugelrund zu quaderförmig verändert (Keimbahnmutation). So ist Mormelossi centralasiatis kaum noch von einem (alpinen) Felsblock zu unterscheiden. Das erschwert die Jagd auf die Plagegeister. Besondere Gefahr birgt die Tatsache, dass die Erdhörnchenartigen unsere Berge untergraben. Wenn sie nicht gestoppt werden, besteht Einsturzgefahr. Für den gesamten Alpenraum!

Das nordafrikanische Dromedar (Camelius magrebsiensis): Kurioses Tier, kuriose Reise: Die Dromedare wurden laut Bundesamt für Verfassungsschutz von sogenannten "Flüchtlingen" über das Mittelmeer nach Europa "geschleust". Durch eine spontane Mutation nach der Migration erlangten sie die Gabe, Alkohol in ihrem Höcker zu speichern. Das galt bis dato für Tiere aus dem muslimischen Kulturkreis als unmöglich. Die Initiative "Alkohol? Kenn dein Limit!" sieht diesen Wegfall der Artenfahne – Quatsch! – Artenschranke mit großer Besäufnis, haha.

Der südkanadische Schwarzfußiltis (Ilstissus lumberjackus): Weil sie ihn für einen herkömmlichen Marder hielt, brachte Gertrud M. (83, Frankfurt-Bockenheim) einen Schwarzfußiltis aus ihrem Urlaub auf Vancouver Island mit. Dass der flinke Wicht ihr hernach ruckzuck ausbüxen würde, hätte sie kaum ahnen können. Nachdem sich das Tier zwei Jahre im Flachdach über einer Zeitungsredaktion aufgehalten hatte, kam es zu einer induzierten Mutation: Durch Angstschweiß-, Kaffee- und Laserdruckerdämpfe entwickelte es die verblüffende Fähigkeit, Maden im Enddarm zu züchten und diese auch lebendig auszuscheiden. So wurde der Iltis Vater von tausenden Engerlingen. Gertrud M.: "Einfach nur niedlich!"

Der osttibetische Wanzenmolch (Molchatis erectionus): Von weißen Buddhisten als heiliges Tier verehrt, brachte uns der Klimawandel (offeneres Klima gegenüber weißen Buddhisten) ein vermehrtes Aufkommen der schleimigen Kreaturen. Aber auch die Molche machten sich hier breit. Sie sind von Natur aus die Tiere mit der höchsten Selbstbefriedigungsrate (knapp vor Seepferdchen). Mit dem "Schuppern" bauen sie Stress und ihre unendliche Geilheit ab. Eine Mutation im Alpha-Gen, ausgelöst durch westlichen Feminismus, sorgte dafür, dass die Molche betaisiert wurden und sich der NoFap-Bewegung anschließen mussten. "Seitdem sind sie permanent superhorny!" (Birgit Kelle in Bild der Frau)

Französische Molluske-Zucchini (Schleimensosis zucchi): Kranke Männer (Franzosen) haben die Zucchini mit einer Nacktschneckenart gekreuzt, um Frankreich unter dem Motto "Das Beste aus zwei Welten" ein neues Nationalgericht aufzutischen. Allerdings ging das schief: Frankenreichs Monster brachen aus dem Labor in Boulogne-sur-Mer aus und liegen seither, optisch nicht unterscheidbar, zwischen normalen Zucchinis bei Aldi le Sud. Für Menschen, die sich vegetarisch ernähren möchten, ein unhaltbarer Zustand: "Für mich als Mensch, der sich vegetarisch ernähren möchte, ein unhaltbarer Zustand. Merde!" konstatiert Jacques X. (55) aus dem 19. Arrondissement von Paris.

Kaledonischer Kanal-Kaiserpinguin (Pingi watscheli): Ein Schicksal, das betroffen macht: Die possierlichen Tierchen haben die omnipräsente Kinder-Pingui-Werbung (genau, die mit dem Watscheln) gesehen, was sofortige Chromosomenmutationen auslöste. Die Pinguine wirkten kurz wütend, fortan nur noch desillusioniert und depressiv. Das wurde zum Problem für Zoos in ganz Europa. Bis dato sind alle Versuche, ihnen (den Pinguinen, nicht den Zoos) die Lebensfreude wiederzugeben, gescheitert.

*Hätten Sie’s gewusst? "Mutation" kommt vom lateinischen "mute", dem "Mut zur lautlosen Modifikation".

Martin Weidauer

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ausweislich der Verpackung, Firma Aurora,

verfügt Deine Fahrradlampe über einen »An-Aus-Schalter«. Was kommt als Nächstes? Ein Buch zum Auf- und Zuschlagen? Ein Fahrstuhl, der hoch- und runterfährt?

Fragen Deine Dauerleuchten von der Titanic

 Du hingegen, Bundesgerichtshof,

hast eine vorbestrafte Szene-Stinkmorchel, die in einem Schreiben ans Finanzamt ausgiebig den Holocaust geleugnet hatte, vom Vorwurf der Volksverhetzung freigesprochen. Schließlich stellt Dir zufolge ein solches Schreiben keine öffentliche Verbreitung dar, mochte die Staatsanwaltschaft auch noch so sehr darauf beharren, das mehr als 50 Seiten lange Fax berge durchaus die Gefahr der weiteren Streuung.

Wir schließen uns Deinem Urteil und Deiner Argumentation an, BGH: Denn der Gedanke, ein deutscher Finanzbeamter wäre in der Lage, ein Fax auf eigene Faust zu digitalisieren und anschließend im Netz zu verbreiten, scheint uns dann doch keine reale Entsprechung zu haben!

Solidarisch mit Digital Natives statt Analog-Nazis: Titanic

 Ganz schön krank, »Taz«,

war Deine Berichterstattung zum krankheitsbedingten Rückzug von Kevin Kühnert aus der Parteipolitik. Einen Artikel zu diesem Thema hattest Du zunächst mit »Kevin Kühnert schmeißt hin« betitelt. Nachdem auf Social Media und in Deiner Kommentarspalte Kritik aufgekommen war, dass jemand, der erkrankt ist, nicht einfach »hinschmeißt«, ändertest Du Deine Überschrift in das neutralere »Kevin Kühnert tritt zurück«.

So ganz überzeugt, dass der Ex-SPD-Generalsekretär wirklich dolle erkrankt ist, schienst Du aber trotzdem nicht zu sein. Und so verkündetest Du nur einen Tag später in einem neuen Artikel, aus Parteikreisen erfahren zu haben, dass Kühnert »nicht lebensbedrohlich erkrankt, sondern vor allem psychisch angeschlagen« sei. Jetzt warten wir nur noch auf Deine Berichterstattung darüber, wie viel Steuergeld es uns kostet, dass der faule Kühnert seine ausgedachten Gebrechen auf dem Sofa bei einem »Gilmore Girls«-Bingewatch auskuriert!

Hüstel: Titanic

 Rock on, Wolfgang Bosbach!

Rock on, Wolfgang Bosbach!

Im Interview mit der Bunten träumen Sie davon, einmal in Ihrem Leben ein Coldplay-Konzert zu besuchen. Ja, sind die Ticketpreise denn mittlerweile derart durch die Decke gegangen, dass das Ersparte eines Rechtsanwalts und langjährigen Bundestagsabgeordneten nicht mal mehr für eine einzige Konzertkarte reicht?

Fragt milde schockiert Titanic

 Ja und nein, »Zoll Karriere«!

Recht hat Dein Werbeplakat in Zeiten geschlossener Grenzen sicherlich, wenn es eine junge Person abbildet und behauptet: »Wir sind die Generation Zoll«. Aber die Behauptung »Was uns ausmacht? Dass alle gleiche Chancen haben« wagen wir zu bezweifeln. Dass eben nicht alle bei der Grenzüberquerung gleich behandelt werden, ist ja im Grunde der Sinn der ganzen Kontrolliererei, oder nicht?

Stell Dir mal vor, die Generation Abfallentsorgung sagte: »Wir lassen den Müll, wo er ist«, die Generation E-Scooter definierte sich durch Zufußgehen oder die Generation »L’Amour toujours« fände nicht die Tiktok-Kanäle der Rechtsaußenparteien total brat!

Kontrolliert weiter alle Werbeplakate ganz genau:

Deine Generation Satire der Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Bündnis 90/Die gähnen

Neulich bei der großen TITANIC-Themenkonferenz. Es geht um die Rücktritte bei den Grünen und die Nachfolge von Ricarda Lang und Omid Nouripour. Leo Riegel: »Wer könnte denn in der Parteispitze nachrücken? Wie heißt die eine Fraktionsvorsitzende? Die vielleicht?« – Hans Zippert: »Dröge.« – Riegel: »Ja, schon. Aber irgendwas dazu sollten wir im Heft haben.«

Torsten Gaitzsch

 Generation V

Meine fast 87jährige Mutter studiert den Fernsehteil der Tageszeitung. »Der Film würde mich glatt interessieren. Hier steht, der läuft in der ARD-Mediathek. Aber blöd, dass sie keine Uhrzeit dazuschreiben.«

Tobias Jelen

 Nachmittagstraum

Im Traum war ich der schlaue Fuchs aus der Werbung der Schwäbisch-Hall-Versicherung. Ich traf hier und da mal ein Reh oder einen Uhu. Manchmal begegnete ich Schnecken, denen ich Reihenhäuser aufschwatzen wollte. Die Schnecken gaben mir den Tipp, bei Gleichgesinnten zu akquirieren, Stichwort Fuchsbau und so, sie selber hätten ja alle schon ein Haus am Arsch. Irgendwann, so genau weiß ich es nicht mehr, traf ich wohl einen Förster, Jäger oder Waldarbeiter, dessen Bruder bei einer Bausparkasse arbeitete und der mir erzählte, die würden ein Tier für die Werbung suchen. Ich hatte dann richtiges Glück, dass Schwäbisch Hall mich genommen hat, denn der andere Fuchs, der zum Casting vor mir da war und eigentlich aufgrund seiner Schlagfertigkeit viel geeigneter gewesen wäre, hatte Gott sei Dank die Tollwut und wurde direkt, in meinem Beisein übrigens, eingeschläfert. Ich wurde dann aber direkt wach.

Uwe Becker

 Sprachchanges

Ist es Ihnen auch schon aufgefallen? Wir verwenden in der deutschen Sprache immer öfter Anglicisms.

Jürgen Miedl

 Ungenießbar

Zu Beginn der kalten Jahreszeit wird einem ja wieder überall Tee angeboten. Ich kann das Zeug einfach nicht trinken. Egal wie viel ich von dem brühheißen Wasser nachgieße, ich schaffe es einfach nicht, den Beutel im Ganzen herunterzuschlucken.

Leo Riegel

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 05.11.: Die Schwäbische Zeitung hält einen TITANIC-Beitrag über Ex-Trigema-Chef Wolfgang Grupp für eine Sauerei.
  • 28.10.:

    Das Schweizer Nachrichtenportal Watson preist den aktuellen Titel der Novemberausgabe im "Chat-Futter" an.

  • 03.10.: Der MDR kramt bei der Debatte, ob Ostdeutschland in den Medien schlechtgeredet wird, die Zonen-Gaby wieder hervor.
  • 26.09.:

    Noch-Grünenchefin Ricarda Lang retweetet "ihren" Onlinecartoon vom 25.09.

  • 18.09.: TITANIC-Zeichnerin Hilke Raddatz ("Briefe an die Leser") ist mit dem Wilhelm-Busch-Preis geehrt worden. Die SZLZ und der NDR berichten.
Titanic unterwegs
08.11.2024 Chemnitz, Tietz Max Goldt
11.11.2024 München, Vereinsheim Thomas Gsella und Hauck & Bauer
12.11.2024 München, Vereinsheim Thomas Gsella und Hauck & Bauer
17.11.2024 Hannover, Wilhelm-Busch-Museum »Die lieben Nachbarn! Deutschland und Österreich«