Newsticker

Nur diese Kategorie anzeigen:Gärtners Sonntagsfrühstück Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Schande

Zwei Männer, zwei Reden, doch jedem liberalen Journalisten fallen die Unterschiede sofort auf: „Genau das ist der Unterschied zu Martin Walsers Paulskirchen-Rede von 1998, in deren Kontinuität Höcke sich stellt. Walser erkannte damals ,unsere unvergängliche Schande’ wenigstens an, bevor er gegen die Erinnerungskultur polemisierte“ (Detlef Esslinger, SZ), wofür er, wir hatten das bereits, mit stehenden Ovationen gefeiert wurde. Höcke dagegen polemisierte ohne Disclaimer gegen die Erinnerungskultur, indem er gegen „diese Dauerpräsentation unserer Schande“ ätzte, „die unaufhörliche Präsentation unserer Schande“, die „Kranzabwurfstelle“ Holocaust-Denkmal und den „fußballfeldgroßen Albtraum im Herzen der Hauptstadt“ – bzw. war das ja wiederum Walser; Höcke dagegen in der unvergleichlichen Sprache des Unmenschen: „Die Deutschen sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.“

Folglich und füglich stießen laut „Frankfurter Allgemeine“ die so divergenten Äußerungen Höckes „insbesondere bei Holocaust-Überlebenden auf Entsetzen“, ganz anders als noch bei Walser: „Nach Walsers Rede war im Anschluß allgemein von den Anwesenden stehend applaudiert worden, mit Ausnahme des Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland Ignatz Bubis, dessen Frau Ida und Friedrich Schorlemmer“ (Wikipedia), welchletzterer bekanntlich kein Überlebender des Holocaust ist. Und also ist die Übersicht wieder hergestellt: Höcke ist der Nazi und Walser freilich kein „geistiger Brandstifter“ (Bubis), sondern der letzte große Nationaldichter, dessen jüngste Prosa-Ruderei das Feuilleton entsprechend geschlossen akklamiert hat.

„Dieses Gefühl, zugleich der Sieger und der Besiegte zu sein! Das ist das Leben selbst.“ Walser, 2017 

Was damals ein Skandal der Mitte war, ist heute einer von rechts, und das liegt nicht daran, daß dieses famose Land nach links gerückt wäre. Im Gegenteil ist die „Wiedergutwerdung der Deutschen“ (Eike Geisel) im „besten Deutschland aller Zeiten“ (Pfr. Gauck) längst abgeschlossen, was bedingt, daß dieselben Meinungen, die das nationale Selbstbild einst geraderücken halfen, spätestens dann als falsche gelten müssen, wenn sie von den falschen, nicht vorzeigbaren Leuten geäußert werden. Von „Höckes moralischer Verdunkelung“ sprach denn auch eine Hoffnung namens Justus Bender in der FAZ und machte ohne jeden Arg deutlich, was das neue Deutschland in den letzten Jahrzehnten moralisch gestemmt hat – und zu wessen Nutzen:

„Der zentrale Standort des Denkmals entspricht der Bedeutung, welche die Erinnerungskultur in der Bundesrepublik hat. Schließlich gehört die Losung, Menschheitsverbrechen wie die Schoa dürften sich niemals wiederholen, zum Fundament der bundesrepublikanischen Verfassungsordnung“, die Verbrechen der Menschheit an der Menschheit halt einfach nicht mehr gutheißt. „Daß Höcke nicht mit Stolz auf die Integrität blickt, mit der sich Deutschland seiner Vergangenheit gestellt hat“, nach zwanzig, dreißig, fünfzig Jahren, als die ganzen dicken Nazis in Amt und Würden endlich tot waren, und auch dann nur so verlogen und selbstmitleidig wie nur eben möglich, „sondern mit einem Gefühl der Angegriffenheit. Daß er sich für die Hauptstadt lieber eine pompöse Inszenierung nationaler Größe wünscht als neben viel Herrschaftsarchitektur auch einen Ort stiller Nachdenklichkeit, an dem nicht ein therapiebedürftiger Schuldkomplex, sondern eine Haltung von moralischer Größe ausgedrückt wird“, wie sie ja bereits in dem fürstlichen Taschengeld zum Ausdruck drängte, mit dem die deutsche Industrie nach Jahrzehnten ihre Zwangsarbeiter abgefunden hat. „Selbst in den romantischen Begrifflichkeiten eines Björn Höcke könnte daraus ein Nationalstolz erwachsen, der nicht ausgrenzt“ und der mit 50 Millionen Vergasten, Erschossenen, Ausgehungerten, zu Tode Gefolterten und bei lebendigem Leibe Verbrannten halt nicht zu teuer bezahlt ist.

Per aspera ad astra: Das ist sie, die Instrumentalisierung von Auschwitz zu gegenwärtigen Zwecken. Müßten wir olle Walser fast mal recht geben. 

Nur diese Kategorie anzeigen:Gärtners Sonntagsfrühstück Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Deutsche Freiheit

Eigentlich sollte diese Kolumne mit der Frage beginnen, wieviel die Elbphilharmonie hätte kosten müssen, daß es nicht trotzdem gleich vergessen gewesen wäre: zwei Milliarden? Zehn? Vor ein paar Jahren, „Elphi“ war noch im Bau, rechnete die Hamburger Gewerkschaftskampagne „Gerecht geht anders!“ vor, ziemlich exakt die 500 Millionen, die der weltbeste Konzertsaal des Universums damals noch kosten sollte, wolle der Hamburger Senat im Haushalt streichen, weshalb das „Prestigeprojekt“ (NDR) das „Hamburger Symbol für die ungerechte Verteilung und die soziale Spaltung in der Stadt“ (Kampagne) sei.

Vergangenheit; und schließlich soll es, Demokratie!, jetzt darum gehen, „mehr klassikferne Menschen in die Veranstaltungen zu locken. Und zwar nicht nur in für Junge, Arbeitslose und Asylanten angebotene Konzerte, sondern in das reguläre Programmangebot“ (SZ), das, ich vermute es mal, dann doch etwas umfangreicher sein wird als das kulturelle Almosen für die, die im Zweifel sowieso andere Probleme haben und für die die Elbphilharmonie sowenig gebaut worden ist wie sonst irgendein Kulturtempel. In Hamburg, wußte die Bürgerillustrierte „Spiegel“ schon im Januar 2006, werde an einer „Freiheitsstatue des hanseatischen Bürgertums“ gebaut, und genau elf Jahre später findet Faz.net-Leser Marcus Oehler: „Wenn die Kleingeister das Sagen hätten, gäbe es keinen Eiffelturm und keine Elbphilharmonie.“ Sondern, horribile dictu, erst das Fressen und das Obdach für alle und dann die Moral und den Beethoven fürs sog. Bildungsbürgertum, das, glauben wir Gremliza, „weder gebildet noch bourgeois“ ist, sondern aus „ambitionierten Kleinbürgern, Ärzten, Rechtsanwälten, Studienräten und ihren Gattinnen“ besteht, „die durch Tischdekoration und Konzertbesuch vom ordinären Pöbel sich abzuheben bemühen“. Der halt auch von den Milliarden, die der Finanzminister übrig hat, nichts abbekommen wird, weil Steuersenkungen eher die treffen, die was zum Versteuern haben.

„Ich bin so frei, von dieser Scheißkultur nichts wissen zu wollen.“ Gremliza, 2016

Aber das wollten wir ja gar nicht ausführen, denn im Fernsehen lief jetzt „Bubis: Das letzte Gespräch“, in dem das letzte Interview, das der auf den Tod kranke Zentralratsvorsitzende der Juden in Deutschland gab (und zwar im Sommer 1999 dem „Stern“), filmisch rekonstruiert und mit Dokumentarmaterial versehen wurde: Bubis, wie er 1992 Rostock-Lichtenhagen besucht: und weint. Udo Samel als Bubis, wie er sich, weinend, an seinen in Treblinka ermordeten Vater erinnert. Bubis, wie er 1985 die Aufführung von „Der Müll, die Stadt und der Tod“ mitverhindert und wie er den Interviewern den zentralen Satz in den Block spricht: Ich habe nichts bewirkt. (Der sich in der Druckversion zu „Ich habe fast nichts bewirkt“ gemildert fand.) Bubis, der die Frankfurter OB Roth in Schutz nahm, die ihm, Bubis, zum „Friedensprozeß in Ihrem Land“ gratuliert und mit Bubis’ Land Israel gemeint hatte. Der vergessene Eklat von 1992, als ein CDU-Provinzpolitiker ebenfalls der Meinung war, des deutschen Juden Bubis Vaterland sei Israel, und der unvergessene Eklat von 1998, als Walser in Gegenwart Bubis’ seine Friedenspreisrede hielt, die in Originalton und -bild noch widerwärtiger ist als der blanke Text, weil sie alle, alle des Nationaldichters „Moralkeule“ und der „Instrumentalisierung von Auschwitz“ zu (jüdischen) Erpressungszwecken applaudierten, und wie sich Bubis dann in Tel Aviv beerdigen läßt, aus Angst, daß sein Grab ebenso „in die Luft fliegt“ wie das seines Vorgängers Heinz Galinski.

Im Morgenblatt gestern der Bericht über einen Provinzpolitiker, der sich für Flüchtlinge eingesetzt und vor den Haßmails kapituliert hat, in denen sehr oft das Wort „Jude“ vorkommt. Ein paar Seiten später eine Bildunterschrift zu „Israels Siedlungsbau, der die … Zweistaatenlösung Haus für Haus unmöglich macht“, während die palästinensische Friedenspolitik bekanntlich eine bedingungslose ist. Tja. Um einen Begriff von deutscher Kultur anno 2017 zu bekommen, brauche jedenfalls ich die Elbphilharmonie kein Stück.

Nur diese Kategorie anzeigen:Gärtners Sonntagsfrühstück Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Ein Vorbild

Das Internet ist ja bekanntlich der neustzeitliche Zentralort für Intelligenz und gutes Benehmen, und kaum hatte sich die Co-Vorsitzende der Grünen über ein mögliches „Racial Profiling“ der Kölner Polizei an Silvester beschwert, weil „Journalisten und Passanten … beobachtet hatten, wie die Polizei Männer mit vermutetem Migrationshintergrund am Kölner Hauptbahnhof von vermeintlichen Mitteleuropäern trennte und in einem Polizeikordon festhielt. Die Polizei bedachte sie mit dem Kürzel ,Nafris’, was für ,nordafrikanische Intensivtäter’ steht“ (SZ), wurde es „im Netz“ nach bewährter Art „unglaublich frauenfeindlich und rassistisch. Das ging von Verleumdung bis Gaskammer“ (Peter).

So weit, so üblich und eigentlich kein Grund, vom Frühstück aufzublicken, und daß sich Peters eigene Partei, voran der blöde Özdemir, umgehend von ihr distanzierte, damit die Klientel, für die Multikulti ist, wenn der Gemüsetürke auch Ajvar im Regal hat, nicht unruhig wird: ebenfalls geschenkt. Glücklich vergessen hatte ich allerdings, was für ein klassisch analoger Abort die ungute alte Bild-Zeitung ist. Das Morgenblatt wußte es: „Selten ist eine Parteichefin so abgewatscht worden, selten war das öffentliche Begleitkonzert so gehässig. ,Dumm, dümmer, Grüfri’, höhnte Bild, gemeint: Peter. Grüfri stehe für ,Grün-fundamentalistisch-realitätsfremde Intensivschwätzerin’, erklärte das Blatt etwas bemüht“, dessen stets bemühte Angestellte sich bekanntlich im Arbeitsvertrag verpflichten müssen, nicht für Gaskammern und deren Einsatz einzutreten; was freilich nicht hindert, gegens polizei- und obrigkeitskritische, linksversiffte Gutmenschentum so frei von der Leber weg zu hetzen, als sei Benno Ohnesorg eben erst erschossen worden.

„Der Wein erfindet nichts, er schwatzt’s nur aus.“ Schiller, 1799

Ein Glück fürs „größte Drecksblatt der westlichen Welt“ (Gremliza), daß die Rolle der „Cloaca maxima der öffentlichen Meinung“ (Kraus) so schön vom Internet ausgefüllt wird, und während vor der elektronischen Öffentlichkeit kaum ein Entkommen ist – und sei’s bloß, weil die Zeitungen ständig Trumps neuste Twitter-Einfälle zitieren –, gibt’s von Bild meist nur das, was im Supermarkt auf dem Weg zu Kasse überm Knick zu lesen steht: „Große Liste: Hartz IV und Ausländer in Ihrer Stadt“; was aber kein Grund zur Beruhigung ist. Denn das, was die Leute im Internet auskübeln, ist ja nicht im Schlaf über sie gekommen, und als im Jahr 2000, nachdem TITANIC die Fußball-WM nach Deutschland geholt hatte, Springers Kettenhund zum Angriff auf die Redaktion kläffte („Böses Spiel gegen Franz“), klang das, was da auf dem Anrufbeantworter landete (und auf der CD „Bild-Leser beschimpfen TITANIC“ angehört werden kann), ziemlich so wie jener Dreck, mit dem heute öffentliche Personen beworfen werden, die irgend etwas Linkes sagen (was, nebenbei, das Gejammer über linke Sprechverbote wie die Projektion klingen läßt, die es ist): „Sie sind ein ganz großes Schwein.“ „In einem Rechtsstaat gehören Leute wie Sie ins KZ.“

Alles mithin schon dagewesen; und mit dem „asozialen Hetzwerk von Idioten, Denunzianten, Polizisten und anderen Rechtsbrechern“ (Greml) hat der Haß also bloß sein Medium gewechselt. „Facebook und dergleichen Einrichtungen gehörten verboten. Statt in die Illegalität freilich geht Facebook an die Börse, wo die Firma für ihre Aktien hundert Milliarden Dollar erlösen wird. Der Wahrheit solchen Interesses hält kein Gedanke stand.“ Das freilich mit dem Interesse jenes anderen, stilbildenden Bewußtseinskonzerns identisch ist, dessen Enteignung seit einem halben Jahrhundert aussteht.

Nur diese Kategorie anzeigen:Gärtners Sonntagsfrühstück Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Gärtners kritisches Neujahrsfrühstück: Aus dem Wörterbuch der Unmenschen

Wie haben sie einen belächelt damals, als man 2006 des Vaterlandes fröhliche Wiedergeburt im schwarz-rot-goldenen Fahnenmeer für weniger märchenhaft denn menetekelig hielt und den „fröhlichen Patriotismus“ nicht für harmlos, sondern etwas, das dereinst genauso ausgenutzt werden würde wie Vaterländisches immer.

„Unser Herz schlägt für Deutschland“, meldet ein Jahrzehnt später nicht die Deutsche Liga für Volk und Heimat, sondern der harmlose, in Karten, Kalender und Nippes machende Schöning-Verlag auf Postkartentütchen aus dem ebenso unverdächtigen Quartiersbuchladen, und man muß sich schon auf die Homepage bemühen, um zu erfahren, daß die Heimatliebe eine zur Ansichtskarte ist („Von Sylt bis Garmisch-Partenkirchen, von Aachen bis Zwiesel bedienen wir seit Gründung des Verlags 1919 eine Vielzahl touristischer Orte. Noch heute werden in dem Lübecker Mittelstandsbetrieb Ansichtskarten konzipiert, entworfen und gedruckt“); und meine Reserve, was die „unaufhaltsame Faschisierung“ (Georg Seeßlen) der Deutschland AG angeht, halt bloß idiosynkratisch. Oder etwa nicht?

„Spatzl: ,Jetzt kann’s nur noch besser werden.’ – Franze: ,Jetzt wird wahrscheinlich alles ganz wunderbar.’“ Dietl/Süskind, 1983

Einen Tag später auf der weihnachtlichen Post habe ich aus der langen Warteschlange heraus Gelegenheit, zwei Kinderbücher zur Kenntnis zu nehmen, die zu irgendwelchen jahresendlichen Benefizzwecken vorgehalten werden: Erstens „Europa – entdecke den spannenden Kontinent“, zweitens „Deutschland – Deine Erlebnisreise durch Dein Heimatland“, und alles, was recht ist: So haben sie selbst in den geistig-moralisch gewendeten Kohl-Jahren meiner Adoleszenz nicht geknödelt, als ein Wort wie „Heimatland“ NPD, vielleicht noch Schlesiertreffen war; und daß der Siegeszug der unentwegt spannenden als vollauf konformen, das phrasenfroh Gutgelaunte in die Hirne hämmernden Sprache für die Nuancen taub macht, auf welche es doch ankäme, ist eine Warnung, die natürlich immer bloß ins Rauschen des Blätterwaldes gesprochen war. (Als ich einem Freund neulich mitteilen wollte, ich hätte eine Erzählung spannend, nämlich pulssteigernd gefunden, stellte ich fest, daß ich den Satz gar nicht mehr schreiben konnte, bedeutet er doch nach dem idiotischen, von den vereinigten Medialinstanzen ins Bodenlose gehunzten Sprachstandard der Gegenwart etwas völlig anderes als das, was ich meinte, nämlich praktisch nichts mehr. So wird das Ende von Sprache zum Ende von Welt.)

Allerletzter Weihnachtskauf, ein Blick ins „Was ist was“-Regal, und wiederum ein nationaler Zufallstreffer: „Deutschland. Land und Leute entdecken“, gab es früher auch nicht; und auf der Verlagsseite, wo ich nachsehen will, ob auch hier der Kontinent als spannender und sowieso erweitert deutscher mitmachen darf (ja, Band 113, „Europa“), wirbt ein kleines Mädchen im schwarz-rot-goldenen Sommermärchenoutfit. Oder muß ich sagen „Mädel“? Weil Frauen im final zu sich selbst befreiten Land aus Heimat, Hitler, Mario Barth allerorten zu „Mädels“ geworden sind? Und das, wie alles Grundverkehrte, auch noch gut finden?

Ich wünsche trotzdem ein gesundes neues Jahr. Im Rahmen der kranken Möglichkeiten.

Nur diese Kategorie anzeigen:Gärtners Sonntagsfrühstück Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Gärtners kritisches Weihnachtsfrühstück: Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Mein kleiner Bruder neigt eigentlich nicht dazu, mir recht zu geben, was vermutlich in der Natur kleinerer Brüder liegt, aber als er, der Familienvater, nun auch auf dem guten alten „Mensch ärgere dich nicht“ den Hinweis fand, dieses Spiel fördere die kindliche Konzentration etc., gab er sich geschlagen: Ja, sie seien alle verrückt geworden, und mir fiel dazu das alte Führerzitat über seine Hitlerjugend ein: Und sie werden nicht mehr frei ihr ganzes Leben.

Wahrscheinlich lag’s an der derart harmonisierten Stimmung, daß wir uns, was die Berliner Geschehnisse anging, gleich darauf einigten, daß man auch mit diesem Wahnsinn werde leben müssen, wobei meinem Bruder, dem Juristen, die Formel „allgemeines Lebensrisiko“ einfiel; und da war noch nicht klar, daß der Attentäter längst als hochbrisanter „Gefährder“ in den Akten stand, ohne daß es was genützt hätte. Zwar trat ausgerechnet der Liberale Lindner in die sich umgehend erhitzende Debatte mit der Forderung nach „Fußfesseln“ ein, aber auch die werden nicht verhindern, daß Leute, die töten wollen, töten werden. Wo ja schon bewaffnete Kinder aufgegriffen worden sind.

Nun ist Lebensrisiko aber nicht gleich Lebensrisiko. Ich kann vom Blitz erschlagen werden oder, wie Ödön von Horváth, von einem herunterfallenden Ast; ich kann aber auch auf der Autobahn verscheiden, weil irgendein Audi-Pilot nicht weiß, wo das Bremspedal ist. Auf Autobahnabschnitten ohne Tempolimit ist die Zahl der Verkehrstoten um fast 30 Prozent höher als auf solchen mit, und daß um der freien Fahrt für freie Bürger willen Menschen sterben, ist eine politische Entscheidung: Buchstäblich jeden Toten und jede Schwerverletzte, die auf die Rechnung des fehlenden Tempolimits gehen, verantwortet die Politik. Es gibt viele solcher Entscheidungen: über Abgasgrenzwerte oder Giftrückstände in Lebensmitteln, über Atomkraft oder Armut, die das Leben statistisch um ein reichliches Jahrzehnt verkürzt. Darüber, daß es sich beim Terror, mit dem die sog. freie Welt wird leben müssen, um eines der Risiken handelt, die nicht vom Himmel hoch herkommen, waren Brüderchen und ich uns dann nicht ganz so einig; schließlich sei beim Rasen auf deutschen Straßen der Zusammenhang von Ursache und Wirkung klar, bei Anschlägen wie dem in Berlin aber nicht, und wenn ich mich sagen höre, daß eine Welt, in der die einen viel und die anderen wenig haben, eine gewalttätige sein muß, und daß die Waffen, mit denen sich die Leut’ rund um den Erdball massakrieren, fast nie aus den Ländern der Massaker selber kommen (sondern, zum Beispiel, aus Deutschland), dann klingt das auch in meinen Ohren nach einem klischierten Sozialkundeunterricht der achtziger Jahre.

„Die GmbH haftet mit ihrem Gesellschaftsvermögen … für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft. Das Privatvermögen der Gesellschafter bleibt unberührt.“ Wikipedia

Aber ist es darum falsch? Wo kommen sie her, der Haß und der Wahn, wenn nicht aus einer Welt, die in ihren Wohlstandsregionen die Kinder immer blindwütiger auf eine Konkurrenz verpflichtet, die anderswo für das Elend sorgt, aus dem sich dann leicht die Kämpfer (und Kämpferinnen) für eine noch schlechtere Welt rekrutieren lassen? Wie soll der Fortschritt für eine Menschheit aussehen, wenn selbst der kleine Teil, der ihn sich leicht leisten könnte, darauf pfeift? Und ist es falsch, darauf zu beharren, daß die Gewalt nicht eher endet, bis daß Besitz und Macht nicht mehr davon profitieren?

Der Kapitalismus, das weiß sogar der Papst, kalkuliert mit Not und Tod; und die grimmige Parole, sich von Attentätern nicht beirren zu lassen, bedeutet nichts anderes, als daß auch die Toten auf deutschen Weihnachtsmärkten, die jetzigen wie die künftigen, längst als Betriebsausgaben verbucht sind.

Nur diese Kategorie anzeigen:Gärtners Sonntagsfrühstück Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Dumm und dümmer

Drei Fußminuten von dem Münchner Hotel, in dem wir waren, hat ein VW-Händler seine vielleicht 150 Meter lange und gewiß sechs Meter hohe Fassade mit wellblechartigem Aluminium verkleiden lassen. Daß er (oder sein Architekt) sich vorher überlegt hätten, wer das später wie saubermacht, können wir ausschließen, denn irgendwer ist immer da, der Hotelzimmer, Gehwege oder Außenfassaden saubermacht; und so stehen bei fünf Grad zwei Männer, ein alter und ein junger, mit Tüchern und Reiniger vor dem Quadratkilometer aus Wellenberg und Wellental und putzen. Sie putzen, als wir sie gegen Mittag passieren, und sie putzen, als wir drei Stunden später zurückkehren. Wenn wir dem, was so in den Zeitungen steht, glauben dürfen, geht es ihnen (so wie uns allen) „so gut wie noch nie“. Beim Händler drin läßt sich derweil ein dicker Mann ein noch dickeres Auto zeigen.

Gestern ein Gastkommentar in der lokalen Qualitätstageszeitung über die wachsende Dummheit und den Stolz darauf: „Ich kann mich noch an Diskussionsrunden im Fernsehen erinnern, bei denen die Teilnehmer sich wacker bemühten, einen möglichst gebildeten Eindruck zu hinterlassen, selbst wenn sie sich dafür als Blender und Aufschneider bewähren mußten. Wer heute in eine Talkshow gerät, bekommt es hingegen mit Leuten zu tun, die sich beflissen anstrengen, nur ja nicht als Klugscheißer dazustehen … Als wären Vernunft und Bildung eine Last, die den Menschen ungerechterweise aufgebürdet wurde und die abzustreifen geradezu ein urdemokratisches Anliegen wäre, beherrschen nun politische Abenteurer die mediale Welt und die digitalen Netzwerke, die in aller Öffentlichkeit lügen und gar nicht verbergen, es zu tun, und die deshalb von ihren Anhängern als vermeintliche Rebellen wider die unerträglichen Zwangsregeln des ,Systems’ verehrt werden … Die Begriffe, ob Faschismus oder Populismus, die wir angewidert ins Treffen führen, scheitern an der Aufgabe, die sie haben, die Realität nämlich zu fassen und uns damit ein Instrument in die Hand zu geben, auf diese angemessen zu reagieren. So wie wir sie verwenden, dienen sie aber nicht der Erkenntnis, sondern der Selbstentlastung. Wir sprechen von faschistoiden Tendenzen, nicht weil das, was sich heute ereignet, mit dem Rückgriff auf den historischen Faschismus besser zu begreifen wäre, sondern weil wir unsere Sorge, mehr aber noch unsere Abscheu kundtun wollen. Da geht es weniger darum zu erkennen, was sich tut, als sich zum Besseren und, mitunter, auch als die Besseren zu bekennen.“

„Ignorance is Strength.“ Orwell, 1949

Mag sein, der Autor Klaus-Markus Gauß verwendet diese Begriffe in dieser Absicht, und gewiß tut es die SZ, deren Publikum an diesen Tendenzen schon ausweislich seiner Abonnementsentscheidung nicht teilhat und im Zweifel gern glaubt, daß es die zwei tapferen Seelen sind, die in Handarbeit des VW-Händlers Hütte putzen, vor denen sich die sog. Zivilgesellschaft fürchten muß. So wie ich den Begriff Faschismus verwende, dient er allerdings dazu, den materiellen Grund auszuweisen, den es immer gibt, auch dafür, daß vor reichlich dreißig Jahren die „dummen Shows“ (Gauß) mit jenem Privatfernsehen kamen, das konservative Politiker in der Absicht installierten, aus der hier und da noch kritischen Masse eine unkritische zu machen; so wie die „Vereinfachung“ der deutschen Schriftsprache und die Schleifung der alten Universität bei hysterischstem Gewese um Exzellenz, Elitegymnasien und Hochbegabung (Heike Schmoll, FAZ: „Mittelmaß ist nicht genug“) immer nur dieselbe Absicht verfolgen: daß möglichst viel bei möglichst wenigen bleibe. Daß, andersherum, bei den vielen dann eher wenig bleibt, ist kein Kollateralschaden, sondern Absicht, und wer die klassenlose Gesellschaft nicht will, soll die Volksgemeinschaft nicht bejammern.

Denn die kommt doch gelegen.

Nur diese Kategorie anzeigen:Gärtners Sonntagsfrühstück Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Spahns Optionen

Er könnte, hat Trump im Wahlkampf geprahlt, einen Menschen auf offener Straße niederschießen, und es würde ihn keine einzige Wahlstimme kosten. Daß wir mittlerweile so schön postfaktisch leben und die Wahrheit kaum interessiert, hat eben Vorteile: So habe ich, wie ich eben feststelle, im Juli bei einem sonntäglichen Frühstück behauptet, es gelte in Deutschland in Sachen Staatsbürgerschaft das sog. Optionsmodell, wonach sich z.B. ein junger Türke, eine junge Türkin bis zum 23. Lebensjahr entscheiden müssen, ob sie nun lieber einen türkischen oder einen deutschen Paß haben. Diese Information war falsch, nämlich veraltet, denn diese Regelung gilt seit 2014 nicht mehr: Wer als Kind nichtdeutscher Eltern hier geboren und sozialisiert ist, darf zwei Pässe haben. Zwar hat mich der Fehler keinen Leser und keine Leserin gekostet, aber trotzdem bitte ich, die Fehlinformation zu entschuldigen. Daß es dem Reinhard Müller von der FAZ, der im Sommer Anlaß für den Beitrag war, darum ging und geht, „die doppelte Staatsbürgerschaft für Nichtarier zu denunzieren“, bleibt davon unberührt.

Gottlob ist die Realität dabei, meinen Fehler einzuholen. Auf dem Parteitag der CDU hat eine Mehrheit dafür gestimmt, zum Optionsmodell zurückzukehren, und auch wenn die Bundeskanzlerin gleich abwiegelte, in dieser Legislatur werde das gewiß nichts mehr, und überhaupt sei der Beschluß Unsinn, ist das freilich ein Signal an die vielen identitär Gestörten, daß sich in Zukunft wieder CDU wählen läßt, wenn man was gegen Ausländer hat. Denn einen richtigen Grund gibt es für den Rückzieher nicht; es gibt nur den Afghanen, der in Freiburg eine Studentin vergewaltigt und ermordet hat, und es gibt eine Stimmung, und es gibt den Jens Spahn, 36, der noch was werden will und dessen Parteitagsrede dem Vernehmen nach die knappe Mehrheit für den Rücknahmebeschluß zustande gebracht hat. Was das Ende des regelmäßigen Doppelpasses mit Flüchtlingen, Migrationsproblemen und toten deutschen Studentinnen zu tun hat, darf dabei offen bleiben; Spahn wird es selbst nicht wissen. Es ist auch ganz egal.

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann – fragt, was ihr für euer Land tun könnt.“ Kennedy, 1961

„Doppelt hält schlechter“, hatte der Youngster und Finanzstaatssekretär bereits im September in der Zeit ausgeführt. „Denn Staatsbürger eines Landes zu werden, das bedeutet eben mehr, als einen Paß zu bekommen oder ein paar Rechte. Staatsbürgerschaft ist die hoheitlich-formalste Form, die Zugehörigkeit zu einem Staatsvolk, zu einer Gesellschaft mit all ihren Prinzipien und Grundlagen, ihren Werten und ihrer Kultur auszudrücken. Dies gilt um so mehr, als die deutsche Staatsbürgerschaft eine der attraktivsten überhaupt ist: Denn Deutschland ist eines der beliebtesten Länder der Welt. Seinen Einwohnern ging es noch nie so gut wie heute. Die Wirtschaft brummt, die Deutschen leben immer länger und gesünder, die persönliche Zufriedenheit wächst, viele sind mobil und weltoffen wie nie zuvor. Und: Wer einen deutschen Paß hat, der kann weltweit in die größte Zahl von Ländern visafrei reisen.“

So wunderbar in Deutschland ist’s, daß man Ausländern nicht erlauben sollte, neben dem besten Paß der Welt noch einen sinn- und kulturlosen Schrottpaß zu halten, wobei das Qualitätsgefälle ein Doppelpaßverbot eigentlich überflüssig macht; wie überhaupt das Bestehen auf Loyalität aus dem Munde eines christdemokratischen Bundespolitikers seltsam klingt. Denn der ist bloß loyal dem Standort und dessen Brummen gegenüber, und da auch noch loyal gegenüber dem scheinselbständigen Paketfahrer, der Leiharbeiterin oder dem Armutsrentner zu sein (der, weil arm, elf Jahre kürzer lebt als Freund Spahn mit 11000 brutto), ist eine logische Unmöglichkeit. Gerade für Deutsche mit muslimischem Hintergrund gilt, wenn die Statistiken zu Bildung und Einkommen irgendwas besagen, daß die Loyalität, die sie gefälligst zeigen sollen, die ist, die die Herrschaft vom Personal verlangt, und zwar vom niederen. Spahn verschaffte „den Konservativen in der Partei eine gewisse Genugtuung“ (Focus online), denn die haben die Beschwerde aus Zeiten, als Deutschtürken noch ungewaschene Gastarbeiter waren, wie frisch im Ohr: Die wissen wohl nicht, wo sie hingehören!

Sie sollen’s wieder wissen.

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Helen Fares, c/o »SWR« (bitte nachsenden)!

Sie waren Moderatorin des Digital-Formats MixTalk und sind es nun nicht mehr, nachdem Sie ein launiges kleines Video veröffentlicht haben, in dem Sie zum Boykott israelischer Produkte aufriefen, mit Hilfe einer eigens dafür programmierten App, die zielsicher anzeigt, wo es in deutschen Supermärkten noch immer verjudet zugeht (Eigenwerbung: »Hier kannst Du sehen, ob das Produkt in Deiner Hand das Töten von Kindern in Palästina unterstützt oder nicht«).

Nach Ihrem Rauswurf verteidigten Sie sich in einem weiteren Video auf Instagram: »Wir sind nicht antisemitisch, weil wir es boykottieren, Produkte von Unternehmen zu kaufen, die Israel unterstützen. Ein Land, das sich vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Genozid verantworten muss, weil es Zehntausende von Menschen abgeschlachtet hat.« Da sich aber auch Deutschland vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Beihilfe zum Genozid verantworten muss, war Ihre Kündigung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ja ohnehin einvernehmlich, oder?

Kann es sich nicht anders vorstellen: Titanic

 Ach, Scheuer-Andi,

wie der Spiegel meldet, wird niemand für Sie in den Bundestag nachrücken. Da scheinen die Fußstapfen wohl einfach zu groß zu sein.

Die Besten gehen immer zu früh …

Weiß Titanic

 Hello, Grant Shapps (britischer Verteidigungsminister)!

Eine düstere Zukunft haben Sie in einem Gastbeitrag für den Telegraph zum 75jährigen Bestehen der Nato skizziert. Sie sehen eine neue Vorkriegszeit gekommen, da sich derzeit Mächte wie China, Russland, Iran und Nordkorea verbündeten, um die westlichen Demokratien zu schwächen. Dagegen hülfen lediglich eine Stärkung des Militärbündnisses, die weitere Unterstützung der Ukraine und Investitionen in Rüstungsgüter und Munition. Eindringlich mahnten Sie: »Wir können uns nicht erlauben, Russisch Roulette mit unserer Zukunft zu spielen.«

Wir möchten aber zu bedenken geben, dass es beim Russisch Roulette umso besser fürs eigene Wohlergehen ist, je weniger Munition im Spiel ist und Patronen sich in der Trommel befinden.

Den Revolver überhaupt vom eigenen Kopf fernhalten, empfehlen Ihre Croupiers von der Titanic

 Hä, »Spiegel«?

»Aber gesund machen wird diese Legalisierung niemanden!« schreibst Du in einem Kommentar zum neuen Cannabisgesetz. »Ach, echt nicht?« fragen wir uns da verblüfft. Wir waren bisher fest vom Gegenteil überzeugt. Immerhin haben Kiffer/innen oft sehr gute feinmotorische Fähigkeiten, einen gesunden Appetit und ärgern sich selten. Hinzu kommen die unzähligen Reggaesongs, in denen das Kiffgras als »Healing of the Nation« bezeichnet wird. All dies willst Du nun tatsächlich infrage stellen? Da lieber noch mal ganz in Ruhe drüber nachdenken!

Empfehlen Deine Blättchenfreund/innen von Titanic

 Weiter so, uruguayischer Künstler Pablo Atchugarry!

Eine angeblich von Ihnen geschaffene Bronzeskulptur im englischen Cambridge soll an Prinz Philip erinnern, der dort von 1977 bis 2011 Kanzler der Universität war. Allerdings wird das Kunstwerk, das im Auftrag eines reichen Bauträgers angefertigt wurde, von vielen als verunglückt empfunden und zieht seit nunmehr zehn Jahren Spott auf sich.

Dass Sie mittlerweile die Urheberschaft leugnen, um Ihr Renommee als Künstler zu schützen, ist zwar verständlich, aber aus unserer Sicht völlig unnötig. Wenn sich das Konzept durchsetzt, lästige Promis, die uns über Jahrzehnte viel Zeit, Geld und Nerven gekostet haben, mit langlebigen Schrott-Monumenten zu schmähen, werden Sie sich vor Aufträgen bald kaum noch retten können. Und das Beste: Weil andere Großkopferte sich mit ihren Eskapaden zurückhalten würden, um nicht von Ihnen verewigt zu werden, sorgten Sie auch noch für Ruhe und gesellschaftlichen Frieden.

Hofft, dass dieser Vorschlag einen Stein ins Rollen bringt: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

 Back to Metal

Wer billig kauft, kauft dreimal: Gerade ist mir beim zweiten Sparschäler innerhalb von 14 Tagen die bewegliche Klinge aus ihrer Plastikaufhängung gebrochen. Wer Sparschäler aus Kunststoff kauft, spart also am falschen Ende, nämlich am oberen!

Mark-Stefan Tietze

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

 Immerhin

Für mich das einzig Tröstliche an komplexen und schwer zugänglichen Themen wie etwa Quantenmechanik, Theodizee oder den Hilbertschen Problemen: Letztlich ist das alles keine Raketenwissenschaft.

Michael Ziegelwagner

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.05.2024 Mettingen, Schultenhof Thomas Gsella
03.05.2024 Stuttgart, Im Wizemann Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
04.05.2024 Gütersloh, Die Weberei Thomas Gsella
04.05.2024 Jena, F-Haus Martin Sonneborn mit Sibylle Berg