Sanktionsvorschau für diese Woche
Montag: Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, beschließt die amerikanische Regierung, die Konten einiger reicher Russen einzufrieren. Als man feststellt, daß die sibirischen Vermögen ohnehin tiefgefroren sind, ist es bereits zu spät: Obama klebt mit der Zunge an einem Sparbuch fest.
Dienstag: Am härtesten trifft immer noch kulturelle Verachtung. Wie einst bei der Umbenennung von "French Fries" in "Freedom Fries" wird in den Cafeterien des Repräsentantenhauses Borschtsch künftig unter dem Namen "Cheeseburger" angeboten und besteht nunmehr aus zwei lappigen Brötchenhälften mit Analogkäse und gebratenen Innereien dazwischen.
Mittwoch: Sanktionieren ist anstrengend! Für den Mittwoch begnügt sich die US-Regierung mit einem Importverbot für Matrjoschka-Puppen und stinkende Filzstiefel.
Donnerstag: Rußland schlägt zurück! Die Patente auf stählernen Blick, langen Eisatem und undurchsichtige Machtpolitik werden gesperrt. In Amerika herrscht zunächst Ratlosigkeit; dann besinnt man sich auf die Tugenden des Kaugummikauens und Sanktionierens.
Freitag: In enger Abstimmung mit Europa beschließt Washington einen Exportstopp für gute Argumente, weiße Westen und Rasselketten. "Die werden sich bald ganz schön umgucken, Teufel noch eins!" jauchzt Obama vergnügt.
Samstag: Um den Russen das Wochenende zu verhageln, wird nach dem Verkaufsverbot für Rüstungsgüter an Rußland auch die Auslieferung von Egoshootern wie "Call of Duty", "Battlefield" & Co. verhindert. "Der Russe darf doch nicht erfahren, woher wir unsere Militärstrategien haben", erklärt der amerikanische Verteidigungsminister Chuck Hagel auf Nachfrage einiger prorussischer Gamer.
Sonntag: Eine sanktionsreiche Woche geht zu Ende. Im Pentagon bereitet man sich indes schon auf die nächste vor: OSZE-Mitarbeiter werden ungünstig in der Ostukraine plaziert, Schwarze Peter vom Geheimdienst im Kreml versteckt und diplomatische Lösungen vorsorglich zum Platzen gebracht – damit auch in Zukunft der Stoff zum Sanktionieren nicht ausgeht.
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