Newsticker

Nur diese Kategorie anzeigen:Kurtchen Sahne Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Glanz und Elend des Kurtchen Sahne. Ein Wochenend-Fortsetzungsroman (89)

(Was bisher geschah)

"Wenn der Kollege sich nicht wieder Zeit läßt", schränkte Gernolf lässig ein, und Petra sah Kurtchen immer noch an, und er hielt ihr stand. Sie grinste. Er grinste zurück.

"Immerhin", sagte Kurtchen, auf fast zittrige Weise beschwingt, "hat er noch einen richtigen Block und einen richtigen Stift. Heute haben doch alle immer diesen Elektrokram, damit sie's elektronisch einbongen können."

"Warum denn nicht", gab Fred frech zu bedenken, "du bongst doch auch elektronisch ein. Das kannst du; kannst du mir nicht erzählen", unterstrich er töricht seinen Witz, "daß du nicht Tag für Tag elektronisch einbongst! Jeden verdammten Tag! Mehrfach!"

"Ich laß mir aber nicht dabei zusehen", war Kurtchen ausnahmsweise schlagfertig, es ging ihm immer besser, er suchte jetzt die Bühne. "Außer­dem bin ich im Gegensatz zu dir ein hart ar­beitendes Mitglied der Gesell­schaft. Nach acht oder wieviel Stunden Gas­wasserscheiße habe ich alles Recht, ein bißchen einzubongen, und sei's, aus Mangel an Gelegenheit, auch bloß elektronisch", das war dann doch verwegen, und trotz seiner Hochstim­mung merkte Kurtchen, wie ihm die Hitze ins Gesicht floß, und stur sah er zu Fred nach links, "wie überhaupt die strenge Scheidung zwi­schen virtueller und realer Welt doch längst als überholt gilt."

Heiner tuschelte mit Gernolf, er schien nicht zu verstehen, worum es ging. "Es geht darum", sagte Gernolf laut, "wie oft er", er nickte schräg zu Kurt­chen hin, "einbongt."

"Elektronisch einbongt", präzisierte Fred, und weil Heiner nicht so aussah, als bringe ihn das irgendwie aufs Laufende, verkniff sich Fred die Bosheit nicht, zu fragen, wie oft er, Heiner, denn eigentlich einbonge, wo man schon mal dabei sei.

"Elektronisch oder manuell?" fragte Gernolf albern.

"Elektronisch ist manuell", korrigierte Kurt.

"Elektronisch oder real", half Petra überraschend, und wie um diesen prachtvoll unsolidarischen, dabei sogar noch lind erotischen Akt ins Numi­nose zu weitern, wackelte jetzt der Kellner heran, der sein halbvolles Tablett nicht servicegastronomisch auf den Fingerspitzen balancierte, sondern es mit beiden Händen vor sich her trug, und Kurtchen rührte es, wie hier Sorgfalt und Achtsamkeit der unbedingte Vorzug vor dem professionellen Showef­fekt gegeben wurden, auch wenn der Kellner sowieso den Eindruck machte, er habe das mit der Show und den Effekten an der Garderobe einer Dorfwirt­schaft aus den Achtzigern abgegeben. Vielleicht war er aber auch bloß Alko­holiker.

Er stellte das Tablett neben Gernolf ab, und Gernolf half beim Austeilen und bediente Heiner, mit einem versöhnlichen "Is ja auch egal", als ersten.

"Auf die Liebe in all ihren Farben", sagte Fred und ließ sein Glas vor Heiner schweben, und wie erleichtert, aus dem Schußfeld zu sein, war Heiner ni­ckend einverstanden. (wird fortgesetzt)

Kategorie: Kurtchen Sahne



Eintrag versenden Newstickereintrag versenden…
Felder mit einem * müssen ausgefüllt werden.

optionale Mitteilung an den Empfänger:

E-Mail-Adresse des Absenders*:

E-Mail-Adresse des Empfängers*
(mehrere Adressen durch Semikolon trennen, max. 10):

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hoppla, Berliner Gefängnischefs!

Drei von Euch haben laut Tagesspiegel wegen eines Fehlers der schwarz-roten Regierungskoalition statt einer Gehaltserhöhung weniger Geld bekommen. Aber der Ausbruch von Geldnöten soll durch einen Nachtragshaushalt verhindert werden. Da ja die Freundschaft bekanntlich beim Geld endet: Habt Ihr drei beim Blick auf Eure Kontoauszüge mal kurz über eine Ersatzfreiheitsstrafe für die nachgedacht, die das verbrochen haben?

Wollte diese Idee nur mal in den Raum stellen: Titanic

 Grüß Gott, Businesspäpstin Diana zur Löwen!

Du verkaufst seit Neuestem einen »Anxiety Ring«, dessen »bewegliche Perlen« beim Stressabbau helfen sollen. Mal abgesehen davon, dass das einfach nur das hundertste Fummelspielzeug ist, kommen uns von ihren Nutzer/innen glorifizierte und zur Seelenerleichterung eingesetzte bewegliche Perlen an einer Kette verdächtig bekannt vor.

Ist für Dich natürlich super, denn auch wenn Du Deinen treuen Fans skrupellos das Geld aus der Tasche ziehst, in die Hölle kommst Du zumindest für diese Aktion sicher nicht.

Auch wenn dafür betet:

Deine Titanic

 Ganz schön kontrovers, James Smith,

was Du als Mitglied der britischen Band Yard Act da im Interview mit laut.de vom Stapel gelassen hast. Das zu Werbezwecken geteilte Zitat »Ich feiere nicht jedes Cure-Album« hat uns jedenfalls so aufgewühlt, dass wir gar nicht erst weitergelesen haben.

Wir mögen uns nicht ausmalen, zu was für heftigen Aussagen Du Dich noch hast hinreißen lassen!

Findet, dass Provokation auch ihre Grenzen haben muss: Titanic

 Hej, Gifflar!

Du bist das Zimtgebäck eines schwedischen Backwarenherstellers und möchtest mit einer Plakatkampagne den deutschen Markt aufrollen. Doch so sehr wir es begrüßen, wenn nicht mehr allein Köttbullar, Surströmming und Ikeas Hotdogs die schwedische Küche repräsentieren, so tief bedauern wir, dass Du mit Deinem Slogan alte Klischees reproduzierst: »Eine Schnecke voll Glück«? Willst Du denn für alle Ewigkeiten dem Stereotyp der schwedischen Langsamkeit hinterherkriechen? Als regierten dort immer noch Sozialdemokraten, Volvo und Schwedenpornos?

Damit wirst Du nie der Lieblingssnack der Metropolenjugend!

Sagen Dir Deine Zimt- und Zuckerschnecken von Titanic

 Gute Frage, liebe »Süddeutsche«!

»Warum haben wir so viele Dinge und horten ständig weiter? Und wie wird man diese Gier wieder los?« teast Du Dein Magazin an, dasselbe, das einzig und allein als werbefreundliches Vierfarb-Umfeld für teuren Schnickschnack da ist.

Aber löblich, dass Du dieses für Dich ja heißeste aller Eisen anpackst und im Heft empfiehlst: »Man kann dem Kaufimpuls besser widerstehen, wenn man einen Schritt zurücktritt und sich fragt: Wer will, dass ich das haben will?«

Und das weiß niemand besser als Du und die Impulskundschaft von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Gebt ihnen einen Lebenszyklus!

Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

 Tödliche Pilzgerichte (1/1)

Gefühlte Champignons.

Lukas Haberland

 In Würde altern

Früher hätte mich der riesige Pickel mitten auf meinem Hals stark gestört. Heute trage ich den wohl niedlichsten ausgeprägten Adamsapfel, den die Welt je gesehen hat, mit großem Stolz ein paar Tage vor mir her.

Ronnie Zumbühl

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

 100 % Maxx Dad Pow(d)er

Als leidenschaftlicher Kraftsportler wünsche ich mir, dass meine Asche eines Tages in einer dieser riesigen Proteinpulverdosen aufbewahrt wird. Auf dem Kaminsims stehend, soll sie an mich erinnern. Und meinen Nachkommen irgendwann einen köstlichen Shake bieten.

Leo Riegel

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg