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Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Garage Speckgürtel

Wär’s nicht der ältesten Dinge eines, ich würde sagen, es ist der neuste dumme Scheiß. „Frauenhaß im Netz: ,Es ist zu viel’“, lese ich auf SZ.de. „Die feministische Autorin Jessica Valenti zieht sich aus den sozialen Medien zurück – weil inzwischen sogar ihre kleine Tochter Morddrohungen erhält.“ Broov. „Kaum ein Thema zieht im Internet so viel Wut auf sich wie die Verteidigung der Rechte von Frauen oder der Hinweis darauf, daß völlige Gleichberechtigung noch längst nicht erreicht ist. Aber an einem Morgen der vergangenen Woche war Schluß. ,Als ich heute aufgewacht bin’, schrieb sie auf Twitter, ,hatte mir jemand eine Vergewaltigungs- und Morddrohung gegen meine fünfjährige Tochter geschickt. Ich kann nicht akzeptieren, daß das Teil meines Jobs sein soll.’“  

Es sieht aber ganz so aus; wie die einschlägige Leserpost Teil des Jobs von Fußballreporterinnen ist und die Neuauflage von „Ghostbusters“, mit vier weiblichen Hauptrollen, „viel Haß von Männern provoziert“ (SZ, 3.8.). „In einer groß angelegten Untersuchung des Kommentierverhaltens seiner Leser hat der Guardian dieses Jahr herausgefunden, daß [Valenti] diejenige Autorin in der Redaktion ist, deren Texte die meisten haßerfüllten Kommentare erhalten. Was er noch herausfand: Acht der zehn ,meistgehaßten’ Autoren sind Frauen. Die beiden einzigen Männer auf der Liste sind schwarz, einer von ihnen ist homosexuell.“

Man muß sich aber gar nicht in die Untiefen der asozialen Netze begeben, um Mitteilung von dem zu erhalten, was den Insassen der freien Gesellschaft (um die wir laut Zeit ja jetzt kämpfen sollen) so durch den Affekthaushalt rauscht; und hat auch erst die Frankfurter Allgemeine (wider das BKA) neulich nachzuweisen versucht, daß Haß z.B. gegen Flüchtlinge und andere Kanaken eben nicht aus der Mitte der Gesellschaft, sondern so gut wie ausschließlich von Leuten komme, die WhatsApp-Gruppen namens „Garage Hakenkreuz“ unterhalten, bin ich meiner Morgenzeitung ganz ernstlich dankbar, daß sie dem zentralen zeitgenössischen Ressentiment des weißen Mittelstandsmannes so unverhohlen Ausdruck verleiht, daß es in jedem Seminar, das sich mit politischer Korrektheit befaßt, als Beweis für die ältere These dienen mag, die einschlägigen Beschwerden seien in 99 Prozent der Fälle nichts weiter als Freifahrtscheine fürs Gruselkabinett in den Köpfen jener, die sie so unentwegt bejammern.

„Das Virginitätsideal ist das Ideal jener, die entjungfern wollen.“ Kraus, 1924

Ich zitiere aus dem Streiflicht der Süddeutschen Zeitung vom 5. August, Seite 1: „Betreff: Kartoffelgender u. Aufschrei … Die Kartoffel, oder richtiger, der Kartoffel, muß sich ändern, wenn er der gleiche bleiben will. Fakt ist: Seit über hundert Jahren wird nahezu jede Neuzüchtung weiblich benannt. Ich aufschreie: Warum? Wo bleibt die tolle Männerknolle? Nur weil es der Grammatik gefiel, dem Kartoffel einen weiblichen Artikel beizuordnen? Wie übrigens ziemlich vielen Gemüsen: die Gurke, die Aubergine, die Artischocke etc. Diese systematische Ungerechtigkeit ist nicht zu übersehen. Aber unsere Politiker sind auf den Kartoffelaugen ja bekanntlich blind. Sollen also weiterhin und bis in alle Ewigkeit Neuzüchtungen bei den Nachtschattengewächsen Frauennamen tragen? Wie, und ich möchte, daß es jeder für sich im stillen und ehrlich beantwortet, wie wollen wir uns vor unseren Söhnen rechtfertigen, wenn sie eines Tages fragen, warum wir damals nicht gegen die Töchter von Sieglinde, Linda und Nicola vorgegangen sind? … Aber wenn erst mal die neuen Kartoffelsorten mit den von uns ausgearbeiteten Arbeitstiteln ,Uwe’ für einen ertragreichen Salatkartoffel und natürlich unser mehligkochender ,Jens’ in den Supermärkten liegen, wird auch dem Endverbraucher dämmern, welcher Verdummungsstrategie er jahrelang aufgesessen ist ... Und dann ist alles denkbar, auch die Trans-Kartoffel.“

Köstlich; und so dumm, daß unsere liberal-normalen Bildungsbürger, von GenderpolizistInnen, Gleichstellungslesben und intersexuellen Homotransen aufs frechste umstellt, es gern gelesen haben werden. Garage Hakenkreuz? I wo: Doppelgarage Speckgürtel; was zu beweisen war. (Wer hat's verfaßt? Man weiß es nicht, ich weiß es trotzdem: ein Arschloch. Und was für eins.)




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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Wenn, Sepp Müller (CDU),

Bundeskanzler Olaf Scholz, wie Sie ihm vorwerfen, in einem »Paralleluniversum« lebt – wer hat dann seinen Platz in den Bundestagsdebatten, den Haushaltsstreitgesprächen der Ampelkoalition, beim ZDF-Sommerinterview usw. eingenommen?

Fragt die Fringe-Division der Titanic

 Moment, Edin Hasanović!

Sie spielen demnächst einen in Frankfurt tätigen »Tatort«-Kommissar, der mit sogenannten Cold Cases befasst ist, und freuen sich auf die Rolle: »Polizeiliche Ermittlungen in alten, bisher ungeklärten Kriminalfällen, die eine Relevanz für das Jetzt und Heute haben, wieder aufzunehmen, finde ich faszinierend«, sagten Sie laut Pressemeldung des HR. Ihnen ist schon klar, »Kommissar« Hasanović, dass Sie keinerlei Ermittlungen aufzunehmen, sondern bloß Drehbuchsätze aufzusagen haben, und dass das einzige reale Verbrechen in diesem Zusammenhang Ihre »Schauspielerei« sein wird?

An Open-and-shut-case, urteilt Titanic

 Nachdem wir, »Spiegel«,

Deine Überschrift »Mann steckt sich bei Milchkühen mit Vogelgrippe an« gelesen hatten, müssen wir selbst kurz in ein Fieberdelirium verfallen sein. Auf einmal waberte da Schlagzeile nach Schlagzeile vor unseren Augen vorbei: »Affe steckt sich bei Vögeln mit Rinderwahnsinn an«, »Vogel steckt sich bei Mann mit Affenpocken an«, »Rind steckt sich bei Hund mit Katzenschnupfen an«, »Katze steckt sich bei Krebs mit Schweinepest an« und »Wasser steckt sich bei Feuer mit Windpocken an«.

Stecken sich auf den Schreck erst mal eine an:

Deine Tierfreund/innen von Titanic

 Wie kommt’s, »Krautreporter«?

In einem Artikel zum Thema »Konkurrenz im Job« stellst Du die These auf: »Konkurrenz ist nicht so verpönt wie ihr Ruf.« Aber warum? Was hat der Ruf der Konkurrenz denn bitte verbrochen? Womit hat er seinem Renommee so geschadet, dass er jetzt sogar ein schlechteres Image hat als die Konkurrenz selbst? Und weshalb verteidigst Du in Deinem Artikel dann nur die Konkurrenz und nicht ihren Ruf, der es doch viel nötiger hätte?

Ruft Dir fragend zu:

Deine genau im gleichen Ausmaß wie ihr Ruf verpönte Titanic

 Kleiner Tipp, liebe Eltern!

Wenn Eure Kinder mal wieder nicht draußen spielen wollen, zeigt ihnen doch einfach diese Schlagzeile von Spektrum der Wissenschaft: »Immer mehr Lachgas in der Atmosphäre«. Die wird sie sicher aus dem Haus locken.

Gern geschehen!

Eure Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Reifeprozess

Musste feststellen, dass ich zum einen langsam vergesslich werde und mir zum anderen Gedanken über die Endlichkeit allen Lebens mache. Vor meiner Abreise in den Urlaub vergaß ich zum Beispiel, dass noch Bananen in meiner Obstschale liegen, und dann dachte ich zwei Wochen darüber nach, wie lange es wohl dauert, bis die Nachbarn wegen des Geruchs und der Fliegen aus meiner Wohnung die Kripo alarmieren.

Loreen Bauer

 Guesslighting

Um meine Seelenruhe ist es schlecht bestellt, seit mich ein erschütternder Bericht darüber informierte, dass in Hessen bei Kontrollen 70 Prozent der Gastronomiebetriebe widerlichste Hygienemängel aufweisen (s. Leo Riegel in TITANIC 07/2022). Neben allerhand Schimmel, Schleim und Schmodder herrscht allüberall ein ernsthaftes Schadnagerproblem, die Küchen sind mit Mäusekot nicht nur kontaminiert, sondern praktisch flächendeckend ausgekleidet. Vor lauter Ekel hab ich sofort Herpes bekommen. Nun gehe ich vorhin in meine Küche, und auf der Arbeitsplatte liegen grob geschätzt 30 kleine schwarze Kügelchen. Ich bin sofort komplett ausgerastet! Zehn hysterische Minuten hat es gedauert, bis mir klar wurde, dass der vermeintliche Kot die Samen eines dekorativen Zierlauchs waren, der einen Blumenstrauß krönte, den eine liebe Freundin mir geschenkt hat. Ich hätte ihn einfach nicht noch einmal anschneiden sollen … Hysterie off, Scham on.

Martina Werner

 Feuchte Träume

Träumen norddeutsche Comedians eigentlich davon, es irgendwann mal auf die ganz große Buhne zu schaffen?

Karl Franz

 Liebesgedicht

Du bist das Ästchen,
ich bin der Stamm.
Du bist der Golo,
ich Thomas Mann.
Du bist Borkum,
ich bin Hawaii.
Du bist die Wolke,
ich bin gleich drei.
Du bist das Würmchen,
ich bin das Watt.
Du bist die Klinke,
ich bin die Stadt.
Du bist das Blättchen,
ich jetzt der Ast.
Sei still und freu dich,
dass du mich hast.

Ella Carina Werner

 Unübliche Gentrifizierung

Zu Beginn war ich sehr irritiert, als mich der Vermieter kurz vor meinem Auszug aufforderte, die Bohr- und Dübellöcher in den Wänden auf keinen Fall zu füllen bzw. zu schließen. Erst recht, als er mich zusätzlich darum bat, weitere Löcher zu bohren. Spätestens, als ein paar Tage darauf Handwerkerinnen begannen, kiloweise Holzschnitzel und Tannenzapfen auf meinen Böden zu verteilen, wurde mir jedoch klar: Aus meiner Wohnung wird ein Insektenhotel!

Ronnie Zumbühl

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.08.2024 Kassel, Caricatura-Galerie Miriam Wurster: »Schrei mich bitte nicht so an!«
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst »F. W. Bernstein – Postkarten vom ICH«
09.08.2024 Bremen, Logbuch Miriam Wurster