DDR feiert Geburtstag
Heute wird der Rentner- und Bauernstaat "DDR" 70 Lenze alt. Natürlich in Anführungszeichen, weil er, oder sie, oder Margotweißwer real gar nicht mehr existieren, selbst wenn es in manchen Gegenden Mitteldeutschlands – zugegeben – noch immer so aussieht, etwa im Braunkohlerevier Oberlausitz (Stichwort "Abbau Ost"). Der begann auch schon recht früh, als der zweite deutsche Staat noch in den schlecht verarbeiteten Kinderschuhen steckte. Falls es die überhaupt gerade zu kaufen gab in der russischen Selbstbedienungszone (SBZ). Die Produktion wurde schließlich komplett durchgeplant. Wollte man im Sommer schön in der Ostsee baden (Westsee war tabu!), gab es in der Regel weder Schlappen noch Bademode zu kaufen, wohl aber Wärmflaschen und Schlittschuhe. So entstand etwas viel Wertvolleres: die FKK-Kultur. Außerdem gab es regelmäßig Wildgulasch auf der Ost-Speisekarte, dann nämlich, wenn eine Sau mal wieder auf eine Mine getreten war. Da war man im Westen wirklich schlechter dran. Trotzdem waren sie im Osten alle neidisch auf die Bürger der Bundesrepublik, deren Fernsehprogramm auch in der DDR zu empfangen war (ohne GEZ-Gebührenbeteiligung!) und wollten so leben wie in der Lindenstraße. Nur einige wenige Freaks wie RAF-Terroristen, DKPler oder Familie Merkel gingen den umgekehrten Weg. Mit allen Konsequenzen: U-Haft, miese Luft und Zwangsumtausch der Devisen gegen einen Sack Aluchips (Geld), um die subventionierte Miete zahlen zu können. Plattenbau, Plattenspieler, Plattensee – das kleine Ostglück eben. Der Rest ist ja bekanntlich Geschichte.
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