Aus Eugen Egners Püppchenstudio
Gültig ohne Bildunterschrift
In der Ausbildung (Neue Version von 2020)
2. Teil
"Halten zu Gnaden", säuselten wir, "aus dem Leibesertüchtigen wird nichts, denn zerturnt sind Grund und Boden." Zum Beweis zeigten wir ihm entsprechende Kupferstiche. Der Ausbilder rollte auf die Seite, fing sich jedoch bald wieder unter starkem Räuspern.
"Wenn das so ist", sprach er, "erlernen wir stattdessen das Telefonieren. Noch ist das Telefon nicht verfault!" Das klang schon besser, und wir wollten telefonieren, bis alles total durchgefault war. Doch so weit war es ja noch nicht. Zunächst mussten wir ans Telefon herangeführt werden. Um uns die Angst zu nehmen, erzählte der Ausbilder, wie er in seinen frühen Jahren aus saarländischem Resteholz ein frühes Fernsprechgerät mit Fahrradklingel geschnitzt hatte. Kabel und Schnur waren aus Schurwolle gewesen.
Mit diesem Modell hatte er keinen Erfolg gehabt, denn der Ruf war über das Holz nicht hinausgedrungen. Wie wir uns sagen lassen mußten, hatte das dazu geführt, dass er nicht erfolgreich telefoniert hatte, jedenfalls aus heutiger Sicht. Würden wir mehr Erfolg haben? Um es herauszufinden, telefonierten wir, sobald wir uns nah genug ans Telefon herantrauten, auf unsere Art. Das schätzte der Ausbilder jedoch nicht und wollte uns die Konsonanten zertrampeln, bevor sie im Rachen entstanden.
"Oder bringt die der Storch?" fragte er sich, seiner Sache alles andere als sicher. Eine Phase unserer Ausbildung ging damit zuende. Schön war es beim Telefonieren gewesen, doch jetzt war es Zeit, die Fliegerabwehr zu erlernen. Der Ausbilder stellte den Flieger dar: "Nun wehrt mich ab."
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