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Präsidentschaftswahl in den USA: Es gibt einen Gewinner!

Ein Kommentar von TITANIC-Amerikakorrespondent Valentin Witt 

Liebe Leserinnen und Leser, my dear english speaking readers!

Viele Menschen rund um den Globus haben lange auf diese Nachricht gewartet, nun gibt es endlich Gewissheit: Die US-Amerikaner haben einen neuen Präsidenten gewählt! Nur welchen – darüber herrscht bislang Unklarheit. Wenn es nach Adam Riese geht, wird Amtsinhaber Donald Trump diesmal den Kürzeren ziehen, aber die Gesetze der Mathematik gelten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nicht überall gleichermaßen.

Präsidentenwahl in den USA ist – anders als hierzulande – Sache der Bundesstaaten. Am Ende entscheidet der Supreme Court, zunächst jedoch darf überall gewählt und gezählt werden, wie es die lokale Gesetzgebung eben vorsieht. Der Föderalismus ist in den Vereinigten Staaten ein hohes Gut, das nicht ohne Not aufgegeben wird.

Ginge es nach absoluten Zahlen, hätte Herausforderer Joe Biden das Präsidentenamt längst in trockenen Taschentüchern. Doch die Mehrheit der Wählerstimmen garantiert im "homeland of the free" noch lange nicht den Wahlsieg. Entscheidend ist vielmehr die Anzahl der Wahlmänner, die dem erfolgreichsten Kandidaten eines Bundesstaat nach dem Winner-takes-it-all-Prinzip samt und sonders zugeschlagen werden.

Aus diesem Grund darf Republikaner Donald Trump beim Kopf-an-Kopf-Rennen ums Weiße Haus trotz insgesamt weniger "Votes", wie es im Politjargon aus Übersee heißt, noch auf einen Sieg über Demokrat Joe Biden spekulieren. Ob den amtierenden US-Präsidenten Trump das Ergebnis der Auszählungen überhaupt juckt, ist eine andere Frage. Für den Wahlsieger von 2016 scheint eine Niederlage ohnehin undenkbar. Wieder einmal präsentiert Trump sich mit seinem Gebaren als Antidemokrat, dem am eigenen Wohlergehen mehr gelegen ist als an dem seines Landes.

Der Schaden, den der selbsternannte Multimilliardär Trump in seiner vierjährigen Regierungszeit sowohl dem Präsidentenamt als auch dem Ansehen der USA in der Welt zugefügt hat, ist irreparabel. Er hinterlässt ein tief gespaltenes Land, in dem die einen Trump so sehr verehren, wie andere ihn verabscheuen. Die Gräben zwischen Republikanern und Demokraten scheinen inzwischen unüberwindbar.

Auch deshalb dauert die Auszählung der Stimmen weiter an. Besonderes Augenmerk gilt hier den sogenannten Swing States, in denen mal mehrheitlich republikanisch, mal demokratisch gewählt wird. Über den künftigen Präsidenten der USA wird zumeist hier entschieden. Trump täte gut daran, auf juristische Scharmützel zu verzichten und im Falle einer Niederlage in gegenseitigem Einvernehmen seinen Platz im Weißen Haus zugunsten seines Herausforderers Biden zu räumen. Die Folgen für die Glaubwürdigkeit der US-amerikanischen Demokratie wären ansonsten kaum abzusehen.

Valentin Witt ist freier Amerikakorrespondent für TITANIC. Intime Einblicke in die US-amerikanische Seele gewährten ihm insbesondere zahlreiche Videospiele wie GTA I-V und die Wahlberichterstattung großer deutscher Nachrichtenseiten. Valentin Witt lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.

Kategorie: Meinung



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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Gute Frage, liebe »Süddeutsche«!

»Warum haben wir so viele Dinge und horten ständig weiter? Und wie wird man diese Gier wieder los?« teast Du Dein Magazin an, dasselbe, das einzig und allein als werbefreundliches Vierfarb-Umfeld für teuren Schnickschnack da ist.

Aber löblich, dass Du dieses für Dich ja heißeste aller Eisen anpackst und im Heft empfiehlst: »Man kann dem Kaufimpuls besser widerstehen, wenn man einen Schritt zurücktritt und sich fragt: Wer will, dass ich das haben will?«

Und das weiß niemand besser als Du und die Impulskundschaft von Titanic

 Hoppla, Berliner Gefängnischefs!

Drei von Euch haben laut Tagesspiegel wegen eines Fehlers der schwarz-roten Regierungskoalition statt einer Gehaltserhöhung weniger Geld bekommen. Aber der Ausbruch von Geldnöten soll durch einen Nachtragshaushalt verhindert werden. Da ja die Freundschaft bekanntlich beim Geld endet: Habt Ihr drei beim Blick auf Eure Kontoauszüge mal kurz über eine Ersatzfreiheitsstrafe für die nachgedacht, die das verbrochen haben?

Wollte diese Idee nur mal in den Raum stellen: Titanic

 Hä, »Spiegel«?

»Aber gesund machen wird diese Legalisierung niemanden!« schreibst Du in einem Kommentar zum neuen Cannabisgesetz. »Ach, echt nicht?« fragen wir uns da verblüfft. Wir waren bisher fest vom Gegenteil überzeugt. Immerhin haben Kiffer/innen oft sehr gute feinmotorische Fähigkeiten, einen gesunden Appetit und ärgern sich selten. Hinzu kommen die unzähligen Reggaesongs, in denen das Kiffgras als »Healing of the Nation« bezeichnet wird. All dies willst Du nun tatsächlich infrage stellen? Da lieber noch mal ganz in Ruhe drüber nachdenken!

Empfehlen Deine Blättchenfreund/innen von Titanic

 Verehrte Joyce Carol Oates,

da Sie seit den Sechzigern beinah im Jahrestakt neue Bücher veröffentlichen, die auch noch in zahlreiche Sprachen übersetzt werden, kommen Sie vermutlich nicht dazu, jeden Verlagstext persönlich abzusegnen. Vielleicht können Sie uns dennoch mit ein paar Deutungsangeboten aushelfen, denn uns will ums Verrecken nicht einfallen, was der deutsche Ecco-Verlag im Sinn hatte, als er Ihren neuen Roman wie folgt bewarb: »›Babysitter‹ ist ein niederschmetternd beeindruckendes Buch, ein schonungsloses Porträt des Amerikas der oberen Mittelschicht sowie ein entlarvender Blick auf die etablierten Rollen der Frau. Oates gelingt es, all dies zu einem unglaublichen Pageturner zu formen. In den späten 1970ern treffen in Detroit und seinen Vorstädten verschiedene Leben aufeinander«, darunter »eine rätselhafte Figur an der Peripherie der Elite Detroits, der bisher jeglicher Vergeltung entkam«.

Bitte helfen Sie uns, Joyce Carol Oates – wer genau ist ›der Figur‹, dem es die elitären Peripherien angetan haben? Tragen die Leben beim Aufeinandertreffen Helme? Wie müssen wir uns ein Porträt vorstellen, das zugleich ein Blick ist? Wird das wehtun, wenn uns Ihr Buch erst niederschmettert, um dann noch Eindrücke auf uns zu hinterlassen? Und wie ist es Ihnen gelungen, aus dem unappetitlich plattgedrückten Matsch zu guter Letzt noch einen »Pageturner« zu formen?

Wartet lieber aufs nächste Buch: Titanic

 Helen Fares, c/o »SWR« (bitte nachsenden)!

Sie waren Moderatorin des Digital-Formats MixTalk und sind es nun nicht mehr, nachdem Sie ein launiges kleines Video veröffentlicht haben, in dem Sie zum Boykott israelischer Produkte aufriefen, mit Hilfe einer eigens dafür programmierten App, die zielsicher anzeigt, wo es in deutschen Supermärkten noch immer verjudet zugeht (Eigenwerbung: »Hier kannst Du sehen, ob das Produkt in Deiner Hand das Töten von Kindern in Palästina unterstützt oder nicht«).

Nach Ihrem Rauswurf verteidigten Sie sich in einem weiteren Video auf Instagram: »Wir sind nicht antisemitisch, weil wir es boykottieren, Produkte von Unternehmen zu kaufen, die Israel unterstützen. Ein Land, das sich vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Genozid verantworten muss, weil es Zehntausende von Menschen abgeschlachtet hat.« Da sich aber auch Deutschland vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Beihilfe zum Genozid verantworten muss, war Ihre Kündigung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ja ohnehin einvernehmlich, oder?

Kann es sich nicht anders vorstellen: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Gebt ihnen einen Lebenszyklus!

Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

 Vom Feeling her

Es hat keinen Sinn, vor seinen Gefühlen wegzulaufen. Man muss sich schon auch mal hinter einem Baum verstecken und warten, dass die das nicht merken und an einem vorbeiziehen, sonst bringt das ja alles nichts.

Loreen Bauer

 Empfehlung für die Generation Burnout

Als eine günstige Methode für Stressabbau kann der Erwerb einer Katzentoilette – auch ohne zugehöriges Tier – mit Streu und Siebschaufel den Betroffenen Abhilfe verschaffen: Durch tägliches Kämmen der Streu beginnt nach wenigen Tagen der entspannende Eintritt des Kat-Zengarteneffekts.

Paulaner

 Dual Use

Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.

Ingo Krämer

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

Vermischtes

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Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg