Newsticker

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Nur kein Gedäh! – von Martin Knepper

Als Zausel auf dem Lebensklo

Das Älterwerden stößt beim Publikum in den verschiedenen Branchen der Kulturindustrie auf unterschiedliche Aufnahme. Recht groß ist die Akzeptanz bei schreibenden Berufen, schon der hl. Hieronymus in seiner Studierklause hat auf den Bildern meist einen Weißbart bis an den Bilderrahmen. Bei Schauspielern wird unterschieden zwischen Michel Piccoli und allen, die nicht Michel Piccoli sind. Besonders kritischer Betrachtung jedoch unterliegen Unterhaltungsmusiker, was damit zusammenhängt, dass sich diese zumeist von Anbeginn ihrer Karriere mit energetischen Lebensfragen wie Liebe und Zorn befasst haben und diese irrtümlicherweise nicht mit einem welkenden Äußeren assoziiert werden. (Ausnahmen: Charles Aznavour und Campino.) Welch ein Glück ist es da, wenn Künstler schon immer eine lebenssatte Abgeschlafftheit gepflegt haben (Robert Smith)! Als inventarisiertem Klomann der Herzen ist einem dann stets eine Dauerkarte im Club 27 sicher.

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Der TITANIC-Ombudsmann stellt sich vor

Liebe Leserinnen und Leser, seit letzter Woche bin ich Ombudsmann von TITANIC. Ich schreite ein, wenn die TITANIC-Redaktion Fakten falsch darstellt, mit Vorsatz kriminell wird oder sonst einen Fehler macht. Davon ausgenommen natürlich der Fehler, mich wieder einzustellen, ahaha! Aber im Ernst: Wer wäre besser geeignet, eine Publikation zu kontrollieren, als ein alternder Ex-Mitarbeiter mit Geldsorgen und Profilneurose? Na also. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen!

In den letzten Tagen bin ich unter anderem diesen Fällen nachgegangen.

► TITANIC-Leser Kevin Kühnert beschwert sich darüber, dass die SPD in unserer Berichterstattung zu schlecht wegkommt: "Die Darstellung, bei unserer Partei handele es sich um das letzte Aufgebot einer Bande von Opportunisten, die einem Schlächter wie Seehofer freie Bahn lassen, ist falsch. Neulich hat die Andrea beim Handschlag mit Horst zum Beispiel erst ganz böse geguckt. Das habe ich auf TITANIC nicht wiedergefunden!"

Meine Antwort: Die Kritik ist berechtigt. Die Redaktion hat mir bestätigt, dass sie künftig genauer darauf achten wird, wenn Mitglieder der SPD subtile Hilfebotschaften an die Öffentlichkeit aussenden. Der TITANIC-Verlag könnte sich zudem vorstellen, SPD-Mitglieder, die durch ein Missgeschick in einer Höhle in Thailand festsitzen, mit einem Mini-U-Boot zu unterstützen - allerdings auf Parteikosten.


► TITANIC-Leserin Luise Braun beschwert sich über den neuen Webauftritt unserer Zeitung: "Ich finde ihn unübersichtlich. Von mir gerngelesene Rubriken wie Impressum oder Anzeigenpreise sind jetzt nur mehr hinter unzähligen Layern zu finden. Dafür zahle ich nicht, bzw. ich habe schon vorher nichts dafür bezahlt, aber jetzt zahle ich gleich zweimal nichts."

Meine Antwort: Ja toll. Machen Sie es halt besser, wenn Sie so schlau sind. Und überhaupt, schauen Sie sich mal an. Da weiss man doch schon, woher der Wind weht. Sind das wirkliche Probleme? Oder sollten Ihre Gedanken nicht besser bei den Menschen sein, die in echter existenzieller Not sind? Schämen sollten Sie sich.


► TITANIC-Leser Matthias Oomen wirft uns nach einem irrtümlich verkündeten Seehofer-Rücktritt vor, "in Gewinnerzielungsabsicht, unter Missbrauch der Glaubwürdigkeit und im Namen Dritter, gefälschte Nachrichten in Umlauf zu bringen, die von erheblicher Brisanz sind".

Meine Antwort: Ich habe mit der TITANIC-Redaktion gesprochen. Sie vertritt die Überzeugung, dass Sie ein schon ziemlich spektakulärer Esel sind, der exemplarisch für vieles steht, was in Berlin falsch läuft. Ich möchte hier einen Kompromiss anbieten: Sie ziehen die Falschbehauptung zurück, TITANIC hätte jemals Nachrichten von Brisanz verbreitet, dafür nimmt die Redaktion das Wort "spektakulär" zurück.

Herzlichst,

Ihr TITANIC-Ombudsmann

Leo Fischer

Wenn er sich noch an sein Passwort erinnert, erreichen Sie Herrn Fischer unter ombudsmann@titanic-magazin.de und ansonsten unter TITANIC, Stichwort: Sofort wegwerfen, Hamburger Allee 39, 60486 Frankfurt am Main.

Sie können ihn kontaktieren, wenn Sie Ihre politische Ansicht oder sonstige Wahnvorstellungen falsch oder verzerrt dargestellt finden. Aber auch, wenn Sie Zweifel an Fakten haben, am Leben oder "auch nur mal so". Er darf offiziell bei unserer Chefredaktion fragen, ob wir alles richtig gemacht haben. Wir werden keinen Einfluss auf seine Schützenhilfe nehmen und sie veröffentlichen, wann immer es gerade gut passt.

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Leute von Paula Irmschler

Das Protokoll

Leute,

hier ein Whatsapp-Gespräch, das wirklich so stattgefunden hat und für die Generation sinnbildlich steht und auch für das, was sonst so passiert.

04.07.

Ruth: Hallo, Mira, na? :D

Mira: Gut.

Ruth: Mira, gestern auf der Party von Jonas, wo du nicht kommen konntest  *Augen verdreh* ist wirklich was krasses passiert …

Mira: Ja sorry nochmal, ich hatte einfach so Stress mit Madieu, du kennst ihn ja

Ruth: Hat er wenigstens angerufen???

Mira: Nee, immer noch nicht , hab die Schnauze voll, bin dann eingepennt über Stranger Things

Ruth: Fick dich wir wollten es zusammen gucken???

Mira: Ach komm …

Ruth: Nee auf dich ist einfach kein Verlass, hat Karo auch gesagt -.-

Mira: Boah komm mir bloß nicht mit Karo

Mira: Die hat bei mir verschissen seit der Sache mit der Klausur letztes Jahr

Ruth: Vergiss es

Mira: Jetzt, erzähl mal was ist auf der Party passiert?

Ruth: Kenny hat einen Geldschein gefunden

Mira: Wow voll die Breaking News :D

Ruth: Nee aber er war speziell

Mira: Naja ich mein Kenny hat eh immer Glück weißt du noch damals als er mit Jonas zusammen gekommen ist? Alle standen auf ihn (du ja auch ;) ) aber er hat ihn sich einfach mitgenommen

Mira: legendär meiner Meinung nach

Ruth: Musst du immer damit anfangen

Mira: Sorry xD

Ruth: Also der Geldschein

Mira: Du sorry muss weg, mein Mitbewohner macht wieder den mega Stress

Ruth: Wohnt der immer noch da????

Mira: Ja was soll ich machen

Ruth: Das mit dem Geldschein ist wichtig

Ruth: echt

Mira: Bis später

Ruth: politisch ...

05.07.

Ruth: Hallo?

Mira: Huhu

Ruth: Was ist denn nun?

Mira: Ja, er will endlich ausziehen

Ruth: Ok

Mira: Was heißt denn "Ok"??

Ruth: Na, was es eben heißt?

Mira: Bist du irgendwie sauer oder so?

Ruth: Nee passt schon

Mira: Also was war denn nun auf der Party?

Ruth: Boah es ist so krass ich muss dir das mal erzählen

1 verpasster Anruf von Ruth

Ruth: ???

Mira: Sorry, Klo

Ruth: Boah nie bist du erreichbar kein Bock mehr

06.07.

Mira: Ach komm

Mira: Ruthi?

07.07.

Mira: Bin so neugierig …

08.07.

1 verpasster Anruf von Mira

Mira: Weißte, so wichtig war es dann wohl doch nicht

Mira: Wenn dir die Freundschaft nix mehr bedeutet …

09.07.

Ruth: Mist, mein Handy wurde geklaut, sryyy

Mira: Schon ok

Mira: Und?

Ruth: Ja, also der Geldschein war wohl von Karo, sie hatte ihn aus der Sparkasse in Detmold Süd

Mira: Was ist denn daran so besonders???

Mira: Ruth?

Ruth: Malte war grad da, hat mir endlich mal mein Zeug zurück gegeben *eyes roll*

Ruth: Ja, der Geldschein war beschriftet

Mira: :o

1 verpasster Anruf von Ruth

Ruth: Boah, dann eben so: Also, da stand was drauf, unterschrieben von diesem BILD-Typ

Mira: Alter meine Mom :/

Ruth: Was???

Mira: Erzähl ich dir ein ander Mal

Mira: WAS FÜR EIN BILD-TYP?

Ruth: Dieser Reichelt

Mira: Kenn ich net

Ruth: Der hat da was auf den Geldschein geschrieben über Russland wegen der WM und mit seinem Namen unterschrieben

Mira: Man das ist so eine lame Geschichte

Ruth: Ja stimmt eigentlich

Ruth: xD

Mira: Madieu und ich sind übrigens wieder zusammen und wollen auswandern nach Spanien <3

Ruth: Wow naja musst du wissen

Mira: Weiß ich

Ruth: Na dann tschau

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Nur kein Gedäh! – von Martin Knepper

Gurken von unten

Brüder* im Schweiße, wenn des Sommers die alten Frauen mit ihren Gießkännchen auf die Friedhöfe ziehen, ihre verblichenen Gatten zu wässern, ist es nicht, als trügen sie einen Untertitel mit sich einher, auf welchem zu lesen steht: "Wer wird mich wässern?" Und wollte da jemand sich entrüsten über den Trend der Gurkenlimonade und wollte sie hipstern heißen – wäre es nicht viel schlimmer, wir hätten der Gurkenlimonade nicht? Denn alles, was da ist, es fehlt zumindest nicht. Doch alles was fehlt, es ist nicht da, wie wollten wir da um seine Scheißigkeit wissen? Und so schreiten die alten Frauen, rechts das Kännchen, links die Handtasche, dem Grabe entgegen, und sind sie angekommen, so wässern sie ihn, der ihnen einstmals den Schoß gefüllt; und anschließend zaubern sie ein Fläschchen Hendricks Gin aus ihrer Handtasche, schnell ist die Steckvase hinter dem Stein gefüllt, jetzt die Gurkenlimonade darauf – aah! Und wer von euch ohne Schuld ist, der nehme den ersten Schluck.

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Leute ... von Paula Irmschler

Die Nichtbeziehung

Leute,

Heute möchte ich euch die Nichtbeziehung vorstellen, sie ist perfekt. Ich habe eine solche richtig gute Beziehung hinter mir. Sie war modern und fand endlich mal abseits der gesellschaftlich indoktrinierten, reaktionären Strukturen statt. Es war sehr befreiend, so zu leben und die Beziehung ist sicher nicht wirklich vorbei, weil auch Trennungen nur ein albernes Konstrukt sind, bei dem man so tut, als hätte man dem anderen nicht einmal besoffen das Arschloch geleckt und würde sich heute nicht mehr kennen. Ich würde das Ganze nicht mal "Beziehung" nennen, weil schon dieses Wort ein falsches Ideal ist, das mit vielen normativen, repressiven Zuschreibungen einhergeht. Wir waren einfach zwei Herzensmenschen – er zufällig männlich und ich zufällig weiblich –, die gern Zeit miteinander verbracht haben und zwar viele Stunden, Tag und Nacht. Er konnte sein, wie er sein wollte: besoffen; und ich, wie ich sein wollte: einsam. Die Probleme anderer Leute, die sich krampfig in dieses Pärchenkorsett zwangen, waren uns schleierhaft, bei uns lief es einfach, weil wir uns Freiheiten gaben, zum Beispiel Aggression und Depression. Klar waren wir auch mal eifersüchtig und stritten, machten uns Vorwürfe, weil er leider unzuverlässig war und den Abwasch öfter nicht machte, und wer war eigentlich die Schlampe, die nachts immer angerufen hat? Aber wenigstens waren wir ehrlich. Wir gehörten einander nicht, weil Liebe darf kein Tauschobjekt sein, sondern muss frei und offen bleiben. Wir konnten über alles reden, aber wir wollten auch nicht alles zerreden, Ambivalenzen muss man aushalten können im Kapitalismus.

Kennengelernt haben wir uns bei einem Plenum und wir waren schnell unzertrennlich. Uns verband der Hass gegenüber Althergebrachtem, unsere Lieblingsbeschäftigung war Netflix und Kochen, und wir wollten beide Kinder haben, aber ganz anders. Wir beschlossen irgendwann, dass es praktischer war, wenn er seine Wohnung aufgibt, und dann konnten wir wie in einer WG zusammenwohnen, das eine Zimmer sollte zum Schlafen und das andere zum Abhängen sein, ganz ungezwungen, ja, eben Herzensmenschen-Style. Für andere Menschen war dann leider doch keine Zeit mehr, nachdem ich schwanger wurde und wir die Hypothek auf das Haus abbezahlen mussten. Da war der Jahresurlaub dann ein großer Spaß und einige Orte besuchten wir ironisch, zum Beispiel Rügen. Auf dem Standesamt, wo wir nur aus pragmatischen Gründen geheiratet haben, gab es großen Terz, als wir klarzumachen versuchten, dass wir unsere Beziehung nicht klar definieren wollten. Wahnsinn, wie kleinkariert die Leute sind. Alles kann, nix muss, wann begreift ihr das, ihr Faschos? Unverbindlich trafen wir uns fortan jeden Sonntagmittag mit unseren Eltern. Das Geheimnis war, dass wir uns jeden Tag neu füreinander entschieden.

Na und, dann hat er mich halt irgendwann sitzen gelassen mit den drei Kindern und ist nach Spanien abgehauen wegen einer 21jährigen Soziologiestudentin, und ich bin voll am Arsch hier und kann die Rechnungen nicht mehr bezahlen. Aber er ist nun mal nicht mein Eigentum, hat sich selbst verwirklicht, alles ist im stetigen Wandel, und wir haben uns nie etwas versprochen. Heute hier, morgen dort. Alternatives Familienmodell eben. Ich sehe mich jetzt nicht unbedingt als Alleinerziehende oder Geschiedene, unsere Liebe ist ein Prozess, o fuck, ich bin meine eigene Mutter.

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Meditation und Markt mit Dax Werner

Entpackt: Storymachine, die coolste Agenturcommunity im Netz

In der Kolumne von letzter Woche hab ich mich dem sehr neuen, sehr geilen und auch sehr erfolgreichen Startup "Storymachine" von Kai Diekmann und Philipp Jessen gewidmet. Doch die letztlich sehr gemischten Reaktionen auf die Veröffentlichung haben mich sodann einige Tage in immer stärker werdende Selbstzweifel gestürzt. So bewerkstelligte beispielsweise Storymachine-Co-Founder Philipp Jessen einen sogenannten "Screenshot" (eine Art Foto des Bildschirminhalts) desjenigen Teils des Textes, in dem ich noch einmal (vielleicht zu verhalten? Zu indifferent?) seinem Social-Media-Coup mit dem gesponserten Tweet im Februar abgefeiert habe. Über den Screenshot schrieb Jessen dann in konsequenter Kleinschrift "i <3 titanic #metaironisch". Nennen Sie es Gründerintuition, aber ich lese da leider ein bisschen Ironie raus. So was tut weh. Vielleicht, dachte ich, fehlt mir auch einfach das Storymachine-Gen, wenn ich mich bei Wortspiel-Wandtattoos wie "Martha steht am Marthapfahl" oder "VIP Ruhm" nicht augenblicklich hysterisch abbücke vor Lachen.

Und selbst wenn man die Reaktion von Jessen am Ende vielleicht so und so auslegen kann: Hinsichtlich der Replik von Kai "Ich bin's doch nur, der nette Startup-Onkel von nebenan" Diekmann kann es dann keine zwei Meinungen mehr geben. "Früher war mehr Lametta, äh, mehr Witz.....@titanic" drückte der rasante Ravensburger im Klartext-Stil ins Twitter, nicht ohne den Link auf die o.g. Kolumne weiter zu pushen (fairer Sportsmann!). Das sitzt. Das schmerzt so richtig. Vielleicht sitze ich ja einem üblen Satiriker-Nichtsgönner-Framing auf? Und vor allen Dingen beschäftigt mich auch eine Frage: Wie soll ich mich jetzt noch mal in den Storymachine-Laden reinbewerben, wenn wirklich sonst nichts mehr geht?

Vielleicht, glaube ich, habe ich den ganzen Bums einfach noch zu wenig, zu uneindeutig abgekultet, vielleicht kam noch nicht so richtig durch, wie sehr ich die Nanu-Nana-Ästhetik der Agentur ahne und was für eine geniale Kampagne der #Storymachine-Zirkus auf Twitter eigentlich ist. Deswegen haben das TITANIC-Datenvisualisierungsteam und ich ein paar all nighter eingelegt, um rauszufinden/beweisen, wie geil das Ding schlussendlich gespielt wurde. Wieviele User haben eigentlich, so notierten wir unsere Leitfrage mit Glitzerstiften auf ein Flipchart, unter dem Hashtag #Storymachine getwittert? Hier unsere Netzwerkvisualisierung:

 

 

 

Uff! Wo Trollnetzwerke mitunter mehrere Hundert Accounts brauchen, um Quatsch-Hashtags in die deutschen Trends zu katapultieren, ballern hier zwei abgewichste Vollprofis mit nur zwei (!) Accounts ihr Unternehmen in die öffentliche Wahrnehmung? Irrational geiler Stunt, wenn man mich fragt! Und eines ist für mich jetzt auch klar: Storymachine, das ist nicht nur eine Firma, das ist nicht nur ein komplett neuer Approach – nein, Storymachine ist für mich die coolste Agenturcommunity im Netz. Basta!

 

Aktualisiert schon mal seinen Lebenslauf & drückt euch demnächst eine Bewerbung in die Mails: Dax Werner

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Nur kein Gedäh! – von Martin Knepper

Hunde ≍ Babys

25 Jahre Hundehalterdasein: Ungezählte Zentner von Futtersäcken, ungezählte Haufen Stuhls, geübt mit der Tüte aufgenommen und doch immer mit dem heimlichen Grusel, dass sie reißen möge. Und viel Zeit zum Wahrnehmen auf den Gängen. So habe ich zum Beispiel schon länger die Beobachtung gemacht, dass Hunde beliebter Rassen wie etwa Golden Retriever, West Highland- und Jack-Russell-Terrier in den letzten zehn Jahren überdurchschnittlich häufig Namen wie Lilli, Mia, Leon und Paul tragen. Meine persönliche Theorie ist die, dass Kindernamen auf dem Höhepunkt beziehungsweise bei beginnendem Abflauen ihrer Popularität eine Zweitverwertung als Hundenamen erfahren, vorzugsweise für solche Rassen, die ebenfalls bereits im Begriff stehen, den Zenit ihrer Verbreitung zu überschreiten. Ich würde diese Vermutung als verifiziert betrachten, wenn ich in noch einmal zehn Jahren eine signifikante Anzahl an Möpsen, Dackeln und Chihuahuas antreffen würde, die Liam, Fynn, Hannah oder Emily heißen.

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hallihallo, Michael Maar!

In unserem Märzheft 2010 mahnte ein »Brief an die Leser«: »Spannend ist ein Krimi oder ein Sportwettkampf.« Alles andere sei eben nicht »spannend«, der schlimmen dummen Sprachpraxis zum Trotz.

Der Literatur- ist ja immer auch Sprachkritiker, und 14 Jahre später haben Sie im SZ-Feuilleton eine »Warnung vor dem S-Wort« veröffentlicht und per Gastbeitrag »zur inflationären Verwendung eines Wörtchens« Stellung bezogen: »Nein, liebe Radiosprecher und Moderatorinnen. Es ist nicht S, wenn eine Regisseurin ein Bachmann-Stück mit drei Schauspielerinnen besetzt. Eine Diskussionsrunde über postmoderne Lyrik ist nicht S. Ein neu eingespieltes Oboenkonzert aus dem Barock ist nicht S.«

Super-S wird dagegen Ihr nächster fresher Beitrag im Jahr 2038: Das M-Wort ist ja man auch ganz schön dumm!

Massiv grüßt Sie Titanic

 Ah, »Galileo«!

Über die Arbeit von Türsteher/innen berichtest Du: »Viele Frauen arbeiten sogar als Türsteherinnen«. Wir setzen noch einen drauf und behaupten: In dieser Branche sogar alle!

Schmeißen diese Erkenntnis einfach mal raus:

Deine Pointen-Bouncer von Titanic

 Gute Frage, liebe »Süddeutsche«!

»Warum haben wir so viele Dinge und horten ständig weiter? Und wie wird man diese Gier wieder los?« teast Du Dein Magazin an, dasselbe, das einzig und allein als werbefreundliches Vierfarb-Umfeld für teuren Schnickschnack da ist.

Aber löblich, dass Du dieses für Dich ja heißeste aller Eisen anpackst und im Heft empfiehlst: »Man kann dem Kaufimpuls besser widerstehen, wenn man einen Schritt zurücktritt und sich fragt: Wer will, dass ich das haben will?«

Und das weiß niemand besser als Du und die Impulskundschaft von Titanic

 Könnte es sein, »ARD-Deutschlandtrend«,

dass Dein Umfrageergebnis »Mehrheit sieht den Frieden in Europa bedroht« damit zusammenhängt, dass seit über zwei Jahren ein Krieg in Europa stattfindet?

Nur so eine Vermutung von Titanic

 Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Im andalusischen Sevilla hast Du eine Kontroverse ausgelöst, der Grund: Auf dem Plakat für das Spektakel »Semana Santa« (Karwoche) habest Du zu freizügig ausgesehen, zu erotisch, ja zu hot!

Tja, und wie wir das besagte Motiv anschauen, verschlägt es uns glatt die Sprache. Dieser sehnsüchtige Blick, der kaum bedeckte anmutige Körper! Da können wir nur flehentlich bitten: Jesus, führe uns nicht in Versuchung!

Deine Dir nur schwer widerstehenden Ungläubigen von der Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Mitgehört im Zug

»Prostitution ist das älteste Gewerbe der Welt!« – »Ja, aber das muss es ja nicht bleiben.«

Karl Franz

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

 Tödliche Pilzgerichte (1/1)

Gefühlte Champignons.

Lukas Haberland

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

Jürgen Miedl

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg