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Meditation und Markt mit Dax Werner

Entpackt: Storymachine, die coolste Agenturcommunity im Netz

In der Kolumne von letzter Woche hab ich mich dem sehr neuen, sehr geilen und auch sehr erfolgreichen Startup "Storymachine" von Kai Diekmann und Philipp Jessen gewidmet. Doch die letztlich sehr gemischten Reaktionen auf die Veröffentlichung haben mich sodann einige Tage in immer stärker werdende Selbstzweifel gestürzt. So bewerkstelligte beispielsweise Storymachine-Co-Founder Philipp Jessen einen sogenannten "Screenshot" (eine Art Foto des Bildschirminhalts) desjenigen Teils des Textes, in dem ich noch einmal (vielleicht zu verhalten? Zu indifferent?) seinem Social-Media-Coup mit dem gesponserten Tweet im Februar abgefeiert habe. Über den Screenshot schrieb Jessen dann in konsequenter Kleinschrift "i <3 titanic #metaironisch". Nennen Sie es Gründerintuition, aber ich lese da leider ein bisschen Ironie raus. So was tut weh. Vielleicht, dachte ich, fehlt mir auch einfach das Storymachine-Gen, wenn ich mich bei Wortspiel-Wandtattoos wie "Martha steht am Marthapfahl" oder "VIP Ruhm" nicht augenblicklich hysterisch abbücke vor Lachen.

Und selbst wenn man die Reaktion von Jessen am Ende vielleicht so und so auslegen kann: Hinsichtlich der Replik von Kai "Ich bin's doch nur, der nette Startup-Onkel von nebenan" Diekmann kann es dann keine zwei Meinungen mehr geben. "Früher war mehr Lametta, äh, mehr Witz.....@titanic" drückte der rasante Ravensburger im Klartext-Stil ins Twitter, nicht ohne den Link auf die o.g. Kolumne weiter zu pushen (fairer Sportsmann!). Das sitzt. Das schmerzt so richtig. Vielleicht sitze ich ja einem üblen Satiriker-Nichtsgönner-Framing auf? Und vor allen Dingen beschäftigt mich auch eine Frage: Wie soll ich mich jetzt noch mal in den Storymachine-Laden reinbewerben, wenn wirklich sonst nichts mehr geht?

Vielleicht, glaube ich, habe ich den ganzen Bums einfach noch zu wenig, zu uneindeutig abgekultet, vielleicht kam noch nicht so richtig durch, wie sehr ich die Nanu-Nana-Ästhetik der Agentur ahne und was für eine geniale Kampagne der #Storymachine-Zirkus auf Twitter eigentlich ist. Deswegen haben das TITANIC-Datenvisualisierungsteam und ich ein paar all nighter eingelegt, um rauszufinden/beweisen, wie geil das Ding schlussendlich gespielt wurde. Wieviele User haben eigentlich, so notierten wir unsere Leitfrage mit Glitzerstiften auf ein Flipchart, unter dem Hashtag #Storymachine getwittert? Hier unsere Netzwerkvisualisierung:

 

 

 

Uff! Wo Trollnetzwerke mitunter mehrere Hundert Accounts brauchen, um Quatsch-Hashtags in die deutschen Trends zu katapultieren, ballern hier zwei abgewichste Vollprofis mit nur zwei (!) Accounts ihr Unternehmen in die öffentliche Wahrnehmung? Irrational geiler Stunt, wenn man mich fragt! Und eines ist für mich jetzt auch klar: Storymachine, das ist nicht nur eine Firma, das ist nicht nur ein komplett neuer Approach – nein, Storymachine ist für mich die coolste Agenturcommunity im Netz. Basta!

 

Aktualisiert schon mal seinen Lebenslauf & drückt euch demnächst eine Bewerbung in die Mails: Dax Werner

Kategorie: Meinung



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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Nachdem wir, »Spiegel«,

Deine Überschrift »Mann steckt sich bei Milchkühen mit Vogelgrippe an« gelesen hatten, müssen wir selbst kurz in ein Fieberdelirium verfallen sein. Auf einmal waberte da Schlagzeile nach Schlagzeile vor unseren Augen vorbei: »Affe steckt sich bei Vögeln mit Rinderwahnsinn an«, »Vogel steckt sich bei Mann mit Affenpocken an«, »Rind steckt sich bei Hund mit Katzenschnupfen an«, »Katze steckt sich bei Krebs mit Schweinepest an« und »Wasser steckt sich bei Feuer mit Windpocken an«.

Stecken sich auf den Schreck erst mal eine an:

Deine Tierfreund/innen von Titanic

 Deine Fans, Taylor Swift,

Deine Fans, Taylor Swift,

sind bekannt dafür, Dir restlos ergeben zu sein. Sie machen alle, die auch nur die leiseste Kritik an Dir äußern, erbarmungslos nieder und nennen sich bedingt originell »Swifties«. So weit ist das alles gelernt und bekannt. Was uns aber besorgt, ist, dass sie nun auch noch geschafft haben, dass eine der deutschen Stationen Deiner Eras-Tour (Gelsenkirchen) ähnlich einfallslos in »Swiftkirchen« umbenannt wird. Mit Unterstützung der dortigen Bürgermeisterin und allem Drum und Dran. Da fragen wir uns schon: Wie soll das weitergehen? Wird bald alles, was Du berührst, nach Dir benannt? Heißen nach Deiner Abreise die Swiffer-Staubtücher »Swiffties«, 50-Euro-Scheine »Sfifties«, Fische »Sfischties«, Schwimmhallen »Swimmties«, Restaurants »Swubway« bzw. »SwiftDonald’s«, die Wildecker Herzbuben »Swildecker Herzbuben«, Albärt »Swiftbärt« und die Modekette Tom Tailor »Swift Tailor«?

Wenn das so ist, dann traut sich auf keinen Fall, etwas dagegen zu sagen:

Deine swanatische Tayltanic

 Mahlzeit, Erling Haaland!

Mahlzeit, Erling Haaland!

Zur Fußballeuropameisterschaft der Herren machte erneut die Schlagzeile die Runde, dass Sie Ihren sportlichen Erfolg Ihrer Ernährung verdankten, die vor allem aus Kuhherzen und -lebern und einem »Getränk aus Milch, Grünkohl und Spinat« besteht.

»Würg!« mögen die meisten denken, wenn sie das hören. Doch kann ein Fußballer von Weltrang wie Sie sich gewiss einen persönlichen Spitzenkoch leisten, der die nötige Variation in den Speiseplan bringt: morgens Porridge aus Baby-Kuhherzen in Grünkohl-Spinat-Milch, mittags Burger aus einem Kuhleber-Patty und zwei Kuhherzenhälften und Spinat-Grünkohl-Eiscreme zum Nachtisch, abends Eintopf aus Kuhherzen, Kuhleber, Spi… na ja, Sie wissen schon!

Bon appétit wünscht Titanic

 Lieber Jörg Metes (5.1.1959–16.6.2024),

Lieber Jörg Metes (5.1.1959–16.6.2024),

Du warst der jüngste TITANIC-Chefredakteur aller Zeiten. Du warst der Einzige, der jemals eine klare Vorstellung davon hatte, wie das ideale Heft aussehen musste, und hast immer sehr darunter gelitten, dass sich Deine Utopie nur unzureichend umsetzen ließ. Aus Mangel an Zeit und an Mitarbeiter/innen, die bereit waren, sich Nächte um die Ohren zu schlagen, nur um die perfekte Titelunterzeile oder das richtige Satzzeichen am Ende des Beitrags auf Seite 34 zu finden.

Legendär der Beginn Deiner satirischen Tätigkeit, als Du Dich keineswegs über einen Abdruck Deiner Einsendung freutest, sondern Robert Gernhardt und Bernd Eilert dafür beschimpftest, dass sie minimale Änderungen an Deinem Text vorgenommen hatten. Das wurde als Bewerbungsschreiben zur Kenntnis genommen, und Du warst eingestellt. Unter Deiner Regentschaft begann die Blütezeit des Fotoromans, Manfred Deix, Walter Moers und Michael Sowa wurden ins Blatt gehievt, und manch einer erinnert sich noch mit Tränen in den Augen daran, wie er mal mit Dir eine Rudi-Carrell-Puppe vor dem iranischen Konsulat verbrannt hat.

Nach TITANIC hast Du viele, die ihr Glück weder fassen konnten noch verdient hatten, mit Spitzenwitzen versorgt und dem ersten deutschen Late-Night-Gastgeber Thomas Gottschalk humortechnisch auf die Sprünge geholfen. Und dass River Café, eine deutsche Talkshow, die live aus New York kam, nur drei Folgen erlebte, lag bestimmt nicht an Deinen Texten. Auf Spiegel online hieltest Du als ratloser Auslandskorrespondent E. Bewarzer Dein Kinn in die Kamera, und gemeinsam mit Tex Rubinowitz hast Du das Genre des Listenbuches vielleicht sogar erfunden, auf jeden Fall aber end- und mustergültig definiert, und zwar unter dem Titel: »Die sexuellen Phantasien der Kohlmeisen«. Und diese eine Geschichte, wo ein Psychiater in ein Möbelhaus geht, um eine neue Couch zu kaufen, und der Verkäufer probeliegen muss, wo stand die noch mal? Ach, in der TITANIC? Sollte eigentlich in jedem Lesebuch zu finden sein!

Uns ist natürlich bewusst, dass Du auch diesen Brief, wie so viele andere, lieber selber geschrieben und redigiert hättest – aber umständehalber mussten wir das diesmal leider selbst übernehmen.

In Liebe, Deine Titanic

 So ist es, Franz Müntefering!

So ist es, Franz Müntefering!

Sie sind nun auch schon 84 Jahre alt und sagten zum Deutschlandfunk, Ältere wie Sie hätten noch erlebt, wozu übertriebener Nationalismus führe. Nämlich zu Bomben, Toten und Hunger. Ganz anders natürlich als nicht übertriebener Nationalismus! Der führt bekanntlich lediglich zur Einhaltung des Zweiprozentziels, zu geschlossenen Grenzen und Hunger. Ein wichtiger Unterschied!

Findet

Ihre Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Dialog auf Augenhöhe

Zu meinen Aufgaben als Marketingexperte in einem modernen Dienstleistungsunternehmen gehört es unter anderem, unzufriedene Kunden zu beschwichtigen. Vor kurzem beschwerte sich einer von ihnen darüber, dass wir in unseren Texten immer dieselben Bausteine verwenden. Die Mail ließ mich ganz irritiert zurück. Ein Glück, dass wir für genau solche Anfragen gleich fertige Antworten haben.

Andreas Maier

 Der kästnerlesende Bläser

Es gibt nichts Gutes
außer: Ich tut’ es.

Frank Jakubzik

 Claims texten, die im Kopf bleiben

Ist »Preissturz bei Treppenliften« wirklich eine gute Catchphrase?

Miriam Wurster

 Ein Lächeln

Angesichts der freundlichen Begrüßung meinerseits und des sich daraus ergebenden netten Plausches mit der Nachbarin stellte diese mir die Frage, welches der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen sei. Sie beantwortete glücklicherweise ihre Frage gleich darauf selbst, denn meine gottlob nicht geäußerte vage Vermutung (Geschlechtsverkehr?) erwies sich als ebenso falsch wie vulgär.

Tom Breitenfeldt

 Zeitsprung

Dem Premierenpublikum von Stanley Kubricks »2001: Odyssee im Weltraum« wird der Film 1968 ziemlich futuristisch II vorgekommen sein.

Daniel Sibbe

Vermischtes

Erweitern

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Titanic unterwegs
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04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler
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09.08.2024 Bremen, Logbuch Miriam Wurster