Nur kein Gedäh! – von Martin Knepper
Hunde ≍ Babys
25 Jahre Hundehalterdasein: Ungezählte Zentner von Futtersäcken, ungezählte Haufen Stuhls, geübt mit der Tüte aufgenommen und doch immer mit dem heimlichen Grusel, dass sie reißen möge. Und viel Zeit zum Wahrnehmen auf den Gängen. So habe ich zum Beispiel schon länger die Beobachtung gemacht, dass Hunde beliebter Rassen wie etwa Golden Retriever, West Highland- und Jack-Russell-Terrier in den letzten zehn Jahren überdurchschnittlich häufig Namen wie Lilli, Mia, Leon und Paul tragen. Meine persönliche Theorie ist die, dass Kindernamen auf dem Höhepunkt beziehungsweise bei beginnendem Abflauen ihrer Popularität eine Zweitverwertung als Hundenamen erfahren, vorzugsweise für solche Rassen, die ebenfalls bereits im Begriff stehen, den Zenit ihrer Verbreitung zu überschreiten. Ich würde diese Vermutung als verifiziert betrachten, wenn ich in noch einmal zehn Jahren eine signifikante Anzahl an Möpsen, Dackeln und Chihuahuas antreffen würde, die Liam, Fynn, Hannah oder Emily heißen.
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