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Das Lyrik-Eckchen

Hippokritischer Eid
von Patric Hemgesberg

Der Sekretär schreibt Protokoll
Ein Meuchelmörder meuchelt 
Mein Arzt macht nicht das, was er soll 
Sein Fachgebiet: Er heuchelt.

Er predigt Abstinenz und frönt
Als wie ein Loch dem Klaren
Und meint, wenn er von Frühsport spricht
Zur Arbeit Porsche fahren.

Mahnt selbst die kleinste Plauze an 
Beim sterbenskranken Siechen 
Und mästet seinen kranken Darm 
Mit rotem Fleisch vom Griechen.

Was ein Arzt lehrt, ist sehr von Wert 
Für Kinder und Patienten: 
Raucht Filterlose wie ein Pferd 
Und brennt an beiden Enden!

Ach, möcht ich wie ihr Heuchler sein! 
Als Wrack moralisch glänzen 
Im Fachjargon heißt das gemein 
Schlicht: Ärsche ohne Grenzen.

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Das Lyrik-Eckchen

Quo Vadis, Rekordmeister?
von Patric Hemgesberg

Dass ihr stets Erster werden sollt –
Was müsst ihr Armen leisten!
Habt einen Titel nie gewollt
Und kriegtet doch die meisten.

Ihr deklassiert das Gegnerfeld
Mit beischlafschwachen Beinen
Wenn Neuer trifft und Müller hält
Muss Acki Watzke weinen.

Doch hat, scheint's, am Gewohnheitsrecht
Ein Champion schwer zu tragen
In einem ist der Münchner schlecht
Er möcht auch mal versagen:

Mei, Abstiegskampf. DES wär scho was.
Dem Bankrott sich ergeben!
Als Rumpeltruppe ohne Stars
Aus der Provinz erheben!

Dort rockt beim Kick zur Mittagszeit
Auf kuhdurchseuchter Weide
Von Maß und Weißwurscht gar nicht weit
Die Resi im Getreide.

In Liga Zwölf wär'n wir dahoam!
Der Mutter aller Qualen
Davon träumt feucht und ohne Scham
Der Saupreuß in Westfalen.

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Das Lyrik-Eckchen

Gib Aktienoptionen!
Ein Gangsta-Rap-Akrostichon-Sonett von Philipp Amthor

Alter, ich bin jung und wild:
Kaufe mich für Meinungsjobs! 
Toughe Lobby never stops: 
Ich bin smart und hart gechillt!

Eastcoast Ueckermünde built
Nutz ich jedem, der es will 
Ohne Scheu, just pay my bill, 
Pimp mein Konto bis es quillt!

Tatort MdB-Register? 
Interventions müssen lohnen! 
O. G., ihr Moralphilister,

Nebenbei mach ich Millionen,
Eines Tags bin ich Minister, 
Now: Gib Aktienoptionen!

aufgezeichnet von Jürgen Miedl, Produzent des Amthor-Albums "Get Rich or Grow up Tryin'"

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Das Lyrik-Eckchen

 

Die Gerd-Kochshow
von Moritz Hürtgen

Da steht ein viel gereister Mann,
Kennt Leute und kennt Länder.
Er zeigt, dass er auch kochen kann,
Und rührt in der Agenda.

Er kostet, sagt: »So schmeckt es mir,
Der Frau und auch den Armen.«
Er pflückt ein Blatt, holt Flasche Bier
Und trinkt sie aus (Erbarmen).

Ruft dann die Frau: »Komm, trödel nich!
Ganz heiß ist es am besten.«
Sie speisen und sie lieben sich
Und tragen ihre Westen.

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Das Lyrik-Eckchen

Das Land der Küchenbauer
von Philip Saß feat. Erich Kästner

Kennst du das Land, in dem man Küchen baut?
Du kennst es nicht? Du wirst es kennen lernen.
Dort wird auf Gott und Bauchgefühl vertraut,
und statt nach Drosten geht's nach den Konzernen.

Wenn dort ein Wirtschaftsweiser etwas will
(und es ist sein Beruf, etwas zu wollen),
steht Laschets Hirn erst stramm und zweitens still.
Die Läden auf! Die Rubel müssen rollen.

Kennst du das Land? Es könnte glücklich sein,
vielleicht sogar gesund, trotz fieser Viren. –
Nun lockt es Kinder in die Schulen rein,
damit sie ihre Eltern infizieren.

In ein paar Wochen fragt man dort sehr laut:
Wieso will sich Corona nicht entfernen,
wir haben doch zig Küchen hier gebaut?!
Sie wissen's nicht. Und werden's niemals lernen.

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Das Lyrik-Eckchen

Johns Hopkins
von Gunnar Homann

Wie des Nachts die Gräser singen.
Wie ein Haus sich selber baut.
Wohin Antilopen springen,
Wie ein Montag dienstags schaut.

Wie man Reichen richtig Geld zählt.
Wofür gab uns Gott den Lauch?
Wen demnächst die AFD wählt,
Und natürlich dieses auch:

Wie die Netze alter Spinnen
Halten durch Stabilität: 
All das wissen Schaftler/innen
Von John‘s Universität.

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Das Lyrik-Eckchen

Ein Zählreim für düstere Tage
von Torsten Gaitzsch

Zehn deutsche Dummerle woll'n sich am Lenz erfreu'n 
Am Montag wurde angegrillt, am Freitag warn's dann neun. 

Neun deutsche Dummerle, die feiern Tag und Nacht 
Im Club hört man das Husten nicht, bald sind es nur noch acht. 

Acht deutsche Dummerle verzichten nicht aufs Lieben 
Ein Swingerclub hat ja noch auf! Es überleben sieben. 

Sieben deutsche Dummerle, die hatten Durscht auf Beck's 
Im Bierbike fanden alle Platz, jetzt sind es bloß noch sechs. 

Sechs deutsche Dummerle fahr'n zum Erlebnispark 
Für Fünfergruppen gibt’s Rabatt! (Der Sechste liegt im Sarg.) 

Fünf deutsche Dummerle, die gehen ins Café 
Der Strohhalm kreist und morgen früh ist wieder wer passé. 

Vier deutsche Dummerle, die gaben nicht klein bei 
Doch war's im Lidl viel zu eng – da waren's nur noch drei. 

Drei deutsche Dummerle versteckten sich im Zoo 
Das Pangolin sah lustig aus; dann waren's nur noch zwo. 

Zwei deutsche Dummerle mochten nicht einsam sein 
Doch war die eine vorerkrankt. Der andre: bleibt allein. 

Ein deutsches Dummerle denkt: "Bleib' ich halt zu Haus!" 
Und trinkt in einem Zug die Ethanol-Spritzflasche aus. 

Null deutschen Dummerle gefiel die Quarantän' 
Sie riefen: "Drosten kann uns mal!" - Da waren's wieder zehn.

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hoppla, Berliner Gefängnischefs!

Drei von Euch haben laut Tagesspiegel wegen eines Fehlers der schwarz-roten Regierungskoalition statt einer Gehaltserhöhung weniger Geld bekommen. Aber der Ausbruch von Geldnöten soll durch einen Nachtragshaushalt verhindert werden. Da ja die Freundschaft bekanntlich beim Geld endet: Habt Ihr drei beim Blick auf Eure Kontoauszüge mal kurz über eine Ersatzfreiheitsstrafe für die nachgedacht, die das verbrochen haben?

Wollte diese Idee nur mal in den Raum stellen: Titanic

 Könnte es sein, »ARD-Deutschlandtrend«,

dass Dein Umfrageergebnis »Mehrheit sieht den Frieden in Europa bedroht« damit zusammenhängt, dass seit über zwei Jahren ein Krieg in Europa stattfindet?

Nur so eine Vermutung von Titanic

 Wir wollten, »SZ«,

nur mal schnell Deine Frage »Gedenkbäume absägen. Hinweistafeln mit Hakenkreuzen beschmieren. Wer macht sowas?« beantworten: Nazis.

Für mehr investigative Recherchen wende Dich immer gerne an Titanic

 Chillax, Friedrich Merz!

Sie sind Gegner der Cannabislegalisierung, insbesondere sorgen Sie sich um den Kinder- und Jugendschutz. Dennoch gaben Sie zu Protokoll, Sie hätten »einmal während der Schulzeit mal einen Zug dran getan«.

Das sollte Ihnen zu denken geben. Nicht wegen etwaiger Spätfolgen, sondern: Wenn ein Erzkonservativer aus dem Sauerland, der fürs Kiffen die Formulierung »einen Zug dran tun« wählt, schon in der Schulzeit – und trotz sehr wahrscheinlichem Mangel an coolen Freund/innen – an Gras kam, muss dann nicht so ziemlich jedes andere System besseren Jugendschutz garantieren?

Sinniert

Ihre Titanic

 Du, »Hörzu Wissen«,

weißt, wie Werbung geht! Mit »Die Sucht zu töten« machtest Du so richtig Lust auf Deine aktuelle Ausgabe, um erläuternd nachzulegen: »Bestialisch, sadistisch, rätselhaft: Was Menschen zu mordenden Monstern macht – acht Täter und die Geschichten ihrer grausamen Verbrechen.«

Wer kann sich da der Faszination der »dunklen Welt der Serienkiller« noch entziehen? Aber am Ende, liebe Hörzu Wissen, ist in diesem Zusammenhang doch die Implikation Deines Slogans »Hörzu Wissen – das Magazin, das schlauer macht!« das Allergruseligste!

Da erschauert sogar

Die True-Crime-resistente Redaktion der Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Gebt ihnen einen Lebenszyklus!

Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

 Back to Metal

Wer billig kauft, kauft dreimal: Gerade ist mir beim zweiten Sparschäler innerhalb von 14 Tagen die bewegliche Klinge aus ihrer Plastikaufhängung gebrochen. Wer Sparschäler aus Kunststoff kauft, spart also am falschen Ende, nämlich am oberen!

Mark-Stefan Tietze

 Vom Feeling her

Es hat keinen Sinn, vor seinen Gefühlen wegzulaufen. Man muss sich schon auch mal hinter einem Baum verstecken und warten, dass die das nicht merken und an einem vorbeiziehen, sonst bringt das ja alles nichts.

Loreen Bauer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg