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Das ahnungslose Portrait (17)

Charles Baudelaire – was wir* über das französische Dichtergenie wissen und was nicht

 

5. November 1872. Der kleine Charlié wird geboren, als siebtes von insgesamt fünf Baudelaire-Kindern. Die Mutter aus wohlhabendem Hause (Constantine Baudelaire, geb. Hübner) erfand während eines Absinth-getränkten Nachmittagsspazierganges den Kaugummi (»Elastique Royale«). Der Vater war bettelarm, bis er eines Tages eine Blumenhandlung in der Lotterie gewann oder von einem reichen Onkel aus der Provence erbte. Das Geschäft jedenfalls florierte!

Im Alter von vier Jahren schrieb Baudelaire seinen ersten Roman (»Die Blumen des bösen Vaters«), ja er schrieb eigentlich schon, bevor er überhaupt lesen konnte. Weitere Essays und kleinere Gedichte folgten, es wurde wirklich alles sofort wegveröffentlicht, was er so von sich gab, das Pariser Dagblatt druckte im Jahr 1879 sogar seinen wütenden Leserbrief an die Metzgerei Los Bobos, nachdem ihm dort ein verschimmeltes Paar Wiener Würstl untergejubelt wurde. Da zählte der Bub gerade sieben Lenze.

Und zwar Heribert Lenz (deutscher Zeichner), Siegfried Lenz (deutscher Schriftsteller), Leopold Lenz (deutscher Opernsänger und Komponist), Ilse Lenz (deutsche Soziologin), August Lenz (deutscher Bankier), August Lenz (deutscher Fußballspieler) und nochmal Heribert Lenz. Der Würstlschimmel hatte ihm eine höchst seltsame Vision verpasst.

Diese verarbeitete Baudelaire dann in seinem zweiten Großwerk »Le fleur de sel«, einer Lyriksammlung, die grobkörnig übersetzt so viel wie »Gesalzene Verse zum Mittag« bedeutet. Berühmt wurden Zeilen wie »Bring die Würstl her, Chérie / Ich will jetzt mehr - weniger nie«, »Remoulade, Remoulade, ramtamtam« und »wer das hier übersetzt ist doof / und damit meine ich dich stefan george«.

Überhaupt wurde der große Literat im Alter auch ein ganz großer Esser, daran erinnert z.B. noch heute die Firma Iglu mit ihrem Tiefkühl-Fischgericht »à la Baudelaire«. Derzeit ausverkauft.

 

* Elias Hauck / Tim Wolff

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Das ahnungslose Portrait (16)

Queen Elizabeth II. – was wir* über die Königin der Königinnen wissen und was nicht


O dear, es gibt so viel, was man über Queen Elizabeth II. (bürgerlicher Name: Joseph Ratzinger) nicht weiß. Zum Beispiel: Wie genau hat sie Lady Di getötet? Und warum ist sie deswegen so sympathisch?

Einiges aber weiß man mit Sicherheit: Sie kann sehr lange stillsitzen und frühstückt Gin wie andere Tonic. Und ihr Leben ist bestimmt vom Protokoll. So sehr, dass sie sich bei Elternabenden im Kindergarten von Sohn Charles immer wieder schütteln musste, wenn es hieß: “Wer schreibt heute Protokoll?” Nie hat sie mit “I, the Queen” geantwortet.

Elizabeth ist auch Königin der Fun Facts: Wussten Sie zum Beispiel, dass sie im Freundeskreis nur “El Duderino” genannt wird? Nein? Dann wird Ihnen diese Anekdote bestimmt auch gefallen:

Im Winter 1864, die Queen war damals noch blutjung, fiel aufgrund der extremen (Minus)temperaturen im ganzen Land die Heizung aus – so auch im Glockenturm des Palace of Westminster. Big Ben, die fünfte und größte der insgesamt 5 Glocken, versagte den Dienst, zusammen mit ihren vier kleineren Schwestern Small Ben, Even Smaller Ben, Mini Ben und Ridiculously Mini Small Ben. Kein Gebimmel, kein Gebammel nirgends! Die Zeit war literally eingefroren.

Die Queen war amüsiert, fand die ganze Angelegenheit sogar ganz romantisch, weite Teile der Bevölkerung wollten aber doch gerne mal wieder wissen, "wie spät es denn jetzt genau ist". Da erinnerte sich die Königin an ihre Zeit beim Militär: hatte sie doch in den Kriegswirren alte eingefrorene Kirchturmglocken wieder in Gang gesetzt, mit einigen alten Lumpen, Getriebeöl und einer Petroleumkerze. So konnte sie auch wieder ruckzuck Big Ben inklusive Geschwister wieder zum Klingen bringen. Das Volk warf vor Freude darüber alle ihre Mützen in die Höhe. Und die Uhr hat sich am Ende sogar noch bei der Königin bedankt und ihr den treuen Dienst versprochen, bis an ihr Lebensende.

God save her von daher!

 

* Sir Elias Hauck / Dame Tim Wolff

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Das ahnungslose Portrait (15)

Nostradamus – was wir* über den berüchtigten Power-Astrologen wissen und was nicht 

Nostradamus wurde im Jahre 1312 unter dem bürgerlichen Namen Jürgen Amadeus Hofstetter in Deidesheim am Rhein geboren, studierte Pseudo-Wissenschaften in Bad Quaksalb, wirkte dort viele Jahre lang als "Arzt", "Doktor" und wurde Vater von über acht Kindern, denen er regelmäßig die nächste Ohrfeige voraussagen konnte ("Gleich knallt’s!").

Was ihm trotz zahlreicher Versuche partout nicht gelingen wollte: zurückzublicken. Ein unerwarteter Huftritt bei der Feldarbeit mit dem treuen Familienackergaul Bartholomäus hatte Nostradamus im Alter von drei Jahren eine "Halssteiffigkeyth" beschert, die er trotz einer sofortigen Behandlung mit Krötenschleim nie wieder richtig weg bekam. Er lernte daraus, künftig "besser uffzepassen, was uff eyn zukommet".

1352-1361 Gefängnisaufenthalt bzw. "Lehr-und Wanderjahre" (Wikipedia). An der Universität Königsberg machte er anschließend seinen Master in Prophecies of Human History. Seine Abschlussarbeit gilt heute als die "Bibel der Prophezeihungen", hier einige erschreckend akkurate Beispiele aus der Schrift:

"all der frösche regen / der sturm komet / auf erden / kapott" (vorausschauende Beschreibung des Erdbebens von Frankfurt-Hattersheim 1833)

"am ersten theile ein spindelrad / am zweithen theile blute / jetztot ist es schonn geschehn" (hier ist wahrscheinlich der Ausbruch des 2.Weltkriegs gemeint oder die Hinrichtung Marie Antoinettes 1793)

"walle walle mit gewalle / ei wulle wulle wiedehupf / ei wie / de hupf!" (mit diesen Worten sagte er seinen eigenen Schlaganfall 1392 voraus)

Im Jahre 1408 Umschulung zum Heizungsbauer, verfasst er hochbetagt die heutige Standardschrift "Über den Werdhegang der Heitzung". Er gilt als Erfinder und Meister der Profiheizung.

Hildegard von Bingen hat er nie kennengelernt (falls Sie das interessiert), ihr aber eine große Karriere im Finanzwesen geweissagt. Und diesen Text hat er nicht kommen sehen. Tja.

 

*Elias Hauck / Tim Wolff

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Das ahnungslose Portrait (14)

Steffi Graf – was wir* über die ehem. Spitzentennisspielerin wissen und was nicht

geboren 1960 in Wimbledon. Spitzname: Hubsi. Fing klein an (Tischtennis), später Grundschultennis und Abitur in Ping Pong. Studium der Tenniswissenschaften in Melbourne. Dort eröffnete sie ein Restaurant, das bis heute ganz gut läuft, aber nicht mit ihrem Namen werben will (»Steffi Grafs secret diner Melbourne – yes, the real Steffi Graf !!!«) Hier sind vor allem die gedünsteten Langustenschwänz’ für $28.80 zu empfehlen. Dazu Cider vom Fass ($3.80 inkl. kostenlosem Refill).

Ihre eigentliche Karriere, also die mit dem Tennisschläger, liest sich indes wie im Märchen: 60-30, 30-6, 4, 8, 16, wieder 4, davon zwei im ersten Satz. Zusatzzahl 8. Wimbledon 6:3! Grand Slam 6:8, sauber gespielt, aber da ging noch mehr. Vierzig! Sechzig! Nochmal 60! Dann der legendäre Tie-Break in Beverly Hills. Trotz Muskeldehnung in Rüsselsheim dann wieder 8:6, 4:2 und 4:3. Steffi Graf Superzahl. Sie wurde zu einer eigenen Währung. Wer mit ihr rechnete, wurde reich. Steffi Graf, die Bitcoin der 80er Jahre.

Dann hieß es Spielsatzsieg, Platz abziehen, Bälle in die Dose, Schienbeinschoner an den Nagel, auf in ein Leben ohne Netz und Sandboden. Und da wurde Hubsi erst zu dem Star, der sie heute ist. Karriere als Mutter, Profilerin beim FBI, Broschendesignerin, Erfinderin der Listicles im Internet, KfZ-Mechanikerin, Verfassungsrichterin, Dosenwurstmilliardärin und Igelzüchterin der Promis. Heißt es jedenfalls – denn Steffi Graf tut das alles unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Sie ist zum J.D. Salinger des Filzballschubsens geworden. Angeblich spielt sie gelegentlich noch brillante Partien (teilweise 17:4 mit nur einem Ball), aber ausschließlich für sich. Sie soll auch verfügt haben, dass ihre Schläger nach ihrem Tod verbrannt werden.

Welch Charakter, welch Frau – Raquel Welch! Für Steffi Graf aber gilt: Wenn Boris Becker der Erfolg zu Kopf gestiegen ist, dann ist er Steffi Graf in die Füße gerutscht. Bumm.

 

*Elias Hauck / Tim Wolff 

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Das ahnungslose Portrait (13)

Die Albrechts – was wir* über die Aldi-Zwillinge wissen und was nicht.

So wenig ist über die Aldi-Erfinder und Discount-Milliardäre Karl Georg Gustav Albrecht und Heinz Sebastian "Aldi" Albrecht bekannt, dass man sich noch nicht mal sicher sein kann, ob das wirklich ihre Namen waren. Was man weiß: Einer war Nord, einer Süd. Oder umgekehrt.

Geboren wurden die beiden als Erben – aber das war ihnen nicht genug. Sie holten alles raus, was ging. Ihre Geschäftsidee war einfach bockstark. So bockstark, dass sie gleich doppelt funktionierte. Sie waren die sprichwörtlichen Brüder im Geize. Hatte der eine die Zeitung vom Vortag nochmal aufgebügelt, ging der andere in die Druckerei, um dort die übriggebliebene Druckerschwärze aus den Maschinen zu zutzeln. Schürfte der eine sein Gold am Klondyke, ließ sich der andere schon einen neuen Geldspeicher bauen. Ging der eine am Bettelstab, kauft der andere eine Bettelstabfabrik, um dem einen wiederum regelmäßig neue Bettelstäbe zu vergünstigten Konditionen anzubieten.

1979 Umzug nach Ulm. Dort lernten die beiden auch ihre Ehefrauen kennen, Elsa und ‘s Marianderl, die eine war von Beruf Möbelpackerin (hatte den kompletten Umzug nach Ulm betreut und organisiert), die andere betrieb einen kleinen Familienpuff im Herzen der Stadt (Ulm). Sie liebten sich affenartig, manchmal sogar zu viert.

Sonst sind nur (unbestätigte) Fun Facts über die Albrechts im Umlauf:

  • Der eine sammelte Pferde wie andere Hunde
  • Einer liebte die Yogurette so sehr, dass er die Dienstmagd dafür nachts aufstehen ließ
  • Sie kauften aus Prinzip nicht ein
  • Der eine musste jedesmal, wirklich jedesmal kichern, wenn er den Namen "Schlecker" hörte
  • Das bisschen, was man über sie weiß, will man gar nicht wissen

Vor einer Weile starben dann beide zu Recht. Elsa und ‘s Marianderl weilen jedoch noch quietschvergnügt unter uns und haben alle Hände voll zu tun, das sauer verdiente Geld der beiden Aldis zu verprassen. Gut!

 

* Elias Hauck/Tim Wolff

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Das ahnungslose Porträt (12)

Søren Kierkegaard – was wir* über den High-End Philosophen wissen und was nicht. Können wir überhaupt etwas wissen? Wir sind schon mittendrin in der Philosophie ...

Kierkegaard stammt vom Affen ab. Seine Eltern waren Gibbons, schwangen sich an Lianen durch die Luft, lachten und sangen wie die Disneys und knusperten sich sonntags gegenseitig die Mistkäfer aus dem Fell. »Schmeckt doch gut!« hat die Mutter dabei immer gesagt, beinahe entschuldigend. Es war ihr unangenehm.

Doch Kierkegaard wollte mehr. Stellte Fragen:

Wer hat die Kokosnuss geklaut?
Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?
Schmelzen Butterblumen?
What is love?
How much is the fish?

Er trieb mit seiner »Scheißfragerei« (Papa Gibbon) seine Familie dermaßen zur Weißglut!!! Sodass diese ihn kurzerhand auf der Autobahn aussetzte. Zum Hohn gaben sie ihm noch ein Schild in die Hand: Ich war böse stand darauf.

Das machte Kierkegaard nachdenklich. Sehr nachdenklich. So nachdenklich, dass ihm der Schädel brummte wie eine Autobahn. So fand er zum Glauben. Mit Sätzen wie "Ich denke, also liket mal meine Posts;)" wurde er praktisch über Nacht Kult.

Privat blieb er aber auf dem Boden – wenn auch nicht dem der Tatsachen. Er aß, was auf den Tisch kam. Er benutzte als Tisch, was unter sein Essen kam. Nur seine außergewöhnlich große Mistkäfersammlung galt den Zeitgenossen als extravagant.

Kierkegaard war introvertiert, dachte so viel über sich und die Welt nach, dass er Zeit seines Lebens (19. Jahrhundert rum?) nie aus Königsberg rauskam. Entsprechend gleichförmig war sein Tagesablauf: Morgens früh raus, einen Kokosnussschnitz knuspern, dann Frühsport im Sommergarten, zum Spaß ein paar Butterblumen ankokeln, dabei über Liebe (zu Gott) sinnieren, abends ein günstiges Stück Fisch, hernach Bett. Später starb er dann, wie er gelebt hatte: unspektakulär.

Aber seine Texte! Hammer!

Kierkegaard gilt bis heute als wichtigster Søren der Philosophiegeschichte, noch vor dem Vørsøkratiker Søren Søkrates.

 

* Elias Hauck/Tim Wolff

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Das ahnungslose Portrait (11)

Heiko Maas – was wir* über den Bundesaußenminister wissen und was nicht

Heiko Maas wurde nicht als Bundesaußenminister geboren. Die größten Teile seiner Kindheit verbrachte er ohne Amt. Dann wusste er plötzlich, was er werden wollte. Ihm war Hans-Dietrich Genscher im Fernsehen erschienen.

Doch der Weg ins Bundesaußenamt ist weit, Maas musste sich durch mehrere Landesaußenämter quälen. So verhandelte er zum Beispiel als Außenminister Niedersachsens einen Teilfrieden mit dem Stadtstaat Bremen – wo er zufällig auch gerade Außenminister war. Die Kanzlerin zeigte sich daraufhin beeindruckt, soll vor Zeugen ausgerufen haben: "Ach guck, wer hätte gedacht, dass ein Mensch namens Heiko es mal zu etwas bringt."

Und das stimmte dann auch. Seither lebt Heiko Maas ein Leben auf der Überholspur, wo er gerne mal den Verkehr aufhält. Er liebt kalte Suppen, heiße Klamotten und frische Zutaten. Er kann so lange die Luft anhalten, bis er wieder atmen muss. Und er wird weltweit dafür anerkannt, dass er aus Deutschland zu Besuch kommt, wenn es mal sein muss.

Privat schreibt HM kurze Gedichte, die er "Heikos" nennt, weil ihm das niemand verbieten kann. Jede Zeile, jedes Wort Heiko Maasens steckt in einem engen Korsett. Er bezeichnet die Methode als "Slim-fit-Poetry". Ein Beispiel:

Rom
die Sonne brennt
drei Wetter
Taft

Oder:

Ja die Yogurette
die steckt in
meiner
Lederjack'

Oder so:

Ich atme ein
ich atme aus
ich bin die deutsche
Micky Maus bzw Heiko Maas

Heiko Maas wohnt gerne. Einmal hat er sogar das gesamte Treppenhaus von oben bis unten durchgewienert, weil es dort tagelang "schon ziemlich sauer nach abgelaufener BBQ Soße" (H.Maas) gerochen haben soll. Nachbarn beschreiben ihn als einen regelrechten Grüß-Otto. Einfach ein netter Typ.

Wie es daher zu der Slapstick-artigen Verwüstungsorgie in der linksalternativen Rockerkneipe "Inges Dattelpalme 2" in Berlin-Wilmersdorf am vergangenen Donnerstag kommen konnte, kann sich bis heute niemand erklären. Für Details PN.

*Elias Hauck/Tim Wolff

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Briefe an die Leser

 Halt, Stromanbieter Ostrom!

Du kannst uns noch so oft auf Insta mit den vielen »reasons to join ostrom« kommen, unsere Treue gehört dem einzig wahren Rom: Westrom!

In diesem Sinne vale und semper fi von Deiner Imperialtraditionalistin Titanic

 Unzufrieden, »Deutschlandfunk Kultur«,

sind einer Deiner Instagram-Kacheln zufolge knapp 20 Prozent der Jugendlichen. Vor allem Zukunftsängste machen ihnen zu schaffen. Als serviceorientierter Wohlfühlsender hast Du aber direkt eine praktische Lösung parat, wie den jungen Leuten geholfen werden könnte. Und zwar, indem man ihnen in der Schule sogenannte Selbstregulationskompetenzen beibringe. Gut geeignet seien demnach zum Beispiel Yoga und Atemübungen.

Die aufkommende Panik einfach wegmeditieren? Zugegeben: Bei der Hilflosigkeit, die beim Gedanken an Verarmung, Klimakatastrophe und Faschismus aufkommt, keine abwegige Idee. Trotzdem schiene uns »Selbstregulation« ein irgendwie spaßigeres Konzept zu sein, wenn Du, Deutschlandfunk, es den Jugendlichen anhand der Konten von Milliardär/innen oder anhand leerstehender Luxuslofts beibrächtest!

Deine Revoluzzerkids von Titanic

 Na, lange nichts von Ihnen gehört, Seehofer, Sie alte Schabracke!

Na, lange nichts von Ihnen gehört, Seehofer, Sie alte Schabracke!

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung geben Sie Ihrer ehemaligen Chefin eine Mitschuld am Erfolg der AfD: »Ich finde, dass Angela Merkel sich keinen Zacken aus der Krone brechen würde, wenn sie mal erklärt: In der Migrationsfrage habe ich nicht jeden Tag richtig gelegen.« Nein, verkündeten Sie außerdem generös, Sie hätten »keine Triumphgefühle« ihr gegenüber, nur weil jetzt in der Flüchtlingspolitik »sehr viel von dem getan wird, was ich schon vor Jahren gefordert habe – und dafür von einigen sogar als Rechtsextremist beschimpft wurde«. Stattdessen spürten Sie nur »Genugtuung nach innen«. Natürlich: Stille, nach innen gerichtete Genugtuung posaunt man bekanntlich in die Süddeutsche … Aber wäre es nicht so oder so treffender gewesen, Sie hätten von einem »inneren Reichsparteitag« gesprochen?

Fragt Sie Ihre sprachpsychologische Praxis auf der Titanic

 Mal wieder typisch, Bundespolizei!

Du testest gerade den Einsatz von Tasern, hast Dir in einem vertraulichen Bericht aber eingestehen müssen, dass diese ihre Mannstoppwirkung oder gleich das ganze Ziel gerne mal verfehlen. Ein Grund für das Versagen der Taser ist wohl: eine »offene Softshell-Jacke«. Und das ist ja mal wieder typisch! Wer muss sich um Polizeigewalt in Taserform also keine Sorgen machen? Gutsituierte Krautwurst-Teutonen in ihren ewigen Softshell-Jacken! Komm, Bundespolizei, Rassismus kannst Du doch auch weniger auffällig, weiß aus anders gekleideter Quelle

Deine Titanic

 Und aber apropos, brigitte.de!

»Diese Angewohnheit schadet deinem Gehirn mehr, als du denkst« – eigentlich ist uns das als Vorlage zu billig. Aber schwer fällt uns der Verzicht schon!

Gewohnheitsmäßig nicht Deine Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Sprachchanges

Ist es Ihnen auch schon aufgefallen? Wir verwenden in der deutschen Sprache immer öfter Anglicisms.

Jürgen Miedl

 Ungenießbar

Zu Beginn der kalten Jahreszeit wird einem ja wieder überall Tee angeboten. Ich kann das Zeug einfach nicht trinken. Egal wie viel ich von dem brühheißen Wasser nachgieße, ich schaffe es einfach nicht, den Beutel im Ganzen herunterzuschlucken.

Leo Riegel

 Schattenseite des Longevity-Trends

Ob ich mit fast 60 noch mal Vater werden sollte? Puh, wenn das Kind 100 ist, bin ich schon 160!

Martin Weidauer

 Krass, krasser, Kasse

Wenn ich im Alltag mal wieder einen Kick suche, gehe ich kurz nach Feierabend oder samstags bei einem Discounter einkaufen. Finde ich dort eine richtig lange Kassenschlange vor, stelle ich mich nicht etwa an, sondern lege meine Einkäufe auf die nicht besetzte Kasse daneben. Hier beginnt der Nervenkitzel: Werde ich wie der letzte Idiot erfolglos auf die Öffnung der neuen Kasse warten oder wie ein allwissender Gott über den gewöhnlichen Einkäufern schweben? Mehr Spannung geht nicht. Anfängern rate ich allerdings, sich erst nach dem Schrillen, mit dem im Supermarkt Kollegen gerufen werden, an der leeren Kasse anzustellen. So kann man sich mit ein paar sicheren Erfolgen langsam an das freie Anstellen herantasten.

Karl Franz

 Bibelfest

Ich habe letztens geträumt, dass ich Teil einer christlichen Punk-Band war. Unser größter Hit: »Jesus muss sterben, damit wir leben können«.

David Sowka

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 28.10.:

    Das Schweizer Nachrichtenportal Watson preist den aktuellen Titel der Novemberausgabe im "Chat-Futter" an.

  • 03.10.: Der MDR kramt bei der Debatte, ob Ostdeutschland in den Medien schlechtgeredet wird, die Zonen-Gaby wieder hervor.
  • 26.09.:

    Noch-Grünenchefin Ricarda Lang retweetet "ihren" Onlinecartoon vom 25.09.

  • 18.09.: TITANIC-Zeichnerin Hilke Raddatz ("Briefe an die Leser") ist mit dem Wilhelm-Busch-Preis geehrt worden. Die SZLZ und der NDR berichten.
  • 12.09.:

    "Heute detoxe ich im Manager-Retreat im Taunus": TITANIC-Chefredakteurin Julia Mateus im Interview mit dem Medieninsider.

Titanic unterwegs
05.11.2024 Sylt, Feuerwache Tinnum Gerhard Henschel
05.11.2024 Frankfurt am Main, Club Voltaire »TITANIC-Peak-Preview«
07.11.2024 Hamburg, Centralkomitee TITANIC-Boygroup mit Gsella, Sonneborn und Schmitt