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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 

Noch war keine Matratze zu sehen


 

Schwieriger Fall

Ich hielt mich am Außenposten auf, um herauszufinden, weshalb ich dort war. Diese Frage beschäftigte mich sehr, denn es war nicht meine Art, irgendwo hinzureisen, schon gar nicht zum Außenposten. Also verlor ich keine Zeit mit privaten Nachforschungen, sondern ging gleich zur Polizei. "Wollen Sie Anzeige erstatten?" wurde ich vom diensthabenden Offizier gefragt.
"Gott bewahre, nein!" entfuhr es mir. "Es ist vielmehr mein dringender Wunsch, den Grund für hiesige Anwesenheit zu erfahren." "Sprechen Sie mit Kommissar Kleb", sagte der Offizier vom Dienst, "augenblicklich ist er allerdings im Außendienst. Er wurde heute morgen zur Naturstelle gerufen."
Zur Naturstelle? Ich fragte mich, wie ich dorthin kommen sollte. Da war es mein Glück, daß genau in diesem Moment ein älterer Mann die Wache betrat, der von dem Offizier mit den Worten begrüßt wurde: "Ach, der Herr Pfarrer! Na? Wieder zurück?" Hierauf erwiderte der so Angeredete, er habe den Ausflug genossen, und pries die Vorzüge des dazu benutzten Kraftwagens, den er im übrigen nun wieder zurückbringe.
"Der Eigentümer ist bereits abgereist", lautete der Kommentar des Diensthabenden. Ich mischte mich ein und machte den Vorschlag, der Herr Pfarrer könne mich, wenn der Wagen nicht sofort von seinem Besitzer gebraucht würde, doch damit zur Naturstelle chauffieren. Indem er mich scharf fixierte, entschied der Offizier: "Na gut, meinetwegen."
Wer von uns sich mehr freute, der Pfarrer oder ich, kann ich nicht sagen. Jedenfalls waren wir beide wenig später auf dem Weg zur Naturstelle. Während der gesamten Fahrt sprach mein Chauffeur von einer "neuen Marienverordnung", so daß ich froh war, endlich aussteigen zu können. Kommissar Kleb nahm gerade einen Fall auf.
"Guten Tag", sprach ich den Kommissar an. "Glauben Sie, dieser Fall hat etwas mit meinem Hiersein zu tun?"
"Wer weiß?" erwiderte er. "Möglich ist alles." "Hören Sie, Kleb", fuhr ich fort, "ich muß unbedingt wissen, weshalb ich hier bin. Finden Sie es heraus."
"Das wird nicht ganz leicht sein", meinte Kleb.





Möglicher erster Hinweis auf eine Matratze?

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Er erinnerte sich daran, wie er mit siebzehn für mehrere tausend Mark Mosel­wein an der Wohnungstür gekauft hatte. Der Kaufvertrag war zwar ungültig gewesen, doch der Minderjährige hatte die Probeflasche mit einem Schluck geleert und sich ins Treppenhaus übergeben. Das war seines Wissens das einzige Mal in seiner Jugend gewesen, daß er "richtig Spaß gehabt" hatte.

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Die abgeschlossene Kriminalgeschichte

Schwieriger Fall

Ich hielt mich am Außenposten auf, um herauszufinden, weshalb ich dort war. Diese Frage beschäftigte mich sehr, denn es war nicht meine Art, irgendwo hinzureisen, schon gar nicht zum Außenposten. Also verlor ich keine Zeit mit privaten Nachforschungen, sondern ging gleich zur Polizei.
"Wollen Sie Anzeige erstatten?" wurde ich vom diensthabenden Offizier gefragt.

"Gott bewahre, nein!" entfuhr es mir. "Es ist vielmehr mein dringender Wunsch, den Grund für hiesige Anwesenheit zu erfahren."
"Sprechen Sie mit Kommissar Kleb", sagte der Offizier vom Dienst, "augenblicklich ist er allerdings im Außendienst. Er wurde heute morgen zur Blockstelle gerufen."

Zur Blockstelle? Ich fragte mich, wie ich dorthin kommen sollte. Da war es mein Glück, daß genau in diesem Moment ein älterer Mann die Wache betrat, der von dem Offizier mit den Worten begrüßt wurde: "Ach, der Herr Pfarrer! Na? Wieder zurück?" Hierauf erwiderte der so Angeredete, er habe den Ausflug genossen, und pries die Vorzüge des dazu benutzten Kraftwagens, den er im übrigen nun wieder zurückbringe.

"Der Eigentümer ist bereits abgereist", lautete der Kommentar des Diensthabenden. Ich mischte mich ein und machte den Vorschlag, der Herr Pfarrer könne mich, wenn der Wagen nicht sofort von seinem Besitzer gebraucht würde, doch damit zur Blockstelle chauffieren. Indem er mich scharf fixierte, entschied der Offizier: "Na gut, meinetwegen." Wer von uns sich mehr freute, der Pfarrer oder ich, kann ich nicht sagen. Jedenfalls waren wir beide wenig später auf dem Weg zur Blockstelle. Während der gesamten Fahrt sprach mein Chauffeur von einer "neuen Marienverordnung", so daß ich froh war, endlich an der Blockstelle aussteigen zu können. Ich ließ mir von der Tochter des Blockwärters zeigen, wo Kommissar Kleb war. Er nahm gerade einen Fall auf.

"Guten Tag", sprach ich den Kommissar an. "Glauben Sie, dieser Fall hat etwas mit meinem Hiersein zu tun?"
"Wer weiß?" erwiderte er. "Möglich ist alles."
"Hören Sie, Kleb", fuhr ich fort, "ich muss unbedingt wissen, weshalb ich hier bin. Finden Sie es heraus."
"Das wird nicht ganz leicht sein", meinte Kleb.

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Auf vielfachen Wunsch zu Weihnachten wieder überall erhältlich

 


Hier erstmals in überarbeiteter, stark verbesserter Fassung:

Die Selbstverdauung der Inseln

Anno 1973 beobachtete Lampenbeisitzer Dolzmann von der Nullstelle aus die Selbstverdauung der Inseln. Es gab also eine thematische Verwandtschaft zwischen Dolzmann und den Inseln. Um sich aber von ihnen zu unterscheiden, lag ihm sehr daran, eine eigene Verdauungssprache zu entwickeln, die, obwohl streng und monoton, nicht mit vorsprachlichen Verdauungsgeräuschen zu verwechseln sein sollte. Als Lampenbeisitzer war Dolzmann selbst von strengem und monotonem Wesen. Manchmal bekam er auch Post von der Sparkasse. Es war gut isolierte Post, doch immer stand darin, es gäbe kein Geld.

Solange die Inseln sich nicht vollständig selbst verdaut hatten, mussten ihre Rasenflächen regelmäßig gemäht werden. Dafür war Lampenbeisitzer Dolzmann zuständig. In diesem Jahr musste er sogar einen neuen Rasenmäher kaufen, weil der alte irrtümlich von der Sparkasse gepfändet worden war. Rasenmähen war eine streng monotone Tätigkeit, Dolzmann schätzte sie nicht, obwohl er selbst, wie eingangs erwähnt, als Lampenbeisitzer durchaus von strengem und monotonem Wesen war.

Und wieder bekam er Post, diesmal von der Naturstelle. Mehr oder weniger diskret wurde Dolzmann in einer Fußnote an die fällige Anschaffung eines neuen Rasenmähers erinnert. Er wollte etwas Unflätiges durch das Sprechloch rufen, besann sich aber eines besseren. Die Rasenmäheranschaffung blieb indessen an ihm hängen. Überraschend erbot sich die Sparkasse, die Kosten dafür zu übernehmen.

Die Selbstverdauung der Inseln schritt indessen unaufhaltsam voran.

(Muss noch besser werden.)

 


Gerade in der Vorweihnachtszeit beliebt: Die Liegende Haltung

 

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König, Kassiererin und Siebenschläfer

 


 

Wer war Hector Bethlehem?

Man unternimmt rein nichts, um es herauszufinden, ist aber gleichzeitig wütend, weil man es nicht herausfindet. Es wäre angebracht, Forschung zu treiben und dabei vom Automobil bis zum Mikrowellenherd jedes Mittel zu nutzen. Man müßte die Telephonbücher aller Städte und Landgebiete sowie die Personal­akten des Heeres, der Handelsmarine und der Freiwilligen Feuerwehr überprüfen. Es wäre darüber hinaus noch erforderlich, Polizeiakten, Zeitungs­archive und Ster­­­be­register zu sichten. Aber man tut nichts dergleichen. Dazu kommt noch folgendes: Das Wissen über Hector Bethlehem ist von jeher dermaßen unterdrückt worden, daß jeder, der den Versuch unternimmt, Hector Bethlehems Identität zu bestimmen, geradezu ein nichtexistierendes Ziel verfolgt. Offiziell besteht weder in Fach- noch in breiten Bevölkerungs­kreisen die Bereitschaft, über dieses Thema Dissertationen zu schreiben und den Doktorgrad zu erwerben. Nicht einmal ein bis zwei läppische Tabellen liegen bislang vor. So wird man niemals erfahren, daß Hector Bethlehem (falls er überhaupt so hieß) in seinem ganzen Leben lediglich ein einfaches Fliegenge­stell aus zwei aufrecht stehenden Brettern zuwegegebracht hat.

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Bild.de!

»Springer hatte im Januar bundesweit für Entsetzen gesorgt«, zwischentiteltest Du mit einem Mal überraschend selbstreferenziell. Und schriebst weiter: »Nach der Enthüllung des Potsdamer ›Remigrations‹-Treffens von AfD-Politikern und Rechtsextremisten postete Springer: ›Wir werden Ausländer zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimnis. Das ist ein Versprechen.‹« Und: »In Jüterbog wetterte Springer jetzt gegen ›dahergelaufene Messermänner‹ und ›Geld für Radwege in Peru‹«.

Dass es in dem Artikel gar nicht um Dich bzw. den hinter Dir stehenden Arschverlag geht, sondern lediglich der Brandenburger AfD-Vorsitzende René Springer zitiert wird, fällt da kaum auf!

Zumindest nicht Titanic

 Du, »Hörzu Wissen«,

weißt, wie Werbung geht! Mit »Die Sucht zu töten« machtest Du so richtig Lust auf Deine aktuelle Ausgabe, um erläuternd nachzulegen: »Bestialisch, sadistisch, rätselhaft: Was Menschen zu mordenden Monstern macht – acht Täter und die Geschichten ihrer grausamen Verbrechen.«

Wer kann sich da der Faszination der »dunklen Welt der Serienkiller« noch entziehen? Aber am Ende, liebe Hörzu Wissen, ist in diesem Zusammenhang doch die Implikation Deines Slogans »Hörzu Wissen – das Magazin, das schlauer macht!« das Allergruseligste!

Da erschauert sogar

Die True-Crime-resistente Redaktion der Titanic

 Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Die Frage, weshalb Joe Biden in seinem hohen Alter noch mal für das Präsidentenamt kandidiert, anstatt sich zur Ruhe zu setzen, kommentieren Sie so: »Warum muss man eigentlich loslassen? Wenn man etwas gerne macht, wenn man für etwas lebt, dann macht man halt weiter, soweit man kann. Ich schreibe meine Bücher, weil es mir Spaß macht und weil ich nicht Golf spielen kann. Und irgendwie muss ich mich ja beschäftigen.«

Daran haben wir, Wickert, natürlich nicht gedacht, dass der sogenannte mächtigste Mann der Welt womöglich einfach keine Lust hat, aufzuhören, auch wenn er vielleicht nicht mehr ganz auf der Höhe ist. Dass ihn das Regieren schlicht bockt und ihm obendrein ein Hobby fehlt. Ja, warum sollte man einem alten Mann diese kleine Freude nehmen wollen!

Greifen Sie hin und wieder doch lieber zum Golfschläger statt zum Mikrofon, rät Titanic

 Verehrte Joyce Carol Oates,

da Sie seit den Sechzigern beinah im Jahrestakt neue Bücher veröffentlichen, die auch noch in zahlreiche Sprachen übersetzt werden, kommen Sie vermutlich nicht dazu, jeden Verlagstext persönlich abzusegnen. Vielleicht können Sie uns dennoch mit ein paar Deutungsangeboten aushelfen, denn uns will ums Verrecken nicht einfallen, was der deutsche Ecco-Verlag im Sinn hatte, als er Ihren neuen Roman wie folgt bewarb: »›Babysitter‹ ist ein niederschmetternd beeindruckendes Buch, ein schonungsloses Porträt des Amerikas der oberen Mittelschicht sowie ein entlarvender Blick auf die etablierten Rollen der Frau. Oates gelingt es, all dies zu einem unglaublichen Pageturner zu formen. In den späten 1970ern treffen in Detroit und seinen Vorstädten verschiedene Leben aufeinander«, darunter »eine rätselhafte Figur an der Peripherie der Elite Detroits, der bisher jeglicher Vergeltung entkam«.

Bitte helfen Sie uns, Joyce Carol Oates – wer genau ist ›der Figur‹, dem es die elitären Peripherien angetan haben? Tragen die Leben beim Aufeinandertreffen Helme? Wie müssen wir uns ein Porträt vorstellen, das zugleich ein Blick ist? Wird das wehtun, wenn uns Ihr Buch erst niederschmettert, um dann noch Eindrücke auf uns zu hinterlassen? Und wie ist es Ihnen gelungen, aus dem unappetitlich plattgedrückten Matsch zu guter Letzt noch einen »Pageturner« zu formen?

Wartet lieber aufs nächste Buch: Titanic

 Könnte es sein, »ARD-Deutschlandtrend«,

dass Dein Umfrageergebnis »Mehrheit sieht den Frieden in Europa bedroht« damit zusammenhängt, dass seit über zwei Jahren ein Krieg in Europa stattfindet?

Nur so eine Vermutung von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Immerhin

Für mich das einzig Tröstliche an komplexen und schwer zugänglichen Themen wie etwa Quantenmechanik, Theodizee oder den Hilbertschen Problemen: Letztlich ist das alles keine Raketenwissenschaft.

Michael Ziegelwagner

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

 100 % Maxx Dad Pow(d)er

Als leidenschaftlicher Kraftsportler wünsche ich mir, dass meine Asche eines Tages in einer dieser riesigen Proteinpulverdosen aufbewahrt wird. Auf dem Kaminsims stehend, soll sie an mich erinnern. Und meinen Nachkommen irgendwann einen köstlichen Shake bieten.

Leo Riegel

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

 Konsequent

Die Welt steckt in der Spermakrise. Anzahl und Qualität der wuseligen Eileiter-Flitzer nehmen rapide ab. Schon in wenigen Jahren könnten Männer ihre Zeugungsfähigkeit vollständig verlieren. Grund hierfür sind die Verkaufsschlager aus den Laboren westlicher Großkonzerne. Diese Produkte machen den Schädling platt, das Plastik weich und das Braterlebnis fettfrei und wundersam. Erfunden wurden diese chemischen Erfolgsverbindungen von – Überraschung – Y-Chromosom-Trägern. Toll, dass sich Männer am Ende doch an der Empfängnisverhütung beteiligen.

Teresa Habild

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
23.05.2024 Bielefeld, Theaterlabor Max Goldt
24.05.2024 Dresden, Buchladen Tante Leuk Thomas Gsella
30.05.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst »POLO«
30.05.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst Hans Traxler: »Die Dünen der Dänen«