Voting-Skandal erschüttert Norddeutschland
Nach dem Wirbel um die ZDF-Gala "Deutschlands Beste" hat auch der Norddeutsche Rundfunk Unregelmäßigkeiten bei einigen Ranking-Shows festgestellt. Betroffen sei u.a. die Sendung "Die schönsten Mühlen Norddeutschlands".
In den Chefetagen des Senders reagiert man mit Unglauben und Fassungslosigkeit. NDR-Intendant Lutz Marmor sprach vom "größten TV-Skandal der Nachkriegsgeschichte" und gab seinen sofortigen Rücktritt bekannt. Bereits am Freitagabend war das laufende Programm des Norddeutschen Rundfunks zugunsten eines Testbildes mit dem Schriftzug "Wir bitten um Vergebung" unterbrochen worden. In den Morgenstunden des folgenden Samstags wurde ein verantwortlicher Redakteur erhängt an einem Mühlenflügel aufgefunden. Seit heute mittag indessen versuchen Rettungskräfte und Spezialkommandos, das bereits zur Hälfte abgebrannte Regionalstudio Braunschweig zu evakuieren; ein wütender Mob hatte in der Nacht zum Sonntag Brandsätze gelegt und Geiseln genommen. Für das beliebte NDR-Walroß (Michael Thürnau) kam jede Hilfe zu spät. Die Innenminister der Länder Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg haben inzwischen den Untersuchungsausschuß "Mühlen der Justiz" gegründet. Auch Bundespräsident Gauck äußerte sich zu den Vorgängen: "Wir müssen nun – auch im Namen der Freiheit – sorgfältig prüfen, ob zur Aufklärung der Affäre nicht eventuell – notfalls! – das Alleräußerste unabdingbar wird. Die Bürgerinnen und Bürger haben das verfassungsmäßig verbriefte Recht zu wissen, ob die Wasserschöpfmühle Agnes im Südbrookmerland schöner ist als die Schrotmühle Altensien auf Rügen. Dafür gebe ich mein Leben."
EU-Beobachter gaben immerhin in einer Sache Entwarnung: Bei der Sendung "Die kultigsten Dachgiebel St. Peter-Ordings" seien alle Stimmen korrekt gezählt wurden.
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