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TITANIC Sports: Der Pre-Liveticker

Diesmal: Deutschland vs. Schottland  

Deutsche Schlaganfall-Hilfe, Robert-Koch-Institut und die superlaute Nachbarin von gegenüber empfehlen Ihnen sechs bis acht Stunden Schlaf? Und doch haben Sie gerade gelesen, dass das Fußballspiel erst 21:00 Uhr angepfiffen wird? TITANIC meint: Pfeifen Sie drauf! Wir prophezeien die wichtigsten Szenen des Kicks, sodass Sie wie gewohnt ab 20:00 Uhr auf der Couch wegdämmern und morgen an der Autowaschanlage trotzdem mitschimpfen können!

0. Minute: Prominenz auf der Tribüne: Markus Söder in Tarnfleck und Gummistiefeln, die Podcaster Felix Lobrecht und Tommi Schmitt sitzen links und rechts (Schmitt) von Franziska Giffey. Schmitt schwenkt ironisch eine Reichskriegsflagge. So geht unverkrampfter, cooler Patriotismus!  

1. Minute: Trotz der nach den Vorfällen im Champions-League-Finale erhöhten Sicherheitsmaßnahmen beginnt das Spiel mit drei Flitzern. Einer davon, Ersatzkeeper ter Stegen, wird von den Münchner Ordnern besonders rüde zu Boden gerungen. Die Trachtler treten ihm mehrmals in den Bauch: Milzriss, EM-Aus.  

2. Minute: "Wieder zu Gast bei Freunden" heißt das EM-Motto (Jung von Matt SPORTS, C. Metzelder). Hoffen wir, dass die Gastgeschenke nicht allzu großzügig verteilt werden.  

3. Minute: Tooor für Schottland. McGinn umkurvt die deutsche Abwehr, der Ball hoppelt an Neuer vorbei ins Tor. Die DFB-Kicker sind noch sichtlich abgelenkt von der vermaledeiten Rassismus-Diskussion nach der vermaledeiten ARD-Doku. Ein hausgemachtes Problem. Schade, wenn die eigene Presse so querschießt!  

7. Minute: Sofort reagiert Der Spiegel: In der Rubrik Debatte stellen die Forechecker von der Ericusspitze (falsche 9) die Frage: "Muss Manuel Neuer den halten?" In den Kommentaren sinniert ein User: "Wie soll Füllkrug das Land einen, wenn er nicht mal seine Zahnreihe einen kann?"  

13. Minute: Spielleiter ist heute der Belgier Clement Turpin. Eine pikante Entscheidung der UEFA, da der Referee in seiner Heimat für die Werbung für "Takis Zombie Chips spicy" scharf kritisiert wurde.  

20. Minute: Vor dem Turnier durften die Kicker zu ihren Familien. Florian Wirtz nutzte die Auszeit augenscheinlich, um Rollrasen zu verlegen. In seinem Gesicht! Glückwunsch an dieser Stelle zur gelungenen Barttransplantation.  

29. Minute: Tommi Schmitt ist nach ärztlicher Behandlung zurück auf der Tribüne: Beim Mitschreien der Nationalhymne (alle Strophen, musikalischer Hattrick) hatte er die Zunge verschluckt. Allerdings die von Franziska Giffey! Haha, verzeihen Sie den Scherz, die Bilder waren wirklich verstörend. Ähnlich verstörend wie die der besoffenen Schotten in der Münchner Innenstadt. Aber: Sie werden hier kein "Schotten dicht!"-Wortspiel lesen, versprochen.

31. Minute: Die Nachricht, dass die ARD schon wieder eine Fußball-Rassismus-Doku gelauncht hat, macht im weiten Rund die Runde. Diesmal war die provokative Hauptfrage, wie viele Menschen sich in Deutschland "mehr Arier" im Nationaldress wünschen. Angebliches Ergebnis: 88 Prozent. Frau Dr. Giffey stellt auf Instagram die Wissenschaftlichkeit des Studiendesigns in Frage.

40. Minute: Entwarnung! Die Doku ist nicht so kritisch wie gedacht. Der interviewte Thomas Müller (Vorfahren in Südtirol, Italien, somit Person of Color) negiert jeglichen Rassismus beim DFB. Erleichterung allenthalben, Szenenapplaus für Müller.  

43. Minute: Tooor für Schottland. Rüdiger schießt McGinn an, der Ball prellt ohne dessen Zutun ins deutsche Tor. Neuer behäbig wie ein Haggis. Felix Lobrecht gestikuliert in Richtung der schottischen Auswechselspieler und macht dabei abschätzige Dudelsack-Bewegungen.  

45. Minute: Die Arena kocht (Deutschländerwürstchen für die Halbzeit). Wird das zweite Sommermärchen zum ersten Summernightmare? Noch stemmen sich die Fans dagegen! 

Halbzeit: Apropos: Zur Pause landet ein Hubschrauber im Mittelkreis. Eine Franz-Beckenbauer-selig-Pappfigur wird aufgestellt. Das Stadion ist so still wie nie (auf der Leinwand werden Verstöße gegen das Stille-Gebot mit hohem Bußgeld bedroht).  

50. Minute: Jetzt hilft nur noch Galgenhumor, das ZDF schaltet Thomas Gottschalk zu. Der kalauert: "Bei den Schotten spielen doch alle nur dritte Liga. Außer Andy Robertson, der spielt vierte!"  

58. Minute: Welch unterirdische Leistung der Nagelsmann-Elf: Nicht weniger als den Pflegenotstand beenden, die Ampel-Regierung vom Platz fegen und den kollektiven "L’Amour toujours"-Ohrwurm durch einen von "Major Tom" ersetzen – das waren die erklärten Ziele (Goals) für heute.  

69. Minute: Immer wieder Schmitt: Der Podcaster gilt als nah dran an der Mannschaft. Auch heute ist sein Platz auf der VIP-Tribüne nur zehn Meter vom Team entfernt.  

73. Minute: Sein Plan geht bis dato voll auf: Schottland-Coach Steve Clarke wurde von der Presse als "Anti-Nagelsmann" betitelt. "Er ist also eine Schraubenfrau, versteht ihr?" (Mario Basler via Facebook)  

88. Minute: Flo Wirtz sucht seinen kongenialen Partner Jamal Musiala. Der verstolpert kläglich, liegt dann am Boden, als Wirtz‘ Pass ihn erreicht. Alle ziehen an einem Strang. Genauer gesagt am "Auftaktniederlage"-Handlungsstrang. Giffey greift erneut zum Handy und kritisiert, dass der TikTok-Account der AfD das Land besser einen könne als "diese Gurkentruppe". Sie deutet an, EM-Maskottchen Albärt in Loch Ness ertränken zu wollen.  

90. Minute: Und dann ist da doch noch dieser eine Moment, der das Land vereinen könnte! Genau, der Polen-Moment (wie 1939 und 2006): Henrichs auf Sané, der schneller als Robertson, dann Flanke auf Füllkrug, "Fülle" macht ihn mit dem Unterleib. Co-Kommentator Oliver Neuville konstatiert traurig: "Ich habe ihn seinerzeit leider nicht mit der Vorhaut versenken können!" Turpin pfeift ab und hält eine Chipstüte in die Kamera.  

Danke fürs Mitfiebern und eine erholsame Nacht!  

 

Martin Weidauer 

Kategorie: Allgemein



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Briefe an die Leser

 Really, Winona Ryder?

Really, Winona Ryder?

In einem Interview mit der Los Angeles Times monierten Sie, dass einige Ihrer jungen Schauspielerkolleg/innen sich zu wenig für Filme interessierten. Das Erste, was sie wissen wollten, sei, wie lange der Film dauere.

Wer hätte gedacht, Ryder, dass Sie als Kind aus der Glanzzeit des Fernsehkonsums einmal die Nase rümpfen würden, weil junge Menschen möglichst wenig vor der Glotze sitzen und sich stattdessen lieber bewegen wollen? Davon abgesehen: Sind Sie sicher, dass sich die Abneigung gegen Cineastisches und das Verlangen, bereits beim Vorspann die Flucht zu ergreifen, nicht nur auf Werke beziehen, in denen Sie mitspielen?

Fragt sich Ihre Filmconnaisseuse Titanic

 Keine Frage, DHT Speditionsgesellschaft,

steht da auf Deinen Lkw, sondern eine Aussage: »Lust auf Last«.

Als Du damit auf der Autobahn an uns vorbeirauschtest, waren wir erst mal verwirrt: Kann man wirklich Lust auf etwas haben, was laut Duden »durch sein Gewicht als drückend empfunden wird«? Erst dachten wir noch, dass Du vielleicht was anderes damit meinst. »Last Christmas, I gave you my heart«, »Last uns froh und munter sein«, »I last my heart in San Francisco« – irgendwie so was.

Aber offenbar behauptest Du tatsächlich einfach, dass Du Spaß an der monotonen und zermürbenden Aufgabe hättest, dem Kapitalismus seine Waren über die stinkenden Autobahnen zu fahren, dabei Sonntage auf zugepissten Autohöfen zu verbringen und Dich beim Überholmanöver von Teslas und Audi A-Sonstwas anhupen zu lassen. Diese »Lust« wünschen wir Dir von ganzem Herzen, aber vermuten doch ganz stark, dass Dir der Spruch von jemandem auf den Lkw diktiert wurde, der bei der Berufswahl »Lust auf Marketing« hatte und seine Mittagspausen nicht in der Fahrerkabine, sondern beim Bagel-Laden in der Innenstadt verbringt.

Fahren an der nächsten Ausfahrt ab: Deine Leichtgewichte von Titanic

 Sie wiederum, André Berghegger,

haben als Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes nach dem Einsturz der Dresdner Carolabrücke eine »Investitionsoffensive für die Infrastruktur« gefordert, da viele Brücken in Deutschland marode seien. Diese Sanierung könnten jedoch Städte und Gemeinden »aus eigener Kraft kaum tragen«, ergänzten Sie. Mit anderen Worten: Es braucht eine Art Brückenfinanzierung?

Fragt Ihre Expertin für mehr oder weniger tragende Pointen Titanic

 Bitte schön, Annika Stechemesser!

Sie sind Klimaforscherin in Potsdam, wurden in der Frankfurter Rundschau am Tag nach den brisanten Landtagswahlen zum Thema »effektiver Klimaschutz« interviewt, und da wir heute auf keinen Fall Witze mit Namen machen wollen, lassen wir das einfach mal so stechen, äh, stehen!

Ganz lieb grüßt Ihre Titanic

 Philipp Bovermann (»SZ«)!

Früher hatten Sie Angst vor der Klimakatastrophe. Heute sind Sie Mitte dreißig und haben dazugelernt: »Ich kann heute nur noch darüber staunen, wie wenig tief mich die Tatsache bekümmert, dass der Planet überhitzt, dass Arten verschwinden, Ökosysteme kollabieren, Regenwälder brennen, Meeresböden sich in Wüsten verwandeln. Menschen werden sterben, Menschen sterben schon heute, das Leid der Tiere sprengt alle Vorstellungskraft – aber jetzt stehe ich auf meinem Balkon, habe mir ein Leben aufgebaut, mit einem tollen Job, einer tollen Frau, einer tollen Tochter, unten auf dem Teich schwimmt eine Entenfamilie vorbei, und geblieben ist nur die sanfte Sorge, dass ich mir zu wenig Sorgen mache. Ich grusele mich vor mir selbst. Aber nur ein winziges bisschen.« Denn »vielleicht ist es rational, wegen des Klimawandels ruhig zu bleiben und sich auf das Leid im Hier und Jetzt zu konzentrieren. Die Welt wird schon nicht gleich untergehen.«

Nein, Kollege Bovermann, wird sie nicht, jedenfalls Ihre nicht. An den Menschen in Südostasien oder Osteuropa, betroffen von einem exemplarischen Regen aus der neuen Klimagegenwart, schwimmen derweil keine Entenfamilien, sondern ihre toten Töchter vorbei, während Sie sich so arg auf das Leid im Hier und Jetzt konzentrieren, dass es alle Vorstellungskraft sprengt.

Vorm ewigen Jungspießer gruselt’s da ein bisschen: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Jeder kennt ihn

Die Romantrilogie auf der Geburtstagsfeier, das Raclettegerät auf der Taufe, die Gartenfräse zur Beerdigung: Ich bin der Typ in deinem Bekanntenkreis, der dir geliehene Sachen in den unmöglichsten Situationen zurückgibt.

Leo Riegel

 Mitläuferin? Ganz im Gegenteil!

Meine Oma fuhr im Widerstand Motorrad.

Andreas Maria Lugauer

 Schrödingers Ruhebereich

Wenn es im Abteil so still ist, dass ein Fahrgast einschläft und dann übertrieben laut schnarcht.

Loreen Bauer

 Aus der militärgeschichtlichen Forschung

Feldjäger sind auch nur Sammler.

Daniel Sibbe

 Quo vadis, Fortschritt?

Unfassbar: Nach so vielen Jahren des Horrorfilms gruseln sich die Leute noch vor der Nosferatu-Spinne. Wann taucht in unseren Breiten endlich die Slasher- oder Zombie-Spinne auf?!

Mark-Stefan Tietze

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Das schreiben die anderen

  • 03.10.: Der MDR kramt bei der Debatte, ob Ostdeutschland in den Medien schlechtgeredet wird, die Zonen-Gaby wieder hervor.
  • 26.09.:

    Noch-Grünenchefin Ricarda Lang retweetet "ihren" Onlinecartoon vom 25.09.

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    Die FR erwähnt den "Björnout"-Startcartoon vom 28.08.

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25.10.2024 Potsdam, Waschhaus-Arena Thomas Gsella