Mehr Schein als Sein
20 Jahre nach der Einführung des Euro hat die Europäische Zentralbank (EZB) angekündigt, die bestehenden Euro-Scheine einem Facelift zu unterziehen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte, es sei "an der Zeit, das Aussehen unserer Banknoten zu überarbeiten, damit sie für jeden Europäer jeden Alters und jeder Herkunft aussagekräftiger werden". So sollen die neuen Scheine merklich kleiner sein als die bisherigen, um der finanziellen Situation vieler EU-Bürger Rechnung zu tragen, dass es an allen Ecken und Enden fehlt. Zudem könnte so aufgrund des praktischen Kleinformats bei weiter steigender Inflation mehr Papiergeld für den täglichen Lebensmitteleinkauf in den mitgeführten Schubkarren gestapelt werden. Auch die unpassende Buntheit der aktuellen Noten dürfte einer einheitlichen Farbgestaltung mit verschiedenen Schattierungen vom blassen Negativzins-, über ein kräftiges Saldo- bis hin zu einem tiefen Disporot weichen. Einzige Ausnahme hierbei bildet der künftig nur noch in geringer Auflage gedruckte und in Umlauf gebrachte 200-Euro-Schein in Neidgelb. Ebenso herrscht bei den Kriterien für die Motivauswahl unter den Bänkern der EZB bereits insofern Einigkeit, dass auf eine Perspektive tunlichst verzichtet werden sollte.
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