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Meditation und Markt mit Dax Werner

Blogger, Vorbild, Mensch: Ich und Don Alphosno

Liebe Sommermäuse,

vielleicht ist es die Hitze, vielleicht auch der Mangel an richtig heißen Themen, jedenfalls habe ich mich heute für ein richtig privates Thinkpiece entschieden. Heute möchte ich einen seltenen Einblick gewähren in das Innenleben von Dax Werner. Being DW. Sicherheitsbügel runterklappen, Taschentücher bereithalten. Confession Time.

Jeder, der wie ich im Internet Sachen aufschreibt, braucht starke Vorbilder, die ihn prägen, motivieren und immer wieder zu intellektuellen Höchstleistungen pushen. Und mein Vorbild, mein Leuchtturm ist – auch wenn das jetzt den ein oder anderen überraschen mag – der frühere FAZ-Blogger und heute bei der "Welt" dienende Don Alphonso. Ich bekenne: Es ist gelinde gesagt einfach nur mad inspiring, was Fonsi oder der "Don" – wie wir Fans ihn liebevoll nennen – da seit Jahrzehnten in der digitalen Welt wegarbeitet. Dieser Mann geht das Ding über die Distanz, egal ob auf zwei Rädern am Berg oder in der Debatte im World Wide Web. Von ihm habe ich gelernt: Voll draufgehen, wenn es sein muss. Aber auch: Rückzug, wenn es nicht mehr anders geht.*

Und ich finde, bei allen Unterschieden verbindet uns auch eine ganze Menge, zum Beispiel: die Faszination für den Radsport, unsere geringe Reichweite bei Twitter und dass wir beide kleine Männer mit Fantasienamen im Internet sind. Und last but not least, dass wir uns beide irrational lange in ein völlig belangloses Nischen-Thema reinsteigern können: Mein Nischenthema heißt Don Alphonso, Fonsis Nischenthema ist aktuell Instagram-Accounts von Grünen und Klimaaktivisten. Zoomen wir da mal rein.

Alphonso ist – simply said – der letzte Ein-Mann-Rechercheverbund in Deutschland. Während andere Medienhäuser sich zu riesigen Allianzen wie z.B. WDR, NDR und SZ zusammen-mergen müssen, um überhaupt noch irgendwas Investigatives zustande zu bringen, schmeißt der Don sein Instagram an und klickt sich nächtelang durch die Profile von Grünen-Politikern, um anhand der Foto-Ortsmarken den Pro-Kopf-Kerosin-Verbrauch ganzer Landtagsfraktionen zu berechnen. Data Porn at its best. Einmal ausrecherchiert, wird dieses brillante Stück Journalismus jedoch nicht hinter der "Welt"-Paywall versteckt, sondern vom Don selbst liebevoll kuratiert in einem hundertteiligen Twitter-Thread zur Verfügung gestellt, in dem jeder Tweet mit Instagram-URL auf ein Foto aus Paraguay oder Thailand verweist. Wie sehr kann ein Mensch Internet verstanden haben? Sogar Hashtags wie #Interkontinentalkoessler oder #Langstreckluisa werden mit reingearbeitet (sicher dient die Verschlagwortung nur der besseren Wiederauffindbarkeit). Der Don ist wütend und das spürt man auch.

Vor soviel intellektuellem Esprit muss auch der Chef den Hut ziehen: "Welt"-Boss Poschardt kommentiert die raffinierte und überhaupt nicht angestrengt wirkende Kampagne seines Kolumnisten auf Twitter so: Fonsi habe "einen guten Punkt gemacht". Es tut wahrscheinlich einfach gut, wenn es neben den ganzen verkrampften Diskursen der Linken und Identitätspolitiken mal wieder einen inspirierenden, vor Leichtigkeit nur so davonfliegenden Debattenbeitrag zu lesen gibt.

Ich habe mich damit abgefunden, publizistisch wahrscheinlich nie auf dem Level des Don spielen zu können. Aber ich bin #dankbar, soviel von ihm lernen & mitnehmen zu dürfen!

Ehrfurchtsvolle Grüße an den Tegernsee

Dax Werner 

*Zum Beispiel, als "irgendjemand" dazu aufrief, Fonsi unter jeden Tweet "cooler bzw. starker Spruch" zu kommentieren und der Don seinen Twitterkanal kurzzeitig auf privat stellen musste.

Kategorie: Meinung



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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hey, »Zeit«,

Deine Überschrift »Mit 50 kann man noch genauso fit sein wie mit 20«, die stimmt vor allem, wenn man mit 20 bemerkenswert unfit ist, oder?

Schaut jetzt gelassener in die Zukunft:

Deine Titanic

 Du, »Brigitte«,

füllst Deine Website mit vielen Artikeln zu psychologischen Themen, wie z. B. diesem hier: »So erkennst Du das ›Perfect-Moment -Syndrom‹«. Kaum sind die ersten Zeilen überflogen, ploppen auch schon die nächsten Artikel auf und belagern unsere Aufmerksamkeit mit dem »Fight-or-Flight-Syndrom«, dem »Empty-Nest-Syndrom«, dem »Ritter-Syndrom« und dem »Dead- Vagina-Syndrom«. Nun sind wir keine Mediziner/innen, aber könnte es sein, Brigitte, dass Du am Syndrom-Syndrom leidest und es noch gar nicht bemerkt hast? Die Symptome sprechen jedenfalls eindeutig dafür!

Meinen die Hobby-Diagnostiker/innen der Titanic

 Ciao, Luisa Neubauer!

»Massendemonstrationen sind kein Pizza-Lieferant«, lasen wir in Ihrem Gastartikel auf Zeit online. »Man wird nicht einmal laut und bekommt alles, was man will.«

Was bei uns massenhaft Fragen aufwirft. Etwa die, wie Sie eigentlich Pizza bestellen. Oder was Sie von einem Pizzalieferanten noch »alles« wollen außer – nun ja – Pizza. Ganz zu schweigen von der Frage, wer in Ihrem Bild denn nun eigentlich etwas bestellt und wer etwas liefert bzw. eben gerade nicht. Sicher, in der Masse kann man schon mal den Überblick verlieren. Aber kann es sein, dass Ihre Aussage einfach mindestens vierfacher Käse ist?

Fragt hungrig: Titanic

 Ziemlich beunruhigt, Benjamin Jendro,

lässt uns Ihr vielzitiertes Statement zur Verhaftung des ehemaligen RAF-Mitglieds Daniela Klette zurück. Zu dem beeindruckenden Ermittlungserfolg erklärten Sie als Sprecher der Gewerkschaft der Polizei: »Dass sich die Gesuchte in Kreuzberg aufhielt, ist ein weiterer Beleg dafür, dass Berlin nach wie vor eine Hochburg für eine gut vernetzte, bundesweit und global agierende linksextreme Szene ist.«

Auch wir, Jendro, erkennen die Zeichen der Zeit. Spätestens seit die linken Schreihälse zu Hunderttausenden auf die Straße gehen, ist klar: Die bolschewistische Weltrevolution steht im Grunde kurz bevor. Umso wichtiger also, dass Ihre Kolleg/innen dagegenhalten und sich ihrerseits fleißig in Chatgruppen mit Gleichgesinnten vernetzen.

Bei diesem Gedanken schon zuversichtlicher: Titanic

 Wie bitte, Extremismusforscher Matthias Quent?

Im Interview mit der Tagesschau vertraten Sie die Meinung, Deutschland habe »viel gelernt im Umgang mit Hanau«. Anlass war der Jahrestag des rassistischen Anschlags dort. Das wüssten wir jetzt aber doch gern genauer: Vertuschung von schrecklichem Polizeiverhalten und institutionellem Rassismus konnte Deutschland doch vorher auch schon ganz gut, oder?

Hat aus Ihren Aussagen leider wenig gelernt: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Frühlingsgefühle

Wenn am Himmel Vögel flattern,
wenn in Parks Familien schnattern,
wenn Paare sich mit Zunge küssen,
weil sie das im Frühling müssen,
wenn überall Narzissen blühen,
selbst Zyniker vor Frohsinn glühen,
Schwalben »Coco Jamboo« singen
und Senioren Seilchen springen,
sehne ich mich derbst
nach Herbst.

Ella Carina Werner

 Überraschung

Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

 Man spürt das

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich in New York. Was soll ich sagen: Da war sofort dieses Gefühl, als ich zum ersten Mal die 5th Avenue hinunterflanierte! Entweder man spürt das in New York oder man spürt es eben nicht. Bei mir war sie gleich da, die Gewissheit, dass diese Stadt einfach null Charme hat. Da kann ich genauso gut zu Hause in Frankfurt-Höchst bleiben.

Leo Riegel

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt
08.04.2024 Oldenburg, Theater Laboratorium Bernd Eilert mit Klaus Modick