Newsticker

Nur diese Kategorie anzeigen:Kurtchen Sahne Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Glanz und Elend des Kurtchen Sahne. Ein Wochenend-Fortsetzungsroman (67)

(Was bisher geschah)

"Kinder, Kinder!"

Kurtchen fuhr, wie ertappt, zusammen, aber Gernolf, der tatsächlich gute Laune zu haben schien, hatte nichts Ironisches im Blick, sondern wollte wohl einfach der Überraschung übers eigene Wohlbefinden Laut verschaf­fen. Er warf sich neben Kurtchen in den Stuhl, schon dann das Hinterteil auf die vordere Stuhlkante, legte die Hände wie zur Demonstrati­on auf die Lehnen und streckte die Beine weit von sich, wie um durch explizites Fläzen den Eindruck großartiger Entspanntheit zu unterstreichen.  

"Na, ausgeschlafen?" fragte er Kurtchen und äugte wohlwollend.

"Weiß nicht", sagte Kurtchen wahrheitsgemäß. "Allerdings hatte ich gestern auch nicht das im Bier, was du hattest. Auch wenn es scheint's erst mit Ver­zögerung wirkt."

Gernolf hatte keine Mühe, die Anspielung zu verstehen.

"Ach weißt du", sagte er, ironisch den Altersweisen spielend, wie er es gerne tat, "man soll die Feste feiern, wie sie fallen, und was kümmert mich frem­der Leute Geschwätz von gestern."

"Feste", sagte Kurtchen und dehnte das Wort so, daß es als Frage zu verstehen war.

"Na ja", sagte Gernolf, und die Ironie verschwand aus seiner Stimme. „Müh­sam nährt sich das Eichhörnchen. Im Ernst“, er drehte den Kopf so weit nach hinten, wie es seine Sitzposition erlaubte, und hielt Ausschau nach der Be­dienung. "Ich habe einen Entschluß gefaßt."

"Ach", machte Kurtchen und schämte sich sofort für seinen Sar­kasmus, auf den Gernolf, dem es tatsächlich ernst zu sein schien, aber nicht einging, vielleicht hatte er ihn auch nicht registriert, auch Kurtchens blaugelb schimmernde Beule war ihm noch nicht aufgefallen. Er schaute haarscharf an der Schweizer Kleinfamilie vorbei, als habe er sich vorgenommen, den Taxi­stand, der sich jenseits der Straße befand, einmal genauer in Augenschein zu nehmen.

"Weißt du", und wie zur Bekräftigung zog Gernolf die Beine an und unter sich, legte die Hände auf den Schenkeln ab und machte sich aufrecht, "dein Fred hat recht. Also, weniger mit dem Geficke jetzt, aber wie er die Sache angeht. Sein Schreiben, meine ich."

Kurtchen drehte sich in seinem Stuhl und machte, damit der Freund sich ganz auf seinen Bericht konzentrieren könnedie Bedienung auf sich aufmerksam, zeigte mit dem Finger auf seinen Kaffee und beschrieb mit demselben Finger ein paar lose Kreise, damit nonverbal „dasselbe noch mal“ in Auftrag gebend, und fragte sich unwillkürlich, was Gernolf mit dem weniger meinte. Hatte Gernolf Freds Frau also bloß weniger gefickt, als es Fred eventuell glaubte? Weniger oft? Oder weniger doll? Kurtchen begann, seine Bedenken, was ein Zusammentreffen von Gernolf und Fred betraf, zurückzustellen, die Geschichte schien noch längst nicht ausgereizt. (wird fortgesetzt)

Kategorie: Kurtchen Sahne



Eintrag versenden Newstickereintrag versenden…
Felder mit einem * müssen ausgefüllt werden.

optionale Mitteilung an den Empfänger:

E-Mail-Adresse des Absenders*:

E-Mail-Adresse des Empfängers*
(mehrere Adressen durch Semikolon trennen, max. 10):

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Also wirklich, »Spiegel«!

Bei kleinen Rechtschreibfehlern drücken wir ja ein Auge zu, aber wenn Du schreibst: »Der selbst ernannte Anarchokapitalist Javier Milei übt eine seltsame Faszination auf deutsche Liberale aus. Dabei macht der Rechtspopulist keinen Hehl daraus, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, obwohl es korrekt heißen müsste: »Weil der Rechtspopulist keinen Hehl daraus macht, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, müssen wir es doch anmerken.

Fasziniert von so viel Naivität gegenüber deutschen Liberalen zeigt sich

Deine Titanic

 Aaaaah, Bestsellerautor Maxim Leo!

In Ihrem neuen Roman »Wir werden jung sein« beschäftigen Sie sich mit der These, dass es in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein wird, das maximale Lebensalter von Menschen mittels neuer Medikamente auf 120, 150 oder sogar 200 Jahre zu verlängern. Grundlage sind die Erkenntnisse aus der sogenannten Longevity-Forschung, mit denen modernen Frankensteins bereits das Kunststück gelang, das Leben von Versuchsmäusen beträchtlich zu verlängern.

So verlockend der Gedanke auch ist, das Finale der Fußballweltmeisterschaft 2086 bei bester Gesundheit von der heimischen Couch aus zu verfolgen und sich danach im Schaukelstuhl gemütlich das 196. Studioalbum der Rolling Stones anzuhören – wer möchte denn bitte in einer Welt leben, in der das Gerangel zwischen Joe Biden und Donald Trump noch ein ganzes Jahrhundert so weitergeht, der Papst bis zum Jüngsten Gericht durchregiert und Wladimir Putin bei seiner Kolonisierung auf andere Planeten zurückgreifen muss? Eines will man angesichts Ihrer Prognose, dass es bis zum medizinischen Durchbruch »im besten Fall noch 10 und im schlimmsten 50 Jahre dauert«, ganz bestimmt nicht: Ihren dystopischen Horrorschinken lesen!

Brennt dann doch lieber an beiden Enden und erlischt mit Stil: Titanic

 Erwischt, Bischofskonferenz!

In Spanien haben sich Kriminelle als hochrangige Geistliche ausgegeben und mithilfe künstlicher Intelligenz die Stimmen bekannter Bischöfe, Generalvikare und Priester nachgeahmt. Einige Ordensfrauen fielen auf den Trick herein und überwiesen auf Bitten der Betrüger/innen hohe Geldbeträge.

In einer Mitteilung an alle kirchlichen Institutionen warntest Du nun vor dieser Variante des Enkeltricks: »Äußerste Vorsicht ist geboten. Die Diözesen verlangen kein Geld – oder zumindest tun sie es nicht auf diese Weise.« Bon, Bischofskonferenz, aber weißt Du, wie der Enkeltrick weitergeht? Genau: Betrüger/innen geben sich als Bischofskonferenz aus, raten zur Vorsicht und fordern kurz darauf selbst zur Geldüberweisung auf!

Hat Dich sofort durchschaut: Titanic

 Gude, Fregatte »Hessen«!

Du verteidigst Deutschlands Demokratie zur Zeit im Roten Meer, indem Du Handelsrouten vor der Huthi-Miliz schützt. Und hast schon ganz heldenhaft zwei Huthi-Drohnen besiegt.

Allerdings hast Du auch aus Versehen auf eine US-Drohne geschossen, und nur einem technischen Fehler ist es zu verdanken, dass Du nicht getroffen hast. Vielleicht ein guter Grund für die USA, doch nicht auf der Erfüllung des Zwei-Prozent-Ziels zu beharren!

Doppelwumms von Titanic

 Hallo, faz.net!

»Seit dem Rückzug von Manfred Lamy«, behauptest Du, »zeigt der Trend bei dem Unternehmen aus Heidelberg nach unten. Jetzt verkaufen seine Kinder die Traditionsmarke für Füller und andere Schreibutensilien.« Aber, faz.net: Haben die Lamy-Kinder nicht gerade davon schon mehr als genug?

Schreibt dazu lieber nichts mehr: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

 Bilden Sie mal einen Satz mit Distanz

Der Stuntman soll vom Burgfried springen,
im Nahkampf drohen scharfe Klingen.
Da sagt er mutig: Jetzt mal ehrlich –
ich find Distanz viel zu gefährlich!

Patrick Fischer

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 Neulich

erwartete ich in der Zeit unter dem Titel »Glückwunsch, Braunlage!« eigentlich eine Ode auf den beschaulichen Luftkurort im Oberharz. Die kam aber nicht. Kein Wunder, wenn die Überschrift des Artikels eigentlich »Glückwunsch, Braunalge!« lautet!

Axel Schwacke

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt