Gefährlicher und teurer als erwartet: der Atomausstieg
In acht Jahren ist Schluß mit der Kernkraft. Klar, daß die Kraftwerksbetreiber sich da zweimal überlegen, ob die geplatzte Rohrleitung des dreifach gesicherten Notkühlsystems noch ausgetauscht werden muß. Viele Leitstellen sind abends schon nicht mehr besetzt, die Meiler fahren per Zeitschaltuhr herunter. In den Außenwänden der Reaktorgebäude klaffen mancherorts handtellergroße Löcher. Kein Problem, beruhigen die Betreiber, verschafft das doch nachts zusätzliche Kühlung.
Sorgen bereitet da eher das zunehmend demoralisierte Personal. Während häufiger und langwieriger Abschaltintervalle vertreiben sich viele Reaktorfahrer die Zeit mit stundenlangem "World of Kernkraft"-Sessions oder ziehen sich Musikclips von "Brennelement of Crime" oder "Kraftwerk" auf Youtube rein. Immerhin: Die Betreiber mühen sich, ihre Mitarbeiter durch Betriebssportmaßnahmen fit zu halten. Besonders beliebt: Reaktorwandschießen und Brennstabhochsprung. Nichtsdestotrotz lassen sich viele wegen erfundener AKW-wehchen wochenlang krankschreiben.
Jahrelang haben die Unternehmen gigantische Gewinne eingefahren und in gläserne Bürotürme mit künstlichen Vattenfällen gesteckt, nun jammern sie hemmungslos herum, beklagen astronomische, angeblich unvorhersehbare Folgekosten des Ausstiegs. Die Materialmengen, die beim Rückbau der Anlagen anfallen, sind tatsächlich enorm. Vom privaten Siedewasserkocher bis zum Ladekran – alles muß sicher eingelagert werden. Stark radioaktives Material muß unter die Erde, schwach verstrahltes Zeug kann zur Beheizung öffentlicher Schwimmbäder und Amtsstuben herhalten.
Obwohl der Staat dadurch finanziell stark profitiert, will die Bundesregierung natürlich auch die Konzerne ordentlich zur Kasse bitten, etwa durch zinslose Darlehen, die – je nach Spaltprodukt – flexibel zurückgezahlt werden können. Beispiel Plutonium: Nach 100 000 Jahren würde die erste Rate fällig, dann natürlich nur noch die Hälfte des ursprünglich vereinbarten Betrags, logisch! Die restlichen ca. 5000 Fantastilliarden werden per Sonderabgabe von Grünen-Wählern und Ökostromwechslern, die mit ihren norwegischen Naturstrompaketen schon jetzt das deutsche Wasserleitungsnetz verstopfen, eingetrieben. Völlig zurecht, haben sie doch mit ihrem hysterischen Verhalten für das vorzeitige Aus der sichersten Kernkraftwerke der Welt gesorgt!
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