Newsticker

Nur diese Kategorie anzeigen:Gärtners Sonntagsfrühstück Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Ihre letzte Chance – Hitler (Arbeitstitel)

Was „Günther Jauch“ angeht, halte ich es mit der Interventionskriegstaktik der westlichen Wertegemeinschaft: Schnell rein, schnell raus, und Rekordzeit dürfte meine Verweildauer bei der Sendung vom vergangenen Sonntag gewesen sein, deren Thema, das Nichtwählen als Protestform und allfälliger Indikator einer Legitimationskrise, meinen inneren Sicherheitsrat, dessen Grundprinzip eigentlich die Nichteinmischung in die Angelegenheiten des souveränen Talkshowwesens ist, davon überzeugt hatte, vor dem Elend nicht länger die Augen zu verschließen. Jedenfalls hatte ich mich eben erst im noch warmen Sitz meiner Aufklärungskanzel zurechtgesetzt, als einer dieser Rebellen ins Bild rutschte, die im normalen Leben, dafür haben meine Dienste schlüssige und unwiderlegbare Beweise (Bart!), Verwaltungsfachwirt, Speditionskaufmann oder Sportlehrer sind. Warum er nichtwähle, fragte der schändliche, ewige Diktator Jauch, und der Rebell, der sich hundertmal am Tag vom Regime die Butter vom Brot klauben läßt, dessen Faß auf dem ewigen Weg zum Brunnen der frommen Denkungsart aber längst zerborsten war, sprach wie aus der Maschinenpistole (russische Produktion) geschossen: Weil die Politiker kein Rückgrat mehr hätten, er sage bloß: Strauß, Wehner, Genscher, das sei noch Politik gewesen, heute hingegen sei alles Scheißdreck, und deshalb bleibe er zu Hause.

„Weil, man kann zwar nicht ewig die Luft anhalten. Aber doch ziemlich lange.“ Herrndorf, 2010

Trotz (nein: wegen) dieser eklatanten, Buchstaben und Geist der UN-Charta zutiefst Hohn sprechenden Verletzung der geistigen Tiefflugverbotszone machte ich auf dem Absatz meiner Knobelbecher kehrt, denn hier waren, sicht- und hörbar, die Aufständischen nicht weniger dumm und korrupt als das, was sie bekämpften, und für eine im Sinne unseres gesamtideellen unteren Mittelstands zu reformierende Demokratie des starken Rückgrats, deren Zentralfiguren, bitte sehr, Faschisten, antikommunistische Intriganten und gewissenlose Durchstecher zu sein hätten, würde ich meine Solidarität, meine intellektuelle Schlag- und Feuerkraft gewiß nicht zur Verfügung stellen, mehr noch, würde, mit wohlverstautem Waffenarsenal, lieber zusehen, wie sich der ganze idiotische Laden zu Tode labert, denn Eingreifen, das wußte ich, bringt nichts, hatte noch nie etwas gebracht. Meine sonntägliche Intervention betreffs gewisser Buchpreise z.B., die verläßlich an irgendwelche Esel gehen, war noch keine zwei Wochen alt, als praktisch dieselben Esel auf der SWR-Bestenliste erschienen, und alle Plädoyers für distanzierten, kritischen Journalismus waren schon wieder Makulatur, als sich ein allgemeines Frankfurter Feuilleton, und nicht zum erstenmal, zur Werbeabteilung des ohnehin erfolgreichsten deutschen Gegenwartsschriftstellers machte und innert sieben Tagen drei umfängliche Hofberichte beisteuerte. Also wegducken, wenigstens eine Woche lang, im Urlaub nur finnische Zeitungen „lesen“ und sich nach Rückkehr auf gar keinen Fall dem sog. TV-Duell (einem Spin-off von „Schlag den Raab“) aussetzen, auch wenn noch weniger Rückgrat als bei dieser Bagage schlicht nicht vorstellbar ist.

Im Krieg leidet die Zivilbevölkerung am meisten. Und bin das, mit meiner kritischen Wasserpistole, nicht letztlich – ich?




Eintrag versenden Newstickereintrag versenden…
Felder mit einem * müssen ausgefüllt werden.

optionale Mitteilung an den Empfänger:

E-Mail-Adresse des Absenders*:

E-Mail-Adresse des Empfängers*
(mehrere Adressen durch Semikolon trennen, max. 10):

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Warum, Internet?

Täglich ermöglichst Du Meldungen wie diese: »›Problematisch‹: Autofahrern droht Spritpreis-Hammer – ADAC beobachtet Teuer-Trend« (infranken.de).

Warum greifst Du da nicht ein? Du kennst doch jene Unsichtbar-Hand, die alles zum Kapitalismus-Besten regelt? Du weißt doch selbst davon zu berichten, dass Millionen Auto-Süchtige mit Dauer-Brummbrumm in ihren Monster-Karren Städte und Länder terrorisieren und zum Klima-Garaus beitragen? Und eine Lobby-Organisation für Immer-Mehr-Verbrauch Höher-Preise erst verursacht?

Wo genau ist eigentlich das Verständlich-Problem?

Rätselt Deine alte Skeptisch-Tante Titanic

 Ganz schön kontrovers, James Smith,

was Du als Mitglied der britischen Band Yard Act da im Interview mit laut.de vom Stapel gelassen hast. Das zu Werbezwecken geteilte Zitat »Ich feiere nicht jedes Cure-Album« hat uns jedenfalls so aufgewühlt, dass wir gar nicht erst weitergelesen haben.

Wir mögen uns nicht ausmalen, zu was für heftigen Aussagen Du Dich noch hast hinreißen lassen!

Findet, dass Provokation auch ihre Grenzen haben muss: Titanic

 Aha bzw. aua, Voltaren!

Das wussten wir gar nicht, was da in Deiner Anzeige steht: »Ein Lächeln ist oft eine Maske, die 1 von 3 Personen aufsetzt, um Schmerzen zu verbergen. Lass uns helfen. Voltaren.«

Mal von der Frage abgesehen, wie Du auf die 1 von 3 Personen kommst, ist es natürlich toll, dass Du offenbar eine Salbe entwickelt hast, die das Lächeln verschwinden lässt und den Schmerz zum Vorschein bringt!

Gratuliert salbungsvoll: Titanic

 Hello, Grant Shapps (britischer Verteidigungsminister)!

Eine düstere Zukunft haben Sie in einem Gastbeitrag für den Telegraph zum 75jährigen Bestehen der Nato skizziert. Sie sehen eine neue Vorkriegszeit gekommen, da sich derzeit Mächte wie China, Russland, Iran und Nordkorea verbündeten, um die westlichen Demokratien zu schwächen. Dagegen hülfen lediglich eine Stärkung des Militärbündnisses, die weitere Unterstützung der Ukraine und Investitionen in Rüstungsgüter und Munition. Eindringlich mahnten Sie: »Wir können uns nicht erlauben, Russisch Roulette mit unserer Zukunft zu spielen.«

Wir möchten aber zu bedenken geben, dass es beim Russisch Roulette umso besser fürs eigene Wohlergehen ist, je weniger Munition im Spiel ist und Patronen sich in der Trommel befinden.

Den Revolver überhaupt vom eigenen Kopf fernhalten, empfehlen Ihre Croupiers von der Titanic

 Hallihallo, Michael Maar!

In unserem Märzheft 2010 mahnte ein »Brief an die Leser«: »Spannend ist ein Krimi oder ein Sportwettkampf.« Alles andere sei eben nicht »spannend«, der schlimmen dummen Sprachpraxis zum Trotz.

Der Literatur- ist ja immer auch Sprachkritiker, und 14 Jahre später haben Sie im SZ-Feuilleton eine »Warnung vor dem S-Wort« veröffentlicht und per Gastbeitrag »zur inflationären Verwendung eines Wörtchens« Stellung bezogen: »Nein, liebe Radiosprecher und Moderatorinnen. Es ist nicht S, wenn eine Regisseurin ein Bachmann-Stück mit drei Schauspielerinnen besetzt. Eine Diskussionsrunde über postmoderne Lyrik ist nicht S. Ein neu eingespieltes Oboenkonzert aus dem Barock ist nicht S.«

Super-S wird dagegen Ihr nächster fresher Beitrag im Jahr 2038: Das M-Wort ist ja man auch ganz schön dumm!

Massiv grüßt Sie Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 In Würde altern

Früher hätte mich der riesige Pickel mitten auf meinem Hals stark gestört. Heute trage ich den wohl niedlichsten ausgeprägten Adamsapfel, den die Welt je gesehen hat, mit großem Stolz ein paar Tage vor mir her.

Ronnie Zumbühl

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

 Back to Metal

Wer billig kauft, kauft dreimal: Gerade ist mir beim zweiten Sparschäler innerhalb von 14 Tagen die bewegliche Klinge aus ihrer Plastikaufhängung gebrochen. Wer Sparschäler aus Kunststoff kauft, spart also am falschen Ende, nämlich am oberen!

Mark-Stefan Tietze

 Tödliche Pilzgerichte (1/1)

Gefühlte Champignons.

Lukas Haberland

 Empfehlung für die Generation Burnout

Als eine günstige Methode für Stressabbau kann der Erwerb einer Katzentoilette – auch ohne zugehöriges Tier – mit Streu und Siebschaufel den Betroffenen Abhilfe verschaffen: Durch tägliches Kämmen der Streu beginnt nach wenigen Tagen der entspannende Eintritt des Kat-Zengarteneffekts.

Paulaner

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hannover, TAK Ella Carina Werner
01.05.2024 Berlin, 1.-Mai-Fest der PARTEI Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
02.05.2024 Dresden, Schauburg Martin Sonneborn mit Sibylle Berg