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Fabian Lichters Economy Class

In den Tag

Per Tagesschau-Eilmeldung erfuhr man es jüngst, dass die Prognose bezüglich des 1,5-Grad-Ziels korrigiert werden musste. Laut des neuesten IPCC-Berichts wird – bei derzeitiger Entwicklung – die Marke bereits 2030 gerissen sein, tatsächlich also noch einmal zehn Jahre früher als man noch 2018 angenommen hatte. Keines der aktuellen Wahlprogramme in Deutschland, konstatierte man bei Fridays-For-Future wenige Tage zuvor, genüge derweil, um dem Pariser Abkommen gerecht zu werden.

Das allein könnte als Kapitulation gängiger Politik gewertet werden, wenn noch irgendjemand ernsthaft Illusionen dahingehend gehabt hätte. Hält man sich vor Augen, dass selbst zu Zeiten der strafferen Corona-Einschränkungen, nicht zuletzt im Handel und Reiseverkehr, hierzulande der CO2-Ausstoß gerade um 8,7 Prozent gesunken ist (bmu.de), kann man sich in etwa ausmalen, welche gesellschaftlichen Änderungen nötig sind, um das Ruder in Sachen Klimakrise rumzureißen.

Die westliche Lösung für alles, "baut kleine geile Firmen auf" (Funny van Dannen), taugt eben für nicht viel, neben der Erwirtschaftung von Profit. Aber so will es das Selbstverständnis: Man hat allenfalls Ziele, Pläne hingegen sind etwas für totalitäre Gesellschaften und höchstens in einer Schwundstufe noch für Wahlkampfzeiten brauchbar.

Gerade das zeigt sich nicht nur in Sachen Erderwärmung als Nachteil. Falsch ist es obendrein: Frei nach Pohrt geht man mit der Vorstellung der unsichtbaren Hand des freien Marktes selbst Ideologie auf den Leim, denn natürlich wird, wo gewirtschaftet wird, auch geplant. Und dass Politik dabei tatkräftig mithilft und Bedingungen schafft, davon kann man zum Beispiel bei RWE ein frohes Lied singen. Bleibt die Frage, von wem und zu welchem Zweck wird Produktion geplant.

"Gute Nachrichten für die Umwelt", schreiben Leigh Phillip und Michal Rozworski im Jacobin-Magazin, "kamen (…) in den meisten Fällen von nicht-marktwirtschaftlichen Interventionen. Dass das Problem des Ozonabbaus so gut wie gelöst ist, haben wir nicht dem Markt oder unserem persönlichen Verzicht auf Kühlschränke oder Haarspray zu verdanken, sondern der staatlichen Regulierung."

Ob das, was hier als effizient angebetet wird, am Ende noch unser aller Lebensgrundlagen in Wert verwurstet hat und dabei nichts als verbrannte Erde hinterlässt, wird also wohl allem voran davon abhängen, wie gut es gelingt, das gar nicht mal so planlose kapitalistische in den Tag herein produzieren zu stören. Und die Zeit drängt.




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Briefe an die Leser

 Ah, »Galileo«!

Über die Arbeit von Türsteher/innen berichtest Du: »Viele Frauen arbeiten sogar als Türsteherinnen«. Wir setzen noch einen drauf und behaupten: In dieser Branche sogar alle!

Schmeißen diese Erkenntnis einfach mal raus:

Deine Pointen-Bouncer von Titanic

 Hoppla, Berliner Gefängnischefs!

Drei von Euch haben laut Tagesspiegel wegen eines Fehlers der schwarz-roten Regierungskoalition statt einer Gehaltserhöhung weniger Geld bekommen. Aber der Ausbruch von Geldnöten soll durch einen Nachtragshaushalt verhindert werden. Da ja die Freundschaft bekanntlich beim Geld endet: Habt Ihr drei beim Blick auf Eure Kontoauszüge mal kurz über eine Ersatzfreiheitsstrafe für die nachgedacht, die das verbrochen haben?

Wollte diese Idee nur mal in den Raum stellen: Titanic

 Helen Fares, c/o »SWR« (bitte nachsenden)!

Sie waren Moderatorin des Digital-Formats MixTalk und sind es nun nicht mehr, nachdem Sie ein launiges kleines Video veröffentlicht haben, in dem Sie zum Boykott israelischer Produkte aufriefen, mit Hilfe einer eigens dafür programmierten App, die zielsicher anzeigt, wo es in deutschen Supermärkten noch immer verjudet zugeht (Eigenwerbung: »Hier kannst Du sehen, ob das Produkt in Deiner Hand das Töten von Kindern in Palästina unterstützt oder nicht«).

Nach Ihrem Rauswurf verteidigten Sie sich in einem weiteren Video auf Instagram: »Wir sind nicht antisemitisch, weil wir es boykottieren, Produkte von Unternehmen zu kaufen, die Israel unterstützen. Ein Land, das sich vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Genozid verantworten muss, weil es Zehntausende von Menschen abgeschlachtet hat.« Da sich aber auch Deutschland vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Beihilfe zum Genozid verantworten muss, war Ihre Kündigung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ja ohnehin einvernehmlich, oder?

Kann es sich nicht anders vorstellen: Titanic

 Hey, »Dyn Sports«!

Bitte für zukünftige Moderationen unbedingt merken: Die Lage eines Basketballers, der nach einem Sturz »alle Viere von sich streckt«, ist alles Mögliche, aber bestimmt nicht »kafkaesk«. Sagst Du das bitte nie wieder?

Fleht Titanic

 Weiter so, uruguayischer Künstler Pablo Atchugarry!

Eine angeblich von Ihnen geschaffene Bronzeskulptur im englischen Cambridge soll an Prinz Philip erinnern, der dort von 1977 bis 2011 Kanzler der Universität war. Allerdings wird das Kunstwerk, das im Auftrag eines reichen Bauträgers angefertigt wurde, von vielen als verunglückt empfunden und zieht seit nunmehr zehn Jahren Spott auf sich.

Dass Sie mittlerweile die Urheberschaft leugnen, um Ihr Renommee als Künstler zu schützen, ist zwar verständlich, aber aus unserer Sicht völlig unnötig. Wenn sich das Konzept durchsetzt, lästige Promis, die uns über Jahrzehnte viel Zeit, Geld und Nerven gekostet haben, mit langlebigen Schrott-Monumenten zu schmähen, werden Sie sich vor Aufträgen bald kaum noch retten können. Und das Beste: Weil andere Großkopferte sich mit ihren Eskapaden zurückhalten würden, um nicht von Ihnen verewigt zu werden, sorgten Sie auch noch für Ruhe und gesellschaftlichen Frieden.

Hofft, dass dieser Vorschlag einen Stein ins Rollen bringt: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Die wahre Strafe

Verhaftet zu werden und in der Folge einen Telefonanruf tätigen zu müssen.

Fabio Kühnemuth

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

 In Würde altern

Früher hätte mich der riesige Pickel mitten auf meinem Hals stark gestört. Heute trage ich den wohl niedlichsten ausgeprägten Adamsapfel, den die Welt je gesehen hat, mit großem Stolz ein paar Tage vor mir her.

Ronnie Zumbühl

 Immerhin

Für mich das einzig Tröstliche an komplexen und schwer zugänglichen Themen wie etwa Quantenmechanik, Theodizee oder den Hilbertschen Problemen: Letztlich ist das alles keine Raketenwissenschaft.

Michael Ziegelwagner

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg