Die XXL-Bahn kommt
Im Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft GDL drohen die Lokführer*innen mit Arbeitsniederlegungen über Weihnachten. Doch die Drohung kommt nicht an, da die Gewerkschaft nicht mit der strategisch klugen Antwort aus dem Bahntower gerechnet hat. Von dort hieß es, man werde in diesem Falle einfach extralange ICE-Züge einsetzen, um die Einhaltung des Fahrplans zu gewährleisten. So plant der ehemalige Staatsbetrieb, auf der Trasse von Berlin nach Hamburg (Strecke: 288 Kilometer) den ICE 237 mit 10.017 Wagons (à 28,75 Meter) bereitzustellen. "Mit dieser zugegeben etwas tollkühnen Idee garantieren wir Pünktlichkeit auf die Sekunde; Verspätungen sind quasi ausgeschlossen", freut sich DB-Pressechef Florian Kreibe. Er sieht perspektivisch durchaus Potential, das Modell Zug um Zug im Nahverkehr einzusetzen: "Sollte sich der Ansatz durchsetzen, ginge das zum Beispiel auch unkompliziert auf der S-Bahn-Strecke von Berlin nach Potsdam, das sind nur 39 Kilometer, also vielleicht 2.600 Wagons bei 15 Metern Länge." GDL-Chef Weselsky war auf seinem Anschluss für eine Weichenstellungnahme nicht erreichbar. Intern ist er ob der Neuigkeiten aber wohl ausfällig geworden, nicht seine erste Entgleisung. So oder so wird er über kurz oder lang reagieren müssen.
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