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Das Lyrik-Eckchen

Männerdie in Baustellen starren
von Gunnar Homann

Hat die Erde eine Grube,
Und es stehen Bagger drin,
Kommen Männer aus der Stube,
Starren in die Grube rin.

Und sie wägen und sie schauen
(Wie schon damals vor Gizeh)
Was die hier wohl grade bauen?
Oder wird das Baggersee?

Wägen, ihren Job zu schmeißen
Und den großen Bagger an —
Nicht mehr „Einkaufsleiter“ heißen,
Sondern einfach Supermann.

Und sie kommen täglich wieder,
Geben Tipps und wissen Rat,
Summen Bauarbeiterlieder,
Halten lauthals Referat.

Leute, ihr braucht Wasserwaagen!
Diese Schaufel steht ganz schief!
Wie es geht, kann ich euch sagen!
Dieser Bagger gräbt zu tief!

Und sie schauen, bis sie sterben,
In die Grube fahren sie,
Doch die sehen nur die Erben,
Selber sehen sie die nie.

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Das Lyrik-Eckchen

Hippokritischer Eid
von Patric Hemgesberg

Der Sekretär schreibt Protokoll
Ein Meuchelmörder meuchelt 
Mein Arzt macht nicht das, was er soll 
Sein Fachgebiet: Er heuchelt.

Er predigt Abstinenz und frönt
Als wie ein Loch dem Klaren
Und meint, wenn er von Frühsport spricht
Zur Arbeit Porsche fahren.

Mahnt selbst die kleinste Plauze an 
Beim sterbenskranken Siechen 
Und mästet seinen kranken Darm 
Mit rotem Fleisch vom Griechen.

Was ein Arzt lehrt, ist sehr von Wert 
Für Kinder und Patienten: 
Raucht Filterlose wie ein Pferd 
Und brennt an beiden Enden!

Ach, möcht ich wie ihr Heuchler sein! 
Als Wrack moralisch glänzen 
Im Fachjargon heißt das gemein 
Schlicht: Ärsche ohne Grenzen.

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Das Lyrik-Eckchen

Quo Vadis, Rekordmeister?
von Patric Hemgesberg

Dass ihr stets Erster werden sollt –
Was müsst ihr Armen leisten!
Habt einen Titel nie gewollt
Und kriegtet doch die meisten.

Ihr deklassiert das Gegnerfeld
Mit beischlafschwachen Beinen
Wenn Neuer trifft und Müller hält
Muss Acki Watzke weinen.

Doch hat, scheint's, am Gewohnheitsrecht
Ein Champion schwer zu tragen
In einem ist der Münchner schlecht
Er möcht auch mal versagen:

Mei, Abstiegskampf. DES wär scho was.
Dem Bankrott sich ergeben!
Als Rumpeltruppe ohne Stars
Aus der Provinz erheben!

Dort rockt beim Kick zur Mittagszeit
Auf kuhdurchseuchter Weide
Von Maß und Weißwurscht gar nicht weit
Die Resi im Getreide.

In Liga Zwölf wär'n wir dahoam!
Der Mutter aller Qualen
Davon träumt feucht und ohne Scham
Der Saupreuß in Westfalen.

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Das Lyrik-Eckchen

Gib Aktienoptionen!
Ein Gangsta-Rap-Akrostichon-Sonett von Philipp Amthor

Alter, ich bin jung und wild:
Kaufe mich für Meinungsjobs! 
Toughe Lobby never stops: 
Ich bin smart und hart gechillt!

Eastcoast Ueckermünde built
Nutz ich jedem, der es will 
Ohne Scheu, just pay my bill, 
Pimp mein Konto bis es quillt!

Tatort MdB-Register? 
Interventions müssen lohnen! 
O. G., ihr Moralphilister,

Nebenbei mach ich Millionen,
Eines Tags bin ich Minister, 
Now: Gib Aktienoptionen!

aufgezeichnet von Jürgen Miedl, Produzent des Amthor-Albums "Get Rich or Grow up Tryin'"

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Das Lyrik-Eckchen

 

Die Gerd-Kochshow
von Moritz Hürtgen

Da steht ein viel gereister Mann,
Kennt Leute und kennt Länder.
Er zeigt, dass er auch kochen kann,
Und rührt in der Agenda.

Er kostet, sagt: »So schmeckt es mir,
Der Frau und auch den Armen.«
Er pflückt ein Blatt, holt Flasche Bier
Und trinkt sie aus (Erbarmen).

Ruft dann die Frau: »Komm, trödel nich!
Ganz heiß ist es am besten.«
Sie speisen und sie lieben sich
Und tragen ihre Westen.

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Das Lyrik-Eckchen

Das Land der Küchenbauer
von Philip Saß feat. Erich Kästner

Kennst du das Land, in dem man Küchen baut?
Du kennst es nicht? Du wirst es kennen lernen.
Dort wird auf Gott und Bauchgefühl vertraut,
und statt nach Drosten geht's nach den Konzernen.

Wenn dort ein Wirtschaftsweiser etwas will
(und es ist sein Beruf, etwas zu wollen),
steht Laschets Hirn erst stramm und zweitens still.
Die Läden auf! Die Rubel müssen rollen.

Kennst du das Land? Es könnte glücklich sein,
vielleicht sogar gesund, trotz fieser Viren. –
Nun lockt es Kinder in die Schulen rein,
damit sie ihre Eltern infizieren.

In ein paar Wochen fragt man dort sehr laut:
Wieso will sich Corona nicht entfernen,
wir haben doch zig Küchen hier gebaut?!
Sie wissen's nicht. Und werden's niemals lernen.

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Das Lyrik-Eckchen

Johns Hopkins
von Gunnar Homann

Wie des Nachts die Gräser singen.
Wie ein Haus sich selber baut.
Wohin Antilopen springen,
Wie ein Montag dienstags schaut.

Wie man Reichen richtig Geld zählt.
Wofür gab uns Gott den Lauch?
Wen demnächst die AFD wählt,
Und natürlich dieses auch:

Wie die Netze alter Spinnen
Halten durch Stabilität: 
All das wissen Schaftler/innen
Von John‘s Universität.

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Helen Fares, c/o »SWR« (bitte nachsenden)!

Sie waren Moderatorin des Digital-Formats MixTalk und sind es nun nicht mehr, nachdem Sie ein launiges kleines Video veröffentlicht haben, in dem Sie zum Boykott israelischer Produkte aufriefen, mit Hilfe einer eigens dafür programmierten App, die zielsicher anzeigt, wo es in deutschen Supermärkten noch immer verjudet zugeht (Eigenwerbung: »Hier kannst Du sehen, ob das Produkt in Deiner Hand das Töten von Kindern in Palästina unterstützt oder nicht«).

Nach Ihrem Rauswurf verteidigten Sie sich in einem weiteren Video auf Instagram: »Wir sind nicht antisemitisch, weil wir es boykottieren, Produkte von Unternehmen zu kaufen, die Israel unterstützen. Ein Land, das sich vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Genozid verantworten muss, weil es Zehntausende von Menschen abgeschlachtet hat.« Da sich aber auch Deutschland vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Beihilfe zum Genozid verantworten muss, war Ihre Kündigung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ja ohnehin einvernehmlich, oder?

Kann es sich nicht anders vorstellen: Titanic

 Könnte es sein, »ARD-Deutschlandtrend«,

dass Dein Umfrageergebnis »Mehrheit sieht den Frieden in Europa bedroht« damit zusammenhängt, dass seit über zwei Jahren ein Krieg in Europa stattfindet?

Nur so eine Vermutung von Titanic

 Gute Frage, liebe »Süddeutsche«!

»Warum haben wir so viele Dinge und horten ständig weiter? Und wie wird man diese Gier wieder los?« teast Du Dein Magazin an, dasselbe, das einzig und allein als werbefreundliches Vierfarb-Umfeld für teuren Schnickschnack da ist.

Aber löblich, dass Du dieses für Dich ja heißeste aller Eisen anpackst und im Heft empfiehlst: »Man kann dem Kaufimpuls besser widerstehen, wenn man einen Schritt zurücktritt und sich fragt: Wer will, dass ich das haben will?«

Und das weiß niemand besser als Du und die Impulskundschaft von Titanic

 Chillax, Friedrich Merz!

Sie sind Gegner der Cannabislegalisierung, insbesondere sorgen Sie sich um den Kinder- und Jugendschutz. Dennoch gaben Sie zu Protokoll, Sie hätten »einmal während der Schulzeit mal einen Zug dran getan«.

Das sollte Ihnen zu denken geben. Nicht wegen etwaiger Spätfolgen, sondern: Wenn ein Erzkonservativer aus dem Sauerland, der fürs Kiffen die Formulierung »einen Zug dran tun« wählt, schon in der Schulzeit – und trotz sehr wahrscheinlichem Mangel an coolen Freund/innen – an Gras kam, muss dann nicht so ziemlich jedes andere System besseren Jugendschutz garantieren?

Sinniert

Ihre Titanic

 Clever, »Brigitte«!

Du lockst mit der Überschrift »Fünf typische Probleme intelligenter Menschen«, und wir sind blöd genug, um draufzuklicken. Wir lernen, dass klug ist: wer mehr denkt, als er spricht, wer sich ungeschickt im Smalltalk anstellt, wer sich im Job schnell langweilt, wer sich mit Entscheidungen schwertut, wer bei Streit den Kürzeren zieht und wer ständig von Selbstzweifeln geplagt wird.

Frustriert stellen wir fest, dass eigentlich nichts von alledem auf uns zutrifft. Und als die Schwachköpfe, die wir nun einmal sind, trauen wir uns fast gar nicht, Dich, liebe Brigitte, zu fragen: Waren das jetzt nicht insgesamt sechs Probleme?

Ungezählte Grüße von Deiner Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Vom Feeling her

Es hat keinen Sinn, vor seinen Gefühlen wegzulaufen. Man muss sich schon auch mal hinter einem Baum verstecken und warten, dass die das nicht merken und an einem vorbeiziehen, sonst bringt das ja alles nichts.

Loreen Bauer

 Immerhin

Für mich das einzig Tröstliche an komplexen und schwer zugänglichen Themen wie etwa Quantenmechanik, Theodizee oder den Hilbertschen Problemen: Letztlich ist das alles keine Raketenwissenschaft.

Michael Ziegelwagner

 Empfehlung für die Generation Burnout

Als eine günstige Methode für Stressabbau kann der Erwerb einer Katzentoilette – auch ohne zugehöriges Tier – mit Streu und Siebschaufel den Betroffenen Abhilfe verschaffen: Durch tägliches Kämmen der Streu beginnt nach wenigen Tagen der entspannende Eintritt des Kat-Zengarteneffekts.

Paulaner

 Gebt ihnen einen Lebenszyklus!

Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
07.05.2024 Köln, Stadthalle Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
07.05.2024 Frankfurt am Main, Club Voltaire »TITANIC-Peak-Preview« mit Kathrin Hartmann
08.05.2024 Wiesbaden, Schlachthof Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
09.05.2024 Zürich, Friedhof Forum Thomas Gsella