Newsticker

Nur diese Kategorie anzeigen:Lyrik Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Das Lyrik-Eckchen

Männerdie in Baustellen starren
von Gunnar Homann

Hat die Erde eine Grube,
Und es stehen Bagger drin,
Kommen Männer aus der Stube,
Starren in die Grube rin.

Und sie wägen und sie schauen
(Wie schon damals vor Gizeh)
Was die hier wohl grade bauen?
Oder wird das Baggersee?

Wägen, ihren Job zu schmeißen
Und den großen Bagger an —
Nicht mehr „Einkaufsleiter“ heißen,
Sondern einfach Supermann.

Und sie kommen täglich wieder,
Geben Tipps und wissen Rat,
Summen Bauarbeiterlieder,
Halten lauthals Referat.

Leute, ihr braucht Wasserwaagen!
Diese Schaufel steht ganz schief!
Wie es geht, kann ich euch sagen!
Dieser Bagger gräbt zu tief!

Und sie schauen, bis sie sterben,
In die Grube fahren sie,
Doch die sehen nur die Erben,
Selber sehen sie die nie.

Nur diese Kategorie anzeigen:Lyrik Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Das Lyrik-Eckchen

Hippokritischer Eid
von Patric Hemgesberg

Der Sekretär schreibt Protokoll
Ein Meuchelmörder meuchelt 
Mein Arzt macht nicht das, was er soll 
Sein Fachgebiet: Er heuchelt.

Er predigt Abstinenz und frönt
Als wie ein Loch dem Klaren
Und meint, wenn er von Frühsport spricht
Zur Arbeit Porsche fahren.

Mahnt selbst die kleinste Plauze an 
Beim sterbenskranken Siechen 
Und mästet seinen kranken Darm 
Mit rotem Fleisch vom Griechen.

Was ein Arzt lehrt, ist sehr von Wert 
Für Kinder und Patienten: 
Raucht Filterlose wie ein Pferd 
Und brennt an beiden Enden!

Ach, möcht ich wie ihr Heuchler sein! 
Als Wrack moralisch glänzen 
Im Fachjargon heißt das gemein 
Schlicht: Ärsche ohne Grenzen.

Nur diese Kategorie anzeigen:Lyrik Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Das Lyrik-Eckchen

Quo Vadis, Rekordmeister?
von Patric Hemgesberg

Dass ihr stets Erster werden sollt –
Was müsst ihr Armen leisten!
Habt einen Titel nie gewollt
Und kriegtet doch die meisten.

Ihr deklassiert das Gegnerfeld
Mit beischlafschwachen Beinen
Wenn Neuer trifft und Müller hält
Muss Acki Watzke weinen.

Doch hat, scheint's, am Gewohnheitsrecht
Ein Champion schwer zu tragen
In einem ist der Münchner schlecht
Er möcht auch mal versagen:

Mei, Abstiegskampf. DES wär scho was.
Dem Bankrott sich ergeben!
Als Rumpeltruppe ohne Stars
Aus der Provinz erheben!

Dort rockt beim Kick zur Mittagszeit
Auf kuhdurchseuchter Weide
Von Maß und Weißwurscht gar nicht weit
Die Resi im Getreide.

In Liga Zwölf wär'n wir dahoam!
Der Mutter aller Qualen
Davon träumt feucht und ohne Scham
Der Saupreuß in Westfalen.

Nur diese Kategorie anzeigen:Lyrik Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Das Lyrik-Eckchen

Gib Aktienoptionen!
Ein Gangsta-Rap-Akrostichon-Sonett von Philipp Amthor

Alter, ich bin jung und wild:
Kaufe mich für Meinungsjobs! 
Toughe Lobby never stops: 
Ich bin smart und hart gechillt!

Eastcoast Ueckermünde built
Nutz ich jedem, der es will 
Ohne Scheu, just pay my bill, 
Pimp mein Konto bis es quillt!

Tatort MdB-Register? 
Interventions müssen lohnen! 
O. G., ihr Moralphilister,

Nebenbei mach ich Millionen,
Eines Tags bin ich Minister, 
Now: Gib Aktienoptionen!

aufgezeichnet von Jürgen Miedl, Produzent des Amthor-Albums "Get Rich or Grow up Tryin'"

Nur diese Kategorie anzeigen:Lyrik Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Das Lyrik-Eckchen

 

Die Gerd-Kochshow
von Moritz Hürtgen

Da steht ein viel gereister Mann,
Kennt Leute und kennt Länder.
Er zeigt, dass er auch kochen kann,
Und rührt in der Agenda.

Er kostet, sagt: »So schmeckt es mir,
Der Frau und auch den Armen.«
Er pflückt ein Blatt, holt Flasche Bier
Und trinkt sie aus (Erbarmen).

Ruft dann die Frau: »Komm, trödel nich!
Ganz heiß ist es am besten.«
Sie speisen und sie lieben sich
Und tragen ihre Westen.

Nur diese Kategorie anzeigen:Lyrik Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Das Lyrik-Eckchen

Das Land der Küchenbauer
von Philip Saß feat. Erich Kästner

Kennst du das Land, in dem man Küchen baut?
Du kennst es nicht? Du wirst es kennen lernen.
Dort wird auf Gott und Bauchgefühl vertraut,
und statt nach Drosten geht's nach den Konzernen.

Wenn dort ein Wirtschaftsweiser etwas will
(und es ist sein Beruf, etwas zu wollen),
steht Laschets Hirn erst stramm und zweitens still.
Die Läden auf! Die Rubel müssen rollen.

Kennst du das Land? Es könnte glücklich sein,
vielleicht sogar gesund, trotz fieser Viren. –
Nun lockt es Kinder in die Schulen rein,
damit sie ihre Eltern infizieren.

In ein paar Wochen fragt man dort sehr laut:
Wieso will sich Corona nicht entfernen,
wir haben doch zig Küchen hier gebaut?!
Sie wissen's nicht. Und werden's niemals lernen.

Nur diese Kategorie anzeigen:Lyrik Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Das Lyrik-Eckchen

Johns Hopkins
von Gunnar Homann

Wie des Nachts die Gräser singen.
Wie ein Haus sich selber baut.
Wohin Antilopen springen,
Wie ein Montag dienstags schaut.

Wie man Reichen richtig Geld zählt.
Wofür gab uns Gott den Lauch?
Wen demnächst die AFD wählt,
Und natürlich dieses auch:

Wie die Netze alter Spinnen
Halten durch Stabilität: 
All das wissen Schaftler/innen
Von John‘s Universität.

3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Wir wollten, »SZ«,

nur mal schnell Deine Frage »Gedenkbäume absägen. Hinweistafeln mit Hakenkreuzen beschmieren. Wer macht sowas?« beantworten: Nazis.

Für mehr investigative Recherchen wende Dich immer gerne an Titanic

 Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Nachdem Sie eine Klage wegen Rufschädigung eingereicht haben, wird nun voraussichtlich ein Prozess gegen den britischen Rockstar Brian Molko eingeleitet. Dieser hatte Sie bei einem Konzert seiner Band Placebo in Turin als Nazi und Faschistin bezeichnet.

Wir finden, da könnten Sie sich mal etwas lockermachen. Wer soll denn bitte noch durchblicken, ob Sie gerade »Post-«, »Proto-« oder »Feelgood-« als Präfix vor »Faschistin« bevorzugen? Und: Wegen solcher Empflichkeiten gleich vor Gericht zu gehen, kostet die Justiz so viel wertvolle Zeit. Die könnte sie doch auch nutzen, um Seenotretter/innen dingfest zu machen oder kritische Presse auszuschalten. Haben Sie darüber schon mal nachgedacht, Sie Snowflake?

Schlägt ganz gelassen vor: Titanic

 Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Die Frage, weshalb Joe Biden in seinem hohen Alter noch mal für das Präsidentenamt kandidiert, anstatt sich zur Ruhe zu setzen, kommentieren Sie so: »Warum muss man eigentlich loslassen? Wenn man etwas gerne macht, wenn man für etwas lebt, dann macht man halt weiter, soweit man kann. Ich schreibe meine Bücher, weil es mir Spaß macht und weil ich nicht Golf spielen kann. Und irgendwie muss ich mich ja beschäftigen.«

Daran haben wir, Wickert, natürlich nicht gedacht, dass der sogenannte mächtigste Mann der Welt womöglich einfach keine Lust hat, aufzuhören, auch wenn er vielleicht nicht mehr ganz auf der Höhe ist. Dass ihn das Regieren schlicht bockt und ihm obendrein ein Hobby fehlt. Ja, warum sollte man einem alten Mann diese kleine Freude nehmen wollen!

Greifen Sie hin und wieder doch lieber zum Golfschläger statt zum Mikrofon, rät Titanic

 Eher unglaubwürdig, »dpa«,

erschien uns zunächst Deine Meldung, Volker Wissing habe nach dem tödlichen Busunglück auf der A9 bei Leipzig »den Opfern und Hinterbliebenen sein Beileid ausgesprochen«. Andererseits: Wer könnte die Verstorbenen auf ihrem Weg ins Jenseits noch erreichen, wenn nicht der Bundesverkehrsminister?

Tippt aufs Flugtaxi: Titanic

 Aha bzw. aua, Voltaren!

Das wussten wir gar nicht, was da in Deiner Anzeige steht: »Ein Lächeln ist oft eine Maske, die 1 von 3 Personen aufsetzt, um Schmerzen zu verbergen. Lass uns helfen. Voltaren.«

Mal von der Frage abgesehen, wie Du auf die 1 von 3 Personen kommst, ist es natürlich toll, dass Du offenbar eine Salbe entwickelt hast, die das Lächeln verschwinden lässt und den Schmerz zum Vorschein bringt!

Gratuliert salbungsvoll: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

 100 % Maxx Dad Pow(d)er

Als leidenschaftlicher Kraftsportler wünsche ich mir, dass meine Asche eines Tages in einer dieser riesigen Proteinpulverdosen aufbewahrt wird. Auf dem Kaminsims stehend, soll sie an mich erinnern. Und meinen Nachkommen irgendwann einen köstlichen Shake bieten.

Leo Riegel

 In Würde altern

Früher hätte mich der riesige Pickel mitten auf meinem Hals stark gestört. Heute trage ich den wohl niedlichsten ausgeprägten Adamsapfel, den die Welt je gesehen hat, mit großem Stolz ein paar Tage vor mir her.

Ronnie Zumbühl

 Tödliche Pilzgerichte (1/1)

Gefühlte Champignons.

Lukas Haberland

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
17.05.2024 A-Linz, Posthof Max Goldt
18.05.2024 Wien, Rabenhoftheater Max Goldt
23.05.2024 Bielefeld, Theaterlabor Max Goldt
24.05.2024 Dresden, Buchladen Tante Leuk Thomas Gsella