Das Land der Küchenbauer von Philip Saß feat. Erich Kästner
Kennst du das Land, in dem man Küchen baut? Du kennst es nicht? Du wirst es kennen lernen. Dort wird auf Gott und Bauchgefühl vertraut, und statt nach Drosten geht's nach den Konzernen.
Wenn dort ein Wirtschaftsweiser etwas will (und es ist sein Beruf, etwas zu wollen), steht Laschets Hirn erst stramm und zweitens still. Die Läden auf! Die Rubel müssen rollen.
Kennst du das Land? Es könnte glücklich sein, vielleicht sogar gesund, trotz fieser Viren. – Nun lockt es Kinder in die Schulen rein, damit sie ihre Eltern infizieren.
In ein paar Wochen fragt man dort sehr laut: Wieso will sich Corona nicht entfernen, wir haben doch zig Küchen hier gebaut?! Sie wissen's nicht. Und werden's niemals lernen.
Dein Kultusministerium hat Musik unter 80 und über 116 Beats pro Minute verboten. So soll Deine traditionelle Musikkultur bewahrt werden. Diese Maßnahme hätten wir gerade von Dir autoritär geführter und unter Putins Fuchtel stehender russischer Teilrepublik am allerwenigsten erwartet. Dass Du Deine Musiker/innen dazu zwingst, kompositorisch ihrem Kulturkreis treu zu bleiben, ist schließlich nichts anderes, als kulturelle Aneignung unter Strafe zu stellen. Da haben wir jahrelang dagegen andiskutiert und sie als rechtes Hirngespinst abgetan, um jetzt feststellen zu müssen: Es gibt sie doch, die Woke-Diktatur!
Senden hoffentlich weder zu schnelle noch zu langsame Grüße:
Deine politischen Beobachter/innen von Titanic
Aber, aber, Michael Douglas!
Für Ihre Titelrolle in einer Serie über Benjamin Franklin hätten Sie zuerst »jede Menge Make-up- und Prothesen-Tests gemacht«, wie Sie der FAZ erzählten, »mit Doppelkinn, dickem Bauch und allem Drum und Dran«. Allerdings habe Ihnen das zu lange gedauert und auch die Vorstellung nicht behagt, acht Folgen unter der Maske versteckt zu sein: »Also haben wir entschieden, dass es auch ohne Makeup geht und ich die Rolle schlicht mit Schauspielerei ausfülle.« Aber, Douglas, warum sind Sie denn bei Ihren früheren Engagements nie auf die Idee gekommen?
Fragen
Ihre Cineast/innen von Titanic
Ach so, Jella Haase!
Auf das Thema patriarchale Strukturen in der Filmbranche angesprochen, sagten Sie: »Frauen sind Teil meiner Filmfamilie geworden.«
Wir freuen uns schon auf Ihre nächsten Interviews mit ähnlich aussagekräftigen Zitaten wie: »Stühle sind Teil meiner Einrichtung geworden«, »Kohlenhydrate sind Teil meiner Ernährung geworden« oder »Dämliche Statements rauszuhauen, ist Teil meiner Tätigkeit als Schauspielerin geworden«!
Grüßt erwartungsvoll: Ihr Briefeteil der Redaktionsfamilie Titanic
Höchst bedauerlich, Verkehrsunternehmen RVSOE,
dass Dir der Fachkräftemangel – wie so vielen anderen Unternehmen auch – zu schaffen macht. Also leuchtet es uns schon ein, dass Du bei der Suche nach neuem Personal nicht wählerisch sein kannst. Aber sag mal: Wie ernst ist es Dir mit der Aussage, dass sich »auch Quereinsteiger« melden könnten, um Deine Busse zu steuern? Passen die denn überhaupt durch die schmalen Türen?
Ist schon längst ausgestiegen: Titanic
Etwas misstrauisch, Claus-Christian Carbon,
Psychologieprofessor, stimmt es uns, wenn Sie im Spiegel fordern, dass Politik und E-Auto-Hersteller für mehr bezahlbare Elektromodelle sorgen. Wo ist der Haken? Wollen Sie die mit Strom aus fossilen Brennstoffen betreiben? Oder wandert vielleicht Kohle von der E-Auto-Lobby in Ihre Taschen?
Beinpresse als anderer Ausdruck für Fußballzeitschriften.
Karl Franz
Alte Grabräuber-Weisheit
Das letzte Hemd hat keine Taschen und man kann ins Grab nichts mitnehmen. Was man aber sehr wohl kann: aus dem richtigen Grab viel herausholen.
Jürgen Miedl
Gute Aussichten
Für mich ist es ganz wichtig, auch im Alter neugierig zu bleiben. Darum habe ich mir ein neues Kissen für mein Fensterbrett geleistet.
Uwe Becker
Für Ethnologen
Gibt's so was wie Brautstraußfangen auch bei Begräbnissen?
Wolfgang Beck
Neue Metaphern braucht das Land
Selbst wenn mir der Klimawandel egal ist, kann ich das angesichts der verdorrten Wälder und Felder leider nicht mehr damit veranschaulichen, dass »nach mir die Sintflut« kommen könne.