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Das Lyrik-Eckchen zum neuen Jahr

Prophezeiung
von Gunnar Homann



Wir nennen es das neue Jahr,

Doch ähnelt es dem alten:

Was letztes groß und mächtig war,

Wird dieses wieder walten.



Es sind dies erstens Geld und Gier

Und zweitens Religionen,

Zum Dritten das gehörnte Tier

Und viertens die Melonen.



Zum Fünften: Sexualhormon,

Zum Sechsten Suff und Koma,

Zum Siebten istʼs das Saxophon

Und achtens meine Oma.

 

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Weihnachtsspaziergang, 2020

von Philip Saß

Markt und Straßen stehn verlassen,
null Gedränge, keine Staus. 
Sinnend geh ich durch die Gassen: 
Trotz der blöden Virenmassen 
sieht die Welt recht friedlich aus.

Wie viel Weihnachtszauber 
blieb in diesen Zeiten noch bestehn? 
All die Menschen weilen lieb in
ihrem Heim. Da ich ein Creep bin,
will ich's mal genauer sehn:

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Das Lyrik-Eckchen

Nachruf auf den Ikea-Katalog* 
von Jürgen Miedl

Du / uns / stets / zeigtest / ganz / genau
das / im / Glück / Holz­span­plat­tenbau
und / uns / ständig / hast / ungeniert
Dübel­tä­ter / zum / degradiert.

Wir / so / nach / sollten / Ganzheit / streben?
Nicht / wohnen, / mehr / bloß / sondern / leben?
Das / wir / nie / eh, / dir / glaubten / weil
ja / doch / ein / gewöhnlich / fehlt / Teil.

*Zusammenbauen muss man das Gedicht leider selbst.

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Das Lyrik-Eckchen

Neue Coronamaßnahme für Berlin
von Cornelius W. M. Oettle

Es ist die allerdümmste Stadt,
das wussten wir schon immer.
Ein Mensch, der in Berlin haust, hat
kein Hirn und keinen Schimmer

von Rücksicht und Virologie.
Die Deppen, die dort wohnen,
sie lassen Partys steigen wie
Coronazahlen. Lohnen

tat sich das Schuldenloch noch nie –
wir gönnten es uns eben.
Doch nun sollt ihr, fickt euch ins Knie,
allweil im Lockdown leben!

Heißt: Glocke drüber. Fertig! Aus!
Berlin hat's jetzt verschissen!
Ihr bleibt da drin, die Luft geht raus.
Wat wer'n wa euch vermissen!

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Das Lyrik-Eckchen

Wem ich kein Corona wünsche
von Thomas Gsella

Scheuer, Lindner, Gauland, Weidel,
Bolsonaro, Erdogan,
Eine Stiftung namens Seidel,
Klöckner, Hoeneß, Dschingis Khan,

Lügner, Leugner, Fascho-Esos,
Die Barone von der Ruhr,
Poschardt, Stalin, Musk & Bezos,
Orban, Hitler, Goebbels, Nuhr,

Die da schlechtes Bier bewerben
Und das SUV-Gelump:
Alle, alle sollen sterben
Und, natürlich, Donald Trump.

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Das Lyrik-Eckchen

Männerdie in Baustellen starren
von Gunnar Homann

Hat die Erde eine Grube,
Und es stehen Bagger drin,
Kommen Männer aus der Stube,
Starren in die Grube rin.

Und sie wägen und sie schauen
(Wie schon damals vor Gizeh)
Was die hier wohl grade bauen?
Oder wird das Baggersee?

Wägen, ihren Job zu schmeißen
Und den großen Bagger an —
Nicht mehr „Einkaufsleiter“ heißen,
Sondern einfach Supermann.

Und sie kommen täglich wieder,
Geben Tipps und wissen Rat,
Summen Bauarbeiterlieder,
Halten lauthals Referat.

Leute, ihr braucht Wasserwaagen!
Diese Schaufel steht ganz schief!
Wie es geht, kann ich euch sagen!
Dieser Bagger gräbt zu tief!

Und sie schauen, bis sie sterben,
In die Grube fahren sie,
Doch die sehen nur die Erben,
Selber sehen sie die nie.

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Clever, »Brigitte«!

Du lockst mit der Überschrift »Fünf typische Probleme intelligenter Menschen«, und wir sind blöd genug, um draufzuklicken. Wir lernen, dass klug ist: wer mehr denkt, als er spricht, wer sich ungeschickt im Smalltalk anstellt, wer sich im Job schnell langweilt, wer sich mit Entscheidungen schwertut, wer bei Streit den Kürzeren zieht und wer ständig von Selbstzweifeln geplagt wird.

Frustriert stellen wir fest, dass eigentlich nichts von alledem auf uns zutrifft. Und als die Schwachköpfe, die wir nun einmal sind, trauen wir uns fast gar nicht, Dich, liebe Brigitte, zu fragen: Waren das jetzt nicht insgesamt sechs Probleme?

Ungezählte Grüße von Deiner Titanic

 Hej, Gifflar!

Du bist das Zimtgebäck eines schwedischen Backwarenherstellers und möchtest mit einer Plakatkampagne den deutschen Markt aufrollen. Doch so sehr wir es begrüßen, wenn nicht mehr allein Köttbullar, Surströmming und Ikeas Hotdogs die schwedische Küche repräsentieren, so tief bedauern wir, dass Du mit Deinem Slogan alte Klischees reproduzierst: »Eine Schnecke voll Glück«? Willst Du denn für alle Ewigkeiten dem Stereotyp der schwedischen Langsamkeit hinterherkriechen? Als regierten dort immer noch Sozialdemokraten, Volvo und Schwedenpornos?

Damit wirst Du nie der Lieblingssnack der Metropolenjugend!

Sagen Dir Deine Zimt- und Zuckerschnecken von Titanic

 Ah, »Galileo«!

Über die Arbeit von Türsteher/innen berichtest Du: »Viele Frauen arbeiten sogar als Türsteherinnen«. Wir setzen noch einen drauf und behaupten: In dieser Branche sogar alle!

Schmeißen diese Erkenntnis einfach mal raus:

Deine Pointen-Bouncer von Titanic

 Du, »Hörzu Wissen«,

weißt, wie Werbung geht! Mit »Die Sucht zu töten« machtest Du so richtig Lust auf Deine aktuelle Ausgabe, um erläuternd nachzulegen: »Bestialisch, sadistisch, rätselhaft: Was Menschen zu mordenden Monstern macht – acht Täter und die Geschichten ihrer grausamen Verbrechen.«

Wer kann sich da der Faszination der »dunklen Welt der Serienkiller« noch entziehen? Aber am Ende, liebe Hörzu Wissen, ist in diesem Zusammenhang doch die Implikation Deines Slogans »Hörzu Wissen – das Magazin, das schlauer macht!« das Allergruseligste!

Da erschauert sogar

Die True-Crime-resistente Redaktion der Titanic

 Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Nachdem Sie eine Klage wegen Rufschädigung eingereicht haben, wird nun voraussichtlich ein Prozess gegen den britischen Rockstar Brian Molko eingeleitet. Dieser hatte Sie bei einem Konzert seiner Band Placebo in Turin als Nazi und Faschistin bezeichnet.

Wir finden, da könnten Sie sich mal etwas lockermachen. Wer soll denn bitte noch durchblicken, ob Sie gerade »Post-«, »Proto-« oder »Feelgood-« als Präfix vor »Faschistin« bevorzugen? Und: Wegen solcher Empflichkeiten gleich vor Gericht zu gehen, kostet die Justiz so viel wertvolle Zeit. Die könnte sie doch auch nutzen, um Seenotretter/innen dingfest zu machen oder kritische Presse auszuschalten. Haben Sie darüber schon mal nachgedacht, Sie Snowflake?

Schlägt ganz gelassen vor: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

 Die wahre Strafe

Verhaftet zu werden und in der Folge einen Telefonanruf tätigen zu müssen.

Fabio Kühnemuth

 Citation needed

Neulich musste ich im Traum etwas bei Wikipedia nachschlagen. So ähnlich, wie unter »Trivia« oft Pub-Quiz-Wissen gesammelt wird, gab es da auf jeder Seite einen Abschnitt namens »Calia«, voll mit albernen und offensichtlich ausgedachten Zusatzinformationen. Dank Traum-Latinum wusste ich sofort: Na klar, »Calia« kommt von »Kohl«, das sind alles Verkohl-Facts! Ich wunderte mich noch, wo so ein Quatsch nun wieder herkommt, wusste beim Aufwachen aber gleich, unter welcher Kategorie ich das alles ins Traumtagebuch schreiben konnte.

Alexander Grupe

 Dual Use

Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.

Ingo Krämer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
01.05.2024 Berlin, 1.-Mai-Fest der PARTEI Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
02.05.2024 Dresden, Schauburg Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
03.05.2024 Mettingen, Schultenhof Thomas Gsella
03.05.2024 Stuttgart, Im Wizemann Martin Sonneborn mit Sibylle Berg