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Das Lyrik-Eckchen

Liebe 2021
von Cornelius W. M. Oettle

Das Glück scheint nah, doch weit ist's hin:
Wir dürfen uns nicht lieben.
Weil ich jüngst umgezogen bin –
ach, wär ich doch geblieben!

Denn zwischen uns: die Inzidenz
(Drum seh'n wir uns erst später.
Ich fürchte, Schatz, wohl erst im Lenz!)
und 16 Kilometer.

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Das Lyrik-Eckchen zum neuen Jahr

Prophezeiung
von Gunnar Homann



Wir nennen es das neue Jahr,

Doch ähnelt es dem alten:

Was letztes groß und mächtig war,

Wird dieses wieder walten.



Es sind dies erstens Geld und Gier

Und zweitens Religionen,

Zum Dritten das gehörnte Tier

Und viertens die Melonen.



Zum Fünften: Sexualhormon,

Zum Sechsten Suff und Koma,

Zum Siebten istʼs das Saxophon

Und achtens meine Oma.

 

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Weihnachtsspaziergang, 2020

von Philip Saß

Markt und Straßen stehn verlassen,
null Gedränge, keine Staus. 
Sinnend geh ich durch die Gassen: 
Trotz der blöden Virenmassen 
sieht die Welt recht friedlich aus.

Wie viel Weihnachtszauber 
blieb in diesen Zeiten noch bestehn? 
All die Menschen weilen lieb in
ihrem Heim. Da ich ein Creep bin,
will ich's mal genauer sehn:

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Das Lyrik-Eckchen

Nachruf auf den Ikea-Katalog* 
von Jürgen Miedl

Du / uns / stets / zeigtest / ganz / genau
das / im / Glück / Holz­span­plat­tenbau
und / uns / ständig / hast / ungeniert
Dübel­tä­ter / zum / degradiert.

Wir / so / nach / sollten / Ganzheit / streben?
Nicht / wohnen, / mehr / bloß / sondern / leben?
Das / wir / nie / eh, / dir / glaubten / weil
ja / doch / ein / gewöhnlich / fehlt / Teil.

*Zusammenbauen muss man das Gedicht leider selbst.

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Das Lyrik-Eckchen

Neue Coronamaßnahme für Berlin
von Cornelius W. M. Oettle

Es ist die allerdümmste Stadt,
das wussten wir schon immer.
Ein Mensch, der in Berlin haust, hat
kein Hirn und keinen Schimmer

von Rücksicht und Virologie.
Die Deppen, die dort wohnen,
sie lassen Partys steigen wie
Coronazahlen. Lohnen

tat sich das Schuldenloch noch nie –
wir gönnten es uns eben.
Doch nun sollt ihr, fickt euch ins Knie,
allweil im Lockdown leben!

Heißt: Glocke drüber. Fertig! Aus!
Berlin hat's jetzt verschissen!
Ihr bleibt da drin, die Luft geht raus.
Wat wer'n wa euch vermissen!

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Das Lyrik-Eckchen

Wem ich kein Corona wünsche
von Thomas Gsella

Scheuer, Lindner, Gauland, Weidel,
Bolsonaro, Erdogan,
Eine Stiftung namens Seidel,
Klöckner, Hoeneß, Dschingis Khan,

Lügner, Leugner, Fascho-Esos,
Die Barone von der Ruhr,
Poschardt, Stalin, Musk & Bezos,
Orban, Hitler, Goebbels, Nuhr,

Die da schlechtes Bier bewerben
Und das SUV-Gelump:
Alle, alle sollen sterben
Und, natürlich, Donald Trump.

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Im andalusischen Sevilla hast Du eine Kontroverse ausgelöst, der Grund: Auf dem Plakat für das Spektakel »Semana Santa« (Karwoche) habest Du zu freizügig ausgesehen, zu erotisch, ja zu hot!

Tja, und wie wir das besagte Motiv anschauen, verschlägt es uns glatt die Sprache. Dieser sehnsüchtige Blick, der kaum bedeckte anmutige Körper! Da können wir nur flehentlich bitten: Jesus, führe uns nicht in Versuchung!

Deine Dir nur schwer widerstehenden Ungläubigen von der Titanic

 Aha bzw. aua, Voltaren!

Das wussten wir gar nicht, was da in Deiner Anzeige steht: »Ein Lächeln ist oft eine Maske, die 1 von 3 Personen aufsetzt, um Schmerzen zu verbergen. Lass uns helfen. Voltaren.«

Mal von der Frage abgesehen, wie Du auf die 1 von 3 Personen kommst, ist es natürlich toll, dass Du offenbar eine Salbe entwickelt hast, die das Lächeln verschwinden lässt und den Schmerz zum Vorschein bringt!

Gratuliert salbungsvoll: Titanic

 Bild.de!

»Springer hatte im Januar bundesweit für Entsetzen gesorgt«, zwischentiteltest Du mit einem Mal überraschend selbstreferenziell. Und schriebst weiter: »Nach der Enthüllung des Potsdamer ›Remigrations‹-Treffens von AfD-Politikern und Rechtsextremisten postete Springer: ›Wir werden Ausländer zurückführen. Millionenfach. Das ist kein Geheimnis. Das ist ein Versprechen.‹« Und: »In Jüterbog wetterte Springer jetzt gegen ›dahergelaufene Messermänner‹ und ›Geld für Radwege in Peru‹«.

Dass es in dem Artikel gar nicht um Dich bzw. den hinter Dir stehenden Arschverlag geht, sondern lediglich der Brandenburger AfD-Vorsitzende René Springer zitiert wird, fällt da kaum auf!

Zumindest nicht Titanic

 Verehrte Joyce Carol Oates,

da Sie seit den Sechzigern beinah im Jahrestakt neue Bücher veröffentlichen, die auch noch in zahlreiche Sprachen übersetzt werden, kommen Sie vermutlich nicht dazu, jeden Verlagstext persönlich abzusegnen. Vielleicht können Sie uns dennoch mit ein paar Deutungsangeboten aushelfen, denn uns will ums Verrecken nicht einfallen, was der deutsche Ecco-Verlag im Sinn hatte, als er Ihren neuen Roman wie folgt bewarb: »›Babysitter‹ ist ein niederschmetternd beeindruckendes Buch, ein schonungsloses Porträt des Amerikas der oberen Mittelschicht sowie ein entlarvender Blick auf die etablierten Rollen der Frau. Oates gelingt es, all dies zu einem unglaublichen Pageturner zu formen. In den späten 1970ern treffen in Detroit und seinen Vorstädten verschiedene Leben aufeinander«, darunter »eine rätselhafte Figur an der Peripherie der Elite Detroits, der bisher jeglicher Vergeltung entkam«.

Bitte helfen Sie uns, Joyce Carol Oates – wer genau ist ›der Figur‹, dem es die elitären Peripherien angetan haben? Tragen die Leben beim Aufeinandertreffen Helme? Wie müssen wir uns ein Porträt vorstellen, das zugleich ein Blick ist? Wird das wehtun, wenn uns Ihr Buch erst niederschmettert, um dann noch Eindrücke auf uns zu hinterlassen? Und wie ist es Ihnen gelungen, aus dem unappetitlich plattgedrückten Matsch zu guter Letzt noch einen »Pageturner« zu formen?

Wartet lieber aufs nächste Buch: Titanic

 Ein Vorschlag, Clemens Tönnies …

Ein Vorschlag, Clemens Tönnies …

Während Ihrer Zeit im Aufsichtsrat bei Schalke 04 sollen Sie in der Halbzeitpause einmal wutentbrannt in die Kabine gestürmt sein und als Kommentar zur miserablen Mannschaftsleistung ein Trikot zerrissen haben. Dabei hätten Sie das Trikot viel eindrücklicher schänden können, als es bloß zu zerfetzen, Tönnies!

Sie hätten es, wie Sie es aus Ihrem Job kennen, pökeln, durch den verschmutzten Fleischwolf drehen und schließlich von unterbezahlten Hilfskräften in minderwertige Kunstdärme pressen lassen können.

Aber hinterher ist man immer schlauer, gell?

Dreht Sie gern durch den Satirewolf: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Die wahre Strafe

Verhaftet zu werden und in der Folge einen Telefonanruf tätigen zu müssen.

Fabio Kühnemuth

 Dual Use

Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.

Ingo Krämer

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

 Altersspezifisch

Ich gehöre noch zu einer Generation, deren Sätze zu häufig mit »Ich gehöre noch zu einer Generation« anfangen.

Andreas Maier

 Empfehlung für die Generation Burnout

Als eine günstige Methode für Stressabbau kann der Erwerb einer Katzentoilette – auch ohne zugehöriges Tier – mit Streu und Siebschaufel den Betroffenen Abhilfe verschaffen: Durch tägliches Kämmen der Streu beginnt nach wenigen Tagen der entspannende Eintritt des Kat-Zengarteneffekts.

Paulaner

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
17.05.2024 A-Linz, Posthof Max Goldt
18.05.2024 Wien, Rabenhoftheater Max Goldt
23.05.2024 Bielefeld, Theaterlabor Max Goldt
24.05.2024 Dresden, Buchladen Tante Leuk Thomas Gsella