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Das Lyrik-Eckchen

KRIMI
von Gunnar Homann

Wer wissen will, was Krimi ist —
Es ist immer das Gleiche.
Am Anfang kommt die Leiche,
Dann sagt ein müder Polizist:

Ich glaube nicht an Suizid,
Das war was Spitzes, Hartes.
Motiv wohl was Privates.
Man hat ihr einen Stalaktit

Genau von vorn ins Herz gebohrt,
Erklärt die Pathologin.
Die tote Geologin
Ging gern mit andern Männern fort,

Behauptet eine Nachbarin.
Der Gatte sei Vertreter
Und komme ständig später,
Er habe nur den Job im Sinn.

Ja nein, ich war in Sanssouci,
Erklärt der Mann der Toten,
Das sei ja nicht verboten.
Dann hat er wohl ein Alibi.

Doch checkt mir mal sein Telefon
Und schaut mal auf sein Konto,
Das alles bitte pronto,
Und sprecht mal mit dem Sheraton.

Am Schluss war es die Nachbarin,
Die Loverin der Toten
Die hat ihr angeboten:
Ich trenne mich von Konstantin.

Nur hat sie das halt nie gemacht,
Dabei war es versprochen.
Sie hat den Schwur gebrochen!
Da wurde sie wohl umgebracht.*

*als sie noch lebte

 

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Das Lyrik-Eckchen

Was Zecken in Wahrheit bezwecken
von Jürgen Miedl

Kaum werden Tage wieder lang,
kriecht gierig ihr aus den Verstecken.
In allen Wäldern, Wiesen, Hecken
da lauert ihr – auf Beutefang.

Doch nicht nur euer Hunger zwang
euch, was von unsrem Blut zu lecken.
Nein, ihr wollt Interesse wecken
aus bloßem eitlen Geltungsdrang!

Ihr denkt: "Wenn ich am Menschen kau,
dann komm ich sicher ins TV."
Gebt's zu: Ihr beißt auch deshalb, weil

dann jedes zweite Zei­tungs­blatt
im Frühjahr euch im Titel hat
und ihr seid einfach mediengeil!

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Das Lyrik-Eckchen

Heldenlied vom Riesenseeadler Grobi
von Cornelius W. M. Oettle

Schon wieder bist du ausgebüxt!
Wer will in Remscheid leben?
Die Falkner hast du ausgetrückst,
um sonnenwärts zu schweben.

Den Namen Grobi gab man dir,
doch grob bist du mitnichten:
Bist Feingeist! Ja: ein Revoltier!
Du pfeifst auf deine Pflichten!

Sie wollten dich als Flugshow-Star,
du zeigst die kalte Kralle.
Stellst Freiheit über Kaviar:
ein Vorbild für uns alle.

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Das Vogel-Gedicht des Jahres

Die Wahrheit über das Rotkehlchen 

 

Das Rotkehlchen – es piepst und singt
zipp, zipp, zipp, zipp, tirili

 

Schrieb Wilhelm Busch davon beschwingt
zipp, zipp, zipp, zipp, tirili

 

Nur meine App, die weiß Bescheid
zipp, zipp, zipp, zipp, tirili

 

Und übersetzt, was es da schreit:
»So hängt die Bourgeoisie!«

von Fabian Lichter, Polit-Ornithologe

 

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Das Lyrik-Eckchen

Politpensionspalastpoem
von Wladimir Putin

Mit ihren vielen tausend Toren,
Zisternen, Türmen und Emporen, 
den siebzehn Saunen und mit diesen 
Millionen Zimmern, zwölf Verliesen,

dem kilometerlangen Strand 
in wunderschönstem Schwarzmeer-Land, 
wirkt sie so prächtig, ja immens 
– meine Altersresidenz.

Ich nutzte Oligarchen-Spenden, 
um Altersarmut abzuwenden 
und schuf mein Renten-Reich fürs Alter 
(fast dreißigmal so groß wie Malta).

Nun gebe ich, der liebe Wlad, 
euch jungen Menschen diesen Rat: 
Zur Vorsorge ist’s gut, du hast 
nen eigenen Geheimpalast.

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Das Lyrik-Eckchen

Hosen voll vorm Massenstart
von Patric Hemgesberg

Er braucht nicht mehr Helm und Hörner
Bart und Streitaxt sind antik
Auch sein Anspruch ist moderner 
Will nicht Kampf. Will nur den Sieg.

Weder gibt’s was auf die Rübe
Noch raubt er uns Frau und Lohn
Der Norweger läuft dich müde
Und macht Angst beim Biathlon.

Schnappt sich Silber, Gold und Bronze
Unbezwingbar und knallhart
Blech gefällig? Keine Chance!
(Vierter wird der Bjøntegaard).

Du brauchst das perfekte Rennen
Schnellen Ski und Top-Gewehr
Um stets vor dir ihn zu wähnen
(Hinten überrundet er).

Eis und Matsch von Kufen lecken
Sollst du Laegreid, Bø und Co.
Für Platz fünf musst du dich strecken
Doch zuerst musst du vom Klo.

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Das Lyrik-Eckchen

Liebe 2021
von Cornelius W. M. Oettle

Das Glück scheint nah, doch weit ist's hin:
Wir dürfen uns nicht lieben.
Weil ich jüngst umgezogen bin –
ach, wär ich doch geblieben!

Denn zwischen uns: die Inzidenz
(Drum seh'n wir uns erst später.
Ich fürchte, Schatz, wohl erst im Lenz!)
und 16 Kilometer.

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ganz schön kontrovers, James Smith,

was Du als Mitglied der britischen Band Yard Act da im Interview mit laut.de vom Stapel gelassen hast. Das zu Werbezwecken geteilte Zitat »Ich feiere nicht jedes Cure-Album« hat uns jedenfalls so aufgewühlt, dass wir gar nicht erst weitergelesen haben.

Wir mögen uns nicht ausmalen, zu was für heftigen Aussagen Du Dich noch hast hinreißen lassen!

Findet, dass Provokation auch ihre Grenzen haben muss: Titanic

 Könnte es sein, »ARD-Deutschlandtrend«,

dass Dein Umfrageergebnis »Mehrheit sieht den Frieden in Europa bedroht« damit zusammenhängt, dass seit über zwei Jahren ein Krieg in Europa stattfindet?

Nur so eine Vermutung von Titanic

 Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Recht haben Sie, Uli Wickert (81)!

Die Frage, weshalb Joe Biden in seinem hohen Alter noch mal für das Präsidentenamt kandidiert, anstatt sich zur Ruhe zu setzen, kommentieren Sie so: »Warum muss man eigentlich loslassen? Wenn man etwas gerne macht, wenn man für etwas lebt, dann macht man halt weiter, soweit man kann. Ich schreibe meine Bücher, weil es mir Spaß macht und weil ich nicht Golf spielen kann. Und irgendwie muss ich mich ja beschäftigen.«

Daran haben wir, Wickert, natürlich nicht gedacht, dass der sogenannte mächtigste Mann der Welt womöglich einfach keine Lust hat, aufzuhören, auch wenn er vielleicht nicht mehr ganz auf der Höhe ist. Dass ihn das Regieren schlicht bockt und ihm obendrein ein Hobby fehlt. Ja, warum sollte man einem alten Mann diese kleine Freude nehmen wollen!

Greifen Sie hin und wieder doch lieber zum Golfschläger statt zum Mikrofon, rät Titanic

 Chillax, Friedrich Merz!

Sie sind Gegner der Cannabislegalisierung, insbesondere sorgen Sie sich um den Kinder- und Jugendschutz. Dennoch gaben Sie zu Protokoll, Sie hätten »einmal während der Schulzeit mal einen Zug dran getan«.

Das sollte Ihnen zu denken geben. Nicht wegen etwaiger Spätfolgen, sondern: Wenn ein Erzkonservativer aus dem Sauerland, der fürs Kiffen die Formulierung »einen Zug dran tun« wählt, schon in der Schulzeit – und trotz sehr wahrscheinlichem Mangel an coolen Freund/innen – an Gras kam, muss dann nicht so ziemlich jedes andere System besseren Jugendschutz garantieren?

Sinniert

Ihre Titanic

 Hej, Gifflar!

Du bist das Zimtgebäck eines schwedischen Backwarenherstellers und möchtest mit einer Plakatkampagne den deutschen Markt aufrollen. Doch so sehr wir es begrüßen, wenn nicht mehr allein Köttbullar, Surströmming und Ikeas Hotdogs die schwedische Küche repräsentieren, so tief bedauern wir, dass Du mit Deinem Slogan alte Klischees reproduzierst: »Eine Schnecke voll Glück«? Willst Du denn für alle Ewigkeiten dem Stereotyp der schwedischen Langsamkeit hinterherkriechen? Als regierten dort immer noch Sozialdemokraten, Volvo und Schwedenpornos?

Damit wirst Du nie der Lieblingssnack der Metropolenjugend!

Sagen Dir Deine Zimt- und Zuckerschnecken von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Die wahre Strafe

Verhaftet zu werden und in der Folge einen Telefonanruf tätigen zu müssen.

Fabio Kühnemuth

 Back to Metal

Wer billig kauft, kauft dreimal: Gerade ist mir beim zweiten Sparschäler innerhalb von 14 Tagen die bewegliche Klinge aus ihrer Plastikaufhängung gebrochen. Wer Sparschäler aus Kunststoff kauft, spart also am falschen Ende, nämlich am oberen!

Mark-Stefan Tietze

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

 Mitgehört im Zug

»Prostitution ist das älteste Gewerbe der Welt!« – »Ja, aber das muss es ja nicht bleiben.«

Karl Franz

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hannover, TAK Ella Carina Werner
01.05.2024 Berlin, 1.-Mai-Fest der PARTEI Martin Sonneborn mit Sibylle Berg