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Das Lyrik-Eckchen

Zur Lage in den Innenstädten
von Gunnar Homann

Ein Jahr saßt ihr zu Hause rum
Und habt gestreamt wie blöde.
Die Straßen waren still und stumm,
Das Leben, es war öde.

Nun haben Cafés wieder auf,
Die Restos, Bars und Keller,
Die Sonne scheint von oben drauf
Und vor euch stehen Teller.

Ihr fresst und sauft die Städte leer
Mit Jasper, Heinz und Mona,
Und glotzt so lost und erdenschwer
Grad wie noch vor Corona.

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Das Lyrik-Eckchen

KRIMI
von Gunnar Homann

Wer wissen will, was Krimi ist —
Es ist immer das Gleiche.
Am Anfang kommt die Leiche,
Dann sagt ein müder Polizist:

Ich glaube nicht an Suizid,
Das war was Spitzes, Hartes.
Motiv wohl was Privates.
Man hat ihr einen Stalaktit

Genau von vorn ins Herz gebohrt,
Erklärt die Pathologin.
Die tote Geologin
Ging gern mit andern Männern fort,

Behauptet eine Nachbarin.
Der Gatte sei Vertreter
Und komme ständig später,
Er habe nur den Job im Sinn.

Ja nein, ich war in Sanssouci,
Erklärt der Mann der Toten,
Das sei ja nicht verboten.
Dann hat er wohl ein Alibi.

Doch checkt mir mal sein Telefon
Und schaut mal auf sein Konto,
Das alles bitte pronto,
Und sprecht mal mit dem Sheraton.

Am Schluss war es die Nachbarin,
Die Loverin der Toten
Die hat ihr angeboten:
Ich trenne mich von Konstantin.

Nur hat sie das halt nie gemacht,
Dabei war es versprochen.
Sie hat den Schwur gebrochen!
Da wurde sie wohl umgebracht.*

*als sie noch lebte

 

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Das Lyrik-Eckchen

Was Zecken in Wahrheit bezwecken
von Jürgen Miedl

Kaum werden Tage wieder lang,
kriecht gierig ihr aus den Verstecken.
In allen Wäldern, Wiesen, Hecken
da lauert ihr – auf Beutefang.

Doch nicht nur euer Hunger zwang
euch, was von unsrem Blut zu lecken.
Nein, ihr wollt Interesse wecken
aus bloßem eitlen Geltungsdrang!

Ihr denkt: "Wenn ich am Menschen kau,
dann komm ich sicher ins TV."
Gebt's zu: Ihr beißt auch deshalb, weil

dann jedes zweite Zei­tungs­blatt
im Frühjahr euch im Titel hat
und ihr seid einfach mediengeil!

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Das Lyrik-Eckchen

Heldenlied vom Riesenseeadler Grobi
von Cornelius W. M. Oettle

Schon wieder bist du ausgebüxt!
Wer will in Remscheid leben?
Die Falkner hast du ausgetrückst,
um sonnenwärts zu schweben.

Den Namen Grobi gab man dir,
doch grob bist du mitnichten:
Bist Feingeist! Ja: ein Revoltier!
Du pfeifst auf deine Pflichten!

Sie wollten dich als Flugshow-Star,
du zeigst die kalte Kralle.
Stellst Freiheit über Kaviar:
ein Vorbild für uns alle.

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Das Vogel-Gedicht des Jahres

Die Wahrheit über das Rotkehlchen 

 

Das Rotkehlchen – es piepst und singt
zipp, zipp, zipp, zipp, tirili

 

Schrieb Wilhelm Busch davon beschwingt
zipp, zipp, zipp, zipp, tirili

 

Nur meine App, die weiß Bescheid
zipp, zipp, zipp, zipp, tirili

 

Und übersetzt, was es da schreit:
»So hängt die Bourgeoisie!«

von Fabian Lichter, Polit-Ornithologe

 

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Das Lyrik-Eckchen

Politpensionspalastpoem
von Wladimir Putin

Mit ihren vielen tausend Toren,
Zisternen, Türmen und Emporen, 
den siebzehn Saunen und mit diesen 
Millionen Zimmern, zwölf Verliesen,

dem kilometerlangen Strand 
in wunderschönstem Schwarzmeer-Land, 
wirkt sie so prächtig, ja immens 
– meine Altersresidenz.

Ich nutzte Oligarchen-Spenden, 
um Altersarmut abzuwenden 
und schuf mein Renten-Reich fürs Alter 
(fast dreißigmal so groß wie Malta).

Nun gebe ich, der liebe Wlad, 
euch jungen Menschen diesen Rat: 
Zur Vorsorge ist’s gut, du hast 
nen eigenen Geheimpalast.

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Das Lyrik-Eckchen

Hosen voll vorm Massenstart
von Patric Hemgesberg

Er braucht nicht mehr Helm und Hörner
Bart und Streitaxt sind antik
Auch sein Anspruch ist moderner 
Will nicht Kampf. Will nur den Sieg.

Weder gibt’s was auf die Rübe
Noch raubt er uns Frau und Lohn
Der Norweger läuft dich müde
Und macht Angst beim Biathlon.

Schnappt sich Silber, Gold und Bronze
Unbezwingbar und knallhart
Blech gefällig? Keine Chance!
(Vierter wird der Bjøntegaard).

Du brauchst das perfekte Rennen
Schnellen Ski und Top-Gewehr
Um stets vor dir ihn zu wähnen
(Hinten überrundet er).

Eis und Matsch von Kufen lecken
Sollst du Laegreid, Bø und Co.
Für Platz fünf musst du dich strecken
Doch zuerst musst du vom Klo.

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ein Vorschlag, Clemens Tönnies …

Ein Vorschlag, Clemens Tönnies …

Während Ihrer Zeit im Aufsichtsrat bei Schalke 04 sollen Sie in der Halbzeitpause einmal wutentbrannt in die Kabine gestürmt sein und als Kommentar zur miserablen Mannschaftsleistung ein Trikot zerrissen haben. Dabei hätten Sie das Trikot viel eindrücklicher schänden können, als es bloß zu zerfetzen, Tönnies!

Sie hätten es, wie Sie es aus Ihrem Job kennen, pökeln, durch den verschmutzten Fleischwolf drehen und schließlich von unterbezahlten Hilfskräften in minderwertige Kunstdärme pressen lassen können.

Aber hinterher ist man immer schlauer, gell?

Dreht Sie gern durch den Satirewolf: Titanic

 Gute Frage, liebe »Süddeutsche«!

»Warum haben wir so viele Dinge und horten ständig weiter? Und wie wird man diese Gier wieder los?« teast Du Dein Magazin an, dasselbe, das einzig und allein als werbefreundliches Vierfarb-Umfeld für teuren Schnickschnack da ist.

Aber löblich, dass Du dieses für Dich ja heißeste aller Eisen anpackst und im Heft empfiehlst: »Man kann dem Kaufimpuls besser widerstehen, wenn man einen Schritt zurücktritt und sich fragt: Wer will, dass ich das haben will?«

Und das weiß niemand besser als Du und die Impulskundschaft von Titanic

 Chillax, Friedrich Merz!

Sie sind Gegner der Cannabislegalisierung, insbesondere sorgen Sie sich um den Kinder- und Jugendschutz. Dennoch gaben Sie zu Protokoll, Sie hätten »einmal während der Schulzeit mal einen Zug dran getan«.

Das sollte Ihnen zu denken geben. Nicht wegen etwaiger Spätfolgen, sondern: Wenn ein Erzkonservativer aus dem Sauerland, der fürs Kiffen die Formulierung »einen Zug dran tun« wählt, schon in der Schulzeit – und trotz sehr wahrscheinlichem Mangel an coolen Freund/innen – an Gras kam, muss dann nicht so ziemlich jedes andere System besseren Jugendschutz garantieren?

Sinniert

Ihre Titanic

 Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Die Bunte zitiert Sie mit der Aussage: »Um zu überleben, muss man gesund sein, und wenn man am gesündesten ist, sieht man einfach auch am jüngsten aus!« Gut, dass Sie diese Erkenntnis an uns weitergeben!

Geht jetzt zur Sicherheit bei jeder neuen Falte, Cellulitedelle und grauen Strähne zum Arzt:

Ihre greise Redaktion der Titanic

 Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Im andalusischen Sevilla hast Du eine Kontroverse ausgelöst, der Grund: Auf dem Plakat für das Spektakel »Semana Santa« (Karwoche) habest Du zu freizügig ausgesehen, zu erotisch, ja zu hot!

Tja, und wie wir das besagte Motiv anschauen, verschlägt es uns glatt die Sprache. Dieser sehnsüchtige Blick, der kaum bedeckte anmutige Körper! Da können wir nur flehentlich bitten: Jesus, führe uns nicht in Versuchung!

Deine Dir nur schwer widerstehenden Ungläubigen von der Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Dual Use

Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.

Ingo Krämer

 Citation needed

Neulich musste ich im Traum etwas bei Wikipedia nachschlagen. So ähnlich, wie unter »Trivia« oft Pub-Quiz-Wissen gesammelt wird, gab es da auf jeder Seite einen Abschnitt namens »Calia«, voll mit albernen und offensichtlich ausgedachten Zusatzinformationen. Dank Traum-Latinum wusste ich sofort: Na klar, »Calia« kommt von »Kohl«, das sind alles Verkohl-Facts! Ich wunderte mich noch, wo so ein Quatsch nun wieder herkommt, wusste beim Aufwachen aber gleich, unter welcher Kategorie ich das alles ins Traumtagebuch schreiben konnte.

Alexander Grupe

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

 Spielregeln

Am Ende einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie fragt der demente Herr, ob er erst eine Sechs würfeln muss, wenn er zum Klo will.

Miriam Wurster

 Die wahre Strafe

Verhaftet zu werden und in der Folge einen Telefonanruf tätigen zu müssen.

Fabio Kühnemuth

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
23.05.2024 Bielefeld, Theaterlabor Max Goldt
24.05.2024 Dresden, Buchladen Tante Leuk Thomas Gsella
30.05.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst »POLO«
30.05.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst Hans Traxler: »Die Dünen der Dänen«