Hey Kumpel, was stehst du da bei den Blinden lass uns, je t’en prie, doch zusammenfinden denn alles andere, yeah, ist doch Schmus das ist der Zusammenfinde-Einigkeits-Blues
Hast du jeden Monat nur tausend netto und Aktiendepots auch nicht ernstlich in petto fahr ich einen Bentley und du bloß Bus let’s sing den Zusammenfinde-Einigkeits-Blues!
Da muss doch im Ernst keine Kirche brennen damit wir uns in die Arme rennen ich beute dich aus? That’s bullshit, Stuss! Vgl. den Zusammenfinde-Einigkeits-Blues!
Weil schau, wir sind doch alle Nation was macht da die Dicke des Kontos schon vergiss, dass ich reich bin, just try it, tu’s! Wir singen den Zusammenfinde-Einigkeits-Blues!
Claus Kleber etwa wünscht sich "Einigkeit" und ist es, I’m askin’, nicht längst an der Zeit? Hat, was ich hier singe, nicht Hand oder Fuß? Mein Zusammenfinde-Einigkeits-Blues?
Zusammenstehn muss man in solchen Zeiten und gegen den Spaltpilz von innen fighten ein Land, ein Volk, gib mir ’nen Kuss! Das ist der Zusammenfinde-, das ist der Zusammenfinde-, das ist der Zusammenfinde- Einigkeits- Bluhuhuhues
Slavoj Žižek zum 70. Eine Würdigung in Versen von Valentin Witt
Als Gott sein Ebenbild kreiert mit einer Plauze und Gehirn je Menschperson, verkalkuliert er sich um eins bei Žižeks Birne.
Da fehlt es nun, nur einem nicht: Seit arschgeborn in Jubeljana schreibt Buch um Buch er geistesschlicht – gemeint ist unser Jubilar, ja.
Ein Schwallkörper, die Hoden dick, im Kopf dem Prof statt Geist gegeben, spritzt er mit Dialektiktick fick boom! uns voll – hoch soll er sterben leben!
Nach der Melodie des "Konjunktur Cha-Cha", Hazy Osterwald Sextett, 1961
"Vernunft hat nicht gerade Konjunktur" Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident
Geh nicht mit der Konjunktur (geh nicht mit, geh nicht mit) geh nicht mit auf diese Tour (geh nicht mit, geh nicht mit) bleib ein Muster- demokrat und pluster dich nicht auf pegidamäßig oder so
Geh nicht mit der Konjunktur (geh nicht mit, geh nicht mit) sei doch bitte nicht so stur (nicht so stur, nicht so stur) "Volksverräter" schrein lass das doch bitte sein und wähl vernünftig sonst ist das fürs Klo
Du bist, was du bist, durch deinen bürgerlichen Wert und Hitler mögen ist da allemal verkehrt magst du ihn trotzdem, dann behalte es für dich dein Präsi bittet lediglich:
Geh nicht mit der Konjunktur (geh nicht mit, geh nicht mit) geh nicht mit auf diese Tour (geh nicht mit, geh nicht mit) wähl halt Karrenbauer das ist letztlich schlauer und die Gute ist doch auch okee
Wenn du Genderweiber hasst (-weiber hasst, -weiber hasst) und dir Klimastreik nicht passt (-streik nicht passt, -streik nicht passt) nimm die FAZ und geh mit ihr ins Bett dann braucht's doch wirklich keine AfD
Bleib daheim und hol die Reichsfahne vom Haus denn das Ausland macht sich da nicht sehr viel draus Sozen musst du auch nicht wählen, bitte sehr weil das unvernünftig wär …
Zugereister im Görlitzer Park, Berlin (2019) von Simon Wagner
Ein Mann steht in der Parkanlage umringt von Journalisten und grämt sich ob der Drogenfrage. Oh, wie wir ihn vermissten: Fast einen Monat seit die letzten News von Boris Palmer fetzten.
Ein Journalistenheer im Park, das diesen Mann umzingelt. Man hört schon fast den Klick-Ertrag, der bald im Täschlein klingelt. Für diesen Spaß sind sie gern early und stehn schon vormittags im Görli.
Und da steht ER, nebst Einsatzwagen und Dregger (CDU-Mann). Und ach, wie teilt er dessen Klagen! Und denkt sich: Hier musst du ran! Denn heute, glückliches Berlin, wird aufgeräumt, heut' hast du IHN!
Er kriegt – wie einst an PoCs auf Rädern, an Studenten er zu Genüge schon bewies – noch jeden Delinquenten. Er ist's, der Recht durchsetzen kann! Am Neckar dealt kein Chaker-Clan!
Jedoch: Im Park ist weit und breit kein "Ausländer" zu sichten...
Ähm...
Tja, seine große Fähigkeit bringt Flüchtling gleich zum Flüchten! Ob Koks-Baron, ob Drogen-Emir, bei ihm denkt jeder sofort: Weh mir!
Dann gehn sie Heim, die Pressemassen, und freun sich auf Debatten und Boris Palmer geht gelassen wen anderes beschatten und ruft, so liebt's der Star-Ermittler, zum Abschied nochmal laut: Sie wissen schon.
»Warum haben wir so viele Dinge und horten ständig weiter? Und wie wird man diese Gier wieder los?« teast Du Dein Magazin an, dasselbe, das einzig und allein als werbefreundliches Vierfarb-Umfeld für teuren Schnickschnack da ist.
Aber löblich, dass Du dieses für Dich ja heißeste aller Eisen anpackst und im Heft empfiehlst: »Man kann dem Kaufimpuls besser widerstehen, wenn man einen Schritt zurücktritt und sich fragt: Wer will, dass ich das haben will?«
Und das weiß niemand besser als Du und die Impulskundschaft von Titanic
Chillax, Friedrich Merz!
Sie sind Gegner der Cannabislegalisierung, insbesondere sorgen Sie sich um den Kinder- und Jugendschutz. Dennoch gaben Sie zu Protokoll, Sie hätten »einmal während der Schulzeit mal einen Zug dran getan«.
Das sollte Ihnen zu denken geben. Nicht wegen etwaiger Spätfolgen, sondern: Wenn ein Erzkonservativer aus dem Sauerland, der fürs Kiffen die Formulierung »einen Zug dran tun« wählt, schon in der Schulzeit – und trotz sehr wahrscheinlichem Mangel an coolen Freund/innen – an Gras kam, muss dann nicht so ziemlich jedes andere System besseren Jugendschutz garantieren?
Sinniert
Ihre Titanic
Hallihallo, Michael Maar!
In unserem Märzheft 2010 mahnte ein »Brief an die Leser«: »Spannend ist ein Krimi oder ein Sportwettkampf.« Alles andere sei eben nicht »spannend«, der schlimmen dummen Sprachpraxis zum Trotz.
Der Literatur- ist ja immer auch Sprachkritiker, und 14 Jahre später haben Sie im SZ-Feuilleton eine »Warnung vor dem S-Wort« veröffentlicht und per Gastbeitrag »zur inflationären Verwendung eines Wörtchens« Stellung bezogen: »Nein, liebe Radiosprecher und Moderatorinnen. Es ist nicht S, wenn eine Regisseurin ein Bachmann-Stück mit drei Schauspielerinnen besetzt. Eine Diskussionsrunde über postmoderne Lyrik ist nicht S. Ein neu eingespieltes Oboenkonzert aus dem Barock ist nicht S.«
Super-S wird dagegen Ihr nächster fresher Beitrag im Jahr 2038: Das M-Wort ist ja man auch ganz schön dumm!
Massiv grüßt Sie Titanic
Grüß Gott, Businesspäpstin Diana zur Löwen!
Du verkaufst seit Neuestem einen »Anxiety Ring«, dessen »bewegliche Perlen« beim Stressabbau helfen sollen. Mal abgesehen davon, dass das einfach nur das hundertste Fummelspielzeug ist, kommen uns von ihren Nutzer/innen glorifizierte und zur Seelenerleichterung eingesetzte bewegliche Perlen an einer Kette verdächtig bekannt vor.
Ist für Dich natürlich super, denn auch wenn Du Deinen treuen Fans skrupellos das Geld aus der Tasche ziehst, in die Hölle kommst Du zumindest für diese Aktion sicher nicht.
Auch wenn dafür betet:
Deine Titanic
Kurze Anmerkung, Benedikt Becker (»Stern«)!
»Wer trägt heute noch gerne Krawatte?« fragten Sie rhetorisch und machten den Rollkragenpullover als neues It-Piece der Liberalen aus, v. a. von Justizminister Marco Buschmann und Finanzminister Christian Lindner, »Was daran liegen mag, dass der Hals auf die Ampelkoalition besonders dick ist. Da hilft so eine Halsbedeckung natürlich, den ganzen Frust zu verbergen.«
Schon. Aber wäre es angesichts des Ärgers der beiden Freien Demokraten über SPD und Grüne nicht passender, wenn sie mal wieder so eine Krawatte hätten?
Ebenso stilistisch versiert wie stets aus der Mode: Titanic
Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?
Patric Hemgesberg
Dual Use
Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.
Ingo Krämer
Tödliche Pilzgerichte (1/1)
Gefühlte Champignons.
Lukas Haberland
Vom Feeling her
Es hat keinen Sinn, vor seinen Gefühlen wegzulaufen. Man muss sich schon auch mal hinter einem Baum verstecken und warten, dass die das nicht merken und an einem vorbeiziehen, sonst bringt das ja alles nichts.
Loreen Bauer
100 % Maxx Dad Pow(d)er
Als leidenschaftlicher Kraftsportler wünsche ich mir, dass meine Asche eines Tages in einer dieser riesigen Proteinpulverdosen aufbewahrt wird. Auf dem Kaminsims stehend, soll sie an mich erinnern. Und meinen Nachkommen irgendwann einen köstlichen Shake bieten.