Newsticker

Nur diese Kategorie anzeigen:Fabian Lichters Economy Class Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Fabian Lichters Economy Class

Pop is dead

Mark Fisher erkannte schon, dass Popkultur sich nahezu ausschließlich noch im Retromodus am Leben erhält. Heute lässt sich dem nur wenig entgegensetzen. Längst langweilen die 80er-Jahre mehr als die Gegenwart. Im linearen Fernsehen, aber auch im Auftrag der gängigen Streamingportale werden fleißig alte Trashformate recycelt, in der Hoffnung, irgendjemand könnte ihnen inzwischen Kultcharakter zuschreiben, und auch die Mode wühlt zuverlässig in den Kleiderkammern der Elterngeneration, die ihrerseits schon jede Menge Recyceltes bereithielt. Der Unterschied: Heute scheint es keine Alternative mehr zu geben. Irgendwo zwischen Krisen und den je neuesten Sperenzchen des Kapitals ist der Blick nach vorne getrübt worden. Alles wartet auf einen neuen großen Wurf, also klammert man sich umso fester an alte Würfe und Entwürfe. Demnächst deshalb auch nur folgerichtig im Kino: "Air – der große Wurf". Der Film mit Matt Damon und Ben Affleck "erzählt die unglaubliche Geschichte der richtungsweisenden Partnerschaft zwischen dem damaligen Newcomer Michael Jordan und der aufstrebenden Basketball-Division von Nike, die mit der Marke 'Air Jordan' nicht nur die Welt des Sports, sondern auch die zeitgenössische Kultur revolutioniert hat" (kino-zeit.de). Noch das klassische Angebot des Pops, die Affirmation der Gegenwart, gestaltet sich heute schwierig, muss also über Bande geschehen. Der Retrokitsch soll bieten, was die Gegenwart nicht mehr bereithält: eine Zukunft, zumindest eine glanzvolle. Zur Not wird dafür selbst aus der Marketingabteilung eines Turnschuhfabrikanten noch eine rührselige Erfolgsstory gequetscht. Dank Color Grading und dem Stich ins längst Vergangene geht es noch einmal zurück in eine andere Zeit. Noch einmal wird Michael Jordan zu einer Ikone, wie sie die Werbung heute überall verzweifelt sucht, und noch einmal freuen sich daran die Industrie sowie die Käufer ihrer Treter. Die tröstende Botschaft hinter all dem: Früher war es auch schon stumpf.

Nur diese Kategorie anzeigen:Fabian Lichters Economy Class Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Fabian Lichters Economy Class

Achtung, AGB

"Weil er dem Bahnpersonal keinen Lichtbildausweis vorzeigen wollte, geriet Ex-'Bild'-Chefredakteur Julian Reichelt auf einer Reise nach Berlin in Konflikt mit dem Gesetz. Die Bahnfahrt endete auf einer Wache der Bundespolizei" – ein Teaser zu einem Spiegel-Artikel und doch steckt darin bereits eine ganze Dramaturgie, ein Film, der aufrüttelt und berührt. Oscarreif. Wird es dem Helden gelingen, sich aus seiner misslichen Lage zu befreien? Da schon war das Gelächter auf Twitter schnell groß, doch Bahnrebell Reichelt schoss mit einem klarstellenden Thread nach, ein paar Worten "zu dieser Kolportage im Spiegel", um genau zu sein. Es gehe in seinen Ausführungen "um Freundschaft, Politik und einen Staatskonzern, der zu einer Erziehungsanstalt auf Rädern geworden ist." Zusammenfassung: Spiegel: doof, Deutsche Bahn: verbrecherisch, Deutschland: am Ende. Nichts allzu Neues eigentlich, aber in nur zwanzig (!) Tweets noch einmal kurz und knackig zusammengefasst und mit einer Prise Wahnsinn versehen vom Meister of Schattenkampf himself – ja, warum denn eigentlich auch nicht? Man hat die Zeit als Youtube-Anchorman ohnehin und kann sie auch einmal dafür nutzen, gegen die AGB der Bahn anzustinken. Auch das ist Freiheit und die Welt will unterhalten sein. Man kann, man sollte über die Reichelts dieser Welt lachen, darüber hinaus geben sie als Witz dankenswerterweise unfreiwillig auch noch Aufschluss über weit mehr als nur die Tücken eines Online-Tickets: Darüber, dass sich schlicht Illusionen macht, wer hinter den Kampagnen-Köpfen, die, stets noch mit Rückgriff auf die edelsten Motive, von einer Verbotskultur und Zwängen warnen, die die Deutschen piesacken und drücken, anderes vermutet als Mitglieder einer Klasse, unter denen bereits die Bitte um Vorzeigen eines Personalausweises als Freiheitsberaubung gilt.

Nur diese Kategorie anzeigen:Fabian Lichters Economy Class Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Fabian Lichters Economy Class

Die Mehrheit will das nicht hören

"Hört bitte auf mit dem Quatsch. Weil so gewinnen wir keine Mehrheiten." So lautete Tarek Al-Wazirs Ansage an die Aktivisten der Gruppe Letzte Generation und kürzer und prägnanter hätte man sie wohl kaum in Worte fassen können, die Spannungen zwischen grüner Partei und Klimaaktivismus. Tarek Al-Wazir, Grüner und hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen und damit eben auch verantwortlich für Mehrheiten, nahm die Aktion an den Grundgesetztafeln, die unlängst von Aktivisten mit Farbe verziert wurden, zum Anlass, einmal konkret und pragmatisch zu werden. Weil so geht es ja nun auch nicht. Dummerweise werden die Grünen schließlich immer noch vage mit dem Thema Klimaschutz in Verbindung gebracht, und das auch nach den Wahlkampftagen, da bleiben renitente Aktionen wie diese auch immer irgendwie unschön an der Fassade der Partei kleben. Und so eine Assoziation ist nun mal wesentlich schwieriger wegzuwaschen als als die Farbe von einem Denkmal. Andere, etwa Konstantin Kuhle, FDP, so liest man dann, fordern die Aktivisten auf, selbst in die Politik zu gehen. Eben dorthin, wo man am Ende nicht einmal eine simple Solidaritätsbekundung mit ein paar Aktivisten zustandebringt, wenn man es denn zu etwas bringen will. Nach knapp einem Jahr Aktionismus der Letzten Generation bewegt man sich in der Debatte also irgendwo zwischen grünen Beschwichtigungen, lieb gemeint natürlich, und einer Opposition, die es ohne Terrorismusvorwürfe nicht mehr macht und die Aktionen zivilen Ungehorsams mit Schaum vorm Mund als Anschläge wertet. Das sind nicht die besten Aussichten für den Protest der Letzten Generation, falls er tatsächlich auf ein Einsehen gerade dieser Mehrheit spekulieren sollte. Für die Zurschaustellung dessen aber, dass die einem am Betrieb kleben wie die anderen an der Straße, hat sich der "Quatsch" auf jeden Fall gelohnt.

Nur diese Kategorie anzeigen:Fabian Lichters Economy Class Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Fabian Lichters Economy Class

Ein Hauch von Erlösung

Ein Großteil derer, die gerade interessiert mit ChatGPT und anderen KI-Anwendungen herumhantieren, ist alt genug, um sich daran erinnern zu können, mit welchem Optimismus vor wenigen Jahren das Internet willkommen geheißen wurde. An die Hoffnungen, die die Idee einer Gesellschaft weckte, in der das gesamte Wissen der Menschheit stets und für alle abrufbar sein würde. An Vorstellungen neuer Formen demokratischer Teilhabe, wenn nicht gar einer global vernetzten Multitude, die die alten Verhältnisse sprengen sollte. Und während man sich heute zwar weitestgehend sicher zu sein scheint, dass KI noch einmal für grundlegende technische Veränderungen in kurzer Zeit sorgen wird, macht man sich darüber hinaus gerade doch wenig Illusionen, was das Gesellschaftliche angeht. Zu tief sitzt offensichtlich die Erfahrung von Fake News, dem Netz als Propagandamaschinerie, als dass man allzu blauäugig in die Zukunft blicken wollte. Dennoch zeigt sich ChatGPT bereits als äußerst nützliches Tool für viele. Nutzer lassen sich Vorlagen oder Präsentationen erarbeiten und sparen Zeit und Mühe in Büros und Agenturen. Eine leise Ahnung der Erlösung von lästigen Arbeiten schwingt mit in den Gesprächen über die KI. Was unterm Kapitalverhältnis immer schon eine Drohung beinhaltet: Allerlei von Menschenhand ausgeführte Textarbeit wird künftig obsolet sein, das steht damit bereits fest. Beim Axel-Springer-Verlag kündigt Mathias Döpfner zeitgleich mit der Meldung zum großen Stellenabbau an, dass künstliche Intelligenz in Zukunft eine große Rolle im Journalismus spielen könnte. Ausgerechnet Elon Musk, immerhin selbst an der KI-Entwicklung beteiligt, macht sich derweil Sorgen und spricht bereits von einer „Regierungsbehörde“, die man benötige, um die KI-Entwicklung zu beaufsichtigen, die er für gefährlich halte. Wie stark beispielsweise ChatGPT jetzt schon in Zaum gehalten wird, zeigen Nutzer bei Reddit, die mit diversen Methoden die vorhandenen Restriktionen umgehen und so dafür sorgen, dass sich die KI weit weniger diplomatisch auf Fragen etwa zum Klimawandel oder zu ökonomischen Problemen äußert. Allein, wenige Worte kostet es, und die so entfesselte KI beginnt, einem nahezu begeistert klingend etwa Verschwörungstheorien über die Mondlandung zu erzählen. Eben wie ein echter Mensch.

Nur diese Kategorie anzeigen:Fabian Lichters Economy Class Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Fabian Lichters Economy Class

Butter vom Brot

Ob im Kulturbetrieb oder der politischen Kommunikation – der Grundton nahezu jeder Debatte ist inzwischen geprägt von Verlustangst. Dabei kann kein Argument zu konstruiert, keine Behauptung zu weit hergeholt oder gar zu albern sein. Sei es die schon beinahe klassische und immer wiederkehrende Angst um das Schnitzel auf dem Teller, das Auto vor der Tür oder die eigene geschlechtliche Identität. Die Angst, aus dem Diskurs gecancelt zu werden oder dem Winnetou der Kindheit Lebewohl sagen zu müssen. Just etwa macht Markus Söder nach seiner quasigrünen Phase eine Kehrtwende und poltert gegen die Ampel, gegen angeblich drohende Fleischverbote und Bevormundung und Bedrohungen aller Art. Ganz wie in alten Tagen könnte man meinen. Das alles ist aber längst nur noch oberflächlich gesehen skurril. Kongruenz ist ein überholtes Konzept in einer Gesellschaft der Fragmentierung und Vereinzelung. Wo es darum geht, sich jeden Tag neu zu erfinden und verwertbar zu sein, um nicht unter die Räder zu kommen, muss man flexibel sein. Nichts anderes predigen einem Abertausende Coaches und Experten in Podcasts und Ratgebern, die einem dabei helfen wollen, sich als das Einmannunternehmen zu begreifen, das man gefälligst zu sein hat. Und nichts anderes fördert die Neoliberalisierung aller Lebensbereiche. Die entsprechende politische Rhetorik dazu ist die der Besitzstandswahrung. Es geht um die Verwaltung und Nutzbarmachung von Abstiegsängsten. Unausgesprochen bleibt, dass niemand sich noch einmal Hoffnung dahingehend machen sollte, morgen besser dazustehen als heute. Vergessen ist jede Idee der Solidarität. Stattdessen stürzt man sich auf alles, was die eigene fragile Existenz bedroht. Man führt symbolische Kämpfe, weil längst nur noch symbolisch etwas zu gewinnen ist.

Nur diese Kategorie anzeigen:Fabian Lichters Economy Class Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Fabian Lichters Economy Class

Die Hoffnung bremst zuletzt

Regelmäßig wird es unter großem Getöse präsentiert: Das Auto der Zukunft. Das muss es inzwischen schon mindestens sein, wo eine Zukunft ohne Auto gar nicht erst denkbar ist, ja nicht einmal eine Mobilität mit weniger Auto. Selten wird einem das deutlicher vor Augen geführt, als bei der Betrachtung der neuesten Skizzen und Designstudien der Autobranche. Irgendwo zwischen Cyberpunk, feuchtem Gamer-Traum und Matchbox-Karre ist man in den Designetagen zwischenzeitlich angelangt. Und irgendwo zwischen Empörung und Lachen liegen jedes Mal die Reaktionen, gelangen die ersten Bilder der je neuesten SUVs oder City-Cars der Hersteller in den sozialen Netzwerken in Umlauf. Hinter auch geradezu lachhaft aggressiven Fronten und in Wagen mit Kanten ähnlich denen eines Tarnjets soll man künftig ins Büro und zum Drogeriemarkt gurken. Noch einmal soll mit Hau-Ruck eine neue Ära des Autos eingeleitet werden, an die doch keiner mehr ernsthaft glauben kann. Es muss eine in die Jahre gekommene und von der Zeit überholte Idee verkauft werden, die sich auch unter Enthusiasten schwerlich noch als fortschrittlich bezeichnen lassen dürfte. Fast könnte man Mitleid bekommen mit den Marketingabteilungen. Auf das E-Auto hat keiner Lust und dass es in ökologischer Hinsicht eine Mogelpackung ist, war obendrein schon immer klar. Oberster Hoffnungslieferant bleibt dennoch Elon Musk. Er verkauft mit seinen Teslas in erster Linie ein Substitut, das einen noch eine ganze Weile im Glauben weilen lässt, man könne auf ewig und alle Zeit über den Erdball rasen wie früher. Mit Feuereifer diskutiert man anderswo über E-Fuels und der Verkehrsminister möchte vor dem Verbrennerverbot 2035 zuerst noch einmal die Autobahnen pimpen lassen. Der Wohlstand hierzulande kommt aus der Autoindustrie und einen Plan B hat man nicht. Die Leute sollen nicht mehr fahren, aber dennoch kaufen. Alle Zeichen zeigen auf das Ende des Autos, wie es jetzt existiert und deshalb gibt man noch einmal Vollgas. Es ist die schiere Verzweiflung und so sieht es dann eben auch aus.

Nur diese Kategorie anzeigen:Fabian Lichters Economy Class Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Fabian Lichters Economy Class

Strack

Die Prämisse des vulgären Konservatismus im Jahr 2023 lautet grob verkürzt: Links ist das neue rechts, rechts das neue links. Man geriert sich als widerständig und rebellisch gegen einen vermeintlich linken Mainstream, während man sich Seit an Seit mit den Mächtigen dieser Welt dafür einsetzt, dass doch bitte alles so bleibt, wie es ist oder zumindest angeblich einmal war. Und während man alles links neben sich als humorlos schilt, meint man, selbst den wahren Humor gepachtet zu haben, den man gegen berserkernde Moralisten und hinterhältige Cancel-Versuche verteidigen muss. Dass dieses Selbstbild der Realität nicht standhält, fand wunderbar Ausdruck in dem, was folgte, nachdem Marie-Agnes Strack-Zimmermann eine unterm Strich ganz und gar gewöhnliche Karnevalsrede über Friedrich Merz gehalten hatte. Die CDU forderte eine Entschuldigung, nicht nur Julia Klöckner klagte über einen niveaulosen Auftritt. Ebenso echauffierte sich Ulf Poschardt, Welt, der sich auf Twitter stellvertretend für Strack-Zimmermann sogar Sorgen um das Ansehen der FDP und ihre Wahlergebnisse machte. Glücklicherweise gebe es Dave Chappelle, Kevin Hart und Bill Burr, verkündete er wenig später in einem Tweet, offensichtlich als Ausweis dafür, sonst sehr wohl auch einmal lachen zu können, nur in diesem Fall ging es ihm anscheinend ausnahmsweise zu weit. Mehrheitlich konservative und liberale "Snowflakes" waren es also, die sich noch Tage nach der Rede leidenschaftlich darüber aufregen konnten, dass Strack-Zimmermann Merz in Versform etwa zum Vorwurf gemacht hatte, von kleinen Paschas zu reden und gegen Flüchtlinge zu wettern. Und gerade weil sich dagegen inhaltlich nun mal so wenig sagen lässt, wurde zum großen Angriff geblasen und in der Luft gefuchtelt, gerade von denen, die Lisa Eckhart und Co. sonst nur zu gern als letzte Hüter des Witzes beispringen. Schon ganz lustig.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Halt, Stromanbieter Ostrom!

Du kannst uns noch so oft auf Insta mit den vielen »reasons to join ostrom« kommen, unsere Treue gehört dem einzig wahren Rom: Westrom!

In diesem Sinne vale und semper fi von Deiner Imperialtraditionalistin Titanic

 Unzufrieden, »Deutschlandfunk Kultur«,

sind einer Deiner Instagram-Kacheln zufolge knapp 20 Prozent der Jugendlichen. Vor allem Zukunftsängste machen ihnen zu schaffen. Als serviceorientierter Wohlfühlsender hast Du aber direkt eine praktische Lösung parat, wie den jungen Leuten geholfen werden könnte. Und zwar, indem man ihnen in der Schule sogenannte Selbstregulationskompetenzen beibringe. Gut geeignet seien demnach zum Beispiel Yoga und Atemübungen.

Die aufkommende Panik einfach wegmeditieren? Zugegeben: Bei der Hilflosigkeit, die beim Gedanken an Verarmung, Klimakatastrophe und Faschismus aufkommt, keine abwegige Idee. Trotzdem schiene uns »Selbstregulation« ein irgendwie spaßigeres Konzept zu sein, wenn Du, Deutschlandfunk, es den Jugendlichen anhand der Konten von Milliardär/innen oder anhand leerstehender Luxuslofts beibrächtest!

Deine Revoluzzerkids von Titanic

 Na, lange nichts von Ihnen gehört, Seehofer, Sie alte Schabracke!

Na, lange nichts von Ihnen gehört, Seehofer, Sie alte Schabracke!

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung geben Sie Ihrer ehemaligen Chefin eine Mitschuld am Erfolg der AfD: »Ich finde, dass Angela Merkel sich keinen Zacken aus der Krone brechen würde, wenn sie mal erklärt: In der Migrationsfrage habe ich nicht jeden Tag richtig gelegen.« Nein, verkündeten Sie außerdem generös, Sie hätten »keine Triumphgefühle« ihr gegenüber, nur weil jetzt in der Flüchtlingspolitik »sehr viel von dem getan wird, was ich schon vor Jahren gefordert habe – und dafür von einigen sogar als Rechtsextremist beschimpft wurde«. Stattdessen spürten Sie nur »Genugtuung nach innen«. Natürlich: Stille, nach innen gerichtete Genugtuung posaunt man bekanntlich in die Süddeutsche … Aber wäre es nicht so oder so treffender gewesen, Sie hätten von einem »inneren Reichsparteitag« gesprochen?

Fragt Sie Ihre sprachpsychologische Praxis auf der Titanic

 Mal wieder typisch, Bundespolizei!

Du testest gerade den Einsatz von Tasern, hast Dir in einem vertraulichen Bericht aber eingestehen müssen, dass diese ihre Mannstoppwirkung oder gleich das ganze Ziel gerne mal verfehlen. Ein Grund für das Versagen der Taser ist wohl: eine »offene Softshell-Jacke«. Und das ist ja mal wieder typisch! Wer muss sich um Polizeigewalt in Taserform also keine Sorgen machen? Gutsituierte Krautwurst-Teutonen in ihren ewigen Softshell-Jacken! Komm, Bundespolizei, Rassismus kannst Du doch auch weniger auffällig, weiß aus anders gekleideter Quelle

Deine Titanic

 Und aber apropos, brigitte.de!

»Diese Angewohnheit schadet deinem Gehirn mehr, als du denkst« – eigentlich ist uns das als Vorlage zu billig. Aber schwer fällt uns der Verzicht schon!

Gewohnheitsmäßig nicht Deine Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Sprachchanges

Ist es Ihnen auch schon aufgefallen? Wir verwenden in der deutschen Sprache immer öfter Anglicisms.

Jürgen Miedl

 Ungenießbar

Zu Beginn der kalten Jahreszeit wird einem ja wieder überall Tee angeboten. Ich kann das Zeug einfach nicht trinken. Egal wie viel ich von dem brühheißen Wasser nachgieße, ich schaffe es einfach nicht, den Beutel im Ganzen herunterzuschlucken.

Leo Riegel

 Schattenseite des Longevity-Trends

Ob ich mit fast 60 noch mal Vater werden sollte? Puh, wenn das Kind 100 ist, bin ich schon 160!

Martin Weidauer

 Krass, krasser, Kasse

Wenn ich im Alltag mal wieder einen Kick suche, gehe ich kurz nach Feierabend oder samstags bei einem Discounter einkaufen. Finde ich dort eine richtig lange Kassenschlange vor, stelle ich mich nicht etwa an, sondern lege meine Einkäufe auf die nicht besetzte Kasse daneben. Hier beginnt der Nervenkitzel: Werde ich wie der letzte Idiot erfolglos auf die Öffnung der neuen Kasse warten oder wie ein allwissender Gott über den gewöhnlichen Einkäufern schweben? Mehr Spannung geht nicht. Anfängern rate ich allerdings, sich erst nach dem Schrillen, mit dem im Supermarkt Kollegen gerufen werden, an der leeren Kasse anzustellen. So kann man sich mit ein paar sicheren Erfolgen langsam an das freie Anstellen herantasten.

Karl Franz

 Bibelfest

Ich habe letztens geträumt, dass ich Teil einer christlichen Punk-Band war. Unser größter Hit: »Jesus muss sterben, damit wir leben können«.

David Sowka

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 28.10.:

    Das Schweizer Nachrichtenportal Watson preist den aktuellen Titel der Novemberausgabe im "Chat-Futter" an.

  • 03.10.: Der MDR kramt bei der Debatte, ob Ostdeutschland in den Medien schlechtgeredet wird, die Zonen-Gaby wieder hervor.
  • 26.09.:

    Noch-Grünenchefin Ricarda Lang retweetet "ihren" Onlinecartoon vom 25.09.

  • 18.09.: TITANIC-Zeichnerin Hilke Raddatz ("Briefe an die Leser") ist mit dem Wilhelm-Busch-Preis geehrt worden. Die SZLZ und der NDR berichten.
  • 12.09.:

    "Heute detoxe ich im Manager-Retreat im Taunus": TITANIC-Chefredakteurin Julia Mateus im Interview mit dem Medieninsider.

Titanic unterwegs
05.11.2024 Sylt, Feuerwache Tinnum Gerhard Henschel
05.11.2024 Frankfurt am Main, Club Voltaire »TITANIC-Peak-Preview«
07.11.2024 Hamburg, Centralkomitee TITANIC-Boygroup mit Gsella, Sonneborn und Schmitt