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Aus Eugen Egners Püppchenstudio


Beweise (2. Teil und Schluß)
In dem kleinen Haus begab sich "der verlängerte Arm der Naturstelle" sofort in eins der Zimmer. Seine beiden Helfer brachten mich in ein anderes und verschwanden. Es dauerte nicht lange, bis Hornscheit zu mir kam. Er hatte sein lächerliches Kostüm gegen gewöhnliche Kleidung getauscht: weißes Hemd, dunkle Hose und Schuhe. Auch trug er jetzt eine Brille. Als ein alter Mann mit Halbglatze und grämlich verzogenem Mund blickte er mich feindselig an. "Ich werde Ihnen alles nachweisen", knurrte er, "jedes einzelne Wort, das Sie geschrieben haben. Die ganze Schweinerei." Er rief seine Handlanger und befahl ihnen, "die Beweise" zu holen. Wortlos gehorchend, liefen sie wieder davon. "Gleich kommt alles heraus", kündigte Hornscheit an, "machen Sie sich auf die Abrechnung gefaßt!" Erstaunlich schnell kehrten die Gehilfen wieder. Jeder von ihnen trug ein trommelförmiges, mülltonnengroßes Objekt, bestehend aus Holzlatten, Drähten, Schnüren und zahlreichen Zeitungsblättern, die auf eine nur im Traum mögliche Weise integriert waren. Es schien sich um so etwas wie Apparate zu handeln. Offenbar mußten sie durch das Drehen von Kurbeln in Rotation versetzt werden, doch alle Versuche, sie zum Funktionieren zu bringen, mißlangen. Hornscheit fluchte. Schließlich ließ er die unnützen Gebilde wieder fortschaffen. Er drohte mir: "Ich besitze den elektronischen Abdruck einiger Ihrer Träume. Damit kann ich ebenso gut alles beweisen."
Doch diesen Beweis blieb er schuldig. Stattdessen faselte er unzusammenhängendes Zeug, bezichtigte mich auch, ein "untergetauchtet Arzt" zu sein. Sein wildes Phantasieren wurde immer wirrer, bis seine Sprache kollabierte. Dann wurde er von innen her ausgewechselt.


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Beweise (1. Teil)
Beim optischen Durchdringen der unvertrauten Landschaft entdeckte ich in etwa fünfzig Metern Distanz ein kleines Haus. Daneben saßen zwei ältere Männer auf dem Erdboden.
"Wir warten auf Hornscheit", sagte einer von ihnen. Auf meine Frage, wer das sei, antwortete der andere: "Der verlängerte Arm der Naturstelle. Er wird gleich herauskommen und tanzen." Beide verlangten, ich solle mich ebenfalls auf den Boden setzen. Widerstrebend tat ich es.
Ein großer, dünner alter Mann – offenbar der genannte Hornscheit – kam aus dem Haus. Seine Kleidung absonderlich zu nennen, wäre stark untertrieben gewesen. Eigentlich war es keine Kleidung im engeren Sinne, denn der Leib dieses Menschen war bloß mit vielen kleinen Fellstücken bedeckt, die wie platte tote Ratten aussahen und an Schnüren hingen. Die Schnüre waren an mehreren Körperstellen befestigt, am Hals, den Oberarmen und -schenkeln sowie an einem ledernen Hosengürtel. Näher kommend, machte Hornscheit ungelenke Sprünge und Verrenkungen. Er hielt mir die Spitze eines Stocks, an der etwas ekelhaft Aussehendes steckte, vors Gesicht und befahl den Männern, mich ins ins Haus zu bringen.




 

 

 

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Nach dem Schrei (2. Teil)
Was wir im Zimmer der Frau zu sehen bekommen, wird erst nach und nach in dem Maß, in dem es unser Interesse erregt, deutlich. An einer Wand hängen menschengroße fledermausartige Häute von der Farbe und Oberflächenbeschaffenheit gerupfter Hühner. Mich beeindruckt die stille Andacht, mit der wir alle darauf schauen. Und es gibt noch etwas. Von einer Kunststoffhülle halb verborgen, hängt da außerdem ein Fell. Die kleine Frau entfernt die Hülle, und wir glauben zuerst, ein Tigerfell zu sehen, doch hat es einen präparierten nashornartigen Kopf. Nun ist das Interesse der Betrachtenden voll entwickelt und mein Kopf so groß, daß ich mich hinlegen muß. Die in dem Zimmer stehenden zwei alten Betten scheinen mir etwas zu kurz zu sein. Entkräftet lege ich mich trotzdem auf eins und stelle fest, daß die Länge ausreicht. Ich schlafe sofort ein. Deshalb entgehen mir die den Häuten geltenden Ausführungen der kleinen Frau von Anfang bis Ende.
Eine energische Stimme weckt mich, und es wird unsanft an mir gerüttelt. Die Augen mühsam öffnend, nehme ich überrascht wahr, daß es nicht die kleine Frau von vorhin ist, die sich über mich beugt, sondern vielmehr eine ganz andere, wahrlich riesenhafte. Ich kann nur ihr zorniges Gesicht sowie einen Teil ihrer schwarzen Haare sehen. Wie ich allmählich begreife, wirft sie mir etwas vor, doch verstehe ich nicht, worum es geht. Von einem Loch im Fußboden und, wenn ich nicht irre, irgendwelchen Juwelen ist die Rede. Zwecks Vernehmung soll ich zu einem Vorgesetzten gebracht werden. Beim Aufstehen sehe ich: Das Zimmer ist nicht das, in dem ich eingeschlafen bin. Wenigstens hat mein Kopf wieder seine natürliche Größe.

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Nach dem Schrei (1. Teil)  

Später am Abend stehe ich allein am Fenster und blicke hinaus. Man hat mir versichert, draußen ginge etwas ganz Besonderes vor sich. Ich kann jedoch nichts dergleichen feststellen. Alles, was ich sehe, ist eine unspektakuläre städtische Wohngegend. Plötzlich ist – anscheinend vom Himmel her – ein sehr lauter und langanhaltender Schrei zu hören. Er klingt unmenschlich, eigentlich grauenhaft, beunruhigt mich aber nicht. Ich empfinde lediglich Interesse. Sollte dieser Schrei das angekündigte "ganz Besondere" sein? Einige Zeit lausche ich noch angestrengt, ohne daß etwas geschieht. Schließlich verlasse ich das Fenster, um mich wieder in Gesellschaft zu begeben.  Mit einigen mir unbekannten Leuten führe ich eine Unterhaltung über den gehörten Schrei. Allerhand wird gesprochen, das mich an früher einmal gelesenen Schund erinnert. Eine kleine, irgendwie slawisch wirkende Frau behauptet, es bestehe ein komplizierter Zusammenhang zwischen dem unmenschlichen Geräusch und Häuten beziehungsweise Fellen, die in ihrem Zimmer hingen. Damit erntet sie nur Unverständnis, weshalb sie alle Anwesenden einlädt, sich an Ort und Stelle selbst von der Richtigkeit ihrer Behauptung zu überzeugen.  

(Fortsetzung folgt)

 

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Rätselhafte Erbschaft

Ein alter Freund von mir war unter, wie es hieß, rätselhaften Umständen tot aufgefunden worden und hatte mir testamentarisch eine Fabrik vermacht. Zwecks Besichtigung derselben fuhr ich im PKW hin. Der Weg war weit, die Fabrik stand in einem ganz abgelegenen Landstrich, am Rand einer kleinen Stadt. Schon aus der Ferne machte das Gebäude einen maroden Eindruck, offenbar wurde seit langem nichts mehr darin produziert. Durch eine defekte Tür gelangte ich ins Innere, wo ich mit total verwüsteten Räumlichkeiten konfrontiert wurde. Alles war verschimmelt, der Boden übersät mit Glassplittern und Schrott, mitten in der Halle, zwischen eingestürzten Mauern, breitete sich ein See aus. Es stank nach Moder und Verwesung. Und dafür war ich nun stundenlang gefahren! Von der eben so langen Rückfahrt, die mir bevorstand, ganz zu schweigen. Dieses Erbe wollte ich selbstverständlich ausschlagen.
Ich war froh, wieder ins Sonnenlicht hinauszutreten. Da sprach mich jemand an, ein Mann in Zivilkleidung, der sich als Kriminalkommissar auswies. Er wußte erstaunlicherweise nicht nur meinen Namen und daß ich jetzt hier anzutreffen war, sondern auch, daß mein verstorbener Freund vor seinem Tod irgendwo im Ort eine Wohnung angemietet, dieselbe jedoch nicht bewohnt hatte, gleichwohl aber in eben dieser Wohnung tot aufgefunden worden war. Unter rätselhaften Umständen. Bevor ich mich erkundigen konnte, woher ihm all das bekannt war, teilte er mir mit: „Ich muß Ihnen etwas zeigen, das in direktem Zusammenhang steht mit dem Tod Ihres verstorbenen Freundes.“
Damit machte er mich ausgesprochen neugierig. Also willigte ich ein, ohne Fragen zu stellen. Der Kommissar fuhr in seinem Wagen voraus, ich in meinem hinterher. Vor einem langweiligen Haus in der kleinen Stadt hielten wir und stiegen aus. Als wir auf das Haus zugingen, geschah etwas Seltsames: Ein alter Mann, der anscheinend zufällig vorbeikam, blieb stehen und sagte zu uns: „Entschuldigung, ich habe früher mal in diesem Haus gewohnt. Jetzt sehe ich, daß da eine Wohnung leersteht. Wird das Haus abgerissen?“ Genau das waren seine Worte, ich wundere mich noch heute darüber. Der Kriminalkommissar antwortete nur ganz kühl, davon sei ihm nichts bekannt. Ich entsinne mich, daß er dann die Haustür aufschloß, und daß wir beide ein paar Treppen hinaufstiegen. Im zweiten oder dritten Stockwerk öffnete der Kommissar die Etagentür, dann betraten wir die Wohnung, diese ungeheuerliche, völlig abwegige Wohnung. Mir stand der Mund offen. Mein Begleiter sah auf seine Uhr. „Wir dürfen nicht zu lange bleiben“, erklärte er mir, „es ist noch immer wirksam.“ Er führte mich in das Zimmer, wo die Leiche in einem allen Naturgesetzen spottenden Zustand gefunden worden war. Ausgerechnet dazu fallen mir keine Details mehr ein.
Nachdem wir die Wohnung wieder verlassen hatten, gestand ich, absolut nichts begriffen zu haben. „Kein Mensch begreift hier etwas“, erwiderte der Kommissar kopfschüttelnd, „aber ich dachte, ich zeige es Ihnen einmal.“


 

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Aus dem Spätwerk


Überall in meiner Wohnung – an einem Wäscheständer, auf Bügeln am Kleiderschrank, über Stuhl- und Sessellehnen – hingen immer Wäsche- und Kleidungsstücke, um zu trocknen oder zu lüften. Diese Verfahrensweise ärgerte mich selbst, weil sie die Wohnung unbehaglich machte. Trotzdem schaffte ich es in meiner Hilflosigkeit gegenüber praktischen Problemen nicht, eine geschicktere Lösung zu finden.
Eines Abends machte ich in meinem Badezimmer eine stupende Entdeckung. Bei eingeschalteter Deckenleuchte warfen mehrere über der Armlehne eines Korbsessels hängende Kleidungsstücke am Boden einen Schatten, der tatsächlich aussah wie das Scherenschnittportrait eines weiblichen Kopfes. Ich staunte, wie aus den Falten einiger Hosen und Pullover anscheinend zufällig ein so wohlgeformtes Profil entstehen konnte. Kein Mensch würde es mir später glauben. Mein erster Gedanke war deshalb, diese besondere optische Erscheinung irgendwie zu dokumentieren. Auf direkte Weise, indem ich einen Papierbogen auf den Schatten legte und dessen Umrisse mit einem Bleistift nachzog, konnte ich es nicht tun, weil der perfekte Eindruck des Profils nur unter einem bestimmten Blickwinkel entstand. Ein Photo aus eben dieser Perspektive wäre das Mittel der Wahl gewesen, doch ich hatte keine Kamera zur Hand. Den Schatten aus besagtem Blickwinkel wirklich präzise abzuzeichnen, traute ich mir keinesfalls zu. Ich stand wie festgebannt da und wußte nicht, was ich tun sollte. Da erhob sich der Schatten, der jetzt aus einem ganzen Körper bestand, glitt über die Wand zum Waschbecken und verschwand in dem darüber angebrachten Spiegel. Die Kleidungsstücke hingen über der Sessellehne, als wäre nichts geschehen, und verursachten eine amorphe unbeleuchtete Fläche auf dem Fußboden. Als ich vorsichtig in den Spiegel sah, entstand vor meinen Augen in der Glasscheibe ein feines Netz aus Rissen.

 

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Originaltext
Natürlich wurde ich, obwohl keine Rede davon gewesen war, vom Straßenbauamt doch in einer Gegend eingesetzt, durch die eine neue Hauptverkehrsstraße gebaut werden sollte. Seit fünf Wochen lief ich als Jungangestellter von Haus zu Haus, um die Besitzer zum Verkauf ihrer Grundstücke ans Straßenbauamt zu überreden, bis jetzt allerdings ohne Erfolg. Für diese Aufgabe war ich kaum der Richtige. Der rund zweihundertfünfzig Meter lange Bereich, der dem Straßenverkehr geopfert werden sollte, zeichnete sich durch große Schönheit aus. Zwischen großen alten Bäumen standen, umgeben von üppig grünenden, blühenden Gärten, einige Häuser aus dem neunzehnten Jahrhundert. Wenn ich mich in dem bedrohten Areal aufhielt, wirkte es wesentlich größer und weitläufiger als auf dem Plan. Als Außendienstmitarbeiter des Straßenbauamts war ich mit diesem Phänomen vertraut.

Künstliche Übersetzung 1
Obwohl es nicht erwähnt wurde, hatte mich das Straßenamt offensichtlich in das Gebiet gebracht, durch das die neue Hauptstraße gebaut werden sollte. In den letzten fünf Wochen bin ich als Jugendbetreuer von Haus zu Haus gegangen und habe versucht, Eigentümer davon zu überzeugen, ihr Eigentum an die Straßenbaubehörde zu verkaufen, aber bisher ohne Erfolg. Ich war wirklich nicht die richtige Person für den Job. Der für den Straßenverkehr reservierte Bereich mit einer Länge von etwa zweihundertfünfzig Metern zeichnet sich durch große Schönheit aus. Einige Häuser aus dem 19. Jahrhundert standen zwischen hohen, jahrhundertealten Bäumen, umgeben von üppigen Blumengärten. Als ich mich in der Gefahrenzone befand, kam es mir viel größer und weitläufiger vor als auf der Karte. Als Vertreter des Straßenbauamtes war mir dieses Phänomen bekannt.

Künstliche Übersetzung 2
Obwohl es nicht erwähnt wurde, führte mich das Gesetz anscheinend in das Gebiet, in dem die neue Autobahn gebaut wurde. In den letzten fünf Wochen habe ich als junge Aktivistin von Tür zu Tür versucht, Grundstücke zu bekommen, um mein Land an die Polizei zu verkaufen, aber bisher ohne Erfolg. Ich bin nicht wirklich die richtige Person für den Job. Das für den Straßenverkehr bereite Gebiet ist etwa 250 Meter lang und zeichnet sich durch seine große Schönheit aus. Einige Häuser aus dem 19. Jahrhundert sind von hohen, jahrhundertealten Bäumen umgeben und von Landschaften umgeben. Als ich in der Gefahrenzone war, schien sie größer und breiter als die Karte. Als Vertreter der Baubranche bin ich mir dieses Phänomens bewusst.

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Weiter so, uruguayischer Künstler Pablo Atchugarry!

Eine angeblich von Ihnen geschaffene Bronzeskulptur im englischen Cambridge soll an Prinz Philip erinnern, der dort von 1977 bis 2011 Kanzler der Universität war. Allerdings wird das Kunstwerk, das im Auftrag eines reichen Bauträgers angefertigt wurde, von vielen als verunglückt empfunden und zieht seit nunmehr zehn Jahren Spott auf sich.

Dass Sie mittlerweile die Urheberschaft leugnen, um Ihr Renommee als Künstler zu schützen, ist zwar verständlich, aber aus unserer Sicht völlig unnötig. Wenn sich das Konzept durchsetzt, lästige Promis, die uns über Jahrzehnte viel Zeit, Geld und Nerven gekostet haben, mit langlebigen Schrott-Monumenten zu schmähen, werden Sie sich vor Aufträgen bald kaum noch retten können. Und das Beste: Weil andere Großkopferte sich mit ihren Eskapaden zurückhalten würden, um nicht von Ihnen verewigt zu werden, sorgten Sie auch noch für Ruhe und gesellschaftlichen Frieden.

Hofft, dass dieser Vorschlag einen Stein ins Rollen bringt: Titanic

 Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Ganz schön unentspannt, Giorgia Meloni!

Nachdem Sie eine Klage wegen Rufschädigung eingereicht haben, wird nun voraussichtlich ein Prozess gegen den britischen Rockstar Brian Molko eingeleitet. Dieser hatte Sie bei einem Konzert seiner Band Placebo in Turin als Nazi und Faschistin bezeichnet.

Wir finden, da könnten Sie sich mal etwas lockermachen. Wer soll denn bitte noch durchblicken, ob Sie gerade »Post-«, »Proto-« oder »Feelgood-« als Präfix vor »Faschistin« bevorzugen? Und: Wegen solcher Empflichkeiten gleich vor Gericht zu gehen, kostet die Justiz so viel wertvolle Zeit. Die könnte sie doch auch nutzen, um Seenotretter/innen dingfest zu machen oder kritische Presse auszuschalten. Haben Sie darüber schon mal nachgedacht, Sie Snowflake?

Schlägt ganz gelassen vor: Titanic

 Kurze Anmerkung, Benedikt Becker (»Stern«)!

»Wer trägt heute noch gerne Krawatte?« fragten Sie rhetorisch und machten den Rollkragenpullover als neues It-Piece der Liberalen aus, v. a. von Justizminister Marco Buschmann und Finanzminister Christian Lindner, »Was daran liegen mag, dass der Hals auf die Ampelkoalition besonders dick ist. Da hilft so eine Halsbedeckung natürlich, den ganzen Frust zu verbergen.«

Schon. Aber wäre es angesichts des Ärgers der beiden Freien Demokraten über SPD und Grüne nicht passender, wenn sie mal wieder so eine Krawatte hätten?

Ebenso stilistisch versiert wie stets aus der Mode: Titanic

 Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Im andalusischen Sevilla hast Du eine Kontroverse ausgelöst, der Grund: Auf dem Plakat für das Spektakel »Semana Santa« (Karwoche) habest Du zu freizügig ausgesehen, zu erotisch, ja zu hot!

Tja, und wie wir das besagte Motiv anschauen, verschlägt es uns glatt die Sprache. Dieser sehnsüchtige Blick, der kaum bedeckte anmutige Körper! Da können wir nur flehentlich bitten: Jesus, führe uns nicht in Versuchung!

Deine Dir nur schwer widerstehenden Ungläubigen von der Titanic

 Warum, Internet?

Täglich ermöglichst Du Meldungen wie diese: »›Problematisch‹: Autofahrern droht Spritpreis-Hammer – ADAC beobachtet Teuer-Trend« (infranken.de).

Warum greifst Du da nicht ein? Du kennst doch jene Unsichtbar-Hand, die alles zum Kapitalismus-Besten regelt? Du weißt doch selbst davon zu berichten, dass Millionen Auto-Süchtige mit Dauer-Brummbrumm in ihren Monster-Karren Städte und Länder terrorisieren und zum Klima-Garaus beitragen? Und eine Lobby-Organisation für Immer-Mehr-Verbrauch Höher-Preise erst verursacht?

Wo genau ist eigentlich das Verständlich-Problem?

Rätselt Deine alte Skeptisch-Tante Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

 Die wahre Strafe

Verhaftet zu werden und in der Folge einen Telefonanruf tätigen zu müssen.

Fabio Kühnemuth

 Tödliche Pilzgerichte (1/1)

Gefühlte Champignons.

Lukas Haberland

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

Jürgen Miedl

 Mitgehört im Zug

»Prostitution ist das älteste Gewerbe der Welt!« – »Ja, aber das muss es ja nicht bleiben.«

Karl Franz

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
17.05.2024 A-Linz, Posthof Max Goldt
18.05.2024 Wien, Rabenhoftheater Max Goldt
23.05.2024 Bielefeld, Theaterlabor Max Goldt
24.05.2024 Dresden, Buchladen Tante Leuk Thomas Gsella