Newsticker

Nur diese Kategorie anzeigen:Aus Eugen Egners Püppchenstudio Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 


 

In der Ausbildung (Neue Version von 2020)

3. Teil

Drohend erhob er sich über uns, mit den Schwingen seines Schwimm-Man­tels warf er einen furchtbaren Schatten, unter dem alles verging, unsere unklaren Krautschatten sowieso und auch das Bügelbrett. In große Aufregung geratend, rissen wir die Hand­sirenen aus ihren Etuis und bissen daran herum, da­mit ein Alarm sei. Aber es löste sich keiner. “Wehe!” riefen wir. “Wie verdrießt uns das Nichtalarmgebenkönnen!” Auch das Telephon konnte uns nicht helfen, lag es doch weit hinter uns und war inzwischen vielleicht sogar verwest. Die Sirenen wurden zu verbeulten Klumpen. “So wehrt mich doch endlich ab!” forderte der Kampfeinsatz um Kampf­ein­satz fliegende Ausbilder erschöpft. Also holten wir ihn mit einem Hagel aus verbeulten Klumpen vom Himmel. “Wetter und Tod!” schrie er und stürzte in die durchgefaulten Reste der Leibes­er­tüchtigung. Damit war unsere Ausbildung im wesentlichen abgeschlossen.

Nächsten Mittwoch:
Die Geschichte eines Mannes mit Säufernase, der wäh­rend einer Bahnfahrt einem kleinen Mädchen (5) die Idee zu einer Oper stiehlt und damit reich wird.


 

Nur diese Kategorie anzeigen:Aus Eugen Egners Püppchenstudio Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Aus Eugen Egners Püppchenstudio

Gültig ohne Bildunterschrift

 


 

In der Ausbildung (Neue Version von 2020)

2. Teil

"Halten zu Gnaden", säuselten wir, "aus dem Leibesertüchtigen wird nichts, denn zerturnt sind Grund und Boden." Zum Beweis zeigten wir ihm entsprechende Kupferstiche. Der Ausbilder rollte auf die Seite, fing sich jedoch bald wieder unter starkem Räuspern.

"Wenn das so ist", sprach er, "erlernen wir stattdessen das Telefonieren. Noch ist das Telefon nicht verfault!" Das klang schon besser, und wir wollten telefonieren, bis alles total durchgefault war. Doch so weit war es ja noch nicht. Zunächst mussten wir ans Telefon herangeführt werden. Um uns die Angst zu nehmen, erzählte der Ausbilder, wie er in seinen frühen Jahren aus saarländischem Resteholz ein frühes Fernsprech­gerät mit Fahrradklingel geschnitzt hatte. Kabel und Schnur waren aus Schur­wolle gewesen.

Mit diesem Modell hatte er keinen Erfolg ge­habt, denn der Ruf war über das Holz nicht hinausgedrungen. Wie wir uns sagen lassen mußten, hatte das dazu geführt, dass er nicht erfolgreich telefoniert hatte, jedenfalls aus heutiger Sicht. Würden wir mehr Erfolg haben? Um es herauszufinden, telefonierten wir, sobald wir uns nah genug ans Telefon herantrauten, auf unsere Art. Das schätzte der Ausbilder jedoch nicht und woll­te uns die Konsonanten zertrampeln, bevor sie im Rachen entstanden. 

"Oder bringt die der Storch?" fragte er sich, seiner Sache alles andere als sicher. Eine Phase unserer Ausbildung ging damit zuende. Schön war es beim Tele­fonieren gewesen, doch jetzt war es Zeit, die Fliegerabwehr zu erlernen. Der Ausbilder stellte den Flieger dar: "Nun wehrt mich ab."

Werbung: Dem L-förmigen Kraftwagen gehört die Zukunft!

Nur diese Kategorie anzeigen:Aus Eugen Egners Püppchenstudio Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Aus Eugen Egners Püppchenstudio

Zum Teufel mit der Seuche!
Führende Quacksalber empfehlen Virenabschreckung durch gezielt bedruckten Mund-Nase-Schutz

 


 

In der Ausbildung 
(Neue Version von 2020)

1. Teil

Hinter einem Bügelbrett verbargen wir uns, die Fäuste noch von der Grund­schule her geballt und so müde, daß es in der Zeitung stand. Der Ausbilder, Träger einer Fünfsternenase (ohne Schulterstütze), blies den Schwimm-Mantel auf, klappte mit den Kinnladen und bellte: “Raustreten!” Fast ohne Körperhaltung krochen wir ins Licht, unklare Krautschatten werfend. “Wer will die dumme Sau sein? Freiwillig?” Keiner von uns meldete sich. “Gut”, knurrte der Ausbilder, “dann machen wir etwas anderes: Turnen! Euch werde ich leibesertüchtigen!” Wie zerlebt fühlten wir uns nach dieser Ankündigung. Wir mußten ihn davon abbringen, um jeden Preis.

Werbung: Unter der Wucht der Frisur genesen! Jetzt neu: Die Frisur als Raumteiler - daher ab sofort die Sperrholzfrisur (Festplatte)!

 


 

 

Nur diese Kategorie anzeigen:Aus Eugen Egners Püppchenstudio Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Aus Eugen Egners Püppchenstudio

Wir erinnern uns.

 


 

Die Königstochter des Lokführers
(Komplette Neuinszenierung der Oper von 1989)

Während der Ouvertüre kommt eine Lokomotive halbvermodert aus dem Hin­tergrund herangewuchtet und zieht eine Halbinsel hinter sich her. Auf dieser steht das Königsschloss des Lokführers. Drinnen sitzt die Königstochter des Lokführers und schlägt ihren kleinen, bartlosen Gong bis zur Verzückung.

Arie der Eltern: "Sie ist eine Frau mit Gong."
Die Tochter wird hinausgeworfen.
Terzett Eltern/Tochter: "Wir leiden's nicht länger."

Die Tochter fährt auf einem Fahrgestell ("Fahrer") in die Welt hinaus und gelangt in einen Wald. Müde schlägt sie ihren kleinen Gong. Sinfonische Reisebilder, Chor der Affen, Ballett der Waldläufer. Die Königstochter des Lokführers lässt sich von den Waldläufern zu deren Herrn führen. Dieser betreibt eine kleine, halb­staatliche Sendestation mitten im Wald. Dies ist nicht, was sie sucht.

Abschiedsduett: "Wir bedauern, unter diesen Umständen zu keiner für beide Parteien annehmbaren Lösung kommen zu können." Lange winken die Waldläufer der Frau mit Gong nach. Die Sendestation versinkt in Schande. Sinfonisches Zwischenspiel.

Ab hier kein Gesang mehr.

Es bleibt der Königstochter nichts anderes übrig als die Rückkehr zu ihren Eltern. Diese stellen die Bedingung, daß das Gongschlagen drastisch eingeschränkt wird. Jahre später sitzt die Königstochter des Lokführers eines Nachts in der elterlichen Küche, geläutert, gealtert. Sie borgt sich eine Lokomotive ihres Vaters aus und fährt in die Alpen. Im Gebirgsdorf einer Gletscherspalte eröffnet sie eine hochmoderne Bischofsbäckerei.

Der Lokführer stirbt an einer Haarschwäche oder tut wenigstens so, und seine Tochter hüpft bis zum Schluss vor dem Schaufenster herum. Den Gong schlägt sie nicht mehr, darüber ist sie hinaus.

Nur diese Kategorie anzeigen:Aus Eugen Egners Püppchenstudio Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Aus Eugen Egners Püppchenstudio

Was ist das jetzt wieder?


 

Aus der Pädagogik

Das Berufsleben des Hauptschullehrers Hans Grätz war davon geprägt gewesen, daß ihn die Schüler täglich aus dem Fenster geworfen hatten. Dement­spre­chend war er von der Schulleitung nur in ebenerdigen Klassenräumen eingesetzt worden.

 


 

Auszug aus einem anonymen Brief

"Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich als Geheimagent verkleidet versuchte, ge­gen Deinen Willen alle Möbel abzulecken, während sich Dein Vater im Nebenzimmer mit dem neuen Merkheft von Zwei­tau­send­­eins am Boden wälzte und nach Geld schrie."

Anonymes Portrait

Nur diese Kategorie anzeigen:Aus Eugen Egners Püppchenstudio Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Aus Eugen Egners Püppchenstudio

Wiederentdeckt: Die hohe Kunst des Stillebens

 

 


 

Programmänderung

Nach getaner Arbeit saß ich teetrinkend im Sessel und lauschte der Rundfunk-Übertragung eines Kammerkonzerts. Plötzlich brach die Musik ab, und drei irre Stimmen schrillten aus den Lautsprechern: "Programmänderung! Programmänderung!" Eine Feuerwehrglocke wurde frenetisch geläutet. "Damen und Herren", schrien die irren Stimmen weiter, "wir werden jetzt einen Fisch zubereiten. Obacht! Fischzubereitung! Zurücktreten! Brillenträger und Herzkranke in den Schutzraum! Diesen Fisch haben Eichhörnchen für uns aus dem Meer gezogen. Es waren gute Eichhörnchen. Und wir haben sie mit Eichhörnchen-Geld gut bezahlt. Nun wollen wir den Fisch aufschneiden."

Da eroberten die Truppen des Rundfunk-Intendanten den Sender zurück, und es wurde wieder Kammermusik gesendet.

 


 

Nur diese Kategorie anzeigen:Aus Eugen Egners Püppchenstudio Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Aus Eugen Egners Püppchenstudio

"Ein Buch sagt mehr als tausend Worte" (Alte Verlegerweisheit)



Alarmierende Nachricht (Teil 2)

Ich machte mich gleich auf den Weg. Ohne Sinn für Landschaft oder Bevölkerung schnitt ich mir meinen Weg durch den Raum der Weite. Der tief verschneite Weg war weit. Um die Reisekosten erschwingen zu können, verdingte ich mich im Laufe der Zeit bei einem Wander-Menagerie-Unternehmen, dessen Hauptattraktion „Der Affe, der das Nichts erfunden hat“ hieß. Zum Glück handelte es sich um ein Weibchen. Es muß eine recht angenehme Zeit gewesen sein, doch eines Tages mußte ich weiter. Im nächsten Moment war ich schon wieder auf der Straße unterwegs. Und es war schier unglaublich, /wie/ unterwegs ich war! Als ich mit ihr fertig war, sah die Straße aus wie nach starkem Frost. Wenigstens brachte mich das aber voran. Abgesehen von einem Jahr als Hoteldirektor reiste ich ohne anzuhalten. Als ich endlich am Ziel ankam, war die lebende tierartige Frucht bereits aufgegessen worden. Resigniert wusch ich mir die Hände. Das entsprach nicht nur der Vorschrift, sondern war überhaupt alles, was ich jetzt noch tun konnte. Entsprechend stark konzentrierte ich mich darauf. Das Wasser kam mit elektrischer Vibration aus dem Hahn.


 

Weihnachten naht! Schon jetzt ein schönes Buch schenken!

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hoppla, Berliner Gefängnischefs!

Drei von Euch haben laut Tagesspiegel wegen eines Fehlers der schwarz-roten Regierungskoalition statt einer Gehaltserhöhung weniger Geld bekommen. Aber der Ausbruch von Geldnöten soll durch einen Nachtragshaushalt verhindert werden. Da ja die Freundschaft bekanntlich beim Geld endet: Habt Ihr drei beim Blick auf Eure Kontoauszüge mal kurz über eine Ersatzfreiheitsstrafe für die nachgedacht, die das verbrochen haben?

Wollte diese Idee nur mal in den Raum stellen: Titanic

 Warum, Internet?

Täglich ermöglichst Du Meldungen wie diese: »›Problematisch‹: Autofahrern droht Spritpreis-Hammer – ADAC beobachtet Teuer-Trend« (infranken.de).

Warum greifst Du da nicht ein? Du kennst doch jene Unsichtbar-Hand, die alles zum Kapitalismus-Besten regelt? Du weißt doch selbst davon zu berichten, dass Millionen Auto-Süchtige mit Dauer-Brummbrumm in ihren Monster-Karren Städte und Länder terrorisieren und zum Klima-Garaus beitragen? Und eine Lobby-Organisation für Immer-Mehr-Verbrauch Höher-Preise erst verursacht?

Wo genau ist eigentlich das Verständlich-Problem?

Rätselt Deine alte Skeptisch-Tante Titanic

 Clever, »Brigitte«!

Du lockst mit der Überschrift »Fünf typische Probleme intelligenter Menschen«, und wir sind blöd genug, um draufzuklicken. Wir lernen, dass klug ist: wer mehr denkt, als er spricht, wer sich ungeschickt im Smalltalk anstellt, wer sich im Job schnell langweilt, wer sich mit Entscheidungen schwertut, wer bei Streit den Kürzeren zieht und wer ständig von Selbstzweifeln geplagt wird.

Frustriert stellen wir fest, dass eigentlich nichts von alledem auf uns zutrifft. Und als die Schwachköpfe, die wir nun einmal sind, trauen wir uns fast gar nicht, Dich, liebe Brigitte, zu fragen: Waren das jetzt nicht insgesamt sechs Probleme?

Ungezählte Grüße von Deiner Titanic

 Prophetisch, »Antenne Thüringen«?

Oder wie sollen wir den Song verstehen, den Du direkt nach der von Dir live übertragenen Diskussion zwischen Mario Voigt und Björn Höcke eingespielt hast? Zwar hat der Thüringer CDU-Fraktionschef Höckes Angebot einer Zusammenarbeit nach der Wahl ausgeschlagen. Aber es wettet ja so manche/r darauf, dass die Union je nach Wahlergebnis doch noch machthungrig einknickt. Du jedenfalls lässt im Anschluss den Musiker Cyril mit seinem Remake des Siebziger-Lieds »Stumblin’ in« zu Wort kommen: »Our love is alive / I’ve fallen for you / Whatever you do / Cause, baby, you’ve shown me so many things that I never knew / Whatever it takes / Baby, I’ll do it for you / Whatever you need / Baby, you got it from me.« Wenn das nicht mal eine Hymne auf eine blau-schwarze Koalition ist!

Hätte sich dann doch eher »Highway to Hell« gewünscht: Titanic

 Ach, Scheuer-Andi,

wie der Spiegel meldet, wird niemand für Sie in den Bundestag nachrücken. Da scheinen die Fußstapfen wohl einfach zu groß zu sein.

Die Besten gehen immer zu früh …

Weiß Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 In Würde altern

Früher hätte mich der riesige Pickel mitten auf meinem Hals stark gestört. Heute trage ich den wohl niedlichsten ausgeprägten Adamsapfel, den die Welt je gesehen hat, mit großem Stolz ein paar Tage vor mir her.

Ronnie Zumbühl

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

 Konsequent

Die Welt steckt in der Spermakrise. Anzahl und Qualität der wuseligen Eileiter-Flitzer nehmen rapide ab. Schon in wenigen Jahren könnten Männer ihre Zeugungsfähigkeit vollständig verlieren. Grund hierfür sind die Verkaufsschlager aus den Laboren westlicher Großkonzerne. Diese Produkte machen den Schädling platt, das Plastik weich und das Braterlebnis fettfrei und wundersam. Erfunden wurden diese chemischen Erfolgsverbindungen von – Überraschung – Y-Chromosom-Trägern. Toll, dass sich Männer am Ende doch an der Empfängnisverhütung beteiligen.

Teresa Habild

 Citation needed

Neulich musste ich im Traum etwas bei Wikipedia nachschlagen. So ähnlich, wie unter »Trivia« oft Pub-Quiz-Wissen gesammelt wird, gab es da auf jeder Seite einen Abschnitt namens »Calia«, voll mit albernen und offensichtlich ausgedachten Zusatzinformationen. Dank Traum-Latinum wusste ich sofort: Na klar, »Calia« kommt von »Kohl«, das sind alles Verkohl-Facts! Ich wunderte mich noch, wo so ein Quatsch nun wieder herkommt, wusste beim Aufwachen aber gleich, unter welcher Kategorie ich das alles ins Traumtagebuch schreiben konnte.

Alexander Grupe

 Die wahre Strafe

Verhaftet zu werden und in der Folge einen Telefonanruf tätigen zu müssen.

Fabio Kühnemuth

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
14.05.2024 Frankfurt, Goethe-Universität Martin Sonneborn
15.05.2024 München, Volkstheater Moritz Hürtgen mit S. El Ouassil und M. Robitzky
16.05.2024 Regensburg, Alte Mälzerei Max Goldt
17.05.2024 A-Linz, Posthof Max Goldt