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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 

Vielleicht war es ein böses Omen gewesen, daß an diesem Morgen (oder einem der vergangenen Nachmittage) auffallend zwergwüchsige Menschen auf entsprechenden Zweirädern durch die Straße gefahren waren. 


 

Außer mir konnte ich weit und breit keinen Menschen sehen, und sogar von mir selbst sah ich nur wenig.

 

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Mutter! Hier sitzt auch einer! 


Meine Schuhe  

Aus dem Hotel war über Nacht so etwas wie eine ganz elende Kunstgalerie geworden. Es gab nur noch eine einzige Etage, und nach den Fenstern zu urteilen, mußte es sich dabei um Souterrain oder Keller handeln. An allen Wänden hingen die schrecklichsten Bilder und Gegenstände. Und als wäre es nicht schon schlimm genug gewesen, daß ich auf einem alten Campingliegestuhl erwacht war anstatt in dem ein paar Stunden zuvor aufgesuchten Bett, konnte ich obendrein nirgendwo meine Schuhe finden. Ohne meine Schuhe wußte ich nicht, wer und wo ich war. Ich spürte, daß meine Jacke die Antworten auf diese Fragen kannte, aber ohne meine Schuhe verstand ich meine Jacke nicht.  „Nein, ich weiß auch nicht, wo Ihre Schuhe sind“, sagte die Frau im Büro ohne jedes Bedauern. „Sie müssen besser auf Ihre Sachen aufpassen.“  „Aber es ist doch nicht meine Schuld, wenn sich hier plötzlich alles total verändert!“ rief ich anklagend. Davon wollte die Frau nichts hören. Sie behauptete: „Hier hat sich nichts verändert.“  „Wenn das so ist“, erwiderte ich, „würde ich jetzt gern frühstücken.“  – „Frühstücken? Was glauben Sie denn, wo Sie sind? Mich würde doch wirklich einmal interessieren, ob wir hier auf einem Schiff sind!“  Von ihr war, wie ich einsah, keine Hilfe zu erwarten. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, lief ich aus dem Büro. Dabei rannte ich beinahe die Schwester des Hubschrauberpiloten über den Haufen. Sie hatte mich gesucht, weil sie mir mitteilen wollte, daß ihr Bruder die Gegend weiträumig zu überfliegen gedachte, um meine Schuhe aus der Luft zu suchen. „Nacht für Nacht, bis er sie findet“, versicherte sie mir. Sie zeigte mir sogar, wo die Küche war und wie man frühstückte. Voller Dankbarkeit küßte ich ihre Hände. Während ich dann beim Essen und Trinken all die über Nacht eingetretenen Veränderungen und ganz besonders den Verlust meiner Schuhe beklagte, sprach die Tochter des Hubschrauberpiloten von ihren Nöten. Zögernd gestand sie mir, Gegenstand der furchtbaren Zuneigung eines nichtmenschlichen Wesens zu sein, das zuerst wie ein haarloser, mit einer Art Nachthemd bekleideter Hund oder Storch ausgesehen, später aber das Äußere eines sehr schlichten Mannes angenommen habe. Aus Schwäche habe sie sich dazu hinreißen lassen, viel zu entgegenkommend zu sein, so daß jenes Wesen nun Anspruch darauf erhebe, von ihr geliebt zu werden. Dabei scheine es unberechenbar und zu drastischen Taten in der Lage zu sein. Weil mir nichts Tröstliches zu dem Thema einfiel, frühstückte ich schweigend weiter. Die Schwester des Hubschrauberpiloten schwieg ebenfalls. Schließlich verließ sie mit einem stillen Gruß die Küche. Seitdem ertönt allnächtlich um vier Uhr eine Sirene, und anschließend ist eine Stunde lang zu hören, wie ein Hubschrauber über der Gegend kreist. Ich habe mit schwarzer Schuhcreme an die Wand geschrieben: „Die Nacht ist schön.“    

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Veränderungen  

In einem altehrwürdigen Gebäude, möglicherweise dem Rathaus der Stadt, stellte man mich einem Vertreter der regionalen Kulturbehörde vor. Er sollte mich zum Ort meines Vortrags bringen. Den Namen des Herrn konnte ich wegen meiner Schwerhörigkeit leider nicht verstehen, deshalb will ich ihn im folgenden mit Holzberg angeben. Nachdem wir ein paar Worte gewechselt hatten, machten wir uns auf den Weg. Überraschenderweise sollte mit einem Linienbus zu der Industriehalle am Stadtrand gefahren werden, wo ich den Vortrag halten sollte. Aus Höflichkeit übte ich keine Kritik daran. Alles, was ich sagte, war: „Keine Sorge, mich interessiert nur noch das Unausdenkliche."  Ich nahm im vorderen Teil des Busses Platz, während Holzberg die Fahrausweise besorgte. Er hielt in jeder Hand einen zigarettenschachtelgroßen schwarzen Gegenstand und fuchtelte damit vor dem Gesicht des Fahrers herum, bis der Vorgang abgeschlossen war. Weil sich der Bus inzwischen stark mit Passagieren gefüllt hatte, konnte Holzberg nicht bis zu mir vordringen. Neben mir saß eine etwa siebzigjährige weißhaarige Dame, die mich fragend ansah. Was lag näher, als ihr von meiner beruflichen Tätigkeit und deren Bedeutung zu erzählen! Auch von Luft und Wasser sprach ich. Sie schwieg dazu, doch ihr Blick wurde immer fragender. Bemüht, ihr alles möglichst laienverständlich nahezubringen, konzentrierte ich mich volkommen auf meine Rede. Erst nach einer ganzen Weile fiel mir die Frau wieder ein. Ich wollte an ihrem Gesichtsausdruck ablesen, ob sie mir folgen konnte, doch ein gleichgültig aussehender, dicker Mann saß jetzt auf ihrem Platz. Holzberg konnte ich ebenfalls nicht mehr entdecken. Der Bus hatte angehalten, und ich nahm an, mein Begleiter sei von den Aussteigenden mitgerissen worden, ohne mir ein Zeichen geben zu können. Um ihn wiederzufinden, begab ich mich selbst ins Freie. Draußen bot sich mir ein chaotischer Anblick. Es gab keine festen Straßen für den Verkehr, sondern nur schlammige Feldwege. Auf einer leichten Anhöhe hatte sich ein anderer Bus in bedenklicher Schieflage festgefahren. Etwas weiter unten steckte rechterhand ein weiterer manövrierunfähig im Schlamm. Trotzdem drängten sich alle, die soeben ausgestiegen waren, vor den beiden Bussen und wollten unbedingt hinein. Auch Holzberg befand sich unter ihnen. Bei dieser Gelegenheit sah ich ihn zum letzten Mal. Als einziger kehrte kehrte ich in den fahrbereiten, jetzt leeren Bus zurück. Der Fahrer war damit beschäftigt, ein Protokoll für künftige Generationen zu schreiben. Mir ein Beispiel daran nehmend, zog ich mein Tagebuch hervor. Durchs Fenster neben mir sah ich beiläufig, wie die beiden anderen Busse plötzlich himmelwärts schwebten und verschwanden. Aus dem Kopf des Fahrers vor mir wuchsen Spalierrosen. Etwas hatte sich verändert, vielleicht die Zusammensetzung der Luft oder des Lichts. 

 

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Zur Herzerwärmung in unterkühlter Weihnachtszeit

 


 

Das Eintreten der Rückhalt-Progression

Schon oft ist an allen möglichen Stellen von gewissen Schwierigkeiten berichtet worden, hier aber soll es nicht lediglich um Schwierigkeiten gehen, sondern vielmehr um das Eintreten der Rückhalt-Progression. Bei der Gelegenheit, die hier zur Debatte steht, erfolgte es ausgerechnet in dem Augenblick, als wir versuchten, die Landschaft mit ihrem Reiz einzufangen. Wir wollten soeben die Augen öffnen und die Schönheiten in uns aufnehmen. Die dazugehörigen Hemmungen hatten wir schon überwunden, uns gegeneinander gestellt und durch Kordel gegen Umfallen gesichert. Einer von uns hatte kurz zuvor gesagt: "Nun setzen wir uns erst einmal ruhig hin und schauen in die Landschaft." Nicht zuletzt deshalb waren wir im Begriff, optisch Besitz von der Umgebung zu ergreifen. Kontemplativ wollten wir Fläche gegen Fläche setzen, eingedenk der Tatsache, daß es die Linie als solche nicht gibt. Unsere Forderungen an die Wirklichkeit hatten wir zurückgestellt. Fast war es wie die Vorstufe zu einem religiösen Geländespiel.

Und genau in diesem Moment trat die Rückhalt-Progression ein. Rückblickend muß man sich wundern, über welche Geschicklichkeit im Anschleichen sie verfügte! In nie aufhörender Virulenz schwamm sie gleichsam durch den Äther an uns heran, tauchte durch unsere gespreizten Beine und fiel lautlos über uns her. Mit der linken Hand erfaßte sie unsere Ellbogen und drückte die Arme aufwärts, dann drehte sie die Arme nach unten. Um einem Gewürgtwerden zu entgehen, wollten wir uns herauswinden, doch sie drehte den Arm dabei weiter. Mit allen Mitteln faßte sie uns von hinten, um die Umklammerung von vorn anzuwenden. Eine Hand bekamen wir ins Kreuz, und zwar jeder von uns, gleichzeitig drückte die andere Hand gegen Kinn und Nase. Durch Kopfgriff in Rückenlage machte uns die Rückhalt-Progression vollends zu wehrlosen Trotteln. Die Wirkung war überaus verheerend, so daß wir nicht mehr wußten, was wir tun sollten. Wir hatten keine Hilfsmittel, einen Wald gab es so wenig wie ein Gelände mit Buschwerk oder Gräben zum Verstecken. Auch die Linie als solche gab es, wie weiter oben erwähnt, nicht. Man hätte die gesamte Landschaft einer Heilbehandlung unterziehen müssen, doch der Abtransport des Geländes ins Krankenhaus war nicht möglich.


 

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Die Filmleute interessierten sich für meinen Kleiderschrank, den ich ihnen dann im Freien als Naturphänomen vorführte. Ich öffnete die Türen, zog Schubfächer heraus und klappte auch irgendetwas schräg auf. Nicht das Geringste deutete darauf hin, daß die Kleidungsstücke in diesem Schrank dazu neigten, sich zu verdoppeln. Deshalb wurde die Arbeit abgebrochen, und wir beschlossen, etwas ganz anderes zu filmen. Nachdem die Ausrüstung wieder eingepackt war, machten wir uns zu Fuß auf, um in der Nähe einen neuen Drehort zu suchen. "Vielleicht gibt es hier irgendwo etwas Interessantes", meinte der Regisseur.
Unterwegs passierten wir ein eingezäuntes, von hohen alten Bäumen bestandenes Grundstück, das ich nicht kannte. Das solide Gartentor zwischen den gemauerten Pfosten war halb geöffnet. Weil ich von allen in unserer Gruppe am dichtesten daran vorbeiging, sah ich neugierig hinein. Mein Blick traf auf eine Gestalt, die hinter dem linken Torpfosten gestanden hatte und jetzt hervorkam. Ich wollte aufschreien, erstarrte jedoch im selben Moment vor Schreck. Ein großer, pelziger Affe stand aufgerichtet vor uns, halslos, mit grimmigem Maul und schwarz umrandeten Augen. Wir wichen zurück. Keiner von uns wußte, was zu tun war, Todesangst erfüllte alle. Im Nu erhob sich die Bestie in die Luft, so daß sie wie eine monströse Eule oder Fledermaus drohend über uns schwebte. Dann stürzte sie auf den Kameramann herab – nein, nichts dergleichen geschah, es ist alles völlig frei erfunden. Als ob sich irgendjemand für meinen Kleiderschrank interessierte!

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Themenabend: Keine  

1. Ich war wesentlich älter geworden als erwartet, und nun hatte ich keine Hosen mehr. Zudem hatten Insekten aus der Hölle meine Pullover zerfressen.  

2. Er sah Regulatoren, wo gar keine hingen.  

3. Offiziell hielten keine Züge mehr an diesem Bahnhof. Es konnte allerdings sein, daß inoffiziell doch welche hielten. 

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Wunder Tür 

Und so stand ich dann vor dem Wunder namens Tür. Man unterscheidet zwischen einerseits „Naturwundern“ wie Leben, Geburt, Verdauung oder Firmament und andererseits menschengemachten Wundern. Zu letzteren gehört, neben Geigenspiel, Lesebrille und Elektronik, auch die Tür. Schon früher waren mir Türen – so lautet der Plural – begegnet, daher wußte ich, worum es sich handelte.  
Eine Tür ist eine Schwachstelle der Wand, doch gleichwohl ungemein nützlich, wenn ein hinter der Wand gelegener Raum (es kann auch ein räumlicher Außenbezirk wie das sogenannte „Freie“ sein) erreicht werden soll, ohne die Wand auf umständliche Weise zu durchbrechen. Anders als Lappen, die in Wandöffnungen gehängt werden, kann so eine aus Holz oder Metall gefertigte Tür durchaus ein guter Ersatz für das öffnungsbedingt fehlende Stück Wand sein. Hinzu kommt der vorteilhafte Effekt ihrer Beweglichkeit. Türen werden gern an sogenannten Scharnieren befestigt, so daß sie, je nach Notwendigkeit, in Schwingung versetzt werden können. Dadurch lassen sie sich sowohl öffnen als auch schließen. Auf der den Scharnieren gegenüber liegenden Seite ist bei einer Tür in praktischer Höhe ein Mechanismus angebracht, für dessen Bestandteile Ausdrücke wie „Griff“ oder „Klinke“, „Schloß“ und „Riegel“ erdacht wurden. Dieser Mechanismus findet seine funktionale Entsprechung (Einrastung) an einer unmittelbar benachbarten Stelle des Türrahmens. Man muß das alles selbst gesehen und ausprobiert haben. Beschreiben läßt es sich kaum.  
Die Tür, vor der ich nun stand, war also ein nützlicher Gegenstand. Zu mir in Beziehung gesetzt, wirkte sie um so nützlicher, denn sie konnte mir von Nutzen sein. Weil ich sonst nicht in den – zumindest theoretisch vorausgesetzten – Raum hinter ihr gelangen, ja nicht einmal einen Blick in denselben werfen konnte, blieb mir nichts anderes übrig, als den Öffnungsmechanismus in Gang zu setzen. Es ist jedoch ganz unmöglich, diesen komplexen Vorgang mit Worten auch nur einigermaßen anschaulich zu schildern. Das Werkzeug der menschlichen Sprache ist dazu ungeeignet, der menschliche Verstand sieht sich hoffnungslos überfordert.  
Eingeleitet wurde der Prozess mit einem dreimaligen „Anklopfen“, das heißt, ich klopfte mit dem mittleren Gelenkknochen meines rituell eingebogenen Zeigefingers vernehmlich an die Holzplatte, aus der die Tür zum größten Teil bestand. Dann erst erfolgten die Manipulationen an oben erwähntem Mechanismus. Während die Tür selbst schon ein Wunder war, ereignete sich nun auch noch, von meiner Hand und vor meinen Augen, das Wunder ihrer Öffnung. Ich war sein Urheber und Zeuge zugleich!  
Zweifellos gehört große seelisch-nervliche Festigkeit dazu, die Wandlung des Anblicks zu verkraften, welche stattfindet, wenn die Tür dem Druck der Hand nachgibt, aufschwingt und dem Durchgangswilligen zuletzt einen neuen Raum offenbart.  

 

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ach so, Jella Haase!

Ach so, Jella Haase!

Auf das Thema patriarchale Strukturen in der Filmbranche angesprochen, sagten Sie: »Frauen sind Teil meiner Filmfamilie geworden.«

Wir freuen uns schon auf Ihre nächsten Interviews mit ähnlich aussagekräftigen Zitaten wie: »Stühle sind Teil meiner Einrichtung geworden«, »Kohlenhydrate sind Teil meiner Ernährung geworden« oder »Dämliche Statements rauszuhauen, ist Teil meiner Tätigkeit als Schauspielerin geworden«!

Grüßt erwartungsvoll: Ihr Briefeteil der Redaktionsfamilie Titanic

 Cześć, Koma-Transporte aus Polen!

Wir sind ja nicht anspruchsvoll, aber von einem Speditionsunternehmen erwarten wir schon, dass die Fahrer/innen zumindest zwischendurch mal bei Bewusstsein sind.

Da entscheiden wir uns doch lieber für die Konkurrenz von Sekundenschlaf-Logistik!

Wache Grüße von Titanic

 Etwas misstrauisch, Claus-Christian Carbon,

Psychologieprofessor, stimmt es uns, wenn Sie im Spiegel fordern, dass Politik und E-Auto-Hersteller für mehr bezahlbare Elektromodelle sorgen. Wo ist der Haken? Wollen Sie die mit Strom aus fossilen Brennstoffen betreiben? Oder wandert vielleicht Kohle von der E-Auto-Lobby in Ihre Taschen?

Interessiert sich brennend für die Antwort:

Ihre Titanic

 Sie, Alexandra Popp,

warnen davor, weibliche Fußballprofis ähnlich zu verhätscheln wie die männlichen. Spielerinnen sollten Behördengänge alleine erledigen. Aber ist es nicht viel zu umständlich, wenn die jeden Pass erst mal selbst beantragen müssen?

Wort- und Ballspielgrüße von

Ihrer Titanic

 Vermeintlich smooth, Vichy,

bewirbst Du Deine Feuchtigkeitscreme mit dem Slogan »I got 100 problems, but dry skin ain’t one«. Dass Du »99 problems«, wie im Originalsong von Jay-Z, vermutlich nicht sagen durftest: geschenkt. Wir fragen uns allerdings: Wenn man inklusive trockener Haut 101 Probleme hat, sollte man dann wirklich an dieser Stelle ansetzen?

Grübelt spröde

Deine Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Für Ethnologen

Gibt's so was wie Brautstraußfangen auch bei Begräbnissen?

Wolfgang Beck

 Grausiger Befund

Als Angstpatientin weiß ich den Smalltalk zu schätzen, den meine Zahnärztin vor der Behandlung mit mir führt, aber ihre beiläufige Bemerkung, dass sie True-Crime-Fan sei, während sie die Instrumente sortierte, war für unsere Vertrauensbasis eher kontraproduktiv.

Loreen Bauer

 Das Ende ist nah!

Wenn man aus dem radiologischen Zentrum kommt, fällt der Blick sogleich auf die gegenüberliegende Neuapostolische Kirche. Jesus überstrahlt eben doch alles.

Teresa Habild

 Neue Metaphern braucht das Land

Selbst wenn mir der Klimawandel egal ist, kann ich das angesichts der verdorrten Wälder und Felder leider nicht mehr damit veranschaulichen, dass »nach mir die Sintflut« kommen könne.

Tibor Rácskai

 Should I stay or should I go?

Kurz vor meinem ersten Backpacker-Urlaub seit dreißig Jahren habe ich beim Befüllen des Kulturbeutels festgestellt, dass statt der fünfunddreißig Kondome, die ich als Teenager in Erwartung amouröser Begegnungen eingepackt und natürlich originalverschweißt wieder mit nach Hause gebracht hatte, nun Tablettenschachteln, Cremes, Salben, Pflästerchen, Nahrungsergänzungsmittel und massenhaft Tütchen mit Gel gegen saures Aufstoßen das Gros meines Waschtascheninhalts ausmachen. Mein Problem: Bei aller Ernüchterung ist die Gewissheit, dass ich dieses Mal jedes einzelne Teil aufreißen und hemmungslos zur Anwendung bringen werde, für mich schon wieder so aufregend, dass ich am liebsten zu Hause bleiben würde.

Patric Hemgesberg

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.06.2024 Berlin, Galerie Artlab Rudi Hurzlmeier und Martin Sonneborn
05.06.2024 Schwerin, Club Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
06.06.2024 Hamburg, Centralkomitee Ella Carina Werner
08.06.2024 Berlin, Bücherfest auf dem Bebelplatz Ella Carina Werner