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T.O.N. – Die Kolumnisten


Weil die regulären Artikel zu sachlich und meinungsschwach sind, hat sich "Spiegel online" einen eigenen Kolumnistenkreis mit sechs besonders hellen Leuchten des Kommentierbusineß angeschafft. Ein brandneues Erfolgskonzept, dem auch TITANIC nicht widerstehen kann. Lesen Sie ab heute täglich neue Topkolumnen – der Einfachheit halber von denselben Leuten wie bei S.P.O.N.!

 

 

Der Schwätzerkanal

von Jan Fleischhauer

 

Wenn mir jemand auf der Straße meine Brieftasche klaut, so nenne ich das Taschendiebstahl und rufe die Polizei. Wenn der Dieb allerdings Gesine Lötzsch heißt, nennt man das heute "demokratischen Sozialismus", und wenn ich die Polizei rufe, sperrt sie mich ein, wegen Steuerbetrugs. Nur in Deutschland können Kommunisten ungestraft Artikel in Zeitungen schreiben, können in unseren Parlamenten das große Wort schwingen oder, wie auf vielen Internetseiten bezeugt, Drogen in unser Trinkwasser mischen, die impotent oder schwul machen. Beschwert man sich darüber, wird man mit Verweis auf unsere leidige Nazivergangenheit mundtot gemacht.

In anderen Ländern ist man nicht so zimperlich im Umgang mit Kommunisten: Allein in Indien wurden letztes Jahr ein knappes Dutzend maoistischer Rebellen von Sicherheitskräften erfolgreich liquidiert. Muß Indien dem reichen Deutschland zeigen, wie der Hase läuft?

Kommunisten haben dieses Land fest in ihrer Zange. Wenn mir ein Kommunist im Straßenverkehr den Vogel zeigt, wenn Kommunistenkinder auf der Straße über meine doofe Gockelbrille lachen, hat der Gesetzgeber angeblich keine Handhabe. Und die Kanzlerin? Auch sie will nicht von der Idee lassen, daß der Staat Leistungsdenkern wie mir jeden Monat einen Gutteil des Gehalts stehlen darf. Deutschland, einig Kommunistenland!

Wir erinnern uns daran, daß es Kommunisten waren, die in den Zwanzigern die Nazis erst zum Haß aufstachelten, daß Kommunisten Europa in den Zweiten Weltkrieg gerissen haben und noch heute im Namen von Liebe, Freundschaft und Brüderlichkeit abscheuliche Verbrechen begangen werden (Liebesdrogen, Freundschaftsarmbänder, Brüderle).

Nein, wir müssen die Kommunisten unbarmherzig jagen, zusammentreiben, zerstampfen und Ihre erbärmlichen Reste vom Antlitz der Erde tilgen – so, nur so, kann eine friedliche, demokratische Gesellschaft gelingen.

Kategorie: Allgemein



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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Eher unglaubwürdig, »dpa«,

erschien uns zunächst Deine Meldung, Volker Wissing habe nach dem tödlichen Busunglück auf der A9 bei Leipzig »den Opfern und Hinterbliebenen sein Beileid ausgesprochen«. Andererseits: Wer könnte die Verstorbenen auf ihrem Weg ins Jenseits noch erreichen, wenn nicht der Bundesverkehrsminister?

Tippt aufs Flugtaxi: Titanic

 Wir wollten, »SZ«,

nur mal schnell Deine Frage »Gedenkbäume absägen. Hinweistafeln mit Hakenkreuzen beschmieren. Wer macht sowas?« beantworten: Nazis.

Für mehr investigative Recherchen wende Dich immer gerne an Titanic

 Weiter so, uruguayischer Künstler Pablo Atchugarry!

Eine angeblich von Ihnen geschaffene Bronzeskulptur im englischen Cambridge soll an Prinz Philip erinnern, der dort von 1977 bis 2011 Kanzler der Universität war. Allerdings wird das Kunstwerk, das im Auftrag eines reichen Bauträgers angefertigt wurde, von vielen als verunglückt empfunden und zieht seit nunmehr zehn Jahren Spott auf sich.

Dass Sie mittlerweile die Urheberschaft leugnen, um Ihr Renommee als Künstler zu schützen, ist zwar verständlich, aber aus unserer Sicht völlig unnötig. Wenn sich das Konzept durchsetzt, lästige Promis, die uns über Jahrzehnte viel Zeit, Geld und Nerven gekostet haben, mit langlebigen Schrott-Monumenten zu schmähen, werden Sie sich vor Aufträgen bald kaum noch retten können. Und das Beste: Weil andere Großkopferte sich mit ihren Eskapaden zurückhalten würden, um nicht von Ihnen verewigt zu werden, sorgten Sie auch noch für Ruhe und gesellschaftlichen Frieden.

Hofft, dass dieser Vorschlag einen Stein ins Rollen bringt: Titanic

 Grüß Gott, Businesspäpstin Diana zur Löwen!

Du verkaufst seit Neuestem einen »Anxiety Ring«, dessen »bewegliche Perlen« beim Stressabbau helfen sollen. Mal abgesehen davon, dass das einfach nur das hundertste Fummelspielzeug ist, kommen uns von ihren Nutzer/innen glorifizierte und zur Seelenerleichterung eingesetzte bewegliche Perlen an einer Kette verdächtig bekannt vor.

Ist für Dich natürlich super, denn auch wenn Du Deinen treuen Fans skrupellos das Geld aus der Tasche ziehst, in die Hölle kommst Du zumindest für diese Aktion sicher nicht.

Auch wenn dafür betet:

Deine Titanic

 Ah, »Galileo«!

Über die Arbeit von Türsteher/innen berichtest Du: »Viele Frauen arbeiten sogar als Türsteherinnen«. Wir setzen noch einen drauf und behaupten: In dieser Branche sogar alle!

Schmeißen diese Erkenntnis einfach mal raus:

Deine Pointen-Bouncer von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Immerhin

Für mich das einzig Tröstliche an komplexen und schwer zugänglichen Themen wie etwa Quantenmechanik, Theodizee oder den Hilbertschen Problemen: Letztlich ist das alles keine Raketenwissenschaft.

Michael Ziegelwagner

 Tödliche Pilzgerichte (1/1)

Gefühlte Champignons.

Lukas Haberland

 Gute Nachricht:

Letzte Woche in der Therapie einen riesigen Durchbruch gehabt. Schlechte Nachricht: Blinddarm.

Laura Brinkmann

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

 In Würde altern

Früher hätte mich der riesige Pickel mitten auf meinem Hals stark gestört. Heute trage ich den wohl niedlichsten ausgeprägten Adamsapfel, den die Welt je gesehen hat, mit großem Stolz ein paar Tage vor mir her.

Ronnie Zumbühl

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hannover, TAK Ella Carina Werner