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TITANIC-Wut-Rubrik: Die offene Tür

Heute: Karl Knecht (114)

Früher, zu einer Zeit, die heutigen Generationen überhaupt kein Begriff mehr ist, zu einer Zeit, angesichts derer so mancher "Heutiger" staunend seinen Mund so weit aufreißen würde, daß es hineinschneien könnte – ja, KÖNNTE, denn: Früher HATTEN wir noch so was wie einen Winter! Kaum zu glauben, aber wahr: Da war Schnee, da war Eis, da war ein Winterspaß mit allem Drum und Dran! Aber heute? Will ich skilaufen gehen, weiche ich auf den Gefrierschrank aus, habe ich Lust auf eine Rodelpartie, rutsche ich am Rücken meiner Frau hinab und zerschelle am Bettende, und möchte ich eine echte Winterstimmung erleben, besaufe ich mich hemmungslos in meinem Kellerabteil, denn etwas anderes bleibt mir nicht mehr übrig…

Früher, da lag der Schnee bis in den September (!) hinein noch unter dem Briefkasten. Früher, da errichtete man ganze Häuser, Kirchen und Veranstaltungshallen auf dicken Eisschollen mitten am Main, da der ohnehin niemals auftaute. Früher, da verlor jeder, der noch etwas Anstand in sich trug, pro Winter ein, zwei Finger oder Zehen, welche man sich dann in den Fensterkasten legte, wo sie jahrelang "frisch" blieben, und dazu durfte man sich etwas wünschen (ein schöner Brauch!). Hätte ich Kinder, Enkel und Urenkelkinder, würde ich ihnen von den großen Wintern der 40er, 50er, 60er erzählen – Stalingrad! DAS war noch was –, aber so bin ich dazu verdammt, beredtes Zeugnis vom besseren Gestern in den Leserbriefspalten der Gegenwart abzulegen: eine Pflicht und Bürde, die mir wirklich keinen Spaß macht, aber irgendwer muß es ja tun!

Das Traurigste an der ganzen Sache: Mit dem echten Winter verlieren alle zukünftigen Generationen die Möglichkeit, die Leserbriefseiten mit Leserbriefen zum Thema "Winter? Wo bist du???" zu füllen, ein Aufregerthema, das mir persönlich stets sehr nahe geht. Hier muß sich die Gesellschaft fragen, wohin sie auf dem Glatteis namens Gegenwart eigentlich steuert. An einen Klimawandel glaube ich trotzdem nicht, denn ich habe andererseits festgestellt, daß ich im Sommer kaum mehr auf meiner Veranda liegen kann, ohne daß mich fröstelt, so daß mir mein kleiner Pinschermops herbeieilenderweise oft eine Decke bringen muß! Das finde ich eigentlich eine riesengroße Frechheit, ganz ehrlich, Logik hin oder her.

Kategorie: Allgemein



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Briefe an die Leser

 Könnte es sein, »ARD-Deutschlandtrend«,

dass Dein Umfrageergebnis »Mehrheit sieht den Frieden in Europa bedroht« damit zusammenhängt, dass seit über zwei Jahren ein Krieg in Europa stattfindet?

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 Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Vielen Dank, Claudia Schiffer!

Die Bunte zitiert Sie mit der Aussage: »Um zu überleben, muss man gesund sein, und wenn man am gesündesten ist, sieht man einfach auch am jüngsten aus!« Gut, dass Sie diese Erkenntnis an uns weitergeben!

Geht jetzt zur Sicherheit bei jeder neuen Falte, Cellulitedelle und grauen Strähne zum Arzt:

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 Wir wollten, »SZ«,

nur mal schnell Deine Frage »Gedenkbäume absägen. Hinweistafeln mit Hakenkreuzen beschmieren. Wer macht sowas?« beantworten: Nazis.

Für mehr investigative Recherchen wende Dich immer gerne an Titanic

 Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Rrrrr, Jesus von Nazareth!

Im andalusischen Sevilla hast Du eine Kontroverse ausgelöst, der Grund: Auf dem Plakat für das Spektakel »Semana Santa« (Karwoche) habest Du zu freizügig ausgesehen, zu erotisch, ja zu hot!

Tja, und wie wir das besagte Motiv anschauen, verschlägt es uns glatt die Sprache. Dieser sehnsüchtige Blick, der kaum bedeckte anmutige Körper! Da können wir nur flehentlich bitten: Jesus, führe uns nicht in Versuchung!

Deine Dir nur schwer widerstehenden Ungläubigen von der Titanic

 Hoppla, Berliner Gefängnischefs!

Drei von Euch haben laut Tagesspiegel wegen eines Fehlers der schwarz-roten Regierungskoalition statt einer Gehaltserhöhung weniger Geld bekommen. Aber der Ausbruch von Geldnöten soll durch einen Nachtragshaushalt verhindert werden. Da ja die Freundschaft bekanntlich beim Geld endet: Habt Ihr drei beim Blick auf Eure Kontoauszüge mal kurz über eine Ersatzfreiheitsstrafe für die nachgedacht, die das verbrochen haben?

Wollte diese Idee nur mal in den Raum stellen: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Nicht lustig, bloß komisch

Während ich früher schon ein kleines bisschen stolz darauf war, aus einer Nation zu stammen, die mit Loriot und Heinz Erhardt wahre Zen-Meister der Selbstironie hervorgebracht hat, hinterfrage ich meine humoristische Herkunft aufgrund diverser Alltagserfahrungen jetzt immer öfter mit Gedanken wie diesem: Möchte ich den Rest meines Lebens wirklich in einem Land verbringen, in dem man während seiner Mittagspause in ein Café geht, das vor der Tür vollmundig mit »leckerem Hunde-Eis« wirbt, und auf seine Bestellung »Zwei Kugeln Labrador und eine Kugel Schnauzer« statt des fest eingeplanten Lachers ein »RAUS HIER!« entgegengebrüllt bekommt?

Patric Hemgesberg

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Künstliche Pflanzen täuschen mir immer gekonnter Natürlichkeit vor. Was ihnen da aber noch fehlt, ist die Fähigkeit zu verwelken. Mein Vorschlag: Plastikpflanzen in verschiedenen Welkstadien, damit man sich das Naserümpfen der Gäste erspart und weiterhin nur dafür belächelt wird, dass man alle seine Zöglinge sterben lässt.

Michael Höfler

 In Würde altern

Früher hätte mich der riesige Pickel mitten auf meinem Hals stark gestört. Heute trage ich den wohl niedlichsten ausgeprägten Adamsapfel, den die Welt je gesehen hat, mit großem Stolz ein paar Tage vor mir her.

Ronnie Zumbühl

 Frage an die Brutschmarotzer-Ornithologie

Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

Jürgen Miedl

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Seit ich meine In-Ear-Kopfhörer zugleich zum Musikhören und als Wattestäbchen verwende, stört es mich gar nicht mehr, wenn beim Herausnehmen der Ohrstöpsel in der Bahn getrocknete Schmalzbröckelchen rauspurzeln.

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